Übersicht über aktuelle fotografische Filme
An dieser Stelle finden Sie eine Übersicht über die bekanntesten der derzeit erhältlichen Filme für analoge Kameras. Das Angebot ist sicherlich nicht mehr so „üppig“ wie früher. Doch keinesfalls kann man hier von einem schmalen Angebot reden.

Hier können Sie sich nun einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Filme für Ihre analogen Kameras derzeit auf dem Markt sind. Viele werden leider nicht mehr hergestellt, andere hingegen werden auch heute noch neu entwickelt. Und dann gibt es seit vielen Jahren die Klassiker, die nie auszusterben drohen, wie es scheint. Durch diese Liste erhalten Sie eine grobe Übersicht über die wichtigsten und bekanntesten Vertreter, die auch heute noch verkauft werden.
Ein analoges S/W-Foto auf dem berühmten „Kodak TriX“. Dieser Film wird seit vielen Jahrzehnten weiterhin hergestellt und zählt zu den bekanntesten Produkten von Kodak. Viele berühmte analoge Fotografien sind damit entstanden und setzten den „Standard“ eines gewissen analogen S/W-Look.
Ein Hinweis: Die heute existierenden Firmen, die tatsächlich noch frischen Film herstellen, kann man an einer Hand abzählen. Der Markt ist nunmehr recht übersichtlich aufgeteilt. Zusätzlich kamen in den letzten 15 Jahren immer wieder „neue“ Filme in die Regale der (Online-) Händler. Hier sollte man jedoch bedenken, dass dies häufig neu konfektionierte Filmrollen aus (tiefgefrorenen) Masterrollen sind, die aufgekauft worden sind. Nach Abverkauf verschwanden / verschwinden diese Filme wieder aus dem Angebot.
Übrig gebliebene, tatsächliche Hersteller heute sind Fuji, Kodak, Harman (Ilford) sowie kleinere Manufakturen wie Ferrania, Adox, Foma. In den Verpackungen anderer Label stecken wahrscheinlich Filme dieser Hersteller oder gar jene heute nicht mehr existenter Firmen (z. B. Agfa).
Ob in diesem Film „Street Candy“ tatsächlich ein Kodak Tri-X steckt oder ob einfach alte Kleinbildpatronen wiedergenutzt wurden bzw. mit Rollenware eines anderen Herstellers beladen wude? Man weiß es nicht so genau.
Es ist heute spannend, wohin sich der Markt entwickeln wird. Dass es Analogfilm in Zukunft nicht mehr geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Wenige Hersteller werden die Nachfrage zu bedienen wissen. Diese Internetseite, die Sie gerade lesen, verzeichnet ca. 1500 Seitenabrufe täglich – und diese alleine fast nur aus dem deutschsprachigen Raum. Eine gewisse Nachfrage existiert also offenbar. Fotografischer Film als Produkt wird von der ordinären Massenware (welche er einmal war) zum „Künstlermaterial“ werden.
Es empfiehlt sich evtl., zuvor die Informationsseite Wie sich Filme untereinander unterscheiden zu studieren. Die dort erklärten Punkte zur Charakterisierung der unterschiedlichen Filme werden auch bei diesem Überblick über aktuelle analoge Filme genutzt.
Besonders die Firma Lomography bringt regelmäßig von außen recht interessante Filme auf den Markt. Es wird aber nie so recht kommuniziert, was darin steckt. Daher werden solche Filme („Earl Grey“, „Street Candy“ und dergleichen) an dieser Stelle nicht besprochen.
Die Filmtriade
Zunächst soll kurz auf die sogenannte Filmtriade eingegangen werden: Filme lassen sich grob in die drei Charaktereigenschaften einteilen:
- (Licht-) Empfindlichkeit
- Körnigkeit (bzw. Auflösung)
- Belichtungsspielraum (Tonwertumfang)
Es gibt hierbei keinen Film, welcher alle drei Merkmale gleichzeitig in besonders guter Weise für sich beanspruchen kann. Daher muss man den Film für jedes Fotoprojekt sorgsam auswählen.
