Welche Analogkamera soll es sein? Vorstellung verschiedener Typen
Wie Sie vielleicht anhand dieser Internetseite bzw. anderen Medien sehen: Die analoge Fotografie erlebt derzeit augenscheinlich ein kleines bis mittleres Hoch. Dummerweise werden analoge Kameras fast gar nicht mehr hergestellt. Glücklicherweise existiert jedoch ein stabiler Gebrauchtmarkt mit soliden, funktionsfähigen mechanischen alten Fotoapparaten. Welche verschiedenen Arten analoger Kameras gibt es und welche passt zu mir?
Die gute Nachricht zuerst: Gibt es denn heute überhaupt noch Filme zu kaufen? Aber ja – Es gibt bereits im deutschsprachigen Internet mehrere Shops, wo man die gesamte „Software“ für die analoge Fotografie kaufen kann. Ein kleine Filmauswahl (Farbe und ggf. Schwarz-Weiß) gibt es vor Ort auch in Drogeriemärkten wie Müller, DM oder Rossmann. Auch Fotopapier und -Chemie (zum daheim selbst entwickeln), Leuchttische, Pflegesets und allerlei anderes Zubehör ist weiterhin auf dem Markt – freilich nicht mehr so reichhaltig und günstig wie früher, aber immerhin vorhanden. Dieses Zubehör erhält man jedoch primär über den Internethandel.

Karton der heute noch produzierten Lomo-Kamera „Holga“.
Zunächst benötigt man aber natürlich eine analoge Kamera. Und diese Fotoapparate werden kaum noch hergestellt. Da gibt es natürlich die billigen Einwegkameras und die „Lomo-Kameras„. Lomography stellt zudem noch einige hochwertigere analoge Fotoapparate her. Diese sind jedoch recht teuer, die Qualität ist sicherlich geringer als die der alten „Originale“. Einige Manufakturen stellen Spezialkameras her – zumeist Großformatkameras oder Fotoapparate für das Belichten in Übergrößen (Panorama). Derlei Geräte sollten für jemanden, der einfach nur einmal in die analoge Fotografie hinein schnuppern möchte, eher ungeeignet sein. Obgleich sie natürlich den Vorteil bieten, dass an ihnen – da sie neu sind – auch noch alles funktioniert. Meine Empfehlung jedoch:
Kaufen Sie sich eine der vielen günstigen analogen Spiegelreflexkameras
Dieser Kameratyp (die einäugige „echte“ Spiegelreflexkamera) hatte bis zur letzten Jahrtausendwende ziemlich viel Geld gekostet, auch gebraucht. In den 90ern fotografierte man hauptsächlich mit simplen Kompaktkameras, die vo Kurzem kaum noch jemand haben möchte, heute teilweise aber wieder begehrt sind. Die meisten dieser alten Spiegelreflexkameras sind heute jedoch z. B. per Ebay ziemlich günstig. Und: Seinerzeit (in den 1970er und 1980er Jahren) wurden solche Geräte noch nicht mit „geplanter Obsoleszenz“ (also ohne eingebauter Selbstzerstörung) gebaut. Stattdessen kauft man hier mehr Metall als Plastik und relativ simpel aufgebaute (mechanische) Technik, die durch eine ordentliche Kamerawerkstatt gut zu warten- bzw. zu reparieren ist.
Dieses Buch bietet eine Übersicht über die 100 wichtigsten analogen Kameras. Sie finden in diesem Wälzer viele hochwertige Produktfotografien nebst Beschreibungen zu Besonderheiten und hervorgehobene Details. Wer noch nicht weiß, welche analoge Kamera er bei Ebay kaufen soll, findet hier sicherlich das passende Modell.
Man kann sich also für ein Taschengeld solch eine alte, gebrauchte Praktica-Kamera aus ostdeutscher Produktion kaufen oder…
für das Mehrfache japanische Feinmechanik in Form einer z. B. Nikon FE2 oder F3: Die Bilder werden gleich gut aussehen, da die Original-Objektive (z. B. Nikkor oder Zeiss) von hervorragender Qualität sind. Weiterhin gibt es noch viele, viele andere Hersteller, die gleiche sehr gute Systeme anbieten (Pentax, Cosina, Leica, Olympus, Canon, Yashica usw.). Einen Link zu einer Liste von vielen einzelnen Typen finden Sie hier. Natürlich spielt für viele Freunde der Analogfotografie auch ein gewisser Fetisch und eine Technikbegeisterung eine Rolle, wie Sie im Artikel → Warum analog fotografieren nachlesen können. Für das Anfertigen hochwertiger Fotos auf Film reicht jedoch bereits eine einfache, solide Grundausstattung:

Ein typisches analoges S/W-Foto (Scan vom Handabzug aus der eigenen Dunkelkammer).
