Selbst Digitalisieren von Negativen und Dias: Die Übersicht
Analoger Film (Dias oder Negative) muss digitalisiert werden, wenn man die Fotos drucken- oder im Internet zeigen möchte. Dies ist zunächst eine etwas knifflige Angelegenheit aber man kann so etwas durchaus auch selbst machen. In dieser Übersicht werden die Grundlagen hierfür demonstriert.


Ein spezieller Scanner ist nicht die einzige Möglichkeit, um fotografischen Film zu digitalisieren.
Wenn Sie direkt auf diese Übersicht gelangt sind, werden Sie vermutlich entweder einen großen Schatz an alten Dias oder Filmen besitzen, welcher digitalisiert werden soll. Oder aber Sie fotografieren weiterhin analog (wie der Autor dieser Seiten) und möchten Ihre Bilder natürlich auch im Internet zeigen oder professionell sowie hochauflösend drucken lassen. In beiden Fällen müssen die haptischen Vorlagen transformiert werden: sie müssen in digitale Daten umgewandelt werden.
Dies ist ein Übersichtsartikel, damit einem Laien auf einfache Weise und schnell demonstriert werden kann, was man für die Digitalisierung benötigt und was hierbei möglich ist. Im Anschluss wird auf spezifische, hauseigene Anleitungen verlinkt, in denen es erst so richtig ins Detail geht.
Tipp: Vollautomatische Diascanner kann man auch mieten, wenn es um das lediglich einmalige Digitalisieren von einem großen Bestand alter, gerahmter Dias geht.
Digitalisieren = Transformieren
Bei der Digitalisierung von Filmen, die mit einer analogen Kamera belichtet worden sind, findet eine Umwandlung von einem Medium in ein anderes statt – Die haptische, transparente Vorlage wird in eine digitale Datei transformiert:
Solche „analogen“ Filme müssen abgetastet bzw. abfotografiert und bei Negativen konvertiert werden, damit sie auf unserem Computermonitor als digitalisiertes Bild logisch erscheinen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten, wenn man so etwas selber machen möchte:
- Die Nutzung eines speziellen Filmscanners bzw. eines Flaschbettscanners, welcher auch Filme digitalisieren kann.
- Das Verwenden einer Digitalkamera + Makroobjekt zum Abfotografieren der winzigen Vorlagen vor einer Leuchtfläche.
Beide Varianten haben Vor- wie auch Nachteile. Die elegantere Methode ist die Verwendung eines Scanners:
Scannen mit einem speziellen Scanner
Dies geht leider nicht mit einem normalen Flachbettscanner. Ein hierfür tauglicher Scanner besitzt zusätzlich oben im Deckel eine Durchlichteinheit. Transparente Vorlagen können also durchleuchtet werden und nur so können Filme digitalisiert werden.
Ein „normaler“ Büroscanner eignet sich nicht hierzu. Ein solcher ist nur für Papiervorlagen geeignet – die ja nicht durchleuchtet werden müssen und auch nicht so winzig wie ein Dia oder Filmnegativ sind.
Für manche einfache Flachbettscanner gibt es jedoch eine ansteckbare Durchlichteinheit, welche anstelle des Deckels auf die Grundfläche aufgelegt werden kann.
Die Auflösung (Detailreichtum, Schärfe) sowie der Dynamikumfang solcher einfachen Scanner mit zusätzlich ansteckbarer Durchlichteinheit lässt jedoch zu wünschen übrig und eignet sich eigentlich nur für das Zeigen der Digitalisierungen im Internet oder für Drucke im Postkartenformat. Richtige Filmscanner wie z. B. der oben abgebildete Epson Perfection mit Durchlichteinheit kann wesentlich hochauflösender scannen.
Dummerweise – man ahnt es schon – haben Scanner, die auch für das Digitalisieren von Negativen bzw. Dias geeignet sind, ihren Preis: Diese Geräte sind recht teuer. Wollen Sie nur Kleinbildvorlagen scannen, kommen Sie noch recht günstig weg. Bei Filmen im Mittelformat werden die Geräte schon deutlich teurer.
