Übersicht über die verschiedenen Typen analoger Kameras
Wenn man sich dazu entschieden hat, in die analoge Fotografie einzusteigen, dann gibt es zunächst gute Nachrichten: Die Kameras sind auf dem Gebrauchtmarkt günstig und in großer Auswahl zu erstehen. Allein: Welcher analoge Kamera-Typ ist der geeignetste für mich? Diese Übersicht möchte zumindest für eine grobe Orientierung sorgen.

Es gibt ganz unterschiedliche Bauformen analoger Kameras.
Noch viel mehr als bei Digitalkameras lässt sich das Spektrum der verschiedenen Analogkameras in die verschiedensten Formen bzw. Typen gliedern: Je nach Einsatzzweck bzw. Sujet bietet sich eine andere Form von Kamera bzw. ein anderes Filmformat an.
Wenn man sich auf Ebay in der Kategorie Analogkameras umschaut, dann wird man schnell feststellen, dass das Angebot an entsprechenden Kameras sehr hoch ist. Hier sei aber gleichfalls darauf hingewiesen, dass ein Kauf über Kleinanzeigen oder Ebay mit Risiken verbunden ist – denn nicht jeder Verkäufer kann Mängel einschätzen. Wer beim Kauf einer alten analogen Kamera sicher gehen möchte, sollte diese bei einem Händler kaufen
Dies nicht unbedingt, weil man dann erwarten kann, dass noch alles funktioniert –Denn vielen Fach-Verkäufern fehlt heute leider das nötige »Know How« auf dem analogem Gebiet. Nein, weil man dann ein Rückgaberecht hat. Weiterhin werden einige analoge Kameras auch heute noch (wieder) neu produziert! Einige wenige Fachgeschäfte bieten auch geprüfte und erneuerte Gebrauchtkameras – teils im Set – an (siehe → Händler für analoge Kameras).
Wie auch immer: Auf dieser Seite soll eine Übersicht über die wichtigsten Kamera-Typen erfolgen. Es soll hierbei vom kleinsten Filmformat ausgegangen werden, um sich später zu den größeren „vorzuarbeiten“.
Mehrere unterschiedliche Bauformen analoger Kameras der verschiedenen Systeme.
Verschiedene Filmformate – verschiedene Kameras
Es gibt zwar auch Sonderformate. Doch die drei »Grundformate« bei der analogen Fotografie sind diese:
Kleinbild | Mittelformat | Großformat |
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Jeder Kameratyp verwendet eine andere Art von fotografischen Film (auf das Format bezogen). Großformatkameras können aber auch mit dem Mittelformat-Rollfilm bestückt werden (über ein spezielles Rollfilmrückteil).

Anfängern sei für erste analoge Erfolgserlebnisse die klassische Kleinbild-Spiegelreflexkamera empfohlen.
Analogkameras unterteilt man in Gruppen anhand der Größe bzw. des Typs vom verwendeten / passenden Film. Je größer das Filmformat desto besser die Abbildungsqualität bzw. Auflösung – Desto größer, schwerer und in der Praxis umständlicher sind solche Kamerasysteme (Mittelformat, Großformat).
Hinweis zu dieser Grafik
Was auf dieser oben eingeblendeten Grafik fehlt, ist das sehr kleine APS- Film-Format, das winzige Minox- und Pocketfilm-Format und das Großformat. Im sogenannten Mittelformat wird der gleiche Film durch verschiedene Kameras in seiner Breite unterschiedlich belichtet. Daher gibt es hier je unterschiedliche Formate (6×4,5 bis 6×9). Bei einigen Mittelformatkameras kann man das Filmformat sogar vorher „einstellen“: Durch wechselbare Masken oder Filmrückteile kann man mit solchen Kameras in verschiedenen Formaten fotografieren (und spart bei den kleineren Film).
Und hier noch eine Vergleichsübersicht über verschiedene Filmformate und Filmtypen. Man kann hier gut die unterschiedlichen Größen erkennen.
Dieses Buch bietet eine Übersicht über die 100 wichtigsten analogen Kameras. Sie finden in diesem Wälzer viele hochwertige Produktfotografien nebst Beschreibungen zu Besonderheiten und hervorgehobene Details. Wer noch nicht weiß, welche analoge Kamera er bei Ebay kaufen soll, findet hier sicherlich das passende Modell.
Die kleinsten Formate: Minox-Kameras und 110er Film
Diese Minikameras sind heute kaum noch von Bedeutung.
Den Anfang soll in dieser Übersicht die »Minox-Kamera« machen und in diesem Zuge sei ebenfalls der sogenannte Film ›Typ 110 ‹genannt. Dies sind analoge Kleinstformate und die entsprechenden Kameras hierzu eben von sehr kleiner Dimension.
Minox-Filme werden nicht mehr hergestellt. Es wird also kaum Sinn ergeben, in eine solche Kamera zu investieren, wenn man damit ernsthaft fotografieren möchte.
Der Filmtyp 110 – auch »Pocketfilm« genannt – ist ein fotografischer, sehr schmaler Film, welcher sich in einer Kassette befindet. Diese wird dann in geeignete „110er Kameras“ eingelegt. Von diesen wurden aber recht wenig hergestellt und eine der bekanntesten Vertreterinnen ist hier sicherlich die Pentax Auto 110.
Die Firma ›Lomography‹ vertreibt derzeit noch einige Filme im Format 110. Es ist jedoch fraglich, wie lange noch. Minox und 110er Film hatten ihren Auftritt in Agentenfilmen bzw. innerhalb einer „Ritschratsch-Kamera“.
Eine dieser analogen Mini-Kameras wird hier vorgestellt.
Wesentlicher interessanter sollte in dieser Übersicht jedoch die nun folgende Gattung der analogen Kameras sein: die 35mm-Kamera oder besser bekannt als:
Die Kleinbildkamera
Dies ist sozusagen die analoge „Standardkamera“.