Die Spiegelreflexkamera selbst hält lediglich den eingelegten Film im dunklen Gehäuse plan. Nur die Qualität des Suchers, die Art der internen Belichtungsmessung, die Haptik und das Design natürlich sind für die Preisunterschiede verantwortlich. Weitere Dinge wie eine TTL-Blitz-Automatik, die „Schnelligkeit“ des Verschlusses (Belichten / Blitzen bei sehr kurzen bzw. langen Zeiten), eine Spiegelvorauslösung oder die Möglichkeit einen „Winder“ (einen Motor) anzuschließen rechtfertigen die Wahl unter den vielen, vielen unterschiedlichen einäugigen analogen Spiegelreflexkameras. Zudem gibt es für manche Systeme passende Spezialobjektive (Shift, Fisheye, „Supertele“). Für einen Anfänger auf dem Gebiet der filmbasierten Fotografie dürften diese Punkte eher wenig relevant sein: Für 30 Euro bekommt man bereits gebraucht (von Privat) eine einfache, robuste analoge Spiegelreflexkamera mit manuellen Einstellungen und 50mm-Objektiv (die „Normalbrennweite“ im analogen Kleinbildformat). Im Drogeriemarkt kann man seinen ersten Film kaufen und dann sofort loslegen.
Die analoge Kleinbildkamera nach dem Spiegelreflex-Prinzip ist der Allrounder schlechthin, sehr robust verarbeitet und viele Jahrzehnte lang – bei sachgemäßen Gebrauch – fast wartungsfrei nutzbar. Es gibt hier teure Modelle (z. B. die Nikon F3) und viel günstigere auf dem Gebrauchtmarkt. Fast alle besitzen einen integrierten Belichtungsmesser, bei welchem die Belichtung ganz automatisch reguliert wird oder manuell nach Ablesen eingestellt werden muss.
Eine Fotografie, die mit solch einer einfachen analogen und manuellen Spiegelreflexkamera gemacht worden ist (zusätzlich wurde noch ein optionaler Aufsteckblitz genutzt).

Wenn Sie sich für solch eine Spiegelreflexkamera (SLR) entschieden haben, lesen Sie auch: Alle Funktionen der SLR
Zudem sind diese alten SLR-Kameras fast alle völlig manuell (z. B. für Langzeit- bzw. Nachtaufnahmen) nutzbar und durch ihren simplen Aufbau (keine Displays, keine Menüfunktionen, keine Motivprogramme) hervorragend für die Didaktik bzw. das „Verstehen“ manueller Fotografie geeignet. Dies liegt auch insbesondere daran, da bei diesen Modellen die fotografische Blende stets dort eingestellt werden muss, wo sie sitzt: am Objektiv. Von diesen gibt es für die vielen Kamerasysteme eine Vielzahl – vom Superweitwinkel, über die (günstige) Normalbrennweite bis hin zum Tele- und natürlich Zoomobjektiv. Kauft man sich solch eine Analogkamera, ist man für die meisten Bildsituationen gewappnet.
Empfehlenswert ist auch der Artikel: Unterschiede teure / günstige Analogkameras
Falls man sich nicht sicher ist, welche Funktionen und Eigenschaften man überhaupt benötigt.
Moderne elektronische Autofokus Spiegelreflexkameras
Die meisten Freunde der analogen Fotografie werden die „echten“ Kameras schätzen – also die aus Metall mit richtigen Knöpfen und schwerem Gewicht. Set den späten 1980er Jahren wurden aber auch solche Modelle hergestellt:
Manch einer bezeichnet solch eine moderne Form der analogen Kamera (hier am Beispiel einer Canon EOS 1000F) als „Plastikbomber“. Der Begriff passt jedoch nicht ganz: Denn diese Kameras sind eigentlich recht kompakt und vor allem leicht – eben wegen dem vielen Plastik. Im Grunde sind sie aufgebaut wie heutige Digitalkamera. Nur das Display fehlt. Ansonsten lassen sie sich genau so bedienen. Das heißt auch: Sie lassen sich im Autopiloten nutzen. Alles wird automatisch eingestellt. Der Filmtransport erfolgt motorisch. Diese Geräte (bzw. deren Objektive) besitzen freilich auch einen Autofokus. Sie sind ideal für Anfänger. Freilich kann man aber auch alles manuell einstellen.