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Die sicherlich günstigste und einfachste Art, Kleinbild-Dias und -Negative zu digitalisieren: mit dem eigenen Smartphone. Hierzu gibt es einen Aufsatz, der oben das Handy hält. Unten befindet sich ein Leuchtpult zum Durchleuchten. Natürlich erhält man hierdurch nicht die Qualität eines richtigen Filmscanners. Für kleinere Drucke oder das Teilen via sozialem Netzwerk reicht die Bildqualität sicherlich aus. | Dieser Dia- und Negativscanner ist eine günstige und einfache Möglichkeit, Kleinbild Negative und Dias zu scannen. Freilich darf man für den Preis keine hohe Druckqualität erwarten. Doch für die Präsentation Ihrer analogen Bilder im Internet, auf dem Smart-TV und für kleinere Papierdrucke reicht der winzige Digitalisierer durchaus. | Der kompakte Plustek OpticFilm 8200i gehört zu den beliebtesten "echten" Negativ- und Diascannern. Zwar ist er im Gegensatz zum Epson Perfection 850 nur für das Kleinbild geeignet. Er kostet jedoch nur ein Bruchteil. | Mit dem neuen Epson V800 kann man Negative und Dias scannen, welche eine ähnlich hohe Auflösung besitzen wie ein "Profi-Scanner", bereits mit der Standard-Software. Man muss sich hierfür jedoch auch in gewisse Scann-Techniken belesen (Suchfunktion dieser Seite). Es können bis zu 24 Negative auf einmal digitalisiert werden (unbeaufsichtigt). Das Filmformat reicht von Minox bis zum Großformat-Planfilm. |
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Es gibt sicherlich nicht wenige Besitzer von tausenden von Dias bzw. von Filmen, die sich solch einen Scanner nur für das einmalige Digitalisieren dieser Archive gekauft haben, um das Gerät anschließend wieder mit nur wenig Verlust zu verkaufen. Auf diese Weise hat man zwar selbst die Arbeit, spart allerdings eine Menge Geld im Vergleich dazu, wenn man hunderte von Dias bei einem Anbieter digitalisieren lässt.
Fairerweise sei hierbei noch hinzugefügt, dass man sich als Anfänger natürlich noch mit der Scan-Software zurecht finden muss, dass man sich in die ganze Geschichte erst einmal hinein fuchsen muss und dass man am Ende auch recht viel Zeit (je nachdem) aufbringen muss.
Ich hatte sehr viele Filme mit solch einem Epson Perfection Scanner digitalisiert. Wenn man auf eine korrekte Planlage der Filme achtet, einige Dinge bei der Scan-Software berücksichtigt und ggf. eine nachträgliche Bildbearbeitung in einem externen Programm vornimmt, sind damit qualitativ sehr hochwertige Ergebnisse realisierbar.
Grundsätzlich ist die je mitgelieferte Standard-Scan-Software jedoch recht intuitiv: Sie erkennt meist alle eingelegten Bilder und schneidet sie automatisch zurecht. Farben werden automatisch angepasst und ebenso der Kontrast. Zumindest bei dem von mir häufig genutzten Epson Perfection Scannern (V800 / V850) ist dies der Fall:
Nach einem Klick auf „Stapelscan“ werkelt das Gerät vor sich hin und nach und nach werden die fertigen Digitalisierungen auf der Festplatte abgelegt.
Nicht zu verachten ist hierbei auch die automatische Staubretusche, die bessere Filmscanner besitzen (»Infrarotscan«). Eine solche funktioniert jedoch nur bei Farbnegativfilmen und Farbdias, nicht jedoch bei S/W-Fotos.
Es gibt beim Scannen also einen leichten und einen eher „steinigen“ Weg: den Automatikmodus mit automatischer Bilderkennung und Bearbeitung sowie eine händische Korrektur nach fotografischem Auge.