Jeder Anfänger sollte mit einer klassischen, einäugigen Spiegelreflexkamera in die analoge Fotografie einsteigen und jeder fortgeschrittene Freund der filmbasierten Fotografie wird mindestens eine davon sicher verwahren. Denn die 35mm-Kamera ist der Klassiker schlechthin und der „Allrounder“ innerhalb der analogen Fotografie und: Sie ist das Werkzeug der »Street Photography«.
Dieser Kameratyp wird auch (insbesondere im Englischen) 35mm-Kamera genannt, da die Breite des Filmes eben 35 mm beträgt (das Bild darauf selbst ist ca. 24×36 mm groß). Kleinbildkameras sind in der Regel recht günstig und eine gebrauchte Spiegelreflexkamera der Marke ›Praktica‹ ab 20 € bei Ebay wird genau solche Bilder machen wie die berühmte ›Nikon F3‹, welche schon deutlich mehr kosten wird. Das „digitale Pendant“ zur Kleinbildkamera ist das »Vollformat«, da die Größe des Bildsensors genau so groß ist wie das Filmfenster beim analogen Kleinbild.
Ursprünglich diente der Kleinbildfilm gar nicht der Fotografie: Es handelt sich um das 35mm-Filmformat, welches für viele Spielfilme eingesetzt wurde (und teilweise – des Filmlooks wegen – von einigen Regisseuren immer noch bevorzugt wird). Anfang des 20. Jahrhunderts überlegte sich dann ein Konstrukteur namens Oskar Barnack, dass man diesen schmalen Film doch genau so gut zum Fotografieren nutzen könnte.
Heraus gekommen ist dann am Ende die berühmte »Leica«. Und dadurch, dass Filmmaterial immer feinkörniger produziert werden konnte, setzten sich diese Kleinbildkameras sowohl im professionellen (Reportage) wie auch im Hobbybereich durch. Welch hohe Auflösung durchaus auch im Kleinbild möglich ist, sehen Sie im Artikel über den T-Max-100-Film.
Kleinbildkameras sollen in dieser Übersicht jedoch noch einmal in drei Gruppen unterteilt werden:
Die simple Point & Shoot Kamera
So simpel ist dieser Kameratyp eigentlich gar nicht – Es ist ein Fotoautomat, der eigentlich alles elektronisch steuert:
Die Filmempfindlichkeit wird über einen integrierten Scanner automatisch den internen Belichtungsmesser übergeben (Man muss den ISO-Wert nicht mehr händisch eintragen). Die Schärfe wird automatisch eingestellt, die Belichtung (irgend eine Mischung aus Blende und Belichtungszeit) ebenso. Der Bildtransport erfolgt sofort mittels Motor. Ein Blitz – ganz nahe am Objektiv – sorgt für die berüchtigten roten Augen. Dummerweise besitzen nur die wenigsten dieser analogen Point & Shoot Kameras ein hochwertiges Objektiv. Weiterhin ist nur bei den sehr hochwertigen (z. B. ›Contax G2‹) ein manuelles Einstellen möglich.
Diese technisch besseren Modelle sind dann allerdings auf dem Gebrauchtmarkt deutlich teurer als die vielen günstigen Kompaktkameras.
Vorteile und Nachteile dieser Kompaktkameras
- sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt (ehemals Massenware; Ausnahme: einige »Edelkompakte«)
- sehr kompakt
- Keinerlei fotografisch Kenntnisse nötig: Alles funktioniert automatisch.
- (Liefern den „Look der 90er“.)
- Geräusche: Der Motor ist nicht abschaltbar.
- oft ein eher schlechtes Objektiv verbaut (Vignettierung, „Weichheit“)
- Blitz direkt neben dem Objektiv = oftmals rote Augen bei Farbfilm.
- Keinerlei manuelle Einstellungen (die vielen Tipps auf dieser Internetseite können daher nicht angewandt werden). Insbesondere eine korrekte Belichtung ist hier immer eine Glückssache und kann nicht kontrolliert werden.
Eine eher einfache und eine ziemlich teure Point & Shoot Kamera. Es gibt auch einen Beitrag über die Yashica T5 mit Bildbeispielen.
In der Praxis bildeten diese Point & Shoot Kameras ungefähr das, was für viele heute das Handy ist: Ein kompakter fotografischer Autopilot. Die meisten der Bilder aus Ihrem Familienalbum, die in den 1990er und frühen 2000er Jahren entstanden sind, wurden sicherlich mit solch einer Analogkamera gemacht.
Für einen höheren technischen Anspruch und für eine Vielzahl an fotografischen Einsatzzwecken ist die nun im folgenden vorgestellte Gattung wesentlich besser geeignet:
Die 35 mm Spiegelreflexkamera
Von diesem Kameratyp wurden die meisten Analogkameras hergestellt. Ihre Bauform (die einäugige Spiegelreflexkamera) ist das bekannteste Gesicht von Kameras schlechthin und wird gerne für z. B. Piktogramme verwendet.
Selbst ihr typisches Auslösegeräusch wird von manchen Digitalkameras imitiert –teils paradoxerweise sogar mit Motorgeräusch x.
x Dieses Motorgeräusch wird auch häufig in Filmen benutzt (künstlich vertont), die vor dem Jahr 2000 spielen: Dabei besitzen die dort von den Schauspielern benutzten analogen Kameras häufig überhaupt keinen (ansetzbaren) Motor. Ein klassischer Filmfehler. Achten Sie einmal drauf.
Charakteristisch für die einäugige Spiegelreflexkamera (»SLR« = Single Lens Reflex Camera) ist ihr wechselbares Objektiv und eine Vielzahl an Zubehör: Fast jeder Hersteller hatte z. B. besagte ansetzbare Motoren, sogenannte ›Winder‹ im Zubehörprogramm. Dazu gibt es Makro-Balgen-Vorrichtungen, Winkelsucher, Shift-Ojektive usw.
Eine ausführliche Funktionsbeschreibung aller Einstellungen bei solch einer Analogkamera finden Sie auf dieser Unterseite.
