Vergleich analoges Foto (Farbfilm) mit digitaler Aufnahme (Digitalkamera)
Ich hatte mir in der letzten Zeit Gedanken darüber gemacht, ob es eigentlich noch sinnvoll ist, analog auf Farbfilm zu fotografieren bzw. ob diese Farbfotografien nicht ganz ähnlich aussehen wie Bilder aus der Digitalkamera. Derlei Dinge muss man selbst überprüfen und dies habe ich anhand zweier Aufnahmen getan.
Ich habe viele Jahre lang klassische analoge S/W-Fotografie betrieben und tue dies weiterhin. Was ich alles im eigenen Fotolabor damit anstelle, kann man in diversen Artikeln hier auf dieser Seite lesen.
Die analoge Farbfotografie hingegen entdeckte ich erst später und ich beschäftigte mich dann eine ganze Zeit lang damit:
Ich mag solche Fotoserien bzw. das fotografische Konzept, eine Idee, welche man fotografisch umsetzt. Eine ganze Zeit lang tat ich dies mit meiner analogen Mittelformatkamera und mit C-41-Film (also mit dem klassischen Farbnegativfilm).
Ich mochte schon immer die Weichheit dieser Bilder und dass ganz leicht ein fotografisches Korn sichtbar ist. Ich mag den sogenannten „Pastell-Look„, welcher sehr gut mit Farbnegativfilm realisierbar ist.
Ich hatte jedoch nie einen direkten Vergleich mit einer guten Digitalkamera gemacht.
Jüngst hatte ich einen Farbnegativfilm in meiner Kamera, den ich für einen anderen Artikel testen wollte. Es handelte sich um den „Kodak Gold„. Dies ist ein eher günstiger Drogeriemarktfilm (leider ist nun auch dessen Preis in der letzten Zeit sehr gestiegen).
Für die letzten beiden Aufnahmen nahm ich mir vor, in die Stadt zu fahren und parallel die Digitalkamera zu nutzen:
An einer Straßenecke gab es eine Baustelle – Einer arbeitet und Drei stehen herum, dazu ein Bagger:
Dies ist das digitale Farbfoto dieser Szenerie. Es ist viel zu harsch in der Farbwiedergabe. So grell waren die Farben vor Ort nicht. Aber so etwas ließe sich ja sehr leicht in der digitalen Bildbearbeitung korrigieren.
Zum Vergleich: Dies ist das analoge Farbfoto, welches ich gleich im Anschluss mit der selben Perspektive, vom selben Motiv und bei gleichem Licht aufgenommen hatte.
Digitalisiert hatte ich dieses Farbnegativ mittels Abfotografieren vom Leuchttisch und konvertiert wurde es via Photoshop bzw. mit dem Zusatzmodul „NegMaster„.
Das analoge Farbfoto (dessen Digitalisierung) schreit viel weniger. Aber das „Gebrülle“, welches manche digitale Fotografien mitunter an sich haben (zumindest bei derlei grellem Licht), kann man relativ einfach im RAW-Konverter z. B. mittels dem „Dynamik-Regler“ bzw. mittels dem „Klarheit-Regler“ regulieren. Man kann hier auch den fürchterlich hohen Kontrast reduzieren: Irgendwie bekommt man ein solches Digitalfoto auch weich geklopft, dass es ähnlich der gleichen analogen Aufnahme ausschaut. Denn diese gefällt mir auf Anhieb besser:
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Dass der Unterschied zwischen der Aufnahme mit einer Digitalkamera und der auf Farbnegativfilm nicht wirklich so groß ist, wie ich lange dachte, zeigt meine zweite Testaufnahme:
Dies ist die digitale Aufnahme. Wie auch die erste fertigte ich sie mit einer noch recht modernen Spiegelreflexkamera an („Nikon D7100“).
Gleich im Anschluss machte ich die gleiche Aufnahme mit der analogen Kamera:
Der Unterschied ist augenscheinlich nicht so groß zwischen den beiden Aufnahmen. Sie sehen sich recht ähnlich.
Gehen wir etwas ins Detail:
Hinweis: Da die Schärfentiefe im „Vollformat“ (rechts) geringer ist als beim „Crop-Sensor“ (links), sind die Türme noch unschärfer abgebildet, wo alle anderen Parameter gleich waren. Um Schärfe- oder gar Auflösungs-Fragen geht es mir hier auch gar nicht – sondern um den Look.
Zum Vergleich zwischen dem analogen Foto (rechts) und dem digitalen (links): Die Auflösung des Kleinbildfilmes („Kodak Gold“) ist natürlich geringer als sie es bei einer 24-Megapixel-Digitalkamera ist. Bei einem besseren Film wäre sie vermutlich höher, im analogen Mittelformat sowieso. Aber darum geht es hier nicht. Die analoge Version dieses Bildes wirkt weicher. Zudem ist bei dieser Ansicht das Filmkorn sichtbar. Das analoge Foto wirkt nicht so mathematisch und glatt wie das aus der Digitalkamera.
Mir gefällt auch bei diesem Vergleich die analoge Version dieses Motivs besser. Da frage ich mich, inwiefern ich ein digital aufgenommenes Bild so bearbeiten kann, dass es irgendwie analog – irgendwie mehr „organisch“ denn „mathematisch“ – wirkt?
Ich hatte via Photoshop versucht, solch ein Digitalfoto mittels Weichzeichner, verringerter Farbsättigung und künstlich hinzugefügtem Rauschen so zu bearbeiten, dass der Eindruck simuliert werden kann, dass es sich um eine Fotografie vom Farbfilm handelt. Mir ist dies allerdings nicht gelungen. Hat hier jemand einen Tipp?
Hinweis: Aufgrund des Kommentars einer Leserin deaktiviere ich im RAW-Konverter von Adobe („Camera RAW“) das voreingestellte Profil „Adobe Standard“. Denn dieses voreingestellte Profil erzeugt bereits einen künstlich hoch angesetzten Kontrast. Besser ist hier für meinen Geschmack das Profil „neutral“ oder ähnlich.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Aufnahmen sind mir allerdings zu gering, dass sich hier der Aufwand, analog mit Farbfotomaterial zu fotografieren, für mich rechnet (erst recht bei diffusem „Milchglaslicht“, welches ich schätze und womit Digitalkameras überhaupt keine Probleme haben).
Ich werde mich in Zukunft wieder analog vermehrt der S/W-Fotografie widmen bzw. den eigenen Handabzügen. Hierin hauptsächlich liegt für mich der Sinn der analogen Fotografie – weniger im Digitalisieren von Farbfilmen.
Ich habe mir für meine Digitalkamera einfach alte Objektive (M42 bzw. Nikkor-H) ersteigert und selbige adaptiert.
Die Ergebnisse sind quasi „von selbst“ mehr Richtung Analog als digital.