Oft hat man Glück und das Bild sitzt bereits im Auto-Modus. Manchmal muss man Farben und Kontraste manuell nachregeln (und wissen wie dies geht). Etwas weiter unten folgt daher eine Liste mit hierzu weiterführenden Artikeln.
Digitalisieren mit kleinem Günstig-Scanner
Seit einigen Jahren gibt es solche kompakten Geräte auf dem Markt:
Mit so einem sehr günstigen Gerät lassen sich Farbnegativfilme, Diafilme und S/W-Filme ohne spezielle Vorkenntnisse digitalisieren. Manchmal gibt es so etwas bereits um ca. 40 € beim Discounter zu kaufen. Die hierbei erreichbare Qualität ist natürlich geringer als sie es mit einem deutlich teurerem Scanner realisierbar ist. Zu solch einem Scanner gibt es auf dieser Seite einen Testbericht → Erfahrungen mit einem Günstig-Scanner. Nach dem Lesen kann man besser einschätzen, ob bereits so ein Gerät den eigenen Ansprüchen vielleicht bereits gerecht wird.
Abfotografieren mit einer Digitalkamera
Wenn Sie an dieser Stelle auf der Suche nach der berühmten Groß-Anleitung sind: → Äußerst ausführlicher Artikel Abfotografieren. Zunächst folgt ein grober Überblick über dieses Interessante Thema:
Sie besitzen eine gute Digitalkamera? Dann fehlt jetzt noch ein Makro-Objektiv. Zudem benötigen Sie eine Leuchtfläche und eine Vorrichtung zum Halten der Kamera und des Films. Dias und Negative werden hierbei also einfach digital abfotografiert und dies funktioniert sogar richtig gut:
Dank USB-Kabel kann man sich auch gleich auf dem Laptopmonitor die abfotografierten Motive ansehen. Falls Ihre Digitalkamera »Tethering« unterstützt bzw. falls es hierfür ein passendes Computerprogramm gibt, erhalten Sie auch gleich eine LiveView (das Foto erscheint noch vor der Aufnahme auf dem Bildschirm bzw. es kann hierüber ausgerichtet werden).
Verwendet wurden hier Komponenten wie:
- eine Makro-Schiene zum Halten und Verschieben der beiden Komponenten
- ein LED-Panel mit hohem CRI-Wert x (falls Farbfilme digitalisiert werden sollen)
- ein einfacher Filmhalter
- ein Tischstativ mit Kugelkopf
x CRI-Wert: Die Leuchtfläche ist besonders farbneutral, was für Color-Filme wichtig ist.
Die Qualität, die durch das simple Abfotografieren von Dias und Negativen möglich ist, ist nicht zu verachten! Sie reicht durchaus an die eines guten Filmscanners heran. Allerdings benötigt man hierfür tatsächlich ein echtes Makro-Objektiv. „Normale“ Objektive können zwar – dank Zwischenringe – ebenfalls so nah fokussieren.
Die Bildecken werden dann aber vermutlich unscharf sein:
Für hohe Ansprüche benötigt man hier ein echtes Makroobjektiv. Eine ansonsten gute „normale“ Festbrennweite mit Zwischenringen wird hier meist keine gute Figur machen. Für solche Makro-Aufnahmen sind sie nicht gedacht. Bei kleineren Vergrößerungen wird man jedoch kaum einen Unterschied erblicken.
Zudem empfiehlt sich für das Digitalisieren von Farbbildern eine Leuchtfläche, die einen hohen, sogenannten CRI-Wert aufweist, wie bereits erwähnt (alle Farben sind gleichmäßig im Spektrum vorhanden).
Ich digitalisiere meine Filme mittlerweile am liebsten mit solch einer Vorrichtung: Die Digitalkamera befindet sich an einem Stativ, dessen Mittelsäule sich umdrehen lässt (= die Kamera schaut nach unten) so wie z. B. dieses Stativ. Das Dia wird in eine Buchbildbühne eingelegt. Diese befindet sich auf einer Leuchtplatte mit hohem CRI-Wert (sie wurde speziell für das Abfotografieren entwickelt).