Weiterhin sei erwähnt, dass gute Film-Scanner zur Digitalisierung von Kleinbildnegativen weit günstiger sind als jene, die auch die größeren Formate scannen können. Wer selber entwickelt, dem genügt entsprechend eine kompaktere und günstigere Dunkelkammer-Ausrüstung.
Benutzt man einen Blitz und begibt man sich damit und mit einem eher körnigen S/W-Film in eher dunkle Sujets, ergibt dies eine wunderbare Kombination für den klassischen „analogen Reportagelook“. Man ist mit solch einem Kameratyp ja sehr flexibel.
Die Vorteile und Nachteile der Kleinbild-Spiegelreflexkamera
- günstig im Gebrauchtkauf da eine sehr hohe Stückzahl an SLRs gebaut wurde.
- relativ klein und robust
- durch das System-Prinzip vielseitig verwendbar
- Die Auflösung eines Kleinbildnegativs ist nach heutigen Maßstäben etwas gering.
Ein Druck oder (Hand-) Abzug in der eigenen Dunkelkammer bis zur Größe ca. Din A3 ist jedoch kein Problem, solange man keinen höher empfindlichen Film (mehr sichtbares Filmkorn; weniger Auflösung) verwendet. Wer das typische Filmkorn jedoch liebt, kann natürlich auch höher empfindlichere Filme entsprechend groß ausbelichten bzw. drucken (lassen).
Dieses Buch sieht aus wie aus den 1970er Jahren. Dies trügt: Es ist eine Neuveröffentlichung. Hier geht es nicht darum, wie man gelungene Fotografien anfertigt. Hier geht es um Technik: Es ist sozusagen eine Universalbedienungsanleitung für die vielen älteren manuellen analogen Kameras. Es ist ein "Handbuch" zur Bedienung der mechanischen Kamera.
Selten war es günstiger, mit einer hochwertigen analogen Kamera zu fotografieren, denn die Anschaffung einer solchen verschlang damals nicht selten einen guten Anteil des gesamten Monatslohns. Diese Geräte wurden von vielen Herstellern fabriziert und viele erfreuen sich auch heute noch bester Gesundheit (die Kameras). Die meisten sind auf dem Gebrauchtmarkt relativ günstig zu erstehen.
Hinweis: Die meisten Hersteller nutzten ihr eigenes Objektivbajonett (wie es heute ja auch der Fall ist). D. h. die Objektive sind bei Kameras verschiedener Hersteller selten untereinander kompatibel.
Das Kleinbild kann beides: Eine körnige wie auch eine geschmeidige Abbildungsqualität – Es kommt ganz auf den Film an, den man verwendet (und ggf. auf den Entwickler).
Ich habe auf meiner Seite übrigens einen Beitrag mit Vorschlägen für bestimmte Kameras verfasst – speziell für Anfänger, die auf diesem Gebiet noch unerfahren sind:
Vorschläge Analogkamera für Einsteiger
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Empfehlenswert ist auch der Artikel: Unterschiede teure / günstige Analogkameras
Falls man sich nicht sicher ist, welche Funktionen und Eigenschaften man überhaupt bei so einer SLR benötigt.
In dieser Übersicht über die wichtigsten analogen Kameras darf aber auch der dritte Typ der 35mm-Kamera keinesfalls fehlen:
Die Kleinbild Sucherkamera / Messsucherkamera
Wem eine analoge Spiegelreflexkamera im »Vollmetallgehäuse« und mit nicht gerade leichtem Objektiv zu schwer oder zu groß ist, für den gibt es sogenannte Sucherkameras sowie deren Erweiterung – Die Messsucherkamera:
Diese Kameras besitzen keinen internen Spiegel und ein fest verbautes, jedoch meist hochwertiges Objektiv. Zum Scharfstellen werden zwei Bilder im Sucher deckungsgleich gestellt. Durch das Fehlen eines (beweglichen) Spiegels sind die meisten dieser Apparate auffallend kompakter und leichter gebaut als die „großen Schwestern“ – die SLRs.
Das Scharfstellen erfolgt hierbei nach dem Messsucher-Prinzip: Im Sucher wird ein auffallend heller Punkt eingeblendet, welcher das aktuelle Bild doppelt zeigt. Fokussiert man nun bzw. dreht man nun am Objektiv, kommen diese beiden gleichen Bilder irgendwann zur Deckung: Voilà! Es ist scharf gestellt.
Die bekannteste Kleinbildkamera – die Leica – ist eine solche Messsucherkamera (und keine Spiegelreflexkamera). Mit dem Messsucher-Prinzip ist – mit etwas Übung jedoch – ein besonders schnelles und sicheres Fokussieren möglich.
Beachten Sie bei der oben abgebildeten Kamera das zweite »Fenster« links gegenüber dem eigentlichen Sucher. Durch dieses wird der besagte Fokussier-Punkt eingespiegelt und daran erkennt man auch die Mess-Sucher-Funktionalität.
Es gibt nämlich auch Kameras ohne solch eine Fokussier-Hilfe:
Die berühmte (und äußerst kompakte) »Rollei 35« beispielsweise besitzt keinen Messsucher. Sie besitzt nur einen einzigen Sucher und man muss bei dieser analogen Kamera die Entfernung zum Motiv schätzen bzw. entsprechend am Objektiv einstellen.
Eine weitere, sehr bekannte einfache Sucherkamera ist die »Lomo LC-A«. Und es gibt noch viele andere sehr einfach aufgebaute Sucherkameras, bei denen man die Entfernung zum Motiv schätzen- bzw. Pi mal Daumen am Objektiv einstellen muss.
Das obere Sommer-Foto vom Weizenfeld hatte ich mit einer solchen recht einfachen Mess-Sucherkamera gemacht (Agfa Selectronic). Bei einem technisch guten Objektiv sind auch die Ecken scharf abgebildet und es kommt nicht zur Vignettierung.
