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Alte und neue Blitzgeräte auf der analogen Kamera nutzen

Thomasletzte Änderung: Nov 202416 Kommentare

Insbesondere bei der Porträtfotografie sind (entfesselte) Blitzgeräte äußerst sinnvoll. Doch auch zum Aufhellen von Schatten oder zum Betonen von Oberflächen kann eine „Taschensonne“ sehr nützlich sein. In diesem Artikel soll sich dem Blitzgerät auf der analogen Kamera etwas näher gewidmet werden.

analoger blitz
Ganz simpel: S/W-Film und eingebauter Kamera-Blitz.

Die meisten Fotografen haben sicherlich noch nie einen Aufsteckblitz eingesetzt. Dann gibt es wiederum Praktiker, die gar nicht mehr auf Kunstlicht innerhalb ihrer Arbeiten verzichten können. Doch was bei einer Digitalkamera leicht anhand des Displays kontrollierbar ist, ist bei analogen Kameras eine Sache der Erfahrung und des Wissens: Die korrekte Belichtung des Fotos durch ein Blitzgerät. In diesem Artikel gibt es erst einmal einiges zu sehen, konkret wird es weiter unten, wenn es darum geht, das Blitzlicht auch ganz analog korrekt zu »dosieren«.

 

Konzertfotografie mit Blitzgerät

Ein typischer „analoger Look“: Konzertfotografie mit direktem Blitz und körnigem S/W-Film. Hier war der Weg zum Bild ganz einfach: Das Blitzgerät wurde direkt auf die Kamera gesteckt und befand sich im Auto-Modus („TTL“). Dass man mit einem Blitzgerät noch mehr machen kann, als nur draufzuhalten, zeigt dieser Artikel im weiteren Verlauf.

Das Beispielfotos zeigt noch eine andere Eigenschaft des Kunstlichtes: Durch dessen äußerst kurze Leuchtzeit („Abbrennzeit“) ist es im Dunkeln möglich, fotografisch sehr schnelle Bewegungen einzufrieren. Und: Da die Leuchtfläche eines direkt eingesetzten Blitzlichtes sehr klein ist, ist dessen Licht sehr hart. Dadurch erhält man viel schärfer wirkende Fotos als würde man diffuses Licht einsetzen. Dieses Foto demonstriert auch noch etwas anderes, wichtiges in diesem Zusammenhang: Die Lichtstärke nimmt in der Entfernung rasch ab. Der Vordergrund ist stets (viel) heller als der Hintergrund. Dies wird oft als Nachteil angesehen, kann jedoch bei manchen Motiven bewusst zur Bildgestaltung genutzt werden, wie hier.

Fotografieren mit LED-Leuchte
Oder doch lieber mit Dauerlicht fotografieren? Dann ist vielleicht die Vorstellung eines solchen LED-Lichtes als Alternative zum Blitz interessant.

Welche Künstler arbeiten analog viel mit dem Blitzgerät?

Dem Einsatz von „echtem“ S/W-Film in Kombination mit einem Blitzgerät können sich manche Fotokünstler offenbar nicht entziehen. Diese Kombination ergibt einen sehr speziellen Charakter, der manchmal etwas an Polizeifotos vergangener Zeiten erinnert. Der „Look“ ist hierbei recht hart (wenn man keinen „Diffusor“ nutzt oder indirekt blitzt). Schauen Sie sich doch z. B. einmal die Fotografien von Roger Ballen an. Insbesondere in der „neuen“ Modefotografie wird seit einiger Zeit wieder auf den harten Blitz gesetzt. Und natürlich gibt es viele Fotografen, die analog klassische Porträts fotografieren: Hier verschwindet die „Taschensonne“ einfach entfesselt hinter einem Blitzschirm (und das Licht wird weich).

 

ein Portrait mit indirektem Blitzlicht

Warum ist der Raum so schön „klar“ ausgeleuchtet, damit der Pantoffelheld so schön zur Geltung kommt? Weil links neben dem Toaster ein entfesseltes Blitzgerät versteckt ist, welches zur weißen Wand hin gerichtet ist, und somit indirekt blitzt bzw. die gesamte Küche in ein weiches Rundumlicht taucht (im rechten Fensterflügel ist es vage als Spiegelung zu sehen). Ohne Blitzlicht hätte man lediglich ein Gegenlicht vom Balkon her, welches den Ritter fast als Silhouette abgebildet hätte. Da das Licht nun von der Seite kommt, wird das Kettenhemd (bzw. dessen Oberfläche) besonders betont. Gewusst wie mit simpler Technik! Vom berüchtigten Anblitzen ist hier überhaupt nichts zu sehen. Eine teure Blitzanlage oder Studiolicht ist oft keinesfalls nötig. Aber der Reihe nach:

Blitz-Look: welche Effekte treten bei Blitzlicht auf und wie kann man sie steuern?

Bevor es in medias res gehen soll, wie man sich Kunstlicht auch an analogen Kameras zum Freund machen kann, soll kurz noch auf den „Blitz-Look“ eingegangen werden, bzw. bestimmte, typische Effekte aufgezählt werden nebst Möglichkeiten, diese zu umgehen:

  • Tiefschwarze Schlagschatten entstehen.

    Grund: Die Leuchtfläche eines Aufsteckblitzes ist sehr klein. Dadurch ist das Licht sehr hart.
    Abhilfe: Die Leuchtfläche vergrößern – mit z. B. einem Blitzschirm, einer Softbox oder einfach nur, indem man durch ein weißes Bettlaken hindurch blitzt.
    Diese harten Schattenrisse sorgen jedoch auch für einen gesteigerten Schärfeeindruck. So ist es bei Verzicht auf eine Softbox viel wirksamer möglich, die Oberflächenstruktur von z. B. einer Baumrinde darzustellen (insbesondere, wenn das Licht entfesselt- bzw. seitlich positioniert wird).

  • Der Vordergrund ist zu hell, der Hintergrund zu dunkel.

    Grund: Die Intensität einer Lichtquelle nimmt in der Entfernung rasch ab.
    Abhilfe: Das Blitzgerät entfesseln und möglichst weit (hinter sich) weg positionieren. Aber durch diesen Effekt kann man natürlich auch ganz bewusst den Vordergrund betonen.

  • Das Foto ist flach ausgeleuchtet.

    Grund: Das Licht kommt direkt aus der Richtung des Betrachters (der Kamera). Außer schwarzen Schlagschatten gibt es keine Schatten-Verläufe. Alles ist gleich beleuchtet. Solch in Licht kennt man aus der Natur nicht.
    Abhilfe: Das Blitzgerät entfesseln bzw. seitlich positionieren. Oder aber: Man möchte diesen Blitzlook bewusst provozieren!

  • Rote Augen bei Farbfotografien

    Kamera für rote Augen

    Den „Rote-Augen-Effekt“ kennen wir hauptsächlich durch solche Kompaktkameras aus den 1990er Jahren.

    Grund: Dieser Effekt tritt nahezu nur dann auf, wenn sich das Blitzlicht in unmittelbarer Nähe zum Objektiv befindet. Das Blut hinter den Augen wird angeblitzt, die Kamera sieht dies. Dieser Effekt tritt hauptsächlich bei Kompaktkameras aus den 1990er Jahren auf, die seinerzeit häufig genutzt wurden und bei denen das kleine Blitzlicht direkt neben der Linse platziert ist.
    Abhilfe: Ein Blitzgerät entfesseln bzw. etwas weiter weg vom Objektiv positionieren.

Dies war eine Auflistung der typischen Effekte, die ein gewöhnlicher Aufsteckblitz mit sich bringt. Im Folgenden geht es nun darum, was man an der Kamera einstellen muss, am Blitzgerät selbst und wie man dessen Lichtcharakteristik verändern kann.

Einfach die Automatik und den integrierten Klappblitz nutzen

geblitztes Foto mit einer analogen Kamera

Ein direkt angeblitztes Foto mit internem Automatik-Klappblitz und S/W-Film

Trotz all der Ratschläge in diesem Artikel: Ein Bekannter damals aus meinem Fotostudium meinte einmal, dass er es für seine Bilder aufgegeben hatte, zu sehr über all die Technik nachzudenken – insbesondere was Kunstlicht anbelangt. Er legte auch nicht sonderlich viel Wert auf mechanische analoge Kameras aus Metall (bzw. auf einen gewissen analogen Fetisch) sondern begriff, dass er für seine (spontanen) Bilder idealerweise eine der vielen 1990er-Jahre-Plastik-SLRs nutzen konnte. Diese waren ja die analogen Vorgänger der heutigen DSLRs mit bereits guten Autofokus-Objektiven, „cleveren“ Belichtungsautomatiken und TTL-Blitzautomatiken. Ich glaube, er nutzt hier einfach solch eine gebraucht günstige analoge Canon EOS mit dem integrierten Klappblitz und grobkörnigen S/W-Film. Das hat ja auch seinen eigenen „Look“. Auch ein weiterer Kommolitone von damals aus dem Studium nutzt gerne diese „Point-und-Shoot-Blitztechnik“.

eine Produktabbildung eine Produktabbildung eine Produktabbildung
Godox Lux Junior Retro Kamerablitz,Speedlite GN12 6000 K ± 200 K CCT, automatische und manuelle Modi 1/1-1/64 Blitzleistung, 28 mm Brennweite für Canon Nikon Sony Fuji Olympus Hot Shoe Kameras PHOTOOLEX Blitz Flash Speedlite für Canon Nikon Sony Panasonic Olympus Pentax Fujifilm Sigma Minolta und Andere SLR Digital SLR Film SLR Kameras und Digital Kameras mit Single-Kontakt Hot-Schuh GODOX TT600 Kamera Blitz Speedlite GN60 Flash Speedlite Kompatibel mit Canon Nikon Fujifilm Pentax Olympus Panasonic Kameras (TT600)

Dieser Mini-Blitz ist kompatibel zu allen Kameras mit Blitzschuh mit Mittenpin (insbesondere für Analogkameras). Der Clou: Es gibt hier die Computerblitz-Automatik, wodurch mit jeder Kamera automatisch geblitzt werden kann. Zudem gibt es einen manuellen Modus.

Manueller Universalblitz mit simpler Tipptasten-Steuerung der Intensität, dreh- bzw. schwenkbarem Kopf und integrierter Slave-Zelle zum besonders günstigen Preis für Einsteiger oder als Ergänzung.

Manueller Universalblitz mit hoher Leitzahl, integriertem Funkempfänger, Zoomkopf, Display kompatibel mit allen Kameras mit Standard-Hotshoe (Pin in der Mitte).

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Bild No.5 einer FotoserieBild No.1 einer FotoserieBild No.2 einer FotoserieBild No.3 einer FotoserieBild No.4 einer Fotoserie

Ganz einfach: Es wurde bei dieser Bildserie einfach ein simpler Aufsteckblitz genutzt. Solch ein Spotlicht erzeugt insbesondere bei Nacht bzw. im Dunkeln einen sehr abstrakten „Look“ von ansonsten ziemlich profanen Dingen. Das kann Fotografie! Hier musste einfach nur eine kleine Blitztabelle beachtet werden, die angibt, bei welchem Abstand welche Blende an der Kamera bzw. am Objektiv eingestellt werden muss. Schon passt die Belichtung (die Belichtungszeit ist hier stets auf z. B. 1/60 Sekunde eingestellt). Oder aber man hat einen Automatik-Blitz:

TTL Belichtungsautomatik

eine analoge Kamera mit Blitzgerät von Metz

Sehen Sie den Autor dieser Seite als Spiegelung im Objektiv? Solche Produktfotografien kann man einfach nur mit einem Aufsteckblitz anfertigen, dessen Kopf man zur Zimmerdecke dreht. Wenn Sie einmal mit der Technik des Blitzens richtig warm geworden sind, wollen Sie diese in Zukunft sicherlich selten missen.