Dank der Buchbildbühne können auch Negative planparallel zur Kamera positioniert werden und ein schneller Wechsel ist möglich (kein Gefrickel). Und natürlich: Mittels Leuchtplatte können auch viel größere Filmformate digitalisiert werden als das Kleinbildformat.
Anhand dieser Darstellung sieht man die Abbildungsqualität, welche durch das Abfotografieren möglich ist. Verwendet wurde ein Makroobjektiv und eine Leuchtplatte (Kaiser Slimlite plano).
Für eine exakte Planlage wurde der Film in eine Buchbildbühne von »Kaiser« mit Glaseinlagen eingelegt und das Negativ zwei mal versetzt fotografiert (und beide Teile später digital zusammen gesetzt). Die Auflösung ist daher sehr hoch und es sind sehr große und scharfe Drucke möglich. Selbst mit einem mehrere tausend Euro teuren Trommelscanner wird man vermutlich keine nennenswert bessere Qualität erhalten.
Das Kaiser Filmcopy Kit besteht aus der Slimlite plano Leuchtplatte + der Buchbildbühne inkl. Einlagen für das Kleinbild. Es wurde speziell für das Abfotografieren von analogen Vorlagen (Dias & Negative) entwickelt. Optional erhältlich sind diverse Masken und Glaseinlagen für verschiedene Filmformate.
Vorteile
Es gibt einige Vorteile beim Abfotografieren gegenüber der Digitalisierung mittels Scanner:
- Man braucht natürlich keinen Scanner kaufen, wenn man eh schon eine gute Digitalkamera und ein Makroobjektiv hat = Man spart viel Geld.
- Das eigentliche Abfotografieren geht pro Motiv viel schneller als bei einem Scan.
- Im Vergleich zu einem günstigen Negativscanner erhält man eine höhere Auflösung bzw. Schärfe.
Allerdings muss hierfür der Film exakt planparallel gegenüber der Kamera montiert sein und die Digitalkamera muss eine entsprechend hohe Auflösung bieten. Ein gutes Makroobjektiv ist hier außerdem Pflicht.
Nachteile
Es gibt hier allerdings auch Nachteile:
- Es existiert hier nicht die Möglichkeit einer automatischen Staub- und Kratzerentfernung (wie beim »Infrarot-Scan«). Solche Störungen müssen dann später händisch (aufwendig bzw. ziemlich spaßreduziert) retuschiert werden.
- Man erreicht immer nur die maximale Auflösung, welche der Kamerasensor bietet (Mittelformat ist dann nicht höher aufgelöst als Kleinbild).
Allerdings kann man auch mehrere Teilaufnahmen anfertigen und diese dann digital zusammen setzen (Stichwort: „Stitchen“). Dies geht jedoch nur via liegender Leuchtplatte und dies macht auch einen Geschwindigkeitsvorteil wieder zunichte.
- Die ganze Vorrichtung muss jedes Mal neu aufgebaut- und penibel ausgerichtet werden – auch, wenn man mal eben nur drei Motive digitalisieren möchte.
- Und nicht zu vergessen: Sie müssen im Anschluss noch eine digitale Bildbearbeitung betreiben, wenn Negative abfotografiert wurden. Denn zunächst haben Sie ja nur die reinen Negative im RAW-Format aufgenommen. Ein Scan-Programm kann dies alles automatisch. Bei (bereits positiven) Dias entfällt dieser Schritt – zumindest was das Umwandeln anbelangt.
Ich belichte nur jeden zweiten Monat einen Film und schätze daher das Abfotografieren. Außerdem bin ich mittlerweile recht versiert in der digitalen Bildbearbeitung.
… Was allerdings viele Lehrstunden gekostet hatte.
Einen Diaprojektor umbauen
Falls Sie jedoch tausende von gerahmten Dias besitzen, deren Motive nun digitalisiert werden sollen, käme vielleicht noch eine andere Möglichkeit in Betracht: Man kann recht einfach einen Diaprojektor umrüsten und in diesen hinein fotografieren.