Filmformate
Es gibt drei „Grundformate“ bei der analogen Fotografie:
Kleinbild | Mittelformat | Großformat |
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Im Idealfall bietet ein Hersteller einen ganz bestimmten Film für alle drei Formate gleichzeitig an. Dies ist heute leider nur noch selten der Fall. Insbesondere im Großformat sind viele Filme nicht mehr erhältlich. Und viele Filme werden ausschließlich nur für das Kleinbildformat konfektioniert. Auf diese Unterschiede geht die unten stehende Übersicht über fotografische Filme nicht ein.
Schwarzweißfilme
Den Start sollen die S/W-Filme machen. Diese lassen sich noch weiter unterteilen.
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Ilford PAN F plus | Fomapan 100 Classic 135-36 | Ilford FP4 135-24 | Ilford HP5 Plus 135-36 | Kodak T-MAX 100 TMX 135-36 | AgfaPHOTO APX 100 135-36 | Ilford Delta 400 135-36 | Kodak TRI-X 400 TX 135-36 | Kodak T-MAX 400 135-36 | Fomapan 400 Action 135-36 | Ilford Delta 100 135-36 | 10 Rollen Shanghai Schwarz & Weiß 135 35mm 36Exp Iso 100 Film Auto DX |
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Begonnen soll in dieser Auflistung mit den klassischen Filmen dieser Gattung und hier mit den höher empfindlichen:
Klassische Emulsionen
Unter S/W-Filme mit „klassischer Emulsion“ versteht man Filmmaterial, welches seit Jahrzehnten in ihrem Aufbau kaum verändert wurde. Mit diesen Filmen erreicht man den „klassischen Look“ der S/W-Fotografie.
400-ASA-Klasse

Bei diesem Portrait wurde bewusst ein klassischer 400-ASA Fim verwendet: Das Korn des Kodak Tri-X tritt dank Mittelformat in den Hintergrund, gibt dem Bild aber dennoch den typischen „Charakter“. Die recht hohe ISO-Zahl war nötig, um bei dem (schwachen) Blitzlicht weit genug abblenden zu können, damit alles scharf abgebildet ist.
Die höher empfindlichen Filme der Klasse „400 ASA“ (ASA = ISO) sind zwar lichtempfindlicher. Sie bilden aber auch ein gröberes Korn und bieten somit eine geringere Auflösung. Dafür besitzen 400-ASA-Filme einen höheren Belichtungsspielraum als z. B. 100-ASA-Filme. D. h. man kann erstere stark überbelichten und die hellsten Bildbereiche werden immer noch ausreichend differenziert in der Zeichnung sein. Man benötigt also so einen Film, wenn man beispielsweise einen dunklen Hasen in einer Höhle fotografieren möchte und gleichzeitig soll der Schneemann draußen im Sonnenschein nicht „ausfressen“.
Ferner bieten sich diese höher empfindlichen Filme für das Mittelformat oder Großformat an, wo das gröbere Korn wegen dem größeren Filmformat nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dafür muss bei diesen größeren Formaten oftmals stärker abgeblendet werden und man freut sich dann über einen lichtempfindlichen Film, damit beispielsweise die Grashalme bei einer Landschaftsfotografie nicht (durch eine längere Belichtungszeit) verwischen.
Aktuell erhältliche ISO-400-Filme der klassischen Art sind:
- Kodak Tri-X
- Ilford HP5 Plus
- Foma Fomapan 400
Hinweis: Erreicht wahrscheinlich nur ca. 200 ISO.
- Kentmere 400 bzw. CHM 400
- Rollei RPX 400
- Afgaphoto APX 400
- Bergger BRF 400
Bei Konzerten eignet sich ein 400-ASA-Film sehr gut für den typischen kantigen „analogen Look“.