Modernere analoge Kameras, wie diese „Nikon FE2“, besitzen bereits eine TTL-Blitzautomatik (Through The Lens = Das Blitzlicht wird durch das Objektiv in Echtzeit gemessen bzw. reguliert): D. h. kompatible Blitzgeräte, wie das abgebildete „Metz 32 CT3“, werden dadurch automatisch mit Steuerimpulsen versorgt – ausgehend davon, welche ISO, Belichtungszeit oder Blende an der Kamera eingestellt ist. Der Fotograf muss sich also bei TTL-Blitzgeräten um nichts mehr selbst kümmern. Alles wird automatisch berücksichtigt.

 

eine analoge Kamera mit integriertem Blitz

Oder aber man hat solch eine eher moderne analoge Kamera mit integriertem Blitz (z. B. solch eine Canon EOS aus den 1990er Jahren). Auch deren Klappblitz steuert sich automatisch via TTL-Automatik.

Die meisten analogen Blitzgeräte und Kameras sind jedoch nicht mit dieser TTL-Funktion ausgestattet bzw. kompatibel. Das macht aber nichts – hier blitzt man entweder manuell oder mittels der sogenannten „Computerblitz-Automatik„. Diesen beiden Punkten wird sich etwas weiter unten in dieser Anleitung gewidmet. Zunächst solle es noch einen Überblick darüber geben, was durchaus auch mit analogen Kameras und Blitzgeräten realisierbar ist:

Den Blitz entfesseln

Foto mit einem entfesselten Blitz

Bei diesem Foto wurde das Blitzgerät entfesselt: Das Licht kommt bei dem Porträt nicht von vorn – sondern eben von der Seite – und nur daher rührt dieser von prägnanten Schatten dominierende „Look“. Ein seitlich positioniertes Blitzgerät bewirkt zudem (durch das harte Licht) einen sichtbar gesteigerten Schärfe-Eindruck.

Belichtet wurde hier ein Agfa APX 100 mit einer Kleinbild-Messsucherkamera. Die Negative wurden im Entwickler „Kodak Xtol“ selbst entwickelt. Angestrebt werden sollte ein wirklich „harter Look“. Daher wurde vor dem Blitzgerät kein Diffusor verwendet und neben der Person auch kein „Aufheller“ platziert – Der Blitz wurde in diesem Abbruchhaus einfach rechts von der Person auf ein Fensterbrett gelegt und mittels einem Funkauslöser entfesselt ausgelöst:

Funkauslöser

Funkauslöser für ein Blitzgerät

Hier sehen Sie einen solchen Funkauslöser. Firmen wie „Yongnuo“ vertreiben solche relativ günstig und einige sind auch mit alten, analogen Kameras kompatibel (z. B. solche reine manuellen wie diese).

Mit diesem Auslöser ist es jedoch nicht möglich, die oben benannten „TTL-Automatiken“ auf einen alten „Analog-Blitz“ zu übertragen. Dies geht nur bei modernen Systemen und man kann dann bei analogen Kameras nur manuell blitzen (dazu unten etwas mehr). Der Autor verwendet das abgebildete Funk-System „Yongnuo RF602“ an vielen analogen Kameras.

 

Mann steht an einem Baum und leuchtet sich selber mit einem Blitz an.

Besonders interessant wird es, wenn man Kunstlicht auch bei Tag einsetzt – beispielsweise entfesselt in Form eines einfachen, manuellen Blitzes und einem Funkauslöser-System.

Blitzkabel

ein Blitzkabel zum Entfesseln des Blitzes

Durch ein „Blitzkabel“ können TTL-Informationen zwar übertragen werden. Diese Kabeltypen sind aber relativ kurz (und daher meist unbrauchbar). Die mehrere Meter langen (viel dünneren) Kabel verfügen wohl alle nur die Möglichkeit, manuell blitzen zu können. Mit diesen Blitzkabeln gibt es irgendwann immer Probleme mit Wackelkontakten. Oder jemand stolpert darüber.

Blitz-Funkauslöser sind heute so günstig geworden, dass man auf Blitzkabel verzichten kann.

Kodak Trix mit Blitzgerät belichtet

der Glotzgutachter

Hier wurde ein Kodak TriX-S/W-Film seitlich belichtet. Das Blitzlicht kam von links. Erst durch eine solch entfesselte Lichtquelle ist es richtig möglich, Strukturen und Schattierungen abzubilden. Sicherlich stimmen Sie ein, wenn behauptet wird, der Kodak TriX ist für solche analogen S/W-Porträts ein wunderbarer Film. Doch bei dieser Fotografie ist es klar die Art des eingesetzten Lichtes, durch welches es erst zu dieser prägnanten Wirkung kommt!

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VBESTLIFE433MHZ 16-Kanal Funk Blitzauslöser Set mit Universal Blitzschuh,1 Sender und 2 Empfängern für, Nikon, Pentax Neewer FC-16 Mehrkanal 2,4GHz 3-IN-1 drahtlos Blitz / Studio Blitzauslöser mit Fernauslöser

Die günstigsten Funkauslöser sind bereits ausreichend, den Blitz zu entfesseln, sofern man nicht gerade durch dicke Wände oder über weitere Entfernungen auslösen muss.

Dies ist ein günstiger aber zuverlässiger Funkauslöser für manuelle Blitze. Es eignet sich für alle Kameras (auch analoge) mit dem Standard-Blitzschuh mit Mittenpin.

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Auch hier wurde das Blitzgerät (welches gerade so nicht mehr im Bild ist) mit einem Funkauslöser entfesselt. Das Foto entstand mit einer „Pentacon Six“ Mittelformatkamera mit dem bekannten „Zeiss Jena Flektogon 50 mm 1:4„. Bei solchen Sujets ist das quadratische Abbildungsformat solcher 6×6-Mittelformatkameras sehr geeignet.

Das Blitzgerät wurde einfach mit einem Funkauslöser an der Kamera ausgelöst, indem ein dazugehöriger Funkempfänger am Blitz selbst saß. Viele dieser Funkempfänger besitzen zudem ein Stativgewinde: So lässt sich die entfesselte „Taschensonne“ gut auf ein solches Stativ schrauben bzw. gut im Raum positionieren und ausrichten.

 

ein Blitzgerät für mehr Dramatik

Bei dieser inszenierten Fotografie sorgten zwei Blitzgeräte für eine gewisse Dramatik: Die silhouettenhafte Darstellung der dunklen Personen kann nur aufrecht erhalten werden, wenn die hintere linke Wand hell abgebildet wird (durch den Blitz wird der nötige Kontrast geschaffen). Hier wurde also einfach ein entfesseltes Blitzgerät unter einem Lampion unten auf den Boden gestellt. Um den Ofen im Vordergrund nicht gänzlich schwarz abzubilden, wurde ein weiterer schwacher Blitz schräg davor positioniert. Zusätzlich wurde das Fensterlicht und das Licht der hängenden Lampe mit ins Bild genommen. Die Intensität letzterer steuert man über die Belichtungszeit (sie musste ca. eine Sekunde lang sein).

 

ein Foto mit entfesseltem Blitzgerät

Auch bei diesem Foto wurde das Blitzgerät entfesselt. Der Clou: Es lag im hinteren Raum auf dem Bett und zeigte gegen eine weiße Wand. Somit wurde eine Tontrennung in Bezug zum vorderen Raum erreicht. In Wahrheit waren die Lichtverhältnisse natürlich ganz anders (nämlich viel ausgeglichener). Entfesselt wurde wieder ein simpler Aufsteckblitz mit einem Funkauslöser. Eine simple, manuell in der Leistung einstellbare Taschensonne, ein Funkauslöser-System und eine analoge 6×6-Kamera: Mehr war hier nicht nötig. Zur Kontrolle der Lichtverhältnisse nutzte der Autor vorher sicherheitshalber das Blitz-Vorschaugerät.

 

in Blitz hinein schauen

Bei diesem Porträt schaute die Person direkt in den entfesselten Blitz hinein. Diese Sache ist nicht ungefährlich, zudem hier kein Schirm bzw. keine Softbox verwendet wurde (daher das harte Licht). Man sieht bei diesem Beispielfoto aber sehr gut, was bereits mit einem alten Blitz von Ebay und einem Blitzkabel möglich ist.

X-Kontakt, Blitzbirnen und M-Kontakt

Wer heute Blitzlicht nutzt, der kennt wahrscheinlich nur eine einzige Synchronisierungsart: Nämlich jene über den sogenannten „X-Kontakt“ (in Form von „Hot Shoe“ oder Kabelanschluss): Mit dem Auslösen der Kamera wird sofort der Blitz gezündet. Das funktioniert deswegen so gut, da moderne Blitzgeräte unverzüglich die je eingestellte Lichtmenge abgeben können: Das Bild ist innerhalb eines Sekundenbruchteils korrekt belichtet.

 

mehrere Blitzbirnen von Narva

Bevor der Elektronenblitz Einzug in die Fotografie fand, nutzte man jedoch sogenannte Blitzbirnen. Auf diesem Foto sehen Sie einige dieser Einwegbirnen. Sie wurden in einen Adapter gesteckt (rechts im Bild) und dann gezündet. Danach konnte man sie wegwerfen. Der Einsatz solcher Blitzbirnen ergibt heute kaum noch Sinn, wenn man einen vernünftigen modernen Elektronenblitz sein Eigen nennt, welcher sich zudem noch manuell in der Leistung steuern lässt und / oder einen Automatik-Modus besitzt.

Diese Blitzbirnen funktionieren jedoch nicht mittels dem X-Kontakt! Das heißt: Sie werden schon auslösen, jedoch zu schwach: Blitzlampen nach dem alten Prinzip benötigen eine gewisse Zeit zum Aufleuchten. Daher haben manche analoge Kameras noch einen zweiten Anschluss: Der M-Kontakt. Schließt man einen Blitz an jenen M-Kontakt an, zündet dieser vor dem eigentlichen Auslösen des Kameraverschlusses. So kann die Birne auf Temperatur kommen bzw. ihr volles Helligkeits-Potential aufbauen, wenn just einen kurzen Moment später der Verschluss der Kamera aktiviert wird. Da die alten Blitzbirnen viel länger leuchten als Elektronenblitzgeräte, können Sie (via M-Anschluss) ruhig etwas früher gezündet werden.

 

analoge Yashica

Diese analoge Yashica-Kamera birgt eine Tücke, was den oberen Blitzanschluss anbelangt: Dieser ist nämlich nur für Geräte mit Blitzbirnen gedacht! Steckt man hier einen modernen Aufsteckblitz an, so löst dieser freilich aus – doch einen Ticken zu früh! Die Bilder werden später alle schwarz sein! Zusätzlich besitzt diese Kamera an der Seite noch eine Buchse, welche mit „X“ bezeichnet ist. Hier können dann mittels Blitzkabel auch Elektronenblitzgeräte angesteckt werden (sie werden mittels dieser Buchse korrekt zeitgleich synchronisiert).