Vorteile / Nachteile der Sucher- bzw. Messsucherkameras
- sehr kompakte und leichte Bauform
- unauffällig und schnell zu bedienen
- keine Systemkameras; d.h. fast immer fest verbaute Objektive, kaum Zubehör
- Betrifft nur Sucherkameras (kein Fokussystem): Scharfstellen nach Sicht nicht möglich: Man muss die Entfernung schätzen oder den Zonenfokus benutzen.
Legt man Wert auf eine besonders hohe Auflösung, auf ein anderes Suchersystem oder auf das quadratische Bildformat, dann benötigt man eine analoge Mittelformatkamera. Natürlich darf in dieser Übersicht dieser Kameratyp nicht fehlen:
Die Mittelformatkamera
Mittelformatkameras werden hauptsächlich genutzt, wenn man mehr Detailgenauigkeit (›Auflösung‹), ein feineres Filmkorn und eine bessere Verteilung der Tonwerte auf der (nun größeren)Filmfläche wünscht. Ein weiterer Vorteil ist der Lichtschacht, bei dem man von oben auf eine große Mattscheibe schauen kann, als wäre diese ein „Live-Display“.
Rolleiflex-Mittelformatkamera mit aufgeklapptem Lichtschacht
Insbesondere bei Portraits wirkt diese Art des Fotografierens weniger „aufdringlich“ als würde man die Kamera ständig am Auge halten. Die Suchersysteme kann man jedoch bei vielen Modellen austauschen: Das klassische Pentaprisma steht bei solchen Kameras dann auch zur Verfügung.
Bis in die 1990er Jahre hinein war es vielen Fotofreunden nicht vergönnt, sich eine Mittelformatkamera zu erlauben: Um ein vielfaches teurer waren diese analogen Kameras gegenüber den gängigen Kleinbildkameras – mit Ausnahme der alten 6×6 oder 6×9 „Klappkameras“ aus den 1960er Jahren. Weiterhin erwähnt sind natürlich die ersten Fotoapparate für die Masse – die sogenannten Boxkameras – ebenfalls Mittelformatkameras, da sie den entsprechenden Film nutzen (ansonsten jedoch äußerst spärlich ausgestattet sind).
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Fast alle analogen Mittelformatkameras verwenden den Filmtyp ›120‹ – auch einfach nur Rollfilm genannt:
Ein Rollfilm hat ungefähr die Höhe eines Einwegfeuerzeuges – Er ist also auffallend größer als der Kleinbildfilm. Entsprechend größer sind auch die dazugehörigen Fotoapparate. Und natürlich werden 120er Mittelformatfilme weiterhin produziert!
Mittelformatkameras bilden teils in unterschiedlichen Formaten ab, obwohl sie alle den gleichen Film nutzen. Ausschlaggebend ist hierbei immer die Breite des Filmfensters bzw. die Breite des belichteten Teils des Filmes.
Auf dem oberen Foto ist auch eine Besonderheit gut sichtbar, die viele Mittelformatkameras bieten: eine große Mattscheibe sowie die Möglichkeit, die Suchersysteme darüber einfach austauschen zu können (Lichtschacht, Pentaprisma [teils mit integriertem Belichtungsmesser], Lupenaufsatz).
Kameras wie die Holga oder die Diana nutzen zwar ebenfalls den Rollfilm Typ 120. Diese Mittelformatkameras besitzen jedoch ein dermaßen schlechtes Objektiv (oft aus Plastik), dass die hierbei mögliche Auflösung bzw. (Detail-) Genauigkeit nie erreicht werden kann. Dennoch können Bilder damit durchaus ihre Berechtigung haben – Wenn man denn den Look schätzt.
Die gängigen Format-Typen des Mittelformats sind hier:
- 6×4,5 (16 Bilder pro Film)
- 6×6 (12 Aufnahmen je Film)
- 6×7 (10 Aufnahmen)
- 6×8 (9 Fotos) und
- 6×9 (8 Bilder pro Rollfilm)
Dies ist eine Sonderform der Mittelformatkamera: Eine Panoramakamera mit rotierendem Objektiv (im Foto hinter einer Klappe versteckt). Sie belichtet den Rollfilm auf einer Breite von ca. 12 cm und daher gibt es nur wenige Aufnahmen je Film.
Das lange „Ding“ unten ist ein anschraubbarer Motor.
Man stellt also fest: Die Höhe ist bei allen Mittelformatkameras die gleiche (ca. 6 cm). Nur die Breite kann variieren – und zwar zumeist bis zur gängigen Größe von 9 cm. Doch Halt: Tatsächlich werden nie ganze 6 cm oder 9 cm belichtet. Es ist immer etwas weniger. Zur groben Orientierung kann man diese Werte jedoch übernehmen.
6×6-Mittelformat-Foto auf Diafilm
Dank des größeren Formates kann man solche Diafilme sehr gut ohne Lupe auf einer Leuchtplatte bewundern.
Mittelformat-Dias schauen einfach schön auf der Leuchtplatte aus. Leider ist Diafilm sehr teuer geworden.
Auch Mittelformatkameras gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Innerhalb dieser Übersicht soll daher (wie beim Kleinbild) konkret unterschieden werden.
Dieses Buch beschreibt die Funktionalität typischer analoger Kameras. Der Autor gibt Hinweise zur Wartung und Aufbereitung dieser alten Geräte sowie Tipps zum Gebrauchtkauf. Das Buch eignet sich auch für alle, die kleine Dinge selber reparieren möchten bzw. eine entsprechende Kamerapflege anstreben.
Die kompakte Mittelformat-Sucherkamera
Es wurden viele analoge Mittelformatkameras nach dem »Faltprinzip« hergestellt: Das Objektiv besteht nicht aus einem „Rohr“, wie es sonst üblich ist, sondern aus einem Leder- oder Kunststoffbalgen, welcher zusammenklappbar ist.