100-ASA-Klasse
Ein ISO-Wert bzw. ASA-Wert von „100“ ist sicherlich jener, den die meisten Filme aufweisen. 100 ISO sind ein guter Kompromiss zwischen Feinkörnigkeit, Filmempfindlichkeit und Belichtungsspielraum. Bezogen auf die Filmtriade erreicht bei diesen Filmen keine Eigenschaft einen absoluten Spitzenwert. Jedoch gibt es hier auch keinerlei Abstriche. Es ist alles im „grünen Bereich“. 100-ASA-Filme sind feinkörniger als ihre klassischen Kollegen der 400-ASA-Klasse. Auch sie sind sich in ihrer Bildqualität sehr ähnlich:
- Shanghai GP3
- Adox CHS 100 / CHS 100 II
- Adox Silvermax
- Foma Fomapan 100
(Meiner Erfahrung nach ist der Foma 100 recht grobkörnig.)
- Kentmere 100 / CHM 100
- Rollei RPX 100
- Agfaphoto APX 100
- Ilford FP4 Plus
Ein S/W-Foto, welches mit dem Ilford FP4 Plus aufgenommen wurde. Dieser „Filmklassiker“ ist etwas feinkörniger bzw. hochauflösender als klassische S/W-Filme mit 400 ASA und eignet sich daher für Aufnahmen mit vielen kleinen Details.
Wer keine "moderne" Emulsion für S/W-Fotografien möchte, greift zu einem der Klassiker. Der Ilford FP4 Plus ist ein solcher – seit Jahrzehnten. Er kann Street und Reportage bei genügend Licht. Da er als ISO-100-Film jedoch schön hochauflösend ist, ist er besonders für Landschaften oder Architektur geeignet.
Eigene Meinung: Im Mittelformat S/W nutze ich keinen 100-ASA-Film mehr. Er bildet mir hier bereits zu glatt ab. Hier schätze ich 400-ASA-Filme, die ich in einem Feinkorn-Entwickler entwickele. Im Kleinbild erreicht der Tmax 400 eine ungefähr gleiche Körnigkeit / Auflösung wie ein klassischer 100-ASA-S/W-Film.
25- & 50-ASA-Klasse
Dies sind eher lichtunempfindliche Filme. Die meisten Digitalkameras werden sich noch nicht einmal auf echte 25 ISO herunter stellen lassen. S/W-Filme mit einem solche ASA-Wert (bzw. ISO-Wert) von lediglich 25 oder wenigstens 50 sind sehr feinkörnig! Mit diesen Filmen sind also sehr hohe Auflösungen realisierbar – selbst im Kleinbild. Man sollte hierbei aber mit Stativ arbeiten und das Objektiv auf die optimale Blende abblenden.
Fotografie und Detail mit einem klassischen 25-ASA-S/W-Film angefertigt (Adox CHS 25). Man kommt damit im Kleinbild schon fast ans Mittelformat heran, wenn man im Mittelformat einen 400-ASA-Film nutzt.
Insbesondere in der Landschaftsfotografie kann sich dies bezahlt machen, wenn man – durch das feine Korn – an größere Abzüge heran tritt und noch so manches Detail erkennen kann. Bei der Porträtfotografie hingegen wird ein ISO 25 Film eher weniger Sinn ergeben.
Feine Details erreicht man mit einem eher niedrig-empfindlichen S/W-Film, den man anschließend in einem Feinkornentwickler entwickelt.
Der Nachteil dieser Filme: Zunächst sind sie, wie geschrieben, lichtschwächer und häufig benötigt man ein Stativ. Zudem: Sie neigen bei kontrastreichen Motiven zum Aufsteilen. Ihr Belichtungsspielraum ist geringer als bei einem 400-ASA-Film.
Würde man also mit einem solchen 50-ASA-Film beispielsweise bei grellem Sonnenschein ein schwarzes Hündchen im Schatten unter einem Baum ablichten und jenes so belichten, dass es nicht unterbelichtet ist, dann läuft man Gefahr, dass die weiße Gans draußen im Licht völlig „ausfrisst“. Hier würde die Schwärzung auf dem Film nahezu schwarz bzw. strukturlos erzeugt werden. Solche Filme kann man ggf. retten, indem man sie in einem sogenannten Ausgleichsentwickler (ein sehr kontrastarm arbeitender S/W-Negativentwickler) entwickelt.