Die meisten Kameras sind jedoch glücklicherweise mit „Blitzschuhen“ auf Basis des X-Kontaktes ausgerüstet. Einige besitzen mehrere Anschlüsse, die mit „M“ bzw. mit „X“ gekennzeichnet sind. Sie wissen ja nun, was dahinter steckt. Bei manchen Kameramodellen gibt es auch einfach einen Schalter: X ↔ M. Hier muss man dann darauf achten, dass jener auf „X“ steht – Es sei denn, man verwendet tatsächlich Blitzbirnen. Doch diese wird es kaum noch geben (neu schon gar nicht).

Einen Diffusor nutzen

ein Diffusor-Schirm für ein Blitzgerät

Eine Pentacon Six vor einem Diffusor-Schirm, hinter dem – zugegeben zur Show – just auch noch ein Blitz zündet.

Bei dem Porträt in der „Videothek“ wurde das Blitzlicht nicht nackt eingesetzt. Der Kontrast / das Licht wäre dann viel zu hart gewesen! Stattdessen musste ein sogenannter Diffusor vor den Blitzgeräten platziert werden! Man kann hier durchaus einfach ein weißes Bettlaken benutzen (um es zwischen Blitz und Motiv zu „hängen“).

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Ein solch einfaches Set aus Blitzschirm, Lampenstativ und Blitzhalterung bekommt man mittlerweile bereits sehr günstig. Natürlich ist die Qualität nicht für den Dauereinsatz gedacht. Jedoch für einen Anfänger, der bestimmte Blitztechniken erst einmal ausprobieren möchte, bringt solch ein Blitzschirm-Set durchaus etwas.

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Wenn man jedoch vor hat, seine analogen Kameras in Zukunft öfter mit Blitzlicht zusammen arbeiten zu lassen, was durchaus zu empfehlen ist, dann wäre es empfehlenswert, wenn man sich entweder einen „Blitzschirm“ oder ein 5-in-1-Reflektorset kauft, bei dem eben auch ein schöner großer Diffusor dabei ist. Sollte man häufig Porträts mit Kunstlicht fotografieren, dann lohnt sich das Investieren in ein Lampenstativ, einen Blitzschirm und eine entsprechende Halterung für einen Aufsteckblitz. Zum Auslösen kann man ein langes Blitzkabel nehmen oder ein Funkempfänger-Set.

 

ein Diffusor aus einem Bettlaken

Eine handwerkliche fotografische Kunst ist es, Kunstlicht so einzusetzen, dass man dieses als solches zunächst gar nicht wahrnimmt, dass es also sehr natürlich aussieht. Hier half ein simples Bettlaken:

 

durch ein Bettlaken blitzen

Nicht schön aber so sehen Hinterhöfe nun einmal aus – und das Werkstattfenster des kleinen Fahrradladens ist zu einem solchen ausgerichtet. Als Diffusor wurde ein simples Bettlaken gespannt. Zwei starke Blitzgeräte der Marke „Metz“ sind auf das Bettlaken gerichtet. Deren hartes Licht wird so wesentlich weicher – ganz so wie das natürliche diffuse Fensterlicht, nur dass das Blitzlicht eben wesentlich heller ist und somit ohne lange Belichtungszeiten (aus der Hand) fotografiert werden kann. Ausgelöst wurden ein Blitzgerät durch die Wände aus dem Innern des Hauses per Funk: Die analoge Kamera (eine Kiev Mittelformatkamera) bekam einen Funksender angestöpselt, der Blitz einen passenden Empfänger. Diese modernen Geräte funktionieren freilich auch mit den alten analogen Kameras! Der andere Blitz hat eine sogenannte „Servozelle“ angestöpselt. Sie reagiert auf andere Blitzgeräte und zündet sofort.

Zugegeben: Eine Digitalkamera (bzw. deren Monitor) hilft beim Aufbau und Einrichten eines solchen doch schon komplexeren Lichtarrangements ungemein! Hernach wird die richtige Kamera an die kleine Blitzanlage mit den selben Einstellungen (Blende, ISO, Verschlusszeit) angestöpselt. Eine Digitalkamera (bzw. ihr Histogramm) ersetzt auch den Blitzbelichtungsmesser. Nutzt man die Taschensonne jedoch direkt und ohne Diffusor bzw. Softbox, kann man sehr leicht auf eine Blitztabelle bzw. auf eine Blitzformel zurück greifen (siehe etwas weiter unten in dieser Anleitung).

Einen Aufheller nutzen

Blitzen mit Diffusor

Was für ein schöner Knoblauch im Netz! Natürlich wurde dieses analoge S/W-Foto künstlich mit Licht so richtig in Szene gesetzt. Entstanden ist es mit einer 6×6-Mittelformatkamera, doch dies spielt hier eigentlich keine Rolle (außer, was die Auflösung des Netzes anbelangt).
Der Knoblauch hing an einem schwarzen Faden vor einem schwarzen Tuch in einem recht dunklen Raum. Dieser Hintergrund (und Faden) wurde gar nicht / kaum angeleuchtet (diese Elemente sind also schwarz). Denn links vom Motiv stand auf einem Stativ ein Blitzgerät, vor welchem ein Diffusor (ein Blitzschirm) gespannt war. Dieser Schirm sorgt für weiches, halbwegs gerichtetes Licht. Hätte man es jedoch dabei belassen, wäre die rechte Seite des Objektes fast so schwarz wie der Hintergrund! Warum? Ja, weil das einzige Blitzlicht diesen Bereich doch gar nicht beleuchten konnte. Er lag im Schatten wie stets die halbe Erde, weil es im Kosmos kaum Aufheller / Reflektoren gibt.

Also wurde auf einem zweiten Stativ gegenüber ein weißes A4-Blatt befestigt. Dies ist ein Aufheller, welcher das Blitzlicht (gedämpft) zurück zur eigentlich unbeleuchteten Seite reflektiert.
Man kann auch eine Alufolie als Aufheller nutzen. Dann ist die Reflexion der Hauptlichtquelle jedoch oft zu stark: Der schöne Hell-Dunkel-Effekt wäre bei diesem Motiv zu sehr aufgehoben worden. Insbesondere S/W-Fotografien wie diese leben von starken Kontrasten. Die Schatten (gegenüber der Lichtquelle) sollten jedoch nicht „zulaufen“ (sondern dezent aufgehellt werden).

Und was im Kleinen funktioniert, funktioniert hier auch freilich im Großen: Nehmen Sie einen Blitz in Ihrem Heimfotostudio (ggf. mit Schirm oder Softbox davor), beleuchten Sie damit eine Person und Ihr Assistent hält gegenüber einen Klappreflektor. Mit wenigen Mitteln sind somit bereits beeindruckende Fotografien möglich. Gegenüber des Blitzes befindet sich eine weiße Wand? Prima: Auch diese taugt als Aufhellfläche (und kann mit einem schwarzen Tuch in ihrer Funktion als Aufheller beeinflusst werden).
Die Aufhellwirkung kann man nach viel Erfahrung einschätzen. Besser ist es, man nutzt hierzu zuvor eine kleine Digitalkamera mit den selben Parametern. Faustregel: Das Licht, welches von einer weißen Fläche zurück zum Motiv reflektiert wird, ist um mindestens zwei Blenden (also 1/4) schwächer. Hierbei spielt aber immer auch der Abstand des Aufhellers hin zum Motiv eine wesentliche Rolle.

Hinweis: Wer im Wohnzimmer Porträts anfertigen möchte, hat meist zu viele der weißen, aufhellenden Wände zur Verfügung. Hier muss abgeschattet werden: Der Autor regelt dies mit schwarzen Tüchern, damit eine prägnante Schattenwirkung entstehen kann.

 

Aufheller beim Blitzen

Hier sieht man den Autor dieser Seiten nebst einem Blitz (rechts) und einem Aufheller (5-in-1-Klappreflektor; links). Das fotografierte Stillleben schaut so aus:

 

Stillleben auf analogem Film

Der linke Aufheller bewirkt, dass die Schatten nicht allzu sehr zulaufen und dass das Licht von rechts nicht gar zu dominant ist.

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Für wenig Geld bekommt man bereits ein sehr brauchbares Faltreflektor-Set mit dem Umfang von 110 cm. Den Innenteil (ein Diffusor) kann man als kompakte Alternative zu einer Softbox nutzen (Blitzlicht / hartes Sonnenlicht). Mit den anderen Oberflächen lenkt man das Licht dahin, wo man möchte (Aufhellen).

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Indirekt blitzen mit einem drehbaren Kopf

Es ist durchaus empfehlenswert, sich ein Blitzgerät mit drehbaren Kopf zuzulegen!

drehbarer Kopf von einem Blitzgerät

Eine analoge Kamera „Fuji GW690“ für das Mittelformat 6×9 mit einem manuellen Blitz „Yongnuo YN560 III“

Denn durch diese Funktion kann man das Blitzlicht gegen Wände und Decken schicken! Wozu das gut sein soll? Die winzige, punktuelle – und dadurch sehr harte – Lichtquelle verwandelt sich in eine voluminöse Lichtwanne! Sie können dadurch z. B. Personen fotografieren und die Bilder werden fast so wirken, als hätten Sie einen echten Studioblitz mit „Softbox“ verwendet. Dieser Effekt ist jedoch sehr von den Räumlichkeiten abhängig. So bringen in dieser Hinsicht recht kleine Räume den Nachteil mit sich, dass das so über einen drehbaren Kopf gestreute Blitzlicht eine klare Lichtrichtung fast zunichte macht (Schatten werden zu sehr aufgehellt). Jedoch ist ein so indirekt beleuchtetes Foto fast immer einem direkt (und somit grässlich hart) beleuchteten Foto vorzuziehen (es sei denn freilich, man mag diesen „Look“).

Das obige Foto der Fuji GW690 II wurde z. B. mit einem modernen Aufsteckblitz der Marke „Yongnuo“ gemacht, dessen Reflektor einfach gegen die Zimmerdecke gerichtet ist: Sie erkennen vage den Autor dieser Seiten als Spiegelung im Objektiv. Sie können darin auch den (sich vergrößernden) „Lichtstrahl“ des Aufsteckblitzes sehen. Wenn Sie meinten, dass diese Produktfotografie aufwendig in einem „Studio“ angefertigt wurde, liegen Sie falsch. Mit Kunstlicht gelangt man recht einfach zu „sauber“ ausgeleuchteten Ergebnissen.

 

ein indirekt eingesetzter Blitz

Hier wurde ebenfalls eine analoge Mittelformatkamera eingesetzt. Eine solche kann man, auf einem Stuhl stehend, gut verkehrt herum über den Kopf halten und von unten durch den Lichtschacht sehen. Dies aber nur am Rande. Denn hier soll es ja um das (Kunst-) Licht gehen. Bei diesem Foto wurde einfach das Licht eines an der Kamera befestigten Blitzgerätes indirekt gegen die weiße Zimmerdecke geschickt!
Dies ist die einfachste Variante. Deutlich mehr Charakter (Schattierungen) hätte diese Szene bekommen, wenn man das Blitzlicht links gegen die (hier nicht sichtbare) weiße Wand „geschickt“ hätte. Aber auch so ist die Aufnahme ok, wenn auch etwas flach beleuchtet. Dies soll noch nebenbei bei diesem Motiv erwähnt sein: Der Witz bei dieser Fotografie ist ja gerade, dass der Maler förmlich unter geht zwischen seinen Werken. Dies war (zugegeben) nicht beabsichtigt. Durch das Licht, welches aus Richtung Kamera / Objektiv kommt, wird alles gleich beleuchtet bzw. keine Gewichtung erreicht. Bei den meisten Motiven sollte das Kunstlicht idealerweise etwas schräg von der Seite auf das Motiv treffen. Ausnahmen gibt es aber, wie hier zu sehen.

