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Das Smartphone als Belichtungsmesser nutzen

ThomasKategorie: Blog noch keine Kommentare

Wer mechanische analoge Kameras nutzt, wird ggf. ein Problem mit der Belichtungsmessung haben: Viele dieser Fotoapparate besitzen gar keinen eingebauten Belichtungsmesser. Für den Anfang kann man hierzu jedoch auch eine App (ein Programm) für das Smartphone benutzen.

Für nicht wenige stellt die analoge Fotografie eine Art romantischen „Ausgleich“ zum technischen Alltag dar, welcher regelrecht dominiert wird von „Maschinen“, deren innere Funktionalität man nicht mehr nachvollziehen kann. Andere hingegen (insbesondere jüngere Freunde der analogen Fotografie) nutzen das Beste aus beiden Welten: Sie arbeiten mit qualitativ hochwertigen analogen Kameras und hervorragenden Objektiven, scannen die Negative dann aber ein bzw. unterziehen diesen eine ausführliche „Postproduktion“ am Computer.

Bei der letzteren Fraktion wird das Smartphone sicherlich genau soviel Bedeutung haben wie die gut sortierte Sammlung an unbelichteten Filmen in der Fototasche.
Es ist durchaus möglich, ein Iphone bzw. Smartphone via entsprechender App als Belichtungsmesser einzusetzen. Dies ergibt insofern Sinn, als dass echte Handbelichtungsmesser ziemlich teuer in der Anschaffung sind. Dummerweise benötigt man einen solchen, wenn man im Mittelformat oder gar Großformat fotografieren möchte. Für den Anfang kann man jedoch sein Smartphone mit einer kostenlosen App durchaus als Belichtungsmesser nutzen!

eine Produktabbildung

Der Twinmate L-208 von Sekonic ist der wohl günstigste externe Handbelichtungsmesser, den es auf dem Markt zu kaufen gibt. Er misst das Umgebungslicht entweder direkt (Motivmessung) oder via Kalotte (tatsächliche Lichtmessung). Gerade durch letztere Methode ist eine sichere Messung- bzw. ein korrekt belichtetes Bild möglich.

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eine App als Belichtungsmesser

Auf diesem Foto sehen Sie eine meiner analogen Mittelformatkameras, eine „Rheinmetall Weltax“. Hierbei handelt es sich um eine „Faltbalgenkamera“ für das Format 6×6 mit einem „Tessar-Objektiv“, mittels welchem sehr scharfe und hochaufgelöste Fotografien möglich sind. Ich nutze diese (sehr kompakte) Kamera gerne bei Wanderungen. Sie besitzt natürlich keine Belichtungsautomatik. Sie ist eine rein mechanische analoge Kamera.

Rechts davon sehen Sie mein Smartphone, zu dem ich nun nicht so eine ausführliche Beschreibung darstelle wie zu der Kamera selbst. Wichtig in diesem Zusammenhang soll hier nur die installierte „App“ sein: BeeCam LightMeter.

Download BeeCam für Android-Smartphones

Edit: Die App wurde aus dem Playstore entfernt. Warum ist mir nicht bekannt. Über den Link kann man jedoch die APK-Datei des Programms herunter laden bzw. diese manuell installieren (Anleitung).

Da ich als Handy-Betriebsystem „Android“ nutze, weiß ich nicht, ob es diese Belichtungsmesser-App auch für das Iphone gibt. Es gibt sicherlich weitere, gleiche Programme. Achten Sie nur darauf, dass diese das Licht nicht über die interne Kamera messen, sondern tatsächlich über den Lichtsensor des Smartphones, da nur so die viel genauere, „echte“ Lichtmessung realisierbar ist.

 

Bei recht hellem Umgebungslicht ist das Smartphone durchaus als Belichtungsmesser nutzbar. Im Dunkeln wird es jedoch ungenau.

Mit „hell“ meine ich das Tageslicht draußen, auch wenn es bewölkt ist. Die Genauigkeit hängt aber von der „Hardware“ des Smartphones ab.