Für dieses Foto zückte der Autor einfach seine analoge Canon EOS 500N und hielt drauf: Der Fokus wurde automatisch eingestellt, auch die Blende sowie die Belichtung. Dank TTL-Blitzmessung wurde auch die Leistung des integrierten Klapp-Blitzgerätes automatisch gesteuert. Ein frontaler Blitz in Verbindung mit klassischem S/W-Film ergibt einen ganz eigenen Look und mit diesen Kameras ist es ganz einfach. Da derlei Plastikkameras (zumindest die einfacheren Versionen) heute relativ unbeliebt sind (was lediglich an deren Design und Material liegt), sind sie auf dem Gebrauchtmarkt äußerst günstig aber für Sammler kaum relevant. Realistisch sind bei einem Typ wie die Canon EOS 500 nebst Kit-Objektiv ca. 35 €. Als Auktion gehen derlei Fotoapparate noch für viel weniger weg.
Exception: list not available: 6208Hinweis: Bei Kauf eines solchen Gerätes bitte dahingehend informieren, inwiefern die hierfür nötigen Batterien noch erhältlich sind. Bei der Canon EOS 1000F des Autors beispielsweise wird der Typ „2CR5“ genutzt. Diesen gibt es weiterhin auf dem Markt.
Der einzige Nachteil solcher Spiegelreflexkameras ist eben das relativ große Maß bzw. das (bei den Klassikern aus Metall) hohe Gewicht. Daher gibt es auch einige andere, kompaktere analoge Kameras, die man besser „immer dabei“ haben kann:
Die Mess-Sucherkamera
Der Autor verwendet weiterhin auch sehr gerne eine sogenannte Messsucherkamera:
Dies sind ebenfalls hochwertige analoge Kameras – jedoch zumeist sehr kompakt und leicht gebaut. Ihr Nachteil: Selten lassen sich hier die Objektive tauschen. Auch ist man hier oft von Belichtungsautomatiken abhängig bzw. kann nur bedingt händisch in den Prozess eingreifen – Eine rein manuelle Bedienung ist bei diesen Kompaktkameras selten vom Hersteller berücksichtigt.
Hier sehen Sie die Bilder einer „Werra“ sowie einer „Agfa Selectronic S„. Diese Kameras sind sehr klein und man kann sie praktisch immer dabei haben – Ideal, wenn man auf der ständigen Suche nach dem Motiv ist. Diese grünen Werra-Kameras sind ziemlich robust und es gibt sie in diversen Ausführungen. Andere, bekannte, Vertreter dieses Kameratyps sind z. B. die Revue 400 S, die Canonet, die „Olympus XA“ oder die „Yashica Electro 35“. Sehr beliebt ist auch die „Rollei 35“, obwohl sie nur eine „Sucherkamera“ ist, da man hier kein zweites Fensterchen zum Fokussieren besitzt (die Entfernung muss zum Scharfstellen geschätzt werden).
Eine Fotografie, die mit solch einer analogen Kompaktkamera gemacht wurde. Die besseren dieser Geräte besitzen (meist fest eingebaute) sehr gute Objektive, sodass sie sich in puncto Bildqualität nicht hinter ihren großen Schwestern, den Spiegelreflexkameras, verstecken müssen.
Die bekannteste Mess-Sucherkamera ist natürlich die Leica. Diese ist jedoch schon wieder recht groß ausgefallen (und nicht gerade günstig). Für eine schöne Übersicht an solchen Messsuchern sei auch diese Website empfohlen.
Die Point & Shoot Kamera
Eine dritte Gattung typischer analoger Kameras soll auch vorgestellt werden: Es ist die der sogenannten »Point & Shoot Kameras«. Sie waren in den 90er Jahren ungefähr das, was heute das Handy ist: „idiotensicher“ im Umgang, schlecht in der Bildqualität (Obgleich: Die Technik ist ja heute bereits soweit, dass selbst Smartphones durchaus passable Fotos machen können, zumindest auf einem kleinen Display beurteilt).