Eine Regel für die Einstellungen an der Kamera: Wenn Sie mit einem der stärkeren Blitzgeräte wie den oben abgebildeten „Yongnuo“ (Leistung bzw. „Leitzahl“ = 40) in einem mittleren, weißen Raum mit mittlerer Raumhöhe indirekt über die Decke blitzen möchten, müssen Sie dies bei einem 100-ASA-Film einfach nur bei Blende 4 bis 5.6 tun, bei einem 400-ASA-Film können Sie Blende 8 bis 11 einstellen. Somit gelangen Sie zu mit dem Blitzgerät korrekt belichteten Bildern. Als Belichtungszeit stellen Sie an der Kamera einfach 1/60 bzw. die je zulässige „Blitzsynchronzeit“ ein.

Fotografie in einem Raum

Sauber ausgeleuchtet: So etwas schafft man ganz einfach mit einem Aufsteckblitz, dessen Kopf zur (weißen) Raumdecke gerichtet ist. Wie ein Pingpongball springt das Blitzlicht dann – durch die Reflexionen an der Decke / an den weißen Wänden – in diesem Raum umher und alles wird sehr klar ausgeleuchtet. Zudem kann hierbei (je nach Kamera) auch eine etwas schnellere Belichtungszeit eingestellt werden, wodurch das Außenlicht (im Fenster) natürlich* und nicht überstrahlt wieder gegeben wird. So etwas (solch eine klare Ausleuchtung) schafft man mit available Light nahezu gar nicht – schon gar nicht mit einer analogen Kamera mit nur einer einzigen Aufnahme ohne Photoshop.

* Durch die nicht vorhandene Überstrahlung des Fensters wirkt diese Fotografie ironischerweise wiederum etwas abstrakt. Doch dies macht ja das Besondere, das Interessante an ihr aus.

 

ein fotografisch ausgeleuchteter Raum

Das selbe Prinzip: Sie merken schon – Der Autor mag derlei Abstraktion und solche Raum-Fotografien, die durch (simples) indirektes Kunstlicht über die Zimmerdecke möglich sind. Hier wurde je zwar eine analoge 6×6-Kamera genutzt (eine Pentacon Six mit dem Portra 160 Film). Sicherheitshalber wurde vorher mit dem digitalen Vorschaugerät das Licht kontrolliert. Da hier bis auf Blende 11 abgeblendet werden musste (der Schärfentiefe wegen), wurde ein starker Metz-Stabblitz eingesetzt bzw. dessen Kopf zur Zimmerdecke gerichtet.

Den Blitz bei Tag nutzen

ein Blitzgerät am Tag zum Aufhellen nutzen

Sie können manchen Ihrer analogen Fotografien einen tüchtigen Pfiff mitgeben, indem Sie die Belichtungszeit Ihrer Kamera korrekt an das Tageslicht am helllichten Tag anpassen, eine Person im Vordergrund aber zusätzlich mit einem einfachen Aufsteckblitz anblitzen.

Hierbei muss man jedoch Vorsicht walten lassen: Ist das Blitzlicht zu hell, wird es aussehen, als ob eine porträtierte Person vor einer „Fototapete“ steht. Solche Porträts sind insbesondere für eher plakative Zwecke („Bandfotografie“ oder dergleichen) sinnvoll. Das oben abgebildete analoge S/W-Foto entstand mit einer Kleinbildkamera mit dem Tmax 400 Film, entwickelt in dem Negativentwickler „Kodak Xtol“. In diesem Blogartikel wird genauer auf die Vorgehensweise zu diesem Foto eingegangen.

 

eine Fotografie von Jena Lobeda

Auch bei dieser analogen Fotografie wurde zur Aufnahme ein Blitz eingesetzt. Beachten Sie die Art des Lichtes des Hintergrundes: Dieses besitzt einen weichen Charakter. Es ist ein diffuses Licht, da sich eine Wolkendecke vor der Sonne befand. Das Licht des Vordergrundes jedoch besitzt Pfiff: Es ist härter.

eine Produktabbildung

Nur ein einziger Blitz - dies ist die Prämisse bei diesem Buch. Der Autor vermittelt Techniken, mittels derer man mit möglichst minimalistischem Setting dennoch zu aussagekräftigen Fotografien gelangt, eben nur mit einem einzigen Blitzgerät. Bei Amazon kann man einen Blick in dieses Buch werfen.

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Und ein solch härteres Blitzlicht, welches von der Seite kommt, ist ideal, um die Struktur der Baumrinde und die des Waldbodens zu betonen. Ein entfesseltes Blitzlicht schafft Schärfe bzw. einen hohen „Mikrokontrast“. So eine Darstellung ist ohne Kunstlicht kaum möglich. Auch bei Tageslicht ergibt ein gekonnter Einsatz von Blitzlicht durchaus Sinn – selbst beim Anfertigen analoger Landschaftsaufnahmen.

Bei dem Beispielbild wurde die Blende und die Belichtungszeit der analogen Kamera zunächst auf das Umgebungslicht abgestimmt. Zusätzlich wurde mittels dem oben besprochenen Yongnuo-Funkauslöser ein Blitzgerät (diesmal ein starker, älterer „Metz-Stabblitz“) angesteuert, welches ca. fünf Meter weiter recht auf deinem kleinen Stativ positioniert wurde. Dieses Blitzlicht streift die Baumrinde und den Waldbogen und erzeugt dadurch eine dezente Aufhellung, winzige Schattierungen und somit eben jenen Pfiff, welcher diese Fotografie visuell bestimmt.
Dieses analoge Foto wurde mit einer alten 6×6-Balgenkamera mit dem bekannten Zeiss-Tessar-Objektiv aufgenommen. Der Film war ein Ilford FP4, entwickelt in Kodak Xtol.

 

ein entfesselt eingesetzter Blitz

(Kodak T-Max 400 Kleinbild in D76 entwickelt; Scan vom Handabzug)

Bei diesem S/W-Foto wurde die Belichtungszeit der Kamera so eingestellt, dass das Umgebungslicht um ca. eine Blende (eine Stufe) unterbelichtet wurde (man sieht dies an den nicht korrekt durchgezeichneten Schatten in den hinteren Bäumen). Das entfesselte Blitzlicht hingegen wurde so weit weg platziert (bzw. manuell eingestellt), dass es den Protagonisten mit einer zu 100% richtigen Lichtmenge beleuchtet. Daraus (und durch das seitlich entfesselte, harte Kunsticht) ergibt sich eine sehr plakative Lichtsituation, die sich insbesondere für Inszenierungen (z. B. Band-Fotografie [Porträs von Musikern, Schauspielern]) eignet und etwas an den Look alter Ingmar-Bergman-Filme erinnert. Durch das Einstellen der sogenannten Hyperfokalen Entfernung am Objektiv wird sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf abgebildet. Dies alles bewirkt eine sehr künstliche fotografische Darstellung. Stellt man die Belichtung für das natürliche Umgebungslicht an der Kamera noch kürzer ein, wird der Effekt noch mehr dramatisiert*.

* Dies ist bei Tageslicht jedoch nur mit analogen Kameras realisierbar, die auch bei kurzen Belichtungszeiten den Blitz korrekt synchronisieren können, z. B. die Nikon FM2 mit 1/250 oder Mittelformatkameras mit Zentralverschluss bis 1/500 Sekunde.

ein angbelitztes Motiv bei Tageslicht

(Adox CHS 100 im Mittelformat in Rodinal entwickelt)

Bei dieser Aufnahme wurde die Statue mit einem Blitzgerät von der Seite angeblitzt. Denn sie befand sich im Schatten. Man erkennt den Blitz an dem Schlagschatten links und an den Schatten der Blätter auf dem Podest. Ohne Kunstlicht wäre dieses bildwichtige Element viel zu dunkel und kontrastlos abgebildet worden. Das Foto stammt aus der Vorstellung der Arax-Mittelformatkamera.

Genutzt wurde ein Aufsteckblitz mit Zoom-Kopf. Dadurch konnte der Lichtkegel sehr eng eingestellt werden, dass nur die Statue damit beleuchtet wird. Zum Ermitteln der richtigen Blitzleistung (sie darf nicht heller sein als das Umgebungslicht) wurde eine einfache Smartphone-App bzw. ein Rechner genutzt.

 

künstlerische S/W-Fotoserie

Bei dieser künstlerischen S/W-Fotoserie wurde an der Kamera eine recht schnelle Belichtungszeit eingestellt (1/250 Sekunde). Das hier verwendete Modell kann bei dieser schnellen Zeit noch den Blitz korrekt auslösen (was viele analoge Kameras nicht mehr können). Hierdurch wurde der Hintergrund unterbelichtet, die Holzverschalungen wurden jedoch einigermaßen korrekt vom Blitz beleuchtet. Es war hier taghell – Man kann so Dunkelheit oder gar Nacht simulieren.

Aufhellblitzen

Der Autor nutzt seine Blitzgeräte hin und wieder auch für einen ähnlichen Zweck: Fällt das Tageslicht aus einer eher ungünstigen Position auf das Motiv (Gegenlicht, Licht von oben, nur von unten), ist es oftmals auch hier ratsam, eine leichte Brise Aufhellblitz zu setzen:

Fotografieren mit dem Aufhellblitz

Sehen Sie nur: Das Motiv (der „Wurzelteller“ eines umgestürzten Baumes) ist durch tagelangen Regen so durchnässt gewesen, dass alle dunklen Bereiche kaum Licht (hin zu Kamera) reflektierten – insbesondere deswegen auch, da das Tageslicht im Wald stets hauptsächlich von oben durch die Baumwipfel fällt und sich neben dem Motiv keine gescheiten Aufheller befanden (z. B. weiße Hauswände, weiße Wolken am Himmel [der durch die Wipfel kaum sichtbar war]). Nein, Fotografieren im Wald ist häufig problematisch (von der schrägen Lichtfarbe dort durch die vielen grünen bzw. gelben Blätter wollen wir erst gar nicht reden). Tiefschwarze Schatten sind hier häufig dafür verantwortlich, dass die Fotografien davon schwer und leblos wirken.

Der Clou beim Aufhellblitzen besteht darin, dass der Betrachter später gar nicht auf die Idee kommt, dass ein Blitzgerät verwendet wurde. Demzufolge darf es nicht zu stark eingestellt sein, um das natürliche Licht zu bewahren:
Die Motivelemente, die ohnehin viel Tageslicht zur Kamera reflektieren (also hell sind), werden durch die Brise zusätzliches Blitzlicht nur geringfügig in ihrer Helligkeit beeinflusst. Diejenigen Elemente jedoch, die im Schatten liegen, werden sehr wohl aufgehellt! Solche Bilder wirken dann viel „harmonischer“.

Bei diesem Bildbeispiel wurde Blende und Verschluss an der analogen Kamera manuell so eingestellt, dass – gemessen – keine Unterbelichtung eintrat. Bei derlei schlechten Lichtverhältnissen und derlei (durch die Nässe) „stumpfen“ dunklen Bereichen reicht dies jedoch nicht genügend aus: Es fehlt den Schatten an Zeichnung. Belichtet man diese über Gebühr, wird der Hintergrund viel zu hell abgebildet.