Vielleicht denken Sie, zur Belichtungsmessung wird nun einfach die Kamera des Telefons genutzt. Dem ist jedoch nicht so! Stattdessen wird der Lichtsensor des Smartphones benutzt. Dieser misst das reine Umgebungslicht (und keine Reflexion von einem Motiv). Und diese Funktionalität macht sich die App „BeeCam“ zunutze.

ein Handbelichtungsmesser

Ein älteres Modell eines Handbelichtungsmessers

Das bedeutet, dass Sie damit eine echte Lichtmessung vornehmen können! Sie können also mit dem Smartphone so messen wie mit einem richtigen Handbelichtungsmesser bei vorgeschobener Kalotte. Sie messen hiermit also das tatsächliche Licht (und nicht lediglich das vom Motiv reflektierte).

Zunächst stellt man in der App ein, welchen ASA-Wert der in die analoge Kamera eingelegte Film besitzt. Bei Digitalkameras ist dies freilich die „ISO-Einstellung“. Dann tippen Sie auf die Taste „Start“ und halten das Smartphone in Richtung Kamera, während Sie vor dem Motiv stehen. Nun tippen Sie wieder auf „Start“ (bzw. „Stop“).
Nun wird Ihnen im Display angezeigt, welche Belichtungszeit bei welcher Blende relevant ist. Beide Werte können Sie zudem ändern und der jeweils äquivalente Wert passt sich dann an. Nun muss Blende und Belichtungszeit einfach an der manuellen Kamera eingestellt werden.

Hinweis: Das Display zum Messen nicht in Richtung Motiv zeigen. Sie wollen ja das tatsächliche Licht messen. Halten Sie das Display einfach in Richtung Kamera (bzw. in die Richtung, wo Sie sich gleich mit dem Fotoapparat befinden werden).

Es empfiehlt sich jedoch, das Smartphone mit der App auf Genauigkeit zu testen. Hierzu eignet sich eine Referenzmessung (z. B. mit einer Digitalkamera). Nehmen Sie diese Messung am besten vor einer mittelhellen Wand vor. Die App besitzt daher in den Einstellungen auch die Funktion, Korrekturen vorzunehmen. Denn jedes Smartphone wird hier eine andere „Hardware“ besitzen und daher kann ein Angleich durchaus sinnvoll sein.

Tipp: Bei grellem Sonnenlicht in den europäischen Sommermonaten zur Mittagsstund muss die App bei ISO 100 und Blende 16 eine Belichtungszeit von ca. 1/125 Sekunde vorschlagen, wenn man das Display (ohne es abzuschatten) direkt ins Sonnenlicht hält. Dann ist sie korrekt kalibriert.

(Dies ist die sogenannte Sonne-16-Regel.)

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Seit einiger Zeit gibt es recht günstige kleine Belichtungsmesser zum Aufstecken in den Blitzschuh / Zubehörschuh einer (analogen) Kamera. Auf dem Display wird die gemessene Zeit / Blende angezeigt und beide Werte müssen händisch an der Kamera eingestellt werden.

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Bei meinem Handy funktioniert die Messung bei „normal hellem“ Licht durchaus gut. Wird es jedoch dunkler, ist die Genauigkeit dahin. Ich selbst benutze die Belichtungsmesser-App als Reserve. Primär arbeite ich natürlich mit einem echten Handbelichtungsmesser. Die Anschaffung eines solchen Gerätes vor über 12 Jahren hat sich für mich mehr als bewährt (wie übrigens die Anschaffung eines guten [teureren] Stativs). Jüngst ist mir Bier in das Messgerät gelaufen. Aber dies konnte ich reparieren. Wenn dessen Batterie einmal unterwegs versagen sollte, habe ich ja noch mein Smartphone dabei.

veröffentlicht: 6.10.16 | letzte Änderung: 18.02.24

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Meine Internetseite bietet übrigens ein klassisches Inhaltsverzeichnis mit allen Artikeln – ordentlich aufgelistet.

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