Auf Touren, langen Wanderungen kann man mit 25-ASA-Filmen ggf. die Mittelformatausrüstung zu Hause lassen und sich nur mit der viel leichteren Kleinbildausrüstung ausrüsten. Darin liegt der Vorteil dieser Filme – die hohe Auflösung (sofern die eigenen Objektive hoch genug auflösen).
Von den ISO-25- und ISO-50-Filmen mit „klassischer“ Emulsion gibt es heute nur noch wenige Exemplare:
- Ilford Pan F Plus (50 ASA)
- Rollei RPX 25 (25 ASA)
Als Beispiel für feines Korn eines 25-ASA-Filmes ein direkter Vergleich:
Dies ist ein Detailausschnitt mit dem Adox CHS 25 (Efke 25). Durch das feine Korn ist das Muster der Gardine gut erkennbar. Im Kleinbild erreicht man damit schon bald „Mittelformat-Qualität“.
Und dies ist das selbe Motiv bei ansonsten gleichen Parametern belichtet und entwickelt mit dem Kodak Tmax 400 (ein immer noch feinkörniger 400-ASA-Film). Durch die geringere Auflösung dieses Filmes (der dafür viel lichtempfindlicher ist) ist das Muster der Gardine bei dieser Aufnahme nicht mehr erkennbar.
Bei diesem Testfoto befinden sich die Ausschnitte am Fenster je ganz oben neben dem ganz linken Balkon.
Moderne Emulsionen
In den 1980er führten einige große Filmhersteller eine etwas andere Emulsion ein. Jeder nennt die seinige anders (bei Kodak heißt sie „T-Grain-Kristalle“). In einer Übersicht über Film für analoge Kameras kann man sich einfach auf „moderne Emulsion“ und „klassische Emulsion“ zur Unterscheidung dieser beiden Filmtypen einigen.

Der Kodak Tmax 400 hat ungefähr die selbe Auflösung wie ein „klassischer“ 100-ASA-Film und ein ähnliches Korn. Man kann aus einem Tmax 400 Kleinbildnegativ durchaus Handabzüge im Format 30×40 cm anfertigen. Ein Tmax 100 bildet jedoch bereits sehr glatt ab.
Tatsächlich schaffen es diese modernen Filmemulsionen, schärfer und hochauflösender als die klassischen Emuslion der gleichen ASA-Klasse zu sein. Der Nachteil: Zumindest Fotografien basierend auf modernen ASA-100-Emulsionen im Mittelformat können bisweilen recht steril und glatt wirken. Diesen Bildern fehlt oft der „klassische Look“. Vielmehr wirken die Fotografien manchmal, als wären sie lediglich in S/W konvertierte Digitalaufnahmen, da das Filmkorn hier tatsächlich kaum sichtbar ist. Dieser eventuelle Makel tritt dann aber bei den ISO-400-Versionen wieder zurück.
Folgende moderne Emulsionen gibt es:
Erfahrungsgemäß kann ein Film wie der Kodak Tmax 400 durchaus einen 100-ASA-Film der klassischen Emulsion ersetzen. Die Bildergebnisse sehen sich sehr ähnlich (gleiches Korn / gleiche Auflösung). Der große Vorteil ist hierbei natürlich die höhere Empfindlichkeit des Tmax 400.
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Lesen Sie bei Interesse auch den Bericht über den Kodak Tmax 100. Mit diesem sehr feinkörnigen Film sind bereits vom Kleinbild überdurchschnittlich große Vergrößerungen mit vielen winzigen Details möglich.
Spezialfilme
Weiterhin gibt es noch einige Spezialfilme auf dem Gebiet analoge S/W-Filme, die eine etwas andere Abbildungscharakteristik besitzen als die „normalen“ Filme:
Orthochromatische Filme
Ein sogenannter orthochromatischer S/W-Film ist für die Farbe Rot unempfindlich. Bedeutet am Beispiel: Rote Lippen werden sehr dunkel, fast schwarz wieder gegeben.
- Ilford Ortho Plus
- Foma Ortho 400
Mit solch einem Film erhält man also einen recht nostalgischen Look. Denn viele Fotografien bis noch in die 1950er Jahre wurden mit solch einem Film aufgenommen. Siehe auch → Retro Look.
