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Einige Beispielfotos mit dem Ilford Delta 400 S/W-Film

Ich hatte noch einen Delta 400 von Ilford im Kühlschrank. Bisher hatte ich mit diesem Film wenig bis gar keine Erfahrungen gesammelt. Das sollte sich nun ändern. Hier zeige ich einige Beispielfotos, welche ich mit meiner Kleinbildkamera aufgenommen habe.

Foto mit dem Ilford Delta 400 gemacht Der Ilford Delta 400 ist ein S/W-Film mit besonders feinem Korn bei gleichzeitig höherer Empfindlichkeit.

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Der Ilford Delta 400 ist wie der Kodak T-Max 400 ein ganz besonderer Film: Man erhält hiermit die recht hohe Filmempfindlichkeit von 400 ASA (was alleine zunächst noch nichts Besonderes ist). Dazu bekommt man aber eben  auch noch die Auflösung bzw. das feine Korn eines gewöhnlichen 100-ASA-Filmes mit »klassischer« Kornstruktur (also wie z. B. ein Ilford FP4).

Wenn ich im Kleinbild ohne Stativ fotografieren gehe, greife ich im S/W-Bereich meist zum Kodak T-Max 400 oder eben zum Delta 400. In der helleren Jahreshälfte reicht hierfür meist auch ein ISO-100-Film. Doch in diesem Beitrag sollen als Beispielbilder nur S/W-Fotografien mit dem Ilford Delta 400 gezeigt werden:

ein Beispielfoto mit dem Ilford Delta 400 fotografiert

Ich war im Juni im Norden der Republik zugegen, wo ich die meisten der Beispielfotos aufgenommen hatte:

 

ein Kiefernwald am Strand

Kiefernwald am Strand

Viele Jahre lang hatte ich mich dagegen gesträubt, Delta- bzw. T-Max-Filme zu nutzen. Mir war, sie bilden vielleicht nicht analog genug ab. Dies mag bei den ISO-100-Versionen im Großformat und im Mittelformat vielleicht sogar stimmen (weil hier das fotografische Korn nahezu verschwindet). Im Kleinbild jedoch nutze ich heute fast nur noch die „neumodischen“ S/W-Filme mit klingenden Beschreibungen wie »Core-Shell-Technologie« oder so ähnlich. Bei der 400-ASA-Version des Ilford Delta (den ich hier präsentiere) braucht man sich im Kleinbild diesbezüglich keine Sorgen machen.

 

Foto auf dem Ilford Delta SW-Film

Der Ilford Delta 400 S/W-Film ist für solche Einsätze (Spontanes mit der Kleinbildkamera auch bei dunklerem Licht) unbedingt zu empfehlen. Der Fotograf Wolfgang Mothes nutzt(e) offenbar bevorzugt Iford-Delta-100-Filme im Großformat. Entsprechend glatt schaut dies dann auch aus. Für mich sind solche Filme also hauptsächlich für das Kleinbild relevant. Bereits im Mittelformat greife ich hingegen gerne zu deutlich Gröberem wie Foma 400.

 

ein alter Trabant

Auf einem Parkplatz in der Heide stieß ich auf diesen alten Trabant. Wie immer belichte ich auch bei grellem Sonnenlicht und bei viel Himmel bzw. hellem Vordergrund so, dass auch die Schatten (hier die Büsche) genügend Durchzeichnung erfahren. Meine simple Kamera schlägt mir bei derlei Motiven nämlich gerne zu optimistische (also zu kurze) Belichtungszeiten vor. Aber es gibt ja die Belichtungskorrektur bei Motiven mit hoher Eigenhelligkeit. Will dabei sagen: Was mich beim Delta 400 überraschte ist die schöne Lichterdeckelung:

 

eine Landschaft auf Rügen

Selbst bei grellem Mittagssonnenlicht und bei genügend langer Belichtung (auf die Schatten) steilt der Film nicht auf – im Gegensatz übrigens zum Delta 100, welcher zwar feinkörniger, aber auch „zickiger“ ist. Meine Beispielfotos auf Delta 400 von diesen Motiven mit recht hohem Eigenkontrast schauen – finde ich – recht ausgeglichen, durchaus harmonisch aus.

 

ein Foto aber keine Infrarotaufnahme

Dies ist keine Infrarotaufnahme: Für den Infrarotbereich ist der Ilford Delta, soweit mir bekannt ist, auch nicht sensibilisiert. Das Foto schaut nur so aus, weil das Weizenfeld im Juni hierzulande so schön hell ist und weil das Wetter so schön war: tiefblauer Himmel und Sonnenschein. Einen Filter hatte ich hier auf dem Kameraobjektiv nicht verwendet.

 

ein Schaf auf einer Weide

Schwarzkopfschaf auf der Weide

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ein kleiner Stall mit Schwalben

Schwalben über einem kleinen Stall

Ich hatte vor einiger Zeit bereits einen Artikel über den Kodak T-Max 400 geschrieben. Für mich sind diese beiden Filme (Delta 400 und T-Max 400) gleich: Bei einer relativ hohen Filmempfindlichkeit erhält man mit diesen beiden Filmen ein so feines Korn, wie man es von einem ISO-400-Film sonst nicht gewohnt ist.