Also wurde bei diesem Beispielbild ein Blitzgerät auf einem Stativ entfesselt mittels Funkauslöser schräg abseits positioniert bzw. auf einem Stativ ca. sechs Meter entfernt aufgestellt:

Vergleich vom Aufhellblitzen

Der Unterschied ist hier bei dieser Detailansicht nun ein nicht sofort ins Auge springender. Doch darum geht es bei dieser Blitztechnik eben nicht. Hier geht es um das dezente Aufhellen von Bereichen, welche ansonsten (durch das Tageslicht) kaum Zeichnung erfahren hätten.

eine Produktabbildung

Gekonnte Lichtführung bei Porträts. In diesem Buch wird ein wesentlicher aber leider zu oft vernachlässigter Bestandteil der Porträtfotografie behandelt: Das Licht. Doch mit der Art des Lichts verändert man den Charakter einer porträtierten Person radikal: von Schlafzimmermime bis dämonisch.

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In der Summe wurde also das gesamte Bild durch den Aufhellblitz (dieser wurde in seiner Intensität auf 1/2 bis 1/4 Leistung reduziert, die eigentlich nötig wäre) so aufgehellt, dass es noch nicht künstlich aussieht. Der Vordergrund gewinnt an Zeichnung, also an jenen „schönen Grauwerten“ welche man mit besonders raffinierten Film-Entwickler-Kombinationen vergeblich zu erlangen versuchen wird: Das Licht macht hier den Unterschied.
Und: Wie Sie sehen, betrifft dieses Aufhellblitzen fast nur die dunklen Bereiche. Die hellen (Blätter) behalten ihre durch das Umgebungslicht gegebene Helligkeit bei bzw. werden nicht etwa überbelichtet. Der Kontrast wird an dieser Stelle des Motivs gemindert (in den Schatten) und leicht erhöht (bei den Mitteltönen). Weiterhin bleibt auch der Hintergrund vom Blitz völlig unberührt (dort reicht er ja nicht hin).

Auch bei diesem Motiv wurde ein rein manueller Blitz verwendet, welcher durch ein Funkauslöse-System (beides von „Yongnuo“) mit der Mittelformatkamera synchronisiert wurde. Welche Blende, welche Leistung ist beim Aufhellblitzen einzustellen? Hier stellt der Autor zunächst einfach die Blende und Belichtungszeit aufgrund des vorhandenen (Tages-) Lichtes ein. Als nächstes liest er von der zuvor selbst angefertigten Tabelle ab, wie weit sich das Blitzgerät bei der jeweiligen Blende befinden muss, wenn es das Motiv voll ausleuchten müsste. Da jenes jedoch nur aufgehellt werden muss, muss das Kunstlicht entweder manuell (um 1-3 Blenden) in dessen Stärke reduziert werden oder aber, man positioniert es einfach noch weiter weg. Hier ist klar ein Blitzgerät von Vorteil, dessen Leistung man manuell sozusagen „dimmen“ kann. Dessen Intensität kann man jedoch auch leicht über die Entfernung zum Motiv steuern:

Und warum wurde dieser entfesselte Blitz ganze sechs Meter weg positioniert? Je weiter die Lichtquelle entfernt steht, desto gleichmäßiger ist das Motiv durch diese beleuchtet. Hätte man das Kunstlicht nur zwei Meter schräg-links neben dem Motiv entfernt platziert, wäre die linke Seite viel heller als die rechte. Nehmen wir die Sonne als Vorbild: Dieser Leuchtkörper ist so weit weg, dass es keinen Unterschied in der Helligkeit ergibt, befindet man sich noch einmal 200 Meter näher an ihr, wenn man zum Beispiel auf einen Berg steigt (das Männlein am Fuße dessen ist gleich hell beschienen).

 

ein analoges S/W-Foto

Das Bild vom Vergleich noch einmal in einer etwas höheren Auflösung. Dass bei diesem analogen S/W-Foto ein Blitz zum Aufhellen bzw. zur Kontraststeuerung benutzt wurde, leuchtet erst ein, wenn man es weiß. Viele Menschen fotografieren. Nur wenige jedoch haben dabei eine ganz wichtige Hürde überwunden: Weniger dabei an die liebe Technik zu denken sondern mit besonderem Interesse einen Sinn für das vorhandene (oder eben [noch] nicht vorhandene) Licht zu entwickeln. Jenes ist ihr liebster Freund beim eben Schreiben mit diesem (die Photographie). Man sollte es in seinen Eigenarten gründlich studieren.

Blitzen bei Nacht

Durch Kunstlicht (also Blitzlicht) lassen sich jedoch auch bei Nacht (also bei nicht vorhandenem Umgebungslicht) sehr interessante Aufnahmen mit der analogen Kamera anfertigen. Sie erhalten somit einen ganz eigenen Look.

Blitz bei Nacht eingesetzt

Diese Aufnahmen sind Scans von S/W-Handabzügen. Durch Blitzlicht lässt sich ein Motiv bei Nacht freistellen. Denn die Reichweite des auf die analoge Kamera aufgesetzten Blitzgerätes hört ja etwas weiter hinter dem eigentlichen Motiv auf. Gleichzeitig ist der Vordergrund immer überbelichtet bzw. zu hell. So etwas kann man jedoch später im eigenen Fotolabor leicht ausgleichen, indem man hier die Technik des sogenannten „Nachbelichtens“ anwendet und jenen wieder entsprechend dunkler gestaltet. Insbesondere S/W-Negative der Klasse 400 ASA lassen sich nun reichlich überbelichten und behalten dennoch – tief verwurzelt in der Filmschicht – jegliche Zeichnung. Man muss diese eben nur im Positivprozess wieder hervorbringen zu wissen. Bei den Beispielfotos wurde jener (durch den Blitz überbelichtete) Vordergrund im S/W-Labor durch das Nachbelichten mit einer „Gradation-00-Belichtung“ spielend wieder auf einen moderaten Grauton gebracht.

Mehrfachblitz und Wanderblitz

eine Nachtfotografie
Eine weitere Nachtfotografie mit eingesetztem Kunstlicht. Da hier das Blitzlicht direkt (also ohne Reflexion an einer Wand bzw. an einem Reflektor) eingesetzt wurde, konnte ohne Belichtungsmesser fotografiert werden, da hier das Kunstlicht ohne Umweg auf das Motiv fällt, wodurch man dessen Intensität recht einfach berechnen kann: Man stelle die Belichtungszeit der Kamera auf einen beliebigen Wert ein, bei welchem das Blitzgerät noch synchronisiert werden kann (z. B. 1/30 Sekunde) und lese einfach an der Tabelle des Blitzes ab, bei welchem ASA-Wert des Filmes und bei welcher Entfernung des Motives welche Blende am Objektiv eingestellt werden muss.

Tatsächlich wurde bei dieser Aufnahme noch etwas getrickst: Hier sollte bei relativ geschlossener Blende fotografiert werden (hohe Schärfentiefe). Für solch eine geschlossene Blende reichte jedoch die Stärke des Blitzes nicht aus: Man hätte laut Tabelle bzw. Skala bei Blende 8 fotografieren müssen. Es musste aber Blende 11 sein, damit der Vordergrund nicht unscharf abgebildet wird. Daher wurde der Verschluss der Kamera auf „B“ gestellt, er blieb einfach offen, als würde man eine Langzeitbelichtung machen.
Das Objektiv wurde auf f/11 abgeblendet. Es war ja so dunkel, so dass hier kaum eine Reaktion (vom Umgebungslicht) auf dem fotografischen Film erfolgte. Nun wurde das Blitzgerät per Hand einmal gezündet. Der Verschluss der Kamera blieb weiterhin offen. Erneut wurde der Blitz gezündet. Das Motiv hat nun die doppelte Menge Licht erfahren, so als hätte man einen doppelt so starken Blitz oder zwei an der Zahl parallel gezündet. Nun erst wurde der Verschluss der Kamera geschlossen. Natürlich benötigt man für diese Blitz-Technik ein Stativ und einen Drahtauslöser (mit Arretierung) für die Kamera. Durch dieses Mehrfachblitzen kann man theoretisch im Dunkeln auch mit einem schwachen Kunstlicht ganze Säle ausleuchten. Bei solchen Räumen bewegt man sich dann mit dem Blitzgerät in der Hand durch den Saal und zündet es hin und wieder. Die Kamera nimmt fortwährend die Lichtsumme auf. Diese Technik nennt man „Wanderblitz“.

Einen Blitz-Belichtungsmesser nutzen

ein Blitzbelichtungsmesser

Der „Digiflash“ der renommierten Firma „Gossen“. Er ist der hierzulande günstigste Blitzbelichtungsmesser auf dem Markt. Natürlich lässt sich mit ihm auch Dauerlicht messen.

Wer digital fotografiert, benötigt eigentlich keinen Blitzbelichtungsmesser (es sei denn, es soll schnell gehen): Das Display bzw. das Histogramm der Digitalkamera ist ideal dazu geeignet, die Intensität des Blitzlichtes visuell darzustellen und ferner auch noch, jenes in Bezug zum evtl vorhandenen Umgebungslicht abzubilden.

eine Produktabbildung GOSSEN DIGIFLASH 2

Dieser Blitzbelichtungsmesser kann zusätzlich auch Kunstlicht / Blitzlicht messen. Natürlich ist er weiterhin ganz normal für das Umgebungslicht geeignet.

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Wer jedoch auch mit analogen Kameras (häufiger) Blitzen möchte, dem sei ein solcher Belichtungsmesser für Blitzlicht anzuraten. Ein (relativ) günstiges Produkt ist der „Gossen Digiflash“ oder der „Sixtomat“. Dieses Messgerät kann weiterhin natürlich auch das „normale“ Umgebungslicht messen. „Relativ“ ist aber auch so gemeint: Leider sind Belichtungsmesser, und erst Recht jene mit Blitzfunktion ziemlich teuer.
Auf dieser Infoseite über analoge Fotografie gibt es freilich auch ein „Kapitel“ über externe Handbelichtungsmesser.

Tipp: Nutzen Sie einfach eine Digitalkamera als „Vorschaugerät“, wenn Sie keinen Blitzbelichtungsmesser haben.

Es ist jedoch auch möglich, völlig manuell und ohne Messgerät zu blitzen! Das ist die alte Schule. Man blitzt manuell und bedient sich einer kleinen Tabelle, welche man für sein Blitzgerät mittels einer Formel einfach selbst anlegt. Diese manuelle Methode funktioniert jedoch nicht mit dem Indirekten Blitzen:

Manuelles Blitzen mit einer Leitzahl-Tabelle

Scrollen Sie noch einmal kurz nach oben: Bei den vier Fotografien von den ummantelten Bäumen wurde kein Blitzbelichtungsmesser eingesetzt. Hier half eine simple „Blitz-Tabelle„, um die richtigen Einstellungen vorzunehmen. In diesem Fall war dieses manuelle Blitzen sogar einfacher und präziser.

eine Tabelle zum Blitzen aufgeklebt auf das Blitzgerät

Auf den Kopf des manuellen Blitzes „Yongnuo YN560 III“ wurde eine Tabelle aufgeklebt, welche sagt, bei welchem Abstand zum Motiv und bei welcher ISO welche Blende am Objektiv einzustellen ist. Beispiel: Bei einem 400-ASA-Film muss bei einem Abstand zum (angeblitzten) Motiv von 4,5 Metern Blende 11 am Objektiv eingestellt werden.
Die Belichtungszeit ist hier egal (sie darf nur nicht zu schnell sein, sonst gibt es Streifen / Abschattungen im Bild). Mit der 1/30-Sekunden-Einstellung am Zeitenwahlrad ist man bei jeder analogen Kamera auf der sicheren Seite. Oftmals geht es, je nach Modell, auch schneller (z. B. Blitzen bei 1/125 Sekunde). Daher kommen Belichtungszeiten in einer solchen Tabelle nicht vor. Die (extrem kurze) Dauer des Blitzlichtes bestimmt ja hier die Belichtungszeit.