Sinn ergibt dies insbesondere bei Diaprojektoren mit Magazinen bzw. automatischem Wechsel. Auf diese Weise werden Sie in Windeseile ein ganzes Archiv digitalisiert haben. Allerdings bräuchten Sie dann auch Jahre, um am Computer Staub zu retuschieren, falls die Vorlagen nicht sauber waren. Wie die Sache mit dem Projektor funktioniert, können Sie auf dieser Seite nachlesen.
Das tatsächliche Maximum an Schärfe bzw. Auflösung erreicht man bei gerahmten Dias allerdings nur, wenn man die Rahmungen entfernt und den Film in z. B. eine planparallel zum Objektiv positionierten Buchbildbühne einlegt, welche auf einer Leuchtplatte aufliegt. Wenn wir aber über normale „Erinnerungs-Dias“ sprechen, muss man natürlich nicht so viel Aufwand betreiben – insbesondere, wenn diese eh nur mit einfachen „Knipskameras“ aufgenommen wurden.
Bildbearbeitungs-Software
Eine weitere Hürde stellt häufig die digitale Bildbearbeitung dar. Bei einem Scanner macht dies die Scan-Software automatisch (wenn man den einfachen Weg wählt).
Fotografiert man jedoch Farbnegative ab, müssen diese im Anschluss ausgefiltert werden. S/W-Negative müssen nur umgewandelt werden. Bei Dias reicht eine Kontrastanpassung. Man benötigt hierbei also zwingend Kenntnisse in der digitalen Bildbearbeitung bzw. benötigt eine gute Software hierfür.
Es gibt mittlerweile spezielle Computerprogramme, welche genau hierfür entwickelt worden sind: Konvertieren eines zuvor digitalisierten Farbnegativs in ein stimmiges, gut ausgefiltertes Farbpositiv. Sie finden in der untenstehenden Auflistung zu weiterführenden Artikeln auch Links zu Reviews zu einigen dieser Programme.
Mit dem Smartphone: Die nun einfachste Methode
Eine Sache soll ebenfalls erwähnt werden: Angenommen, Sie sind weniger an Qualität interessiert, haben keine Zeit und möchten wirklich wenig Geld ausgeben – Dann gelingen einfache Digitalisierungen sogar mit dem Smartphone.
Vermutlich haben Sie solch einen Minicomputer mit eingebauter Kamera gerade in der Hosentasche , vor sich darauf schauend oder neben sich auf dem Schreibtisch liegen. Denn es gibt selbst hierfür sogar einige Apps, also Programme zum Digitalisieren. Die Ergebnisse reichen häufig aus, um sie sich auf einem kleinen Bildschirm anzusehen oder um sie im Postkartenformat drucken zu lassen.
Dies funktioniert bei S/W-Negativen und Dias recht gut (abgesehen von der Auflösung bzw. Schärfe – insbesondere im Detail bzw. an den Ecken). Bei Farbnegativfilmen sollte man jedoch keine Wunder erwarten: Häufig kann es hierbei zu einem Farbstich kommen.
Am einfachsten lassen sich Dias mit einem guten Smartphone digitalisieren. Man benötigt jedoch einen Leuchttisch und eine Haltevorrichtung:
Die sicherlich günstigste und einfachste Art, Kleinbild-Dias und -Negative zu digitalisieren: mit dem eigenen Smartphone. Hierzu gibt es einen Aufsatz, der oben das Handy hält. Unten befindet sich ein Leuchtpult zum Durchleuchten. Natürlich erhält man hierdurch nicht die Qualität eines richtigen Filmscanners. Für kleinere Drucke oder das Teilen via sozialem Netzwerk reicht die Bildqualität sicherlich aus.
Im Handel gibt es hierfür eine Halterung mit Leuchteinheit nebst App für das Smartphone. Sie können die ganze Geschichte aber erst einmal testen, indem Sie ein Dia an einem Fenster befestigen und solch eine kostenlose App installieren.