Ich habe da so ein Testmotiv, welches ich manchmal mit unterschiedlichen Filmen aber ansonsten gleichen Parametern ablichte:

ein Vergleich zwischen dem Ilford Delta 400 und Kodak Tmax 400

Das Ergebnis überraschte nicht: Schärfe, Korn, Auflösung sind bei beiden Filmen ungefähr gleich bzw. nur mit einer sehr starken Lupe zu unterscheiden.

Ilford Delta 400 und Kodak Tmax 400

Beide Filme sind für mich in ihrer Leistung gleich einzuordnen.

 

ein Beispielfoto vom Ilford Delta 400

Noch ein Beispielfoto mit dem Ilford Delta 400 im Kleinbild. Hier gab es gerade kein Sonnenscheinwetter. Dennoch konnte ich – dank der hohen Empfindlichkeit von 400 ASA – auch bei diesem Licht auf ca. Blende 16 abblenden und aus der Hand diese Aufnahme machen, bei welcher alle Granitbrocken von vorne bis hinten scharf abgebildet sind. Ansonsten allerdings benötigt man für die meisten Urlaubsbilder im Sommer wahrlich keinen ISO-400-Film in der Kamera. Für alle, die gerne bei eher geöffneter Blende fotografieren, ist ein solcher bei zu hellem Licht auch nicht geeignet (weil man dann schnell bei Belichtungszeiten um die 1/4000 Sekunde ist, welche nur wenige analoge Kameras beherrschen).

 

das Großsteingrab Nobbin

Großsteingrab aus der Jungsteinzeit

 

Kalkhaufen auf einem Feld

Kalk als weiße Haufen auf einem Acker für spätere Düngung („Kalkdüngung“)

Ilford Delta 400 135-36
Ilford Delta 400 135-36

Normalerweise benötigt man für feines Korn einen mittelempfindlichen Film. Oder man greift zum Ilford Delta 400 und bekommt dazu noch eine hohe Empfindlichkeit (ISO 400). Leider muss man für beide Vorteile zusammen etwas tiefer in die Tasche greifen.

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eine Kirchturmspitze und ein abgemähter Acker

abgemähtes Feld am Abend

Den Delta 400 hatte ich daheim im „Jobo Alpha“ entwickelt. Ich denke, hier eignet sich ein guter Feinkornentwickler (z. B. Atomal, Xtol, …) gut und man wird damit ähnliche Ergebnisse erlangen wie ich. Ich hatte die meisten Bilder eher reichlich belichtet (also im Zweifel nicht zu knapp) und habe den Film eher kurz entwickelt. Hierdurch erhielt ich sehr gut durchgezeichnete Negative, welche sich zumindest für das Digitalisieren sehr gut eignen.

ein Foto auf dem Ilford Delta 100 FilmBeachten Sie bei Interesse auch den Artikel über den Delta 100. Dieser Film ist zwar weniger empfindlich jedoch dafür eine gute Stufe feinkörniger als der Delta 400. Er eignet sich insbesondere für Motive mit vielen kleinen Details bzw. für besonders große Vergrößerungen – durchaus auch vom Kleinbild.

Einen Filter hatte ich bei keiner der Aufnahmen verwendet genau so wenig ein Stativ. Als Objektiv bei meinen Beispielfotos nutzte ich ein „Solinar“, also ein vierlinsiger Tessar-Typ. Nichts Besonderes. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Bildern vom Ilford Delta 400. Man kann sie durchaus auch höher vergrößern. Was eben gegen den Film spricht, ist halt der recht hohe Preis. Der Ilford HP5 (ebenfalls ISO 400 aber etwas geringere Auflösung) ist etwas günstiger.

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Veröffentlichung: 11.07.2022; geändert: 31.05.2023

der Author dieser SeiteHallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit der analogen Fotografie und ich entwickele meine Bilder in der Dunkelkammer oder "mit" dem Computer.

Diese Website hat inzwischen den Umfang eines ganzen Lehrbuchs erreicht: Schauen Sie / schaue Du auch einmal in das Inhaltsverzeichnis hinein:

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Steffen | am 15. Juli 2022

Hallo Thomas,

vielen Dank für diesen Test. Ich werde den Film nicht verwenden; ich stehe auch im KB auf die klassischen Filme wie FP4, HP5 oder TX400. Aber Du hast hier schöne Fotos geliefert; die finde ich echt klasse. Der Holzstapel, das Weizenfeld und der Trabant finde ich besonders gelungen. Bei den Foma-Filmtests z.B. fand ich das eher langweilig, grau in grau.

Grüße
Steffen

Thomas (Admin)
Hallo Steffen, es ist auch eine Frage der Ausarbeitung der Bilder und wie das Licht bei den Aufnahmen war (hier schien häufig die pralle Sonne). Das bereits ergibt schon einen ganz anderen „Look“. Viele Grüße zurück!

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