Folgende zwei Größen sind für das manuelle Blitzen relevant:

  • Die verwendete Filmempfindlichkeit / ISO (z. B. 100 ASA)
  • Der Abstand zum Motiv (z. B. vier Meter)
Aus diesen beiden Größen kann nun einfach der Wert der Blende errechnet werden, welche nun am Objektiv einzustellen ist. Und somit kann eine Tabelle angefertigt werden.
Bei der Verwendung eines Blitzes kann dessen Lichtabgabe an der Kamera nur über die Blende und über den Abstand zum Motiv angepasst werden. Die Belichtungszeit ist zunächst nicht relevant.

Das heißt: Die an der analogen Kamera eingestellte Belichtungszeit (die Sie ja bei Dauerlicht sicherlich bevorzugt ändern) ist für das Blitzen kaum relevant. Denn das Blitzlicht ist ein äußerst kurzer Lichtimpuls. Stattdessen wählen Sie zum Blitzen einfach die sogenannte Blitz-Synchronzeit Ihrer Kamera! Diese ist am Einstellrad meist farblich hervor gehoben und beträgt bei Spiegelreflexkameras im Kleinbild meist 1/60 Sekunde.
Manche Modelle synchronisieren den angeschlossenen Blitz auch bei schnelleren Zeiten korrekt. Mit der 60stel liegen Sie aber im Kleinbild immer richtig. Größere Spiegelreflex-Mittelformatkameras (z. B. die Pentacon Six) sind da nicht selten behäbiger: Hier geht dies manchmal nur bei der 1/30 Sekunde (die sind nicht so schnell). Andere Kameras (z. B. die Hasselblad oder zweiäugige Mittelformatkameras) besitzen einen sogenannten Zentralverschluss. Damit kann man sogar mit der 1/500 Sekunde blitzen (und somit z. B. einen Himmel richtig abdunkeln, während das Motiv im Vordergrund richtig [hell] belichtet ist). Mit der Belichtungszeit können Sie also die Stärke des Umgebungslichtes steuern, falls jenes etwa für den Bildhintergrund (wo das Blitzlicht nicht „hin reicht“) wichtig ist.

 

Blitzsynchronzeit an einer Kamera

Auf diesem Bild sehen Sie die besagte, rot markierte Blitz-Synchronzeit deutlich am Zeiten-Wahlschalter. Als Anfänger stellen Sie diese Zeit entsprechend Ihres Fotoapparates ein.
Alle Zeiten, die länger sind als die Synchronzeit (z. B. 1/15 Sekunde) eignen sich ebenfalls zum Blitzen. Mit diesen steuert man dann die Intensität des evtl. vorhandenen Umgebungslichtes. Alle Zeiten schneller als die Synchronzeit (z. B. 1/500 Sekunde) sind bei den meisten analogen Kleinbild-Spiegelreflexkameras zum Blitzen unbrauchbar. Nur bei Kameras mit einem sogenannten „Zentralverschluss“ kann man den Blitz, wie schon gesagt,  bei jeder Belichtungszeit störungsfrei auslösen.

Nun soll es aber endlich losgehen: Wir fertigen uns eine Blitz-Tabelle für das manuelle Blitzen mit analogen Kameras an. Diese Formel wird dazu benötigt:

eine Formel zum Errechnen der Blitz-Reichweite

Wie oben erwähnt, geht es beim manuellen Blitzen immer darum, die richtige Blende für das Blitzlicht an der Kamera zu errechnen. Relevant hierfür ist die Entfernung zum Motiv des Kunstlichtes (NICHT der Kamera) sowie die Leistung des Blitzgerätes. Letztere wird auch als „Leitzahl“ bezeichnet.

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Dieser Mini-Blitz ist kompatibel zu allen Kameras mit Blitzschuh mit Mittenpin (insbesondere für Analogkameras). Der Clou: Es gibt hier die Computerblitz-Automatik, wodurch mit jeder Kamera automatisch geblitzt werden kann. Zudem gibt es einen manuellen Modus.

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der Film Kodak TMax 400

(Kodak T-Max 400 Kleinbild in D76 entwickelt; Scan vom Handabzug)
Bei diesem Foto wurde die Kamera so eingestellt, dass sie mit dem Umgebungslicht zu ca. 50% belichtet (der Hintergrund ist bewusst etwas unterbelichtet worden, damit das angeblitzte Modell klar hervorsticht). Zusätzlich wurde seitlich eine Taschensonne auf ein Stativ geschraubt und per Yongnuo-Funkauslöser entfesselt. Mittels der Formel konnte berechnet werden, wie weit der Blitz bei der gewünschten Arbeitsblende entfernt stehen muss (grobe Schätzung). Das Blitzlicht ist hier somit zum Akzentlicht geworden, welches der Person einen deutlichen Pfiff gibt. Insbesondere bei der inszenierten „People-Fotografie“ empfiehlt sich der Einsatz eines solchen Effektlichtes. Anhand der Schatten sieht man, wo es bei der Aufnahme stand (schräg links).

Wie erfahre ich nun die Leitzahl meines Blitzgerätes? Diese steht zum einen natürlich in der Bedienungsanleitung. Andererseits tragen insbesondere viele ältere Blitzgeräte diese Leitzahl im Namen: „Metz CT 45“ oder „Revuetron 35“ sind die Bezeichnungen bekannter, alter Blitze. Der Metz hat also eine Leitzahl von 45 und der der Revue-Blitz eine von immerhin 35.

eine analoge Kamera mit Blitzgerät von Metz

Auch dieses Blitzgerät „Metz 32 CT 3“ gibt uns mit seinem Namen gleich einen Hinweis auf dessen maximale Leistung bzw. Leitzahl: 32. Diese Leitzahl bezieht sich normalerweise immer auf einen 100-ASA-Film.

Nun wird einfach gerechnet. Für ein Motiv (z. B. eine Person), welches in 4 Metern Abstand steht muss einfach folgende Blende eingestellt werden:

Blende = 32:4 = 8

Das war einfach. Man fertigt sich nun einfach eine Tabelle an, indem man in den Rechnungen jegliche Blendenwerte für die verschiedensten Abstände zum Motiv errechnet.

Und was, wenn kein 100-ASA-Film verwendet wird, sondern ein 200-ASA-Film?

Dann gilt eine andere (höhere) Leitzahl! Und diese errechnet man, indem man die reguläre Leitzahl (für 100 ASA) einfach mit dem Faktor 1,4 multipliziert:

Der obige Metz-Blitz hat dann bei 200 ASA eine Leitzahl von 32*1,4 = 45. Bei 400 ASA hat er dann schon eine Leitzahl von 45*1,4 = 63.

Rechnen wir nun die richtige Blende bei der Verwendung eines 400-ASA-Filmes aus, wenn es wieder gilt, eine Person in einem Abstand von 4 Metern mit dem Blitz abzulichten:

Blende = 63:4 = ca. 16

Dadurch, dass sich ja nun ein viel empfindlicherer Film (400 ASA) in der Kamera befindet, muss die Blende um ganze zwei Stufen mehr geschlossen werden. Das leuchtet ein.

Auch für die höhere Leitzahl für 400 ASA sollte man sich dann eine kleine Tabelle anfertigen, um vor Ort genau ablesen zu können, welche Blende bei welchem Motivabstand einzustellen ist.

Ein Tipp zum Ermitteln dieses Abstandes: Sie können freilich auch Ihre Schritte zählen. Einfacher geht es, indem Sie einfach Ihr Motiv anfokussieren und dann am Objektiv die Entfernung in Metern ablesen. Bei den guten alten manuellen Objektiven gibt es ja noch die Meter-Angaben.

 

Foto mit einer Lochkamera

Hier wurde eine Lochkamera mit einem seitlich positionierten Blitz synchronisiert. Der hierdurch künstlich aufgehellte Vordergrund lässt diese Fotografie regelrecht surreal wirken. Dieser Eindruck wurde dann später im Fotolabor noch verstärkt, indem beim Handabzug die Straße etwas aufgehellt (gebleicht) wurde.

Nutzen Sie eine Smartphone-App

Der Autor nutzt mittlerweile zum manuellen Blitzen nur noch selten Tabellen. Es geht für alle viel einfacher, wenn man ein Android-Smartphone besitzt!

eine Smartphone-App zum Blitz errechnen

eine Produktabbildung

Einstieg in die Blitzfotografie: Dieses Buch ist genau richtig für Anfänger, die spielerisch die E-Sonne (das Blitzgerät) kennen lernen möchten und hierzu keine trockenen Schulbücher lesen wollen: Der bekannte Youtuber Benjamin Jaworskyj gibt hier seine Rezepte preis.

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Bei diesem Programm (leider nur mit englischer Oberfläche) wird einmalig die Leistung („Leitzahl“) des Blitzgerätes eingetragen (bei denen mit Zoom-Kopf für jede Zoomposition separat) und danach die Parameter der Kamera (Blende und Filmempfindlichkeit) und die des Blitzgerätes (Leistungsstufe und ggf. Zoom = Ausleuchtwinkel) eingestellt. Schon zeigt die App an, welchen Abstand man einnehmen sollte und wenn dieser fest stehen soll, eben welche Leistung (und / oder Zoom) man an der „Taschensonne“ einstellten muss. Ganz einfach! Das Programm heißt Manual Flash Calculator und ist in der Basisversion kostenlos. Eine sehr ausführliche Bedienungsanleitung nebst Beispielszenarien können Sie in diesem Artikel studieren.

Ob es solch eine „Blitz-Rechner-App“ in diesem Funktionsumfang auch für das Iphone gibt? Leider hat der Autor hierzu nichts gefunden.

Automatisch blitzen mit dem Computerblitz

Viele ältere Blitzgeräte besitzen eine Automatik, welche man im deutschsprachigen Raum „Computer-Blitz“ nannte. Tatsächlich besaßen viele Blitzgeräte der 1980er und 1990er Jahre eine solche Funktion, mit welcher man ganz automatisch mit Kunstlicht einigermaßen präzise belichtete Fotografien erhielt.
Mit einem „Computer“ hat diese Automatik nun nicht viel zu tun: Eher geht es um einen in das Blitzgerät eingebauten Belichtungsmesser, welcher sozusagen on the fly die Leuchtdauer (und damit die Stärke) des Blitzlichtes regeln konnte – innerhalb eines Millisekundenbruchteils.

 

ein Stabblitz der Firma Metz

 

Dies ist ein sogenannter Stabblitz, Modell „Metz 45 CT-4“. Mittels einer Schiene wird jener seitlich an der Kamera angebracht. Stabblitze sind in der Regel besonders stark in der Leistung (man kann entweder sehr weit blitzen oder aber bei einem etwas weiter abgeblendetem Objektiv). Insbesondere beim Indirekten Blitzen über Decken oder Wände spielt dies eine Rolle, da hierbei ein gewisser Lichtverlust nicht zu umgehen ist.

