Abgelaufene Filme kaufen und benutzen
Es gibt im Handel, insbesondere auf Ebay, oft viele Angebote von abgelaufenen Filmen. Fotografischer Film hat stets ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. Liegt dieses in der Vergangenheit, heißt dies nicht unbedingt, dass man das Filmmaterial nicht mehr benutzen kann (insbesondere, wenn dieses kühl gelagert wurde)!
Zunächst stellt sich einem vielleicht die Frage, warum gibt es heute noch so viele abgelaufene Filme? Hier kann man freilich nur Vermutungen anstellen. Ich schätze, dass ein Großteil der alten, unbelichteten Filme, die man bisweilen noch kaufen kann, aus den späten 1990er Jahren stammt: Die Händler bevorrateten sich natürlich und plötzlich wollten alle nur noch Digitalkameras haben.
verschiedene Filme für die analoge Fotografie
Viele dieser Filme sind dann einfach liegen geblieben bzw. konnten nicht mehr verkauft werden. Sicherlich wurden dann auch ganze Pakete erst einmal eingelagert. Und was im Großen statt fand, passierte sicherlich auch bei vielen daheim: Die digitale Kamera lag unter dem Weihnachtsbaum, die unbelichteten Filme wanderten scharenweise ganz nach unten in die Kiste. Wegwerfen wollte so etwas freilich keiner, denn selbst damals waren Schwarzweißfilme, Farbfilme und insbesondere Diafilme und Polaroidfilme nicht gerade billig.
Nach und nach gelangen die alten, nun längst abgelaufene Filme, in den (Gebraucht-) Handel. Insbesondere per Ebay kann man öfter mal ganze Konvolute an unbelichteten Filmen kaufen, die schon einige Jahre unbenutzt ganz unten in einem Karton (idealerweise jedoch in einem Kühlschrank) lagerten.
Ein längst abgelaufener S/W-Film (APX 100):
Mit ihm konnte ich noch hervorragende Ergebnisse entwickeln.
Ein Freund von mir hat seit vielen Jahren einen großen Kühlschrank mit geräumigen Eisfach extra für seine Filme und Fotopapiere im Hause stehen und sammelt darin alles, was er bekommen kann. Denn:
Hinweis: Weil eben das Stichwort „Polaroid“ gefallen ist: Die ganz alten Filme vom Typ 600 besitzen eine integrierte Batterie. Diese dürfte nicht mehr funktionieren und es lohnt sich daher vermutlich nicht, dieses alte Sofortbildmaterial zu erwerben (im Gegensatz zu anderen Filmen). Zurück zum Thema:
Bereits bei normalen Kühlschranktemperaturen kann man Fotofilme wesentlich länger lagern als es das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Im Umkehrschluss heißt dies: Findet man fotografisches Aufnahmematerial hinter dem Ofen, sollte man sehr vorsichtig damit sein und keine wichtigen Motive damit belichten. Ich selbst überlege, ob ich mir nicht auch so einen „Mini-Kühlschrank“ nur für meine Filme anschaffen soll. Solch ein modernes Gerät verbraucht Strom für lediglich ca. 15 Euro – pro Jahr! Dummerweise werden die Preise für