Bei Landschaftsaufnahmen treten hier häufig zwei Dinge auf: Ein blauer Himmel wird fast weiß abgebildet: Blau ist die Komplementärfarbe von Rot und wenn der Ortho-Film für Rot unempfindlich ist, ist er häufig empfindlicher für Blau und das Negativ wird hier besonders geschwärzt (im Positiv dann sehr hell). Aber dafür – um zum zweiten Punkt zu kommen – erhält man mit solchen orthochromatischen Filmen eine recht gute Schattenzeichnung, wenn man bei blauem Himmel und praller Sonne fotografiert: Das Licht in den tiefen Schatten hat einen hohen Blauanteil, da es jenes ist, welches vom blauen Himmel reflektiert wurde. Bei Porträts wird häufig die helle Haut recht dunkel abgebildet.
Infrarotfilme
Infrarotfilme sind für einen gewissen Bereich des Lichtes sensibilisiert, welcher unser Auge nicht sehen kann (der Infrarotbereich) und erzeugt demnach auch mit einem solchen Licht eine Schwärzung (Reaktion auf dem Film), was auf den Fotos dann bisweilen etwas ulkig aussieht (weiße Bäume). Folgende Filme für die Infrarotfotografie gibt es.
- Rollei Infrared
- Ilford SFX 200
Weiterhin ist es mit einem solchen Infrarotfilm möglich, Dunst zu „durchdringen“. Die Kamera sieht dann also mehr (in der Ferne) als es das Auge tut.
Inoffiziell sollen für die Infrarotfotografie (immer mit speziellem Objektivfilter) auch die Filme
- Rollei Retro 400s
- Rollei Retro 80s
- Rollei Superpan
funktionieren.
Als Filme für SW-IR-Dias kommen der Rollei Superpan 200 / Rollei Retro 400S / Rollei Infrarot (= Agfa-Gevaert Aviphot Pan 200) und der Rollei Retro 80S (= Agfa-Gevaert Aviphot Pan 80) in Frage. Beide Filme lassen sich sehr gut zum SW-Dia umkehrentwickeln, und beide Filme weisen die notwendige erweiterte Rotsensibilisierung auf, um in Kombination mit einem geeigneten Filter den gewünschten Wood-Effekt zu zeigen.
Quelle: SW-Infrarot-Dia – ein Leitfaden für die Praxis
(nur noch bei archive.org online)
Offenbar handelt es sich bei derlei Filmen um umgelabelte Filme bzw. um Großeinkäufe von (tiefkühl-gelagerten) Restrollen. Es ist fraglich, wie lange solche infrarot-tauglichen Filme noch im Handel sein werden.
Beispielfoto Infrarotfilm mit Infrarotfilter auf »Rollei Superpan 200«
Siehe auch den Artikel → Fotografieren mit einem Infrarotfilm
Hochauflösungsfilme / Dokumentenfilme

Zu den bekanntesten Filmen zählt hierzulande der AgfaPhoto APX 100. Er ist ein klassischer S/W-Film mit hohem Belichtungsspielraum und mittlerer Auflösung, ähnlich dem Ilford FP4 aber etwas günstiger.
Es gibt einige wenige Filme, welche ursprünglich als (äußerst kontrastreiche) Dokumentenfilme entwickelt wurden, um hoch aufgelöste Grafiken (z. B. Schaltpläne oder Zeitungsseiten) auf Mikrofilm zu speichern. Diese Filme besitzen so gut wie kein Korn und natürlich ist es möglich, ein solches Filmmaterial auch mit einer analogen Kamera zu belichten. Hierzu wurde es entsprechend konfektioniert.
Die Auflösung ist so hoch, dass man mit solch einem Dokumentenfilm durchaus mit einer Kleinbildkamera Aufnahmen anfertigen kann, welche eine ähnlich hohe Auflösung besitzen werden wie die Abbildungen von klassischem S/W-Film im Großformat 4×5 Inch.