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Betrachten Sie bei diesem Blitzgerät das kleine „Löchlein“ unter dem Schriftzug „Metz“. Hier befindet sich ein „Sensor“ – die Lichtzelle des eingebauten Belichtungsmessers. Jenem muss man nun noch folgendes mitteilen:

  • Welchen ASA-Wert besitzt der eingelegte Film und
  • bei welcher Blende möchte ich fotografieren.

Einstellungen für den ComputerblitzSeitlich sehen Sie die Oberseite des Blitzkopfes mit den Einstellungen. Diese Grafik können Sie per Mausklick noch vergrößern. Es wurde eingestellt: Der Film besitzt einen Empfindlichkeit von 100 ASA und die zu verwendende Blende ist die Blende 8.

Nun muss nichts weiter mehr getan werden als mit diesen Parametern zu blitzen! Die Lichtintensität wird sich immer automatisch an die Umgebungsverhältnisse anpassen.

Welche Umgebungsverhältnisse können dies sein? Zum einen natürlich der Abstand des angeblitzten Objektes. Oder aber Sie nutzen eine Streuscheibe auf dem Blitz (welche Licht schluckt). Oder aber Sie blitzen indirekt über die Zimmerdecke, um das (zunächst harte) Blitzlicht wesentlich weicher zu gestalten. All dies kann die Computer-Automatik berücksichtigen!

Insbesondere innerhalb von Räumen ist sie sehr präzise. Und: Sie funktioniert mit jedem Fotoapparat, auch mit Digitalkameras! Denn es findet keinerlei Kommunikation zwischen Blitz und Kamera statt: Die Werte Blende und ISO müssen Sie ja zunächst selbst eingeben. Bei der (oben besprochenen) TTL-Automatik entfällt dies, da diese Parameter dort automatisch übertragen werden.

Hinweis: Sollten Sie Filter vor dem Objektiv Ihrer analogen Kamera nutzen, kann deren Lichtverlust nicht durch die Computer-Automatik berücksichtigt werden (im Gegensatz zur TTL-Automatik): Stattdessen muss man dies am ASA-Wahlrad am Blitzgerät korrigieren. Z. B. soll ein Gelbfilter verwendet werden, welcher bekanntlich eine Blende Licht schluckt. Dann müsste man (um beim obigen Beispiel zu bleiben) einfach „50 ASA“ am Blitzgerät einstellen: Dadurch, dass nun der ASA-Wert halbiert wird, wird das Blitzgerät doppelt so hell beleuchten, um den halben Lichtverlust des Filters wieder auszugleichen.

Statt Polaroid: Eine kleine Digitalkamera zur Vorschau nutzen

Früher nutzte man im Studio Polaroid-Rückteile an dafür kompatiblen analogen Kameras (z. B. der Mamiya RB67), um die Wirkung des Blitzlichtes kontrollieren zu können: Es wurden zunächst Polaroid-Aufnahmen gemacht und danach wurde die Filmkassette mit dem eigentlichen Film an die Kamera montiert. Diese Sofortbildfilme sind heute leider viel zu teuer, um sie als Testbilder zu nutzen. Der Autor nutzt bei schwierigen Lichtaufbauten einfach ein kleine Digitalkamera:

eine Canon Powershot

ein Portrait mit Blitzlicht

Porträt im Raum: Inwiefern das Fensterlicht zusätzlich zum Blitz zur Beleuchtung beiträgt, kann man einfach mit einer Digitalkamera prüfen.

Es gibt nur sehr wenige digitale und heute gebraucht günstige Kompaktkameras, bei denen man die relevanten Parameter (Blende, [Belichtungszeit,] ASA-Wert) manuell einstellen kann. Bei dieser alten Canon Powershot G3 (oder G4) ist dies möglich. Da ein integrierter Graufilter verfügbar ist, kann man auch analoge Kameras (bzw. Objektive) bis zu Blende 22 simulieren (die interne Blende geht nur bis f/8).

Das interne Histogramm ersetzt dann einen Blitzbelichtungsmesser. Ein zuschaltbarer S/W-Modus erleichtert die Arbeit mit S/W-Filmen bzw. man hat dann bereits schon einen guten Eindruck vom späteren S/W-Foto auf Film. Ebenso kann man mit solch einem Hilfsmittel gut sehen, inwiefern sich das Umgebungslicht zum Kunstlicht addiert. Der Autor nutzt bevorzugt solch ein „Vorschaugerät“ für seine Porträts im Raum.

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Zunächst werden hier alle Angaben manuell auf die Digitalkamera übertragen und das Kunstlicht an sie angeschlossen. Nun sieht man auf dem Display deutlich, wie es sich auf das Motiv auswirkt. Anschließend wird der Blitz-Funkauslöser (oder das Blitzkabel) einfach auf die richtige, analoge Kamera „umgestöpselt“, die ja mit den gleichen Werten arbeitet. Eine klasse Arbeitserleichterung beim Einsatz von Kunstlicht mit mehreren Lichtquellen oder wenn es darum geht, Reflexionen oder eine gewisse Lichtballance vernünftig beurteilen zu wollen.

Fotografie im Studio

Bei solchen Fotografien im Studio ist es klar: Hier wird Kunstlicht benötigt. Ausnahmsweise wurde dieses mit Studiolicht geschaffen – ansonsten bevorzugt der Autor mehrere der kleinen, günstigen und entfesselt eingesetzten Aufsteckblitze (Fotografie mit einer alten Plattenkamera im Format 9×12 auf Adox CHS 100 Film). Achten Sie auf die Lampe auf dem Tisch. Dies ist ein Dauerlicht: Dessen Intensität steuert man mit der Länge der Belichtungszeit. Hier war sie also doch relevant. Und die Wirkung dieser Lampe (bzw. die nötige Belichtungszeit beim Blitzen) wurde mit der kleinen Digitalkamera kontrolliert, bevor die richtige Kamera zum Einsatz kam.

Fazit

Die meisten Fotografen, die analog fotografieren, werden sicherlich eine gewisse Scheu vor dem Blitzgerät haben: Zu schlecht lässt sich dessen Effekt vorhersagen. Mit Übung (etwa mittels einer Digitalkamera) oder einem Blitzbelichtungsmesser oder aber durch simple Tabellen, bzw. der oben eingestellten Formel, lässt sich das Blitzen jedoch durchaus auch mit analogen Kameras beherrschen.

Als Alternative empfiehlt sich hierzu die Verwendung einer modernen LED-Videoleuchte. Auch damit kann man fotografieren.

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Ist man in der Lage, ein solches Blitzgerät (und das kann ein ganz einfaches sein) gekonnt – d. h. in den meisten Fällen dezent – einzusetzen, dann können diese Techniken einen hohen Mehrwert für die eigenen Bilder bedeuten. Vielen Fotofreunden sei hier durchaus mehr Mut zum Blitzen gewünscht! Anders herum kann ein „hartes“ Blitzgerät auch etwas „provokant“ eingesetzt werden, um z. B. bei der analogen S/W-Fotografie einen gewissen „kantigen Look“ zu erzeugen (siehe: Reportagelook analog) mit bei Porträts fast weißer Haut und tiefschwarzen Schatten.

Denken Sie beim Fotografieren nicht so viel an die Art des Filmes, an Entwickler, an Objektive oder Kameras – Denken Sie an die Art und Qualität von Licht. Dieses ist hier ihr wichtigster Freund, auch in der analogen Fotografie.
Piktogramm mit Blitzgerät

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www.blitz-fotografie.de

veröffentlicht: 30.09.16 | letzte Änderung: 19.11.24

der Autor dieser Seite

Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der analogen Lichtbildkunst und ich stehe entweder in der Dunkelkammer oder digitalisiere meine Filme am Computer. Analoge-Fotografie.net ist ein ›Ein-Mann-Betrieb‹. Daher kann es manchmal etwas dauern, bis ich Kommentare beantworte.

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16 Kommentare

Alte und neue Blitzgeräte auf der analogen Kamera nutzen

  1. D
    Dirk Cobien 18.10.2024

    Wahnsinn wie einfach man das alles erklären kann so das auch ich das nun endlich mal kapiert habe, Dankeschön für die Mühe…

    • T
      Thomas 18.10.2024

      Freut mich!

  2. N
    Nicolas W. 5.7.2024

    Hallo,
    Vielen Dank für deinen excellenten Beitrag.

    bzgl. des Abschnittes über Blitzen bei Tageslicht: „Dies ist bei Tageslicht jedoch nur mit analogen Kameras realisierbar, die auch bei kurzen Belichtungszeiten den Blitz korrekt synchronisieren können, z. B. die Nikon FM2 mit 1/250 oder Mittelformatkameras mit Zentralverschluss bis 1/500 Sekunde.“

    Ich nutze einen ND3-Filter auf dem Objektiv, um das Licht zu drosseln. Somit kann ich bei Sonnenlicht auf f4 oder f5,6 statt f11 oder f16 öffnen und dennoch unterhalb der Synchronzeit belichten. Dem entsprechend muss ich die Blitzleistung um 3 Stufen erhöhen, ggf. auch mit einem stärkeren Blitz arbeiten (GN 60)

    • T
      Thomas 6.7.2024

      Hallo, danke für das Lob 🙂
      Mit einem ND-Filter kann man zwar das Sonnenlicht drosseln. Aber das Blitzlicht wird dann genau so gedrosselt. Ggf. reicht dann die Stärke des Blitzgerätes nicht mehr aus. Aber bei einer Leitzahl von 60 dürfte genügend Kraft vorhanden sein. Nur eleganter wäre die Lösung über eine schnelle Verschlusszeit, da hier ja nur das Sonnenlicht beschnitten wird, nicht der Blitz (sofern dessen Leuchtdauer unterhalb der Verschlusszeit liegt).

  3. A
    Arnd Janus 18.2.2023

    Hallo Thomas,

    ich weiß, der letzte Post ist mittlerweile fast 6 Jahre her, aber vielleicht liest das hier ja doch noch jemand – die Hoffnung stirbt zuletzt …

    Das Prinzip des HSS Blitzens ist mir bekannt.
    Kann man mit einer alten analogen mechanischen Kamera einen modernen HSS fähigen Blitz verwenden und HSS nutzen?
    Aus meiner Sicht durfte nichts dagegen sprechen, es sei denn, der Blitz benötigt zum HSS Blitzen eine Kommunikation mit der Kamera, in der die eingestellte Verschlusszeit „übertragen“ wird.
    Oder ist HSS Blitzen ganz einfach und völlig unabhängig von der eingestellten Verschlusszeit feuert der Blitz einfach so viele Blitze ab, dass alle Zeiten zwischen 1/500s und 1/8000s dann korrekt belichtet werden?
    Mechanische Kameras haben ja ohnehin m.W. „nur“ max. 1/4000s als kürzeste Verschlusszeit (Nikon FM2).

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Im Voraus vielen Dank und viele Grüße
    Arnd

    Thomas (Admin)
    Hallo Arndt, m. W. nach wird beim HSS-Blitzen ein Blitz mit längerer Abbrennzeit (Leuchtdauer) abgegeben, damit der Schlitz des Verschlusses beim „Wandern“ stets über die gesamte Breite des Filmfensters Blitzlicht bekommt. Man müsste hierzu eigentlich fest am Blitz manuell einstellen, dass diese lange Abbrennzeit nun statt finden soll. Damit einher geht dann ja allerdings eine schwache Lichtleistung. Diese wiederum müsste man dann anhand einer neuen Leitzahl wissen, um dies irgendwie berechnen zu können, um manuell blitzen zu können.
    Ich glaube nicht, dass daran ein Hersteller gedacht hat. Denn es ist ja viel einfacher, so etwas alles via TTL schnell automatisch berechnen zu lassen. TTL wiederum ist bei modernen Blitzgeräten eben nur mit modernen (Digital-) Kameras möglich. Dass alte, manuell bedienbare Blitzgeräte aus „analogen Zeiten“ HSS beherrschen, wäre mir neu. Ich kenne da kein Gerät.