Von diesen „Hosentaschenrutschern“ gibt es heute eine Vielzahl auf dem Gebrauchtmarkt. Kein Wunder! Diese vollautomatischen Kleinbildkameras im Kunststoffgehäuse waren seinerzeit die Kameras, die von den meisten Menschen genutzt wurden (heute durch das Smartphone ersetzt). Hier kann man fast gar nichts einstellen (und kaum etwas falsch machen): Man drückt hier lediglich auf’s Knöpfchen.
Dieses Buch nimmt den Anfänger an die Hand und zeigt ihm, wie man mit einer analogen Kamera fotografiert, was bereits beim richtigen Einlegen von Film beginnt. Außerdem gibt es einen detaillierten Leitfaden zum Kauf gebrauchter analoger Kameras.
Eine „Spaßfotografie“. Für derlei Dinge eignen sich die meisten dieser analogen Point & Shoot Kameras mit ihrem integrierten Blitzlicht durchaus – für mehr leider nicht. Allerdings ist es genau dieser „analoge Look“, der heute von manchen wieder gesucht wird.

In den 1990er Jahren fotografierte man hauptsächlich mit solchen simplen Taschenrutschern mit ihren integrierten Miniblitzen und den simplen (Zoom-) Objektiven. Man muss hier nur auf’s Knöpfchen drücken. Mehr bleibt einem bei diesem Kameratyp auch kaum übrig. Diese analogen Point & Shoot Kameras waren seinerzeit das, was heute das Handy / Smartphone als Kamera darstellt.
Die verbauten Objektive sind hier von zumeist eher schlechter Qualität. Einige dieser Apparate besitzen ein Zoom-Objektiv. Viele haben eine Festbrennweite (häufig die ideale 35 mm Brennweite). Hier muss man zum Fotografieren gar nichts machen: Der Film wird eingelegt und mittels Motor transportiert. Die jeweilige Filmempfindlichkeit wird via „DX-Code“ automatisch ausgelesen, die Belichtung wird mittels Sensor gemessen, die Entfernung zum Motiv wird ebenfalls mittels (Infrarot-) Sensor gemessen bzw. daraufhin die Schärfe eingestellt. Ist es zu dunkel, wird automatisch ein interner Blitz mit gezündet.
Doch einige Fotofreunde suchen wieder genau diesen Look. Sie nennen ihn dann „Charme“ und greifen bewusst zu derlei Kameras, die auf dem Gebrauchtmarkt fast kostenlos zu haben sind. Einen großen Vorteil besitzen sie für Anfänger: Man kann hier eigentlich gar keine Fehler in der Bedienung machen (im Gegensatz zu den eingangs vorgestellten analogen Spiegelreflexkameras).
In den 1990er Jahren nutzen sogar einige Künstler bewusst solche Kameras. Sie setzten dabei offenbar auf die eher hochwertigeren Fotoapparate dieser Gattung:
Hochwertigere analoge Point & Shoot Kameras
Es gibt auch einige Edelmodelle dieser Point & Shoot Kameras. Diese hochwertigeren Modelle besitzen – ausnahmsweise – durchaus sehr gute Objektive. Zu nennen sind hier unbedingt die T-Modelle von Yashica (Yashica T2, T3, T4, T5), die Olympus-Mju-Kameras sowie die Contax mit dem fest verbauten Zeiss-Tessar- bzw. Sonnar-Objektiv. Durch solch eine Linse (die bei SLR-Kameras und vielen Messsuchern nicht selten Standard sind) gelingen dann tatsächlich knackscharfe Aufnahmen ohne Vignettierung und Verzerrungen – im hierbei gewohnten „Autopiloten“ einer solchen Minikamera.
Der Modefotograf Terry Richardson ist beispielsweise mit seinen Aufnahmen durch solch eine (damals) Amateurkamera berühmt geworden (hier ein Link zu mehr Informationen dazu) und wird damit immer wieder in Verbindung gebracht. Auch der Fotograf Tobias Zielony nutzte eine der besseren solcher analogen Kompaktkameras für die Fotoserien, mit denen er bekannt geworden ist. Ihr Vorteil: Nicht groß nachdenken, nichts einstellen müssen – einfach abdrücken.
(Zielony hatte sich natürlich etwas bei seinen Fotoserien gedacht, so war das nicht gemeint.)