Allein: Der Tonwertumfang bei diesen Filmen ist sehr gering! Erst mittels einem Spezialentwickler wird man in der Lage sein, Fotografien zu erhalten, die nicht so aussehen wie vom Fotokopierer („ausgefressene Lichter“). Diese Hochauflösungsfilme sind für Motive mit geringem Kontrastumfang geeignet (diffuses, gleichmäßiges Licht). Ein weiterer Nachteil ist, dass auch die Fotografien mit einem solchen Dokumentenfilm eher steril wirken können – Es ist ja kein Korn sichtbar. Und weiterhin ist die Filmempfindlichkeit dieser Dokumentenfilme sehr gering (ca. 25 ASA). Hier sieht man es wieder: Man kann einfach mit nur einem einzigen analogen Film nicht alles haben.
Folgende Hochauflösungsfilme sind auf dem Markt:
- Adox CMS 20
- SPUR DSX
- Rollei Ortho 25
Hochempfindliche Filme
Ebenso wie die hoch auflösenden Filme sollen sozusagen ihre Pendants erwähnt werden: die hochempfindlichen Filme. Diese besitzen ein sehr grobes Korn und dadurch eben eine geringe Auflösung. Dafür sind sie nun auch für relativ schwaches Licht empfindlich. Viele Fotografen nutzen solche hochempfindlichen Filme auch gerne nur des Korns wegen, da manchmal ein solches eben erwünscht ist.
Folgende S/W-Hochempfindlichkeitsfilme sind auf dem Markt:
- Ilford Delta 3200
- Kodak Tmax 3200
Diese Filme besitzen eine vom Hersteller angegebene Filmempfindlichkeit von 3200 ASA. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die tatsächliche Empfindlichkeit darunter liegt.
Einige Bildbeispiele von solch einem sehr empfindlichen (aber auch körnigen) S/W-Film finden Sie auf dieser Website.

Lesen Sie auch den Blogartikel über Filmvergleiche.
Einen recht aufwendigen (und anschaulichen) Vergleich mehrerer S/W-Filme in unterschiedlichen Entwicklern entwickelt finden Sie an dieser Stelle des Internets.
Chromogene Filme
Dann gibt es noch sogenannte „chromogene Filme“. Kurz: Diese S/W-Filme sind rein technisch gar keine – sondern Farbfilme, die nur so tun, als ob sie Schwarzweißfilme wären. Sie liefern durchaus S/W-Bilder. Doch ihre Technik basiert auf der (komplexeren) Farbtechnologie. Chromogene Filme wurden entwickelt, damit man diese in jedem Standard-Entwicklungsgeschäft für ganz normale Farbfilme abgeben- bzw entwickeln lassen kann. Sollte man seine S/W-Filme selbst entwickeln, empfiehlt sich so ein Filmtyp eher nicht.
Abbildung des Kodak BW400CN. Beachten Sie die Aufschrift „C41“: Dieses Kürzel steht für die chemische Entwicklung für Farbfilme (obwohl die Bilder alle S/W werden).
Dies ist offenbar der letzte heute erhältliche Chromogene Film, nachdem der Kodak BW 400 CN nicht mehr hergestellt wird:
- Ilford XP 2 Super (400 ASA)
Farbfilme
Bei den Farbfilmen für die analoge Fotografie ist es zunächst einfacher: Hier gibt es nur zwei primäre ISO-Klassen. Jedoch gilt hier tatsächlich, dass manche Farbfilme Farben anderes wiedergeben als ihre Kollegen der selben ISO-Klasse. Hier muss man (sich) selbst ein Bild machen.
Was jedoch gerne übersehen wird: Farbnegativfilm durchläuft nach der Entwicklung zwingend eine Umformung in ein tatsächliches (positives) Bild. Und hier kann (muss) der „Look“ durchaus gesteuert werden. Oben sehen Sie einmal eine kühle wie eine warme Version des selben Negativs.

Der Kodak Portra besitzt eine eher „zurückhaltende“ Farbsättigung. Wenn der „Postprozess“ allerdings ohnehin über den Computer bzw. die elektronische Bildbearbeitung geht, ist dies egal und man kann genau so gut buntere Filme nehmen. Die höchste Auflösung erreicht man freilich mit einem 100-ASA-Farbfilm. Allein: Man muss diesen auch richtig zu scannen wissen. Und dies sei hinzu gefügt: Mit einem 100-ISO-Diafilm erreicht man eine noch höhere theoretische Auflösung, falls denn relevant.