Weiterführende Artikel
Nachdem nun mehrere Möglichkeiten grob demonstriert wurden, wie man analoge Vorlagen in digitale Daten umwandeln kann, folgt nun eine Auflistung weiterer Artikel zum Thema Digitalisierung. Hier geht es dann richtig ins Detail und diese Beiträge sind dafür gedacht, möglichst die beste Qualität aus den Filmen heraus zu holen:
Scanner kaufen oder die Digitalkamera nutzen?
Man kann sich natürlich einen (recht teuren) Filmscanner kaufen. Wer bereits eine gute Digitalkamera besitzt und dazu vielleicht schon ein Makro-Objektiv, kann damit die gleiche Qualität beim Digitalisieren erlangen wie beim Scannen. Für wen lohnt sich was mehr?
Filmscanner: Allgemeine Hinweise
Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über unterschiedliche Arten von Filmscannern und gibt –ohne abzuschweifen – einige Hinweise zum Digitalisieren mit diesen Geräten. Auch auf Besonderheiten und auf die nötige Software wird eingegangen.
Die große Anleitung: Abfotografieren mittels Digitalkamera
Dies ist eine äußerst ausführliche Anleitung für alle, die alte Dias oder neue Negative in hoher Qualität mit einer digitalen Kamera ›scannen‹ möchten. Es wird auf wohl alle Details hierzu eingegangen und es werden mehrere Vorrichtungen hierfür vorgestellt. Außerdem wird sich der nötigen Software zugewandt.
Was leistet ein 40-Euro-Scanner?
In diesem Artikel wird versucht, mittels einem Dia- und Filmscanner aus dem »Discounter« Filme zu digitalisieren. Die Ergebnisse sind teilweise besser als gedacht, beim automatischen Ausfiltern von Farbnegativfilmen jedoch hatte diese sehr günstige Technik versagt.
Filme mit einem Büroscanner digitalisieren?
Spezielle Filmscanner sind leider sehr teuer. Kann man vielleicht nicht doch einen ganz normalen Scanner zum Digitalisieren solcher Durchsichtsvorlagen verwenden? Sehr bedingt.
Software für die Negativ-Konvertierung
Wenn man Filmnegative im Rohformat scannt bzw. mit der Digitalkamera abfotografiert, müssen diese natürlich noch in ein Positiv umgewandelt werden. Besonders bei Farbfilmen ist dies mit gängigen Bildbearbeitungsprogrammen schlecht möglich. Daher gibt es Spezialsoftware für das Konvertieren von Negativen in stimmige Positive. Hier gibt es eine Liste dieser Software.
Anleitung VueScan – alternatives Scanprogramm
VueScan ist für viele Fotofreunde die bessere Alternative zum Original-Scanprogramm der Gerätehersteller. In dieser kleinen Anleitung zeigt der Autor, wie er damit Negative für einen hohen Anspruch digitalisiert.
Silverfast: Die Alleskönner-Software
SilverFast ist mittlerweile die Universallösung für das Scannen von Filmen (oder Aufsichtsvorlagen). Eine nachträgliche Bildbearbeitung ist nicht mehr unbedingt notwendig, da diese Scan-Software in der ›Ai Studio Version‹ eine Vielzahl an Instrumenten an Board hat. In diesem Beitrag wird auf die wichtigsten Funktionen der Ai Studio Version eingegangen.
Digitalisieren lassen
Ihnen ist die gesamte digitale Computertechnik zu kompliziert? Grämen Sie sich nicht: Das Thema ist tatsächlich nicht so trivial, wie es vielleicht scheint (zumindest wenn man eine hohe Qualität erwartet). In diesem Beitrag werden diverse Scan-Anbieter aufgelistet, welche Ihr analoges Filmmaterial in digitale Daten umwandeln möchten.