Die (heute) begehrte Yashica T5 mit dem Zeiss Tessar 35mm Objektiv.
Exception: list not available: 7395Oder doch gleich Mittelformat?
Als ich mich Ende der 1990er Jahre für die Fotografie zu begeistern begann, wollte ich gleich hoch hinaus: Es sollte schon eine Mittelformatkamera sein. Seinerzeit gab es noch kein Ebay und erst recht natürlich nicht den Preisverfall, den Analogkameras einige Jahre später erfahren sollten. So studierte ich die Kataloge und die Preislisten, die damals in den Fachmagazinen abgedruckt waren. Schnell ließ ich jedoch vom Gedanken ab, mir eine Mittelformatkamera zu kaufen. Die Preise waren viel zu hoch für das kleine Zivildienstbudget.
Dieses Buch sieht aus wie aus den 1970er Jahren. Dies trügt: Es ist eine Neuveröffentlichung. Hier geht es nicht darum, wie man gelungene Fotografien anfertigt. Hier geht es um Technik: Es ist sozusagen eine Universalbedienungsanleitung für die vielen älteren manuellen analogen Kameras. Es ist ein "Handbuch" zur Bedienung der mechanischen Kamera.
Heute sind solche Mittelformatkameras jedoch gebraucht durchaus auch von z. B. Studenten finanzierbar. Eine meiner „treuen Arbeitstiere“ ist die hier abgebildete Kiev 60. Zu sehen sind zwei Objektive und zwei verschiedene Suchersysteme. Diese kann man bei vielen analogen Kameras im Mittelformat nämlich austauschen.
Diese Rolleiflex hingegen ist für deutlich mehr Geld zu erwerben als die Kiev.

Was viele Fotofreunde an einer analogen Spiegelreflex-Mittelformatkamera fasziniert, ist deren Lichtschacht bzw. deren Display, welches natürlich eine (mehr oder weniger helle) Mattscheibe ist. Solch einen Lichtschacht gibt es (fast) nur im Mittelformat.
Dies ist ein typisches Portraitfoto im Mittelformat. Wie Sie sehen, ist das Bild hier quadratisch. Derlei Kameras eignen sich insbesondere für „ruhige“ Arrangements. Durch die Verwendung des (größeren) Rollfilmes Typ 120, erreicht man eine viel höhere Auflösung (Detailgenauigkeit) als im Kleinbild. Dennoch sei Anfängern zunächst empfohlen, sich eine günstige Kleinbildkamera mit integriertem Belichtungsmesser zu besorgen. Denn einen solchen besitzen viele Mittelformatkameras nicht. Hierfür benötigt man immer einen Handbelichtungsmesser. Viel mehr Lesestoff zum weiteren Informieren finden Sie in diesem Artikel: Die analoge Mittelformatkamera.
Empfehlenswert ist auch der Beitrag → Welche Analogkamera für Anfänger?
Wo kaufen?
Ja, und wo kann man heute noch analoge Kameras kaufen? Gebrauchte Kameras kauft man natürlich am günstigsten über die richtige Ebay-Kategorie. Doch Obacht! Das vermeintliche Schnäppchen kann sich schnell als nicht funktionierender Fehlkauf herausstellen, bei dem man dann teures Geld für eine Reparatur bzw. Wartung ausgeben muss. Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel → Was ist beim Gebrauchtkauf bei Ebay zu beachten?
Exception: list not available: 5148Und hier eine Aufnahme im Kleinbild (KB): Eine solche analoge KB-Kamera ist natürlich viel schneller einsetzbar und eignet sich oft besser für für schnelle Fotos als eine Mittelformatkamera. Ich nutze beide Systeme nebeneinander für die unterschiedlichen Einsatzzwecke.
Bei professionellen Händlern (auch bei Ebay) hat man zumindest ein Rückgaberecht. Es gibt jedoch auch einige Händler, die alte Kameras inspizieren, warten, reinigen und als voll funktionstüchtig offerieren. Hier kauft man dann freilich nicht mehr die Katze im Sack, muss aber etwas mehr Geld ausgeben. Erfahrene Käufer alter Kameras rechnen auch nicht selten eine „CLA“ ein: „Clean, Lubricate, Adjust“ (Säubern, Fetten, Justieren) und zwar bei einem Kamera-Service für manuelle Kamera. Beim Kauf über einen vernünftigen Händler sollte solch eine CLA jedoch bereits inbegriffen sein.