100-ASA-Klasse
Genau so wie bei den S/W-Filmen verhält es sich bei den Farbfilmen: Je lichtempfindlicher diese sind (hoher ISO-Wert / ASA-Wert) desto geringer die Auflösung bzw. desto deutlicher das Filmkorn. Heute findet man jedoch keine Farbfilme mehr unter 100 ASA (Ausnahme: der „CineStill 50“). Daher stellen diese die Farbnegativfilme mit der höchsten Auflösung dar:
- Kodak Ektar 100
- Kodak Portra 160
- Fuji Pro 160
(Die Filme mit 160 ASA zähle ich noch zu der 100er-ASA-Klasse.)
200-ASA-Klasse
Mehr Farbfilme sind jedoch in der Klasse „200 ISO“ anzutreffen:
- Agfaphoto Vista Plus 200
- Fujicolor C200
- Fuji Superia 200
- Kodak Gold 200
- Kodak Color Plus 200
- Rollei CN 200
400- und 800-ASA-Klasse
Es gibt durchaus noch höher empfindliche Farbfilme auf dem Markt:
- Agfaphoto Vista Plus 400
- Fuji Pro 400
- Fuji Superia X-TRA 800
- Kodak Portra 400 und 800
- CineStill 800
- Kodak UltraMax 400
Hochempfindliche Filme
Mit dem Fuji Superia 1600 kann man weiterhin einen hochempfindlichen Farbfilm kaufen (ISO 1600).
Farbfilme Spezial
Es gibt – wie bei den S/W-Filmen – auch einige „Spezial-Farbfilme“. Diese zaubern in der Regel seltsame Farben und werden unter Titeln wie „Crossbird“, „Lomography“, „Adox Color Implosion“ oder „Revolog“ vertrieben. Oft gibt es verschiedene Ausführungen.
Bei einem sogenannten „Redscale-Film“ dominiert der rote Bereich des Lichtes bzw. Blautöne werden – je nach Belichtungszeit – vermindert wiedergegeben. Solche Spezialfilme sind für die eher spielerische bzw. unperfekte Art der analogen Fotografie geeignet. Für präzises Abbilden sollte man einen konventionellen Film nutzen.
Bei derlei Spezialfilmen handelt es sich oftmals um kleinere, hübsch aufgemachte Editionen, die nur für eine eher kurze Zeit am Markt sind. Von ihnen sind in den letzten Jahren immer mal wieder welche aufgetaucht und dann verschwunden. Mancherorts wird vermutet, dass hier ein Vertrieb, eine Firma einen ganz normalen, abgelaufenen Film von der tiefgefrorenen „Großrolle“ eines etablierten Herstellers (es gibt ja nicht mehr so viele) aufgekauft- und ihn einfach umgelabelt hat – ihn also nur mit eigenem Aufkleber bzw. eigener Verpackung versehen hat.
So könnte man längst abgelaufenem Filmmaterial durch geschicktes Marketing noch vertreiben. Man könnte es auch noch übertreiben: Diese Filme (farbig) vorbelichten, um sie als „Effektfilme“ zu verkaufen. Doch derlei Praktiken gingen bisher nie transparent für den Kunden vonstatten und man weiß oft nicht, was bei solchen Produkten eigentlich enthalten ist.
Diafilm
Der dritte Filmtyp, in welchen diese Übersicht untergliedert sein soll, ist der Diafilm. Er ist entweder ein Farbfilm oder auch ein S/W-Film. Sein Träger ist völlig transparent und er ist kein Negativfilm: Ein Diafilm ist bereits ein transparentes, fertiges Foto im Miniformat:
Diafilm (Mittelformat) auf der Leuchtplatte
Dias kann man mittels einem Diaprojektor an Wände projizieren (bis hin zu Häuserwänden). Sie lassen sich aber auch sehr einfach scannen, da eine Farbkorrektur (bei Farbdias) hier kaum nötig ist (die Farben stimmen bereits).
ein Dia als große Projektion an der Wand
Weiterhin sei erwähnt, dass Farbdiafilm zumeist eine höhere Auflösung besitzt als der Farbnegativfilm und eine höhere Farbsättigung. Dafür ist aber sein Belichtungsspielraum geringer und bei sehr kontrastreichen Motiven (z. B. Gegenlicht) kann er daher durchaus versagen. Zudem ist er auch (mittlerweile teils deutlich) teurer als Farbnegativfilm.