Es gibt auf dieser Internetseite noch einige andere interessante Beiträge zum Thema Digitalisieren von fotografischem Film. Diese Artikel gehen teilweise schon recht ins Detail. Einige sind aber auch für Anfänger geschrieben
Fazit
Das selbst Digitalisieren von analogen Vorlagen – auch von transparenten = Filme – ist kein Hexenwerk. Am einfachsten funktioniert dies im automatischen Modus der Scanprogramme. Die mitgelieferte Software der Hersteller der Scanner reicht hierfür meist aus. Man benötigt hierfür natürlich einen kompatiblen Scanner. Ein Büroscanner ist hierfür nicht ausreichend.
Die wenigsten Kosten wird man haben, wenn man bereits eine gute Digitalkamera mit einem guten Makroobjektiv besitzt und einfach abfotografiert. Dann muss man sich aber auch mit digitaler Bildbearbeitung auskennen, denn zumindest abfotografierte Negative wollen ja noch in kontrastreiche Positive umgewandelt werden.
Manch einer kauft sich extra für die Digitalisierung eines bestehenden Archives einen Scanner und verkauft diesen im Anschluss wieder. Sicherlich ist dies günstiger als ein Großauftrag bei einem Digitalisierungs-Anbieter. Der Teufel steckt aber im Detail und wer Wert auf eine hohe Qualität legt, muss sich durchaus intensiver mit der Technik beschäftigen (was eben auch Zeit und Geduld kostet).
Der kompakte Plustek OpticFilm 8200i gehört zu den beliebtesten "echten" Negativ- und Diascannern. Zwar ist er im Gegensatz zum Epson Perfection 850 nur für das Kleinbild geeignet. Er kostet jedoch nur ein Bruchteil.
Retten ins digitale Zeitalter? Jetzt brauchen Sie auch noch Backups
Manch Anbieter von einem Service für die Digitalisierung alter analoger Filme wirbt damit, dass man (um es überspitzt auszudrücken) derlei analoge Datenträger unbedingt digitalisieren lassen sollte und danach getrost entsorgen kann.
Es sieht nun so aus: Wir leben in einem Datenzeitalter und digitale Daten werden irgendwann verschwinden, wenn man sich nicht um Backups kümmert! Wer Fotos auf analogem Material besitzt und diese schätzt, sollte diese keinesfalls wegwerfen! Denn ein Film ist zunächst ein hervorragender Datenträger! Kein abrupter Stromausfall, kein Wasserschaden, kein falscher „Klick“, kein digitaler Virus kann ihm wirklich etwas anhaben. Zumindest werden diese Daten noch sichtbar sein – allein mittels dem eigenen Auge als einzige Hardware.
Dummerweise verblassen Farben auf diesem Material irgendwann. Hier hat die Werbung durchaus Recht. Wenn es sich jedoch um S/W-Filme handelt, welche ordentlich entwickelt- und gewässert worden sind, dann hat man insbesondere damit vermutlich den besten Datenträger für Bildinformationen, den man sich überhaupt vorstellen kann.
Der wohl sicherste Datenspeicher für Bilder: S/W-Negative archiviert in einem Aktenordner in Pergaminhüllen (sie beugen Schimmel vor). Manch einer lässt sogar – umgekehrt – digitale Daten analog auf Film belichten.
Es ist also wichtig, dass man sich auch Gedanken darüber macht, dass diese digitalisierten Daten von nun an auch für die nächsten Jahrzehnte sicher und geordnet verwahrt werden können. Eine regelmäßige Backup-Routine auf einem zweiten, externen Laufwerk (Festplatte) ist hier sehr zu empfehlen – Um nicht zu sagen: Alles andere wäre fahrlässig.
Hallo Thomas,
ich danke Dir sehr für Deine ausführliche Antwort.
Ich werde auf TIFF Datei bleiben und falls auf JPG dann werde ich es umwandeln.
Wichtig ist bei analogfilmen B/W auf 300 dpi bleiben muss, weil die Körner sind ca. auf diesen Wert und bleiben immer so.
MfG,
Paul