Dies ergibt bei solchen Kameras (in Liebhaberkreisen gerne auch Klappfalter genannt) den großen Vorteil, dass man sie – wie eine Kleinbildkamera – in die Jackentasche stecken- bzw. sehr einfach transportieren kann. In Kombination mit einem Reisestativ ergibt sich so z. B. eine ideale Kombination für das Anfertigen von qualitativ hochwertigen Landschaftsfotografien auf z. B. längeren Wanderungen. Wie eine solche Ausrüstung aussehen kann, können Sie sich in diesem Blogbeitrag anschauen.
Im Gegensatz zu vielen Kleinbildsucherkameras besitzen nur sehr wenige der faltbaren Mittelformatkameras einen Messsucher (englisch auch »rangefinder« genannt). Ich verwende dann eine Schärfentiefe-Tabelle und „lege“ mir meinen Fokus sozusagen zurecht – auf Basis einer groben Entfernungsschätzung und einer bestimmten Blende am Objektiv.
Es ist beim Gebrauchtkauf darauf zu achten, dass man eine der höherwertigen Modelle erwirbt. Dies meint insbesondere das (fest eingebaute) Objektiv: Dieses sollte x schon ein Vierlinser sein. Das berühmte »Carl Zeiss Tessar« wurde hier zum Beispiel sehr häufig verbaut (auch unter anderen Markennamen).
x Für einen eher „weichen“ ›Look‹ bevorzugen manche Fotografen jedoch bewusst Dreilinser bzw. simplere Objektivkonstruktionen.
Gängige Bildformate sind bei diesem Typen die Größen 6×6 sowie 6×9. Bei manchen dieser analogen Kameras gibt es Masken zum Einlegen, sodass man auch das Format 6×4,5 belichten kann (und dann ein paar Bilder zusätzlich auf einen Rollfilm bekommt).
Vorteile / Nachteile der Mittelformat Balgenkameras
- sehr kompakt da zusammenlegbar
- oft im „großen Mittelformat“ 6×9 erhältlich (jedoch dann häufig mit schlechterem bzw. nicht vergütetem Objektiv)
- meist sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt
- keine Wechselobjektive
- selten ein Messsucher-System zum punktuellen Fokussieren und oftmals nur mit ›mickrigen‹ Suchern
Wer also punktuell bei eher offener Blende scharf stellen- sowie wechselbare Objektive verwenden möchte und eine schöne Mattscheibe, der benötigt eine der Spiegelreflexkameras für das Mittelformat:
Spiegelreflexkameras / Systemkameras
Sollte man keinen großen Wert auf ein kompaktes Gehäuse und auf ein eher geringes Gewicht legen, dann sollte man zu einer Mittelformat-Systemkamera nach dem Spiegelreflexprinzip greifen.
Hochwertige Mittelformat-Spiegelreflexkamera »Mamiya RB67«. Sie kann – je nach verwendeter Filmkassette – Formate von 6×4,5 bis hin zu 6×8 belichten.
Dies sind Kameras, welche einst für Berufsfotografen hergestellt worden sind und noch in den 1990er Jahren teilweise soviel Geld kosteten wie ein Kleinwagen. Dank des „Digitalkamerabooms“ hat sich deren monetärer Wert jedoch um ein Vielfaches verringert, sodass sich heute selbst Studenten so ein Technikwunder wie die abgebildete Mamiya RB 67 Pro SD gebraucht leisten können.
Die meisten SLR-Kameras für das Mittelformat sind – viel mehr als ihre kleinen 35mm-Schwestern – ausbaubar: So lässt sich zwischen einem Schachtsucher, einem Okular oder einem Lupensucher wählen. Natürlich stehen eine Vielzahl an hochwertigen (und nunmehr günstigen) Objektiven zur Auswahl bereit.
Einige dieser analogen Mittelformatkameras besitzen die Besonderheit, dass sich der Rollfilm nicht direkt in der Kamera befindet sondern in einem abnehmbaren Rückteil (einer Filmkassette). Auf dem Foto der Mamiya-Kamera sieht man ein solches sehr gut. Dies hat den großen Vorteil, dass man mitten im Fotografieren, den Film wechseln kann – indem man nämlich einfach ein anderes (mit einem anderen Filmtyp geladenes) Rückteil ansetzt.
Zwar gibt es auch (wenige) Kleinbildkameras, bei denen eine Sicht direkt auf die Mattscheibe möglich ist. Doch die der Mittelformatkameras ist um einiges größer. Wie bei dem Display einer Digitalkamera hat man hier die Möglichkeit, mit beiden Augen das Bild zu komponieren. Die Welt sieht über so eine Mattscheibe einfach schön aus.
Manche System-Mittelformatkameras (wie die Hasselblad oder die Kiev 88) lassen sich komplett auseinander nehmen: Der Film befindet sich bei ihnen in Kassetten (›Rückteilen‹), welche man wechseln kann. Dadurch kann man, wie schon erwähnt, mit der selben Kamera mit gleichzeitig unterschiedlichen Filmen (z. B. Farbe & S/W) fotografieren. Natürlich lassen sich bei einem solchen Modell die Objektive austauschen und: Die Art des Suchers (Mattscheibe, Pentaprisma, Lupensucher) lässt sich wechseln.
Mit solch einer 6×6-Kamera kann man dann solche Fotos machen:
Solch ein analoger Kameratyp eignet sich hauptsächlich für ruhige Motive. Dafür kann man eine fantastische Qualität erhalten, welche für große Ausbelichtungen bzw. Drucke besser geeignet ist als Aufnahmen mit dem Kleinbildfilm.
Vorteile und Nachteile der Mittelformat-Spiegelreflexkameras
- Systemfunktionalität: Suchersystem, Mattscheibe, Objektive, Rückteile (Filmkassetten) sind bei manchen Kameras (z. B. der Hasselblad oder der Mamiya RB67) austauschbar
- sehr hohe Auflösung: je größer das Format desto höher die Auflösung
- schwer und klobig
- fehleranfälliger
- häufig teurer als technisch ähnliche Kleinbildkameras
Die Spiegelreflex-Mittelformatkamera ist das ideale Werkzeug für Porträtfotografen oder für das Ablichten von Landschaften mit sehr hoher Detailgenauigkeit (Auflösung).