    Viele Grüße zurück!

  4. J
    John 26.12.2020

    So viel nützliche Information, so gut vorgestellt. Danke sehr Thomas!

  5. R
    Ralf 22.12.2020

    @Thomas: Vielen Dank für die schnelle Antwort. Hat mir sehr geholfen. Wünsche ein frohes Fest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres neues Jahr.

  6. R
    Ralf 22.12.2020

    Hallo,

    interessante Seite.

    Mein Sohn hat seine Begeisterung für Retro-Fotografie entdeckt und eine Nikon FE aus den 80ern erstanden. Gibt es hierfür eine Blitzempfehlung (Mittenkontakt) mit möglichst großer Reichweite ?

    Bin selbst Laie und würde mich über eine Antwort sehr freuen.

    Thomas (Admin)
    Hallo, die größte Reichweite hatten / haben Stabblitze. Früher gab es den Regula 740 bzw. Porst MDC 400 bzw. Carena MDC 400, die fast genau so stark sind und häufig bei Ebay verkauft werden (sie sind stärker als die meisten neuen Blitzgeräte). Bei diesen kann man die „Computerautomatik“ nutzen bzw. erhält so immer die korrekte Lichtmenge. Ansonsten sind für die meisten analogen Kameras alle größeren Aufsteckblitze mit drehbarem Kopf und der besagten Computerautomatik zu empfehlen. Die meisten bekommt man für ganz wenig Geld gebraucht. Eine manuelle Steuerung in feinen Schritten lassen jedoch die wenigsten zu. Hier ist man dann ab ca. 35 Euro bei neuen, rein manuellen Blitzen von den kleineren chinesischen Herstellern (Neewer, Yongnuo, …) dabei.
  7. F
    Ferdi 25.5.2018

    Ich empfehle auch jedem, Blitze einfach mit einer Digicam bei manuellen Einstellungen zu testen. So bekommt man doch rasch ein gutes Gefühl darüber, wie die Bilder aussehen werden.

  8. J
    Jörg 28.2.2018

    Hallo,
    hab durch Zufall deinen Bericht entdeckt und muss dir er ist sehr interessant und inspirierend mich vielleicht zu meiner Mamiya C33 eine kleine Blitzausrüstung zu zulegen.
    Weiter so, werde die andere Berichte auch noch lesen!
    Gruß Jörg

  9. T
    Thomas Schönwälder 6.1.2018

    Hallo Thomas,
    zuerst noch einen KOmmentar zu meinem Post v. 2.10.17 und Deiner Antwort: Ich hab eine LÖsung gefunden. Wenn man den Mittenkontakt des Blitzschuhs abdeckt (ein Stück Papier reicht) kann man die Canon EOS 3 bequem mit allen in meinem Post aufgeführten Yongnuo-Geräten problemlos entfesselt betreiben. Ich vermute -wie Du schon angedeutet hast-, dass der zusätzliche Kontakt über den Hotshoe die Elektronik der EOS 3 durcheinanderbringt. Man muß also den Yongnuo 622 TX per Kabel mit dem Blitzkontakt am Gehäuse der EOS 3 verbinden, vorher den Blitzschuh abdecken und alles funktioniert. Vielleicht interessiert das auch andere.

    Mein heutiges Problem: Du hast oben in Deinem Beitrag ein Foto einer Fuji GW 690 mit Yongnuo-Aufsteckblitz gezeigt. Hast Du schon mal probiert, diese Kamera (oder vergleichbare aus der G-Serie) entfesselt zu betreiben? Wenn ja, mit welchem Equipment? Ich möchte damit Straßenportraits mit einem in der Hand gehaltenen Aufsteckblitz machen.
    Schöne Grüße, ach und nachträglich natürlich noch ein gutes neues Jahr für Dich!
    Thomas

    • T
      Thomas (Admin) 6.1.2018

      Hallo Thomas, danke für das Teilen deiner Erfahrungen bzw. für den Tipp mit der EOS 3!
      Endlich mal wieder eine Frage zum Thema blitzen. Bisher hatte ich meine GW690 nur recht selten in Benutzung. Geblitzt hatte ich damit kaum. Entfesseln tue ich generell nur noch mittels Funkauslöser. Hier nutze ich das Yongnuo RF602-System. Das funktioniert, wie erwartet, auch sehr gut mit der Fujica GW690 II. Sie hat ja auch nur den ganz normalen Schuh mit dem Mittenkontakt. Nur das Abnehmen des Auslösers ist etwas hakelig, auch wenn ich den Blitz selbst aufgeschoben hatte. Es geht aber.

      Aber eine Sache war interessant: Solche Kameras mit Zentralverschluss können den Blitz ja auch bei 1/500 Sekunde synchronisieren. Stecke ich also meinen Yongnuo-Blitz auf die Fuji, öffne die Rückwand und blicke hindurch, sehe ich beim Auslösen ganz kurz einen offenen Verschluss bzw. vielmehr das extrem kurze Blitzlicht in voller Pracht dahinter. Alles funktioniert also. Auch bei der 1/500 wird korrekt synchronisiert.
      Betreibe ich dieses Spiel jedoch entfesselt bzw. drahtlos mittels Funk, dann sehe ich bei der 1/500 die Lamellen des Zentralverschlusses im Gegenlicht (er ist gerade wieder dabei, sich zu schließen). Kein Wunder: die Funkübertragung benötigt halt auch Zeit und bei 1/500 Sekunde geht es hierfür zu schnell. Bei 1/250 S. klappt es. Immerhin weiß ich jetzt, dass hier (bei meiner Kamera) tatsächlich ein Unterschied zwischen der 1/250 und 1/500 existiert. Das sieht man ja ansonsten auf dem „Trockendock“ nicht.
      Ich denke, wenn man mittels Blitzkabel auslöst, müsste auch die 1/500 zu schaffen sein bzw. müsste der Blitz nahezu ohne dieser minimalsten Verzögerung synchronisiert werden. Ich hatte die 1/250 entfesselt auch bei stark reduzierter Blitzleistung (1/128) mit der Fuji getestet. Hier ist der Blitz selbst ja extrem kurz (ca 1/10000 Sekunde lang). Auch hier wird korrekt synchronisiert).

      Jedoch wird man die schnellste mögliche Verschlusszeit von 1/500 beim Blitzen nur nutzen, wenn man bei Tag die Nacht simulieren möchte. Das stelle ich mir in deinem Fall (Street mit Blitz / Personen auf der Straße) jedoch sehr interessant vor. Hier würde ich also eher zum Blitzkabel / Spiralkabel greifen. Bei allen anderen Zeiten ginge auch solch ein einfacher Auslöser wie der Yongnuo. Der synchronisiert den Blitz, ich habe es gesehen, bis zu 1/250 Sekunde korrekt. Die ganz günstigen No-Name-Auslöser würde ich hier nicht verwenden. Die sind zu unzuverlässig. Yongnuo nutze ich seit Jahren. Da wirst du im Netz auch kaum negative Meinungen lesen. Mit anderen Systemen habe ich jedoch keine Erfahrung.

      Wenn du dein angedachtes Projekt (Fuji GW mit entfesseltem Blitz bei Straßenporträts) erfolgreich durchesetzt haben solltest, schreib mir hier mal bzw. zeig mal was. Hört sich sehr interessant an.

      Gruß und ebenfalls ein gutes Neues
      Thomas

  10. T
    Thomas Schönwälder 2.10.2017

    Hallo Thomas,
    wie immer finde ich Deinen Text sehr instruktiv und kenntnisreich, danke dafür. Was ich besonders schätze, obwohl (oder weil?) ich schon eine Weile fotografiere, dass es Dir gelingt, oft komplexe Zusammenhänge in einfacher, verständlicher Sprache auszudrücken. Ich freu‘ mich, wenn Du so weiter arbeitest.

    Für ein aktuelles Problem habe ich keine Lösung gefunden: Ich möchte mit einer Canon EOS 3 (die vorletzte analoge Canon 35mm Kamera) mit Yongnuo-Technik (YN 622C, YN 622 C TX) Studioblitze (Elinchrome D-Lite RX 2) und Aufsteckblitze (YN 568 EX II) auslösen. Wenn ich in diesem Setting eine Canon 5 D Mk II einsetze klappt alles wunderbar. Die Eos 3 löst zwar die Blitze aus, auch der Verschluss funktioniert, aber der Spiegel schlägt nicht mehr zurück. Das tut er erst, wenn ich den TX-Controller auf der Kamera ausschalte.

    Falls Du, oder jemand anderes dafür eine Lösung hat wäre ich sehr dankbar für Infos.
    Schöne Grüße
    (auch) Thomas

    • T
      Thomas (Admin) 3.10.2017

      Hallo Thomas, danke für das Lob!
      Ich kann dir konkret bei dem Problem mit dem Spiegel leider nicht helfen. Ich weiß nicht genau, inwiefern sich das Blitz-TTL-System der letzten analogen Canons (so alt sind sie ja auch nicht) vom E-TTL-System der modernen „digitalen“ Systeme unterscheidet bzw. inwiefern sie kompatibel sind. Bei letzterem wird ja immer ein Vorblitz gezündet (was im analogen Bereich, soweit ich das einordnen kann, nicht notwendig ist). Vielleicht liegt hier das Problem. Um dem aus dem Weg zu gehen, hatte ich mich damals schon recht früh für die rein manuellen Funkauslöser von Yongnuo entschieden (habe die alten RF602) und nutze sie an meinen analogen wie digitalen Kameras.

      Grüße
      Thomas

  11. N
    Norbert Michalke 2.12.2016

    Hallo,
    hier habe ich mal dargestellt, welche Blitze an Nikon-Analogkameras verwendbar sind, und wie sich die Blitztechnik entwickelt hat: https://nikonclassics-michalke.de/blog/?p=2305

    Viele Grüße,
    Norbert Michalke
    Nikonclassics

  12. P
    Peter Frings 10.11.2016

    Hallo Thomas,
    möchte dazu noch eine kleine Ergänzung machen.
    Neben Persen und Ballen gibt es noch einen Fotokünstler,der sich selbst gar nicht so sah, der den Blitz noch krasser einsetzte.

    Athur Felling, besser bekannt unter dem Namen „Weegee! 1909-1949.

    Sicherlich mußte er zur der Zeit mit anderen Mitteln ( Speed Graphic und Kolbenblitz) auskommen. Aber ich finde die Bilder zeigen es noch stärker.

    Ich selbst habe das Blitzlicht früher immer verteufelt und mir gelangen nie die wirklich guten Bilder.Egal ob Messung durch den Blitz oder TTL.

    Irgenwann kaufte ich mir einen Elinchrom Ranger mit Blitzkopf mit 400 WS und machte mit einem Handbelichtungsmeser (Tages und Blitzlicht Messung) meine Aufnahmen. Neben Studioaufnahme und setze ich den Blitz sehr gern bei Aussenaufnahmen ein. Gerade bei Portrait und Beauty.
    Einziger Nachteil Das Gewicht mit Akku.

    Gruß Peter
    und immer gutes Licht

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