Jedoch: Mir sind in der Vergangenheit durchaus auch Ebay-Händler begegnet, die nicht mehr genau wissen, wie analoge Technik funktioniert. Ihre Domaine ist eigentlich die digitale Fotografie. So hatte ich mir einmal ein recht hochwertiges „analoges“ Objektiv für teures Geld vom Händler (ausschließlich Fotografie-Produkte im Sortiment) ersteigert und konnte dieses gleich wieder zurück schicken. Es wurde die Springblende nicht korrekt geprüft. Die Lamellen waren nach zwei Jahrzehnten „verölt“. Wenn man beim Kauf wirklich auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte man seine Analogkamera bei einem Händler kaufen, welcher ebenfalls für die analoge Fotografie brennt.
In größeren Städten gibt es sie bisweilen noch: Die Fotohändler, die weiterhin ein ganzes Schaufenster mit analogen Kameras ausfüllen. Leider werden sie immer weniger. Ich weiß nicht, wie es heute ist, vor einigen Jahren waren dort die Preise aber zumeist recht hoch und gefühlt etwas ungerechtfertigt (wenn man die Marktpreise via Ebay vergleicht). Genau so wird es wohl bei den sogenannten Fotobörsen sein, die hin und wieder veranstaltet werden.
Glücklicherweise gibt es jedoch einige Anbieter, die alte, gebrauchte analoge Kameras gewartet und einsatzbereit (Teils im Set mit einem oder mehreren Objektiv(en) oder weiterem Zubehör) verkaufen:
Die Übersicht von Händlern gebrauchter, analoger Kameras hat einen eigenen, zentralen Artikel bekommen:
Kurzum
Es gibt viele Shops, die dem interessierten „Analogfotografen“ mit frischer Ware versorgen. Damit sind hauptsächlich Filme und das viele Zubehör gemeint. Analoge Kameras jedoch werden kaum noch gebaut. Hier muss man auf gebrauchte Fotoapparate setzen, wenn man mit Film fotografieren möchte. Viele dieser Geräte sind gebraucht noch in hoher Stückzahl verfügbar – zu teils sehr niedrigen Preisen. Es muss hier wahrlich nicht das „Top-Modell“ sein. Günstigere Kameras machen nicht selten die selben, guten Bilder. Zum Reinschnuppern in die analoge Fotografie ist hier also viel Raum zu günstigen Preisen geboten. Jedoch sollte man sicher gehen können, dass die Kameras auch noch korrekt funktionieren. Es empfiehlt sich durchaus, dass man etwas mehr Geld in die Hand nimmt, um sich bei einem Fachhändler eine funktionierende Kamera für Film zu besorgen. Ich selbst hatte jedoch auch per Ebay (von Privat) zumeist Glück.
Von den vielen analogen Kameras, die ich bisher in Gebrauch hatte, gefiel mir die Nikon FM2 am besten. Der Sucher ist groß und hell, sogar etwas heller als bei einer Canon EOS1N. Die Standartmattscheibe läßt sich durch eine Vollmattscheibe (Vorteil: ohne Schnickschnack)austauschen. Dadurch kann auch die Oberseite der Mattscheibe problemlos gereinigt werden. Viel Metall und wenig Kunststoff. Bedienung erschließt sich auch ohne Bedienungsanleitung. Die Kamera wurde von 1982-2000 hergestellt. Mit dem CE Bodenaufdruck erhält man angeblich ein Modell ab 1995. Zubehör wie Dioptrienausgleich, Mattscheiben und reichhaltiges Objektivangebot sind noch immer erhältlich. Habe zeitweise mit drei Gehäusen fotografiert und diese erwiesen sich als sehr zuverlässig mit wenigen „Macken“. Trotzdem sie inzwischen nicht mehr ganz billig zu erwerben ist empfinde ich das Preis/Leistungsverhältnis als hervorragend. www.goellersgalerie.de
Hallo Thomas, zunächst: Bilder ganz nach meinem Geschmack auf Ihrer Internetseite! Das ist selten.
Ich nutze die Nikon FE2, die Schwester sozusagen und kann deine Begeisterung hier nachvollziehen. Ich bin auch froh, dass ich meine vor ca. 10 Jahren noch für relativ wenig Geld bekommen hatte. Mehr ist sie aber wert.