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Die TLR-Mittelformatkamera mit zwei Objektiven
Eine ganz besondere und für viele Menschen eigenartig anzusehende analoge Mittelformatkamera ist die sogenannte TLR-Kamera (Twin Lens Reflex) – also »Zweilinsen-Reflex«. Diese analoge Kamera besitzt gleich zwei Objektive:
Es gibt von dieser Bauform jedoch sehr viele Modelle von den unterschiedlichsten Herstellern. Die berühmteste TLR-Mittelformatkamera ist sicherlich die »Rolleiflex«.
Das obere Objektiv dient lediglich als Sucher (in Verbindung mit der Mattscheibe). Das untere Objektiv dient zur Aufnahme. Diese Twin Lens Kameras sind relativ kompakt sowie sehr robust und viele besitzen hochwertige Objektive. Bei den meisten analogen Kameras dieser Bauform lassen sich jene aber nicht wechseln. TLR-Kameras eignen sich insbesondere zur Infrarot-Fotografie oder zur Langzeitbelichtung, da die Mattscheibe hier (durch das separate Objektiv) immer ein helles Bild zeigt – auch während der gesamten Aufnahme.
Sie eignen sich beispielsweise hervorragend dazu, unterwegs Porträts von Menschen aufzunehmen: Sie passen in jede Umhängetasche und man kann sie auf dem Schoß bedienen, da man von oben auf die Mattscheibe schauen kann. Porträtierte sind bei solch einer Aufnahmesituation zumeist weniger angespannt.
Außerdem haben die TLR-Kameras – dank festem Spiegel und ruhigem (Zentral-) Verschluss – die Eigenschaft, sehr vibrationsarm und vor allem leise auszulösen. Viele Fotokünstler, wie beispielsweise Vivian Maier, hatten daher mit solch einer eher unauffälligen Mittelformatkameras gearbeitet bzw. schätzen diesen Bautyp weiterhin. Der Nachteil: Bei fast allen dieser Kameras kann man die zwei Objektive nicht wechseln (sie sind fest verbaut). Nahaufnahmen sind auch schwierig, da es ja einen Versatz zwischen Aufnahme- und Sucherobjektiv gibt.
Eine TLR-Lamera, wie die hier gezeigte, sollte man jedoch nicht mit einer sogenannten »Stereokamera« verwechseln, welche ebenfalls zwei Objektive besitzt. Bei der Stereokamera werden gleichzeitig zwei (leicht versetzt) Bilder aufgenommen um diese später in einer dreidimensional erscheinenden Ansicht zusammen zu setzen. Bei der TLR-Kamera ist das obere Objektiv für den Sucher (die Mattscheibe) zuständig und das untere für die eigentliche fotografische Aufnahme.
Vorteile und Nachteile der TLR-Kameras
- für eine Mittelformatkamera sehr kompakt
- geschlossener / robuster Aufbau
- große Mattscheibe mit Lichtschacht
- sehr leise und vibrationsarm
- charmant: Menschen lassen sich gerne damit fotografieren
- keine Wechselobjektive
Ausnahme: einige Modelle von Mamiya
- keine Wechselsucher
Kein Pentaprisma möglich / vorhanden (bis auf wenige Ausnahmen)
Mittelformat Messsucher-Kamera
Es gab bei einigen Fotografen sicherlich den Wunsch, dass eine Mittelformatkamera ähnlich simpel zu bedienen sein soll wie eine Kleinbildkamera bei einem gleichzeitig hohen Qualitätsanspruch. Heraus gekommen sind dann Kameras wie diese:
Hier wurde also das bereits aus dem Kleinbild bekannte Messsucher-Prinzip genutzt – nur dass hier ein größerer Rollfilm geladen wird. Die bekannteste Mittelformat-Messsucher-Kamera ist sicherlich die hier abgebildete »Fuji GW690« – scherzhaft auch als Texas-Leica bezeichnet x. Dieser Kameratyp wurde seltener hergestellt. Es gibt ihn in mehreren Mittelformat-Größen und diese Geräte sind mittlerweile meist leider relativ nachgefragt auf dem Gebrauchtmarkt. Es sind auch gute Kameras.
x Weil diese Kamera an eine „aufgeblasene“ Leica erinnert und in d. USA wohl alles größer sein muss.
Das 6 x 4,5 Format
Die meisten analogen Mittelformatkameras belichten im quadratischen Format 6×6. Einige weitere nutzen bereits das Format 6×7, selten ist das Format 6×8, häufiger jedoch wieder das große Mittelformat 6×9. Eine Besonderheit stellt hier das kleine Mittelformat 6×4,5 dar:
Analogkameras für das Bildformat 6 × 4,5 sind etwas kompaktere Mittelformatkameras.
Hersteller wie ›Pentax‹, ›Mamiya‹ oder ›Zenza Bronica‹ stellten hierfür Spiegelreflexkameras her, welche beides vereinen: Ein kompaktes Gehäuse bei gleichzeitiger Nutzung des breiten Rollfilms vom Typ 120. Der Fotograf erhält hiermit die Vorzüge einer Mittelformat-Systemkamera bei gleichzeitig handlichen Maßen.
Es wurden aber natürlich nicht nur Spiegelreflexkameras für dieses Bildformat hergestellt: Es gibt auch viele Faltbalgen-Kameras für das kleine Mittelformat. Bei diesem passt natürlich eine höhere Anzahl an Bildern auf den Film – nämlich 15 bis 16 (je nach Kameratyp).
Ohne externen Belichtungsmesser gelingt selten ein Bild
Die meisten Mittelformatkameras besitzen keinen internen Belichtungsmesser.
Auf eine weitere Besonderheit vieler Mittelformatkameras sei in dieser Übersicht unbedingt hingewiesen: Viele Mittelformatkameras sind oftmals völlig mechanisch aufgebaut. D. h. sie benötigen selten eine Batterie und daher besitzen diese Kameratypen auch selten einen eingebauten Belichtungsmesser (im Gegensatz zu den meisten Kleinbildkameras).