Ein 6×7 S/W-Dia liegt gerahmt auf einem Leuchtpult. Im Gegensatz zu einem Negativfilm ist bei einem Diafilm die Farb- bzw. Tonwertwiedergabe bereits „richtig“ und muss nicht umgewandelt werden. Dieafilme werden mancherorts etwas missverständlich auch als „Umkehrfilme“ bzw. im Angelsächsischen als „slide film“ bezeichnet.
Farbdiafilm
Folgende Farbdiafilme sind derzeit auf dem Markt erhältlich:
- Kodak Ektachrome E100
- Fuji Provia 100
- Fuji Velvia 50 & 100
- Rollei Chrome CR 200
S/W-Diafilm
Es gibt auch wenige Diafilme in S/W. Der bekannteste Schwarzweiß-Diafilm war seinerzeit der „Agfa-Scala“. Er wird heute von Adox „nachgebaut“. Folgende S/W-Diafilme sind heute noch erhältlich:
- Adox Scala
- Foma Fomapan R
Es ist auch möglich, manche regulären S/W-Filme zum Diafilm umzuentwickeln.
Diafilme, Farbfilme und S/W-Filme für die Kamera kaufen
Ja, und woher lassen sich die vielen Filme nun beziehen? Hierzu finden Sie auf analoge-fotografie.net eine Auflistung verschiedener Anbieter. Insbesondere Farbfilme im gebräuchlichsten Format „Kleinbild“ bekommt man vielerorts noch direkt im Drogeriemarkt. Auch Diafilme kann man hier kaufen. Mit guten S/W-Filmen und mit Rollfilmen für Mittelformatkameras sollte man sich jedoch bei einem der vielen Internetshops eindecken.
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Eine sehr ausführliche Liste an Filmen (sortiert in Farbfilme, Farbdiafilme und S/W-Filme) findet sich auch hier (englischsprachige Seite). Dort sind u. a. auch diese ganzen Lomography-Filme aufgelistet und andere Exoten.
Fazit
Wie man anhand der Auflistung sieht, werden noch sehr viele unterschiedliche Filmtypen hergestellt.
Das Online-Portal Fotointern.ch hatte jüngst zwei sehr ausführliche Artikel über aktuelle Filme bereit gestellt. Diese Tabellen gehen weit über die hier vorgestellten hinaus, da sie auch die ganzen „Kreativfilme“ behandeln. Dort sind zudem einige Beispielbilder zu sehen.
Insbesondere in der 100-ISO-Klasse der Farbnegativfilme sieht man jedoch ein ausgedünntes Feld. Allerdings wird heute sicherlich das Gros aller analogen Farbfotografien in der „Postproduktion“ den Weg über den Computer gehen, sodass hier (der Bildbearbeitung wegen) ein gewisser Anspruch auf spezielle Abbildungseigenschaften bezüglich von Farben in den Hintergrund rücken wird und man sich hier mit dem wenigen erhältlichen Filmen zufrieden geben kann.
Erfreulich ist, dass es weiterhin S/W-Filme in den unterschiedlichsten Formen zu kaufen gibt! Gerne kann die Kommentarfunktion genutzt werden, um auf weitere am Markt erhältlichen Filme für die analoge Fotografie aufmerksam zu machen oder aber auch, wenn mal wieder einer eingestellt wurde.
Hallo, die Liste der Farbdiafilme ist überholt.
– Den „Agfa“ (das war ein umgelabelter Fuji Provia) gibt es nicht mehr.
– Seit 2017 stellt Kodak wieder den E100 her.
Danke für die Hinweise! Ich habe den Artikel korrigiert / erweitert.