Es ist also nötig, dass man sich hier zusätzlich einen guten Handbelichtungsmesser zulegt. Von einem Gebrauchtkauf alter Belichtungsmesser ist eher abzusehen: Diese beanspruchen oftmals Batterietypen, welche es heute nicht mehr zu kaufen gibt und sind ggf. ungenau.
Man müsste also in den ›sauren Apfel‹ beißen und sich ab ca. 100 € einen „günstigen“ Belichtungsmesser wie z. B. den »Sekonic Twinmate« oder den »Gossen Digisix« kaufen. So etwas kauft man sich (wie ein gutes Stativ) aber auch nur einmal für viele, viele Jahre.
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Sekonic L-208 Twinmate | GOSSEN DIGISIX 2 | GOSSEN DIGIFLASH 2 |
Der Twinmate L-208 von Sekonic ist der wohl günstigste externe Handbelichtungsmesser, den es auf dem Markt zu kaufen gibt. Er misst das Umgebungslicht entweder direkt (Motivmessung) oder via Kalotte (tatsächliche Lichtmessung). Gerade durch letztere Methode ist eine sichere Messung- bzw. ein korrekt belichtetes Bild möglich. | Den Digisix von Gossen gibt es nunmehr in der Version II. Der Belichtungsmesser ist der kleinste und einer der günstigsten auf dem Markt, besitzt aber sowohl die Möglichkeit zur Objekt- (direkt) als auch zur Lichtmessung (via Kalotte), wodurch sehr präzise Messergebnisse möglich sind. | Dieser Blitzbelichtungsmesser kann zusätzlich auch Kunstlicht / Blitzlicht messen. Natürlich ist er weiterhin ganz normal für das Umgebungslicht geeignet. |
€ 154,00 € 106,99 | € 242,60 | € 305,24 |
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Hinweis: Für den Anfang kann man jedoch auch ein Smartphone als Belichtungsmesser nutzen.
Weitergehen soll es in dieser Übersicht nun mit den größten Analogkameras:
Die Großformatkamera
Gerade im Bereich Architektur aber auch Landschaft werden gerne Großformtkameras genutzt.
Kleinbild → Mittelformat → Großformat – Dies ist die grobe Orientierung, was das Unterscheiden zwischen den verschiedenen, wichtigsten Kameratypen der „filmbasierten“ Fotografie anbelangt.
›Linhof Technika‹ – eine s. g. „Laufbodenkamera“
Solche Großformatkameras waren bisher immer das Werkzeug der »Profis«: Diese Kameratypen sind prädestiniert für Architektur- und Interieuraufnahmen sowie für knifflige Produktaufnahmen.
Früher gab es recht wenige Hersteller, welche solche Kameras herstellten. Heute gibt es wiederum kleine Manufakturen, welche sich auf Großformatkameras spezialisiert haben (jedoch selbst keine Objektive anbieten). Dabei sind deren Kunden nunmehr weniger die kommerziell arbeitenden Fotografen sondern vielmehr Künstler und interessierte Amateure, die sich nun diese Kameras leisten können, von denen man früher nur träumen konnte.
Das kann richtig ins Geld gehen – besonders bei den größeren Formaten und bei Farbfilm. Man muss hier also haushalten und das Fotografieren geht hierbei alles andere als schnell. Belohnt wird man mit einer sehr hohen Auflösung. Auf der oberen Abbildung ist auch die typische (lichtdichte) Schachtel abgebildet, in welcher die Planfilme ausgeliefert werden.
Diese Planfilme gibt es in verschiedenen Größen. Das populärste Maß ist 4×5 Inch. Je größer die Filme, desto teurer sind sie natürlich. Bei 4×5 Inch geht man noch einen guten Kompromiss zwischen Abbildungsqualität und Preis ein.
Bei den meisten Großformatkameras schaut man von hinten direkt auf eine große Mattscheibe und komponiert darauf das Bild. Damit die Mattscheibe gut sichtbar ist, nutzt man das obligatorische Tuch über dem Kopf.
Diesen Typ Großformatkamera nennt man „Optische Bank“. Eine solche Kamera (hier ein Modell der Firma »Cambo«) ist an sich sehr simpel aufgebaut und besteht hauptsächlich aus einem Balgen mit einem Objektiv vorne und einer Planfilmkassette hinten.
Zwei herausragende Merkmale charakterisieren die Großformatkameras:
- Sie bieten durch ihr großes Filmformat eine äußerst hohe Auflösung bzw. eine sehr hohe Detailgenauigkeit.
- Die meisten Großformatkameras sind so aufgebaut, dass sie sich verstellen lassen: Durch das Verstellen von Objektiv- und Filmebene lassen sich präzise Schärfe- und Perspektivkorrekturen vornehmen (Stichwort Tilt & Shift).
Beide Punkte waren damals der Grund, warum viele professionell arbeitende Fotografen zum Koffer (nicht etwa zur Tasche) mit der Großformatkamera griffen. Vielleicht ist dies heute auch noch der Fall, denn nicht alles wird die digitale Bildbearbeitung (z. B. ›Focus Stacking‹ oder ›Stitching‹) ersetzen können.
Noch eine Abbildung von besagter Mattscheibe. Technisch passiert hier nichts anderes, als dass das Licht durch das vordere Objektiv zu einem Brennpunkt auf der Mattscheibe gebündelt wird – ganz einfache Physik.
Nachdem Ausschnitt und Schärfe eingestellt worden sind, wird die Mattscheibe heraus genommen (oder weggeklappt) und an ihrer Stelle wird die Filmkassette mit dem Planfilm platziert. Nun kann die Fotografie endlich aufgenommen werden. Fotografieren im Großformat hat viel mit Müßigkeit und sich Zeit lassen zu tun.
Noch etwas zu den Filmen: Diese Planfilme gibt es, wie erwähnt, in unterschiedlichen Größen: Angefangen vom „kleinen“ Großformat 9×12 cm bis hin zu Sonderformaten von 20×24 Inch (dem sogenannten ULF = Ultra Large Format). Das gängigste Format im Großbild ist jedoch das Format 4×5 Inch. Die Kameras sind entsprechend für eine bestimmte Größe konstruiert. Kleinere Formate können jedoch immer verwendet werden. Es lassen sich auch Rollfilmrückteile ansetzen und es gibt sogar ein Rückteil für Instax-Sofortbildfilm.
Man merkt: Beim Fotografieren mit einer Großformatkamera bedarf es viel Zeit. Doch gerade diese Langsamkeit schätzen viele Fotografen offenbar – insbesondere bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen. Einer der vielen deutschen Fotokünstler, die mithilfe des Großformats mannshohe ›Prints‹ für die Galerien und Museen anfertigen ist z. B. Hans Christian Schink.

Für solche großen Fotoabzüge ist ein ebenso großes Negativ als Vorlage ideal. Beim näheren Herantreten an das Bild ist jede Hautpore sichtbar. Die Auflösung solcher Systeme ist sehr hoch.
Abgebildet ist ein Handabzug aus der Dunkelkammer, welcher zum Trocknen aufgehangen ist.
Vorteile und Nachteile der Großformatkamera
- sehr hohe Auflösung bzw. sehr genaue Detailwiedergabe
- weite Möglichkeiten der Korrektur stürzender Linien und Unschärfen
- Durch das modulare und einfache System (ohne Elektronik) sind diese Kameras gut geeignet, um mit alternativen Linsen oder gar selbst gegossenen Glasplatten als Filmersatz (Stichwort »Kollodium Nassplatte«) zu arbeiten. Dies macht die Großformatkamera insbesondere für Porträtfotografen interessant.
- zumeist sehr groß und schwer
- Preis pro Bild sehr hoch (ein Planfilm pro Aufnahme)
- fast immer ein (stabiles) Stativ nötig
- Schnelle, spontane Fotografie ist mit einer Großformatkamera nahezu unmöglich.
- Man muss selber entwickeln oder die Filme zu Speziallaboren versenden.
Natürlich benötigt man zusätzlich zur Großformatkamera ebenfalls einen externen Belichtungsmesser. Weiterhin ist es sehr empfehlenswert, sich ein gutes bzw. stabiles Stativ zu besorgen.
Solche beschichteten Glasplatten oder Metallplatten (z. B. »Kollodium-Nassplatten«) kann man dann einfach in ein passendes Rückteil schieben und darauf Bilder belichten (und in Schalen selbst entwickeln). Das ist dann eine fotografische Technik, welche man bereits vor 150 Jahren nutzte – Und entsprechend ähnlich sehen dann auch die Fotografien aus, wenn man zugleich antike (simple) Objektive verwendet.
Das Kollodium: Handbuch der modernen Nassplattenfotografie Dieses Fachbuch ist eines der wenigen deutschsprachigen, welches sich der "Kollodium-Nassplatten-Fotografie" widmet (Fotos wie im 19. Jhd.) und zwar mit vielen Formeln, Rezepten und Bildbeispielen. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Fachbuch werfen.
Eine kompakte und leichtere Variante der Großformatkamera ist die »Laufbodenkamera«. Bei ihr wird der Balgen (mit dem Objektiv) zum Transport zusammengeklappt. Beim Fotografieren läuft die Standarte, an welcher das Objektiv befestigt ist, sozusagen auf der Innenseite des Bodens auf Schienen – daher der Name.
Lesen Sie bei Interesse auch die weiterführenden Artikel:
- Braucht der Amateur eine Großformatkamera?
- Einem Großformatfotografen über die Schulter geschaut
- Vorstellung der Linhof Technika
Sofortbild: Die Polaroid-Kamera
Eine ganz spezieller Kameratyp war über Jahrzehnte die Polaroid-Kamera:
Hiermit sind Sofortbilder möglich: Man drückt auf den Auslöser, zieht ein belichtetes Stück Papier heraus, wedelt es etwas dramatisch durch die Luft, zieht dann das Schutzpapier ab und freut sich über das Sofortbild.
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Das klassische Sofortbild der Firma Polaroid wird nicht mehr hergestellt. Aber unter dieser Marke gibt es mittlerweile wieder neue Sofortbildfilme bzw. passende Kameras zu kaufen.
Nach dem Auslösen wirft die Kamera ein Blatt Papier aus, auf welchem sich sofort schemenhaft sofort das eben abgelichtete Motiv abzeichnet. Etwas warten, noch einen Moment – und schon hält man das fertige Bild in den Händen.
Siehe auch → Fotografieren mit einer Fujifilm-Instax-Kamera
Fazit
Diese Übersicht von analogen Kameras bietet sicherlich einen guten Überblick über die verschiedenen Typen analoger Fotoapparate. Dieses Feld ist durchaus mannigfaltig, sodass nicht alles aufgezählt- , dass nicht auf alle Details eingegangen werden konnte. Eigene Erfahrungen und Vorlieben können gerne über die Kommentarfunktion geteilt werden.
Es gab dann auch spezielle Kleinbildfilme, die in sich selbst einlegenden Kassetten gepackt waren, die widerum in ovalen (und nicht in runden) Plastikbehältern geliefert wurden.
Wie hiesen diese Filme bzw. Filmkassetten? Ich bräuchte dringend den Namen dieser Filme bzw. Filmkassetten.
Eine mit diesen Filmen arbeitende Kamera war bzw. ist meine Olympus Spiegelreflexkamera IS-2000 mit fix eingebautem Zoom 35 – 135 mm und asymmetrischem Gehäuse (weil durch die automatische Filmeinlegung die – vom Fotografen aus betrachtet – linke Seite sehr klein ist und die rechte Seite zu einem Handgriff ausgebaut wurde)
Hier kenne ich nur das „Rapid-System“ und das „Instamatic-System“. Vielleicht ist eines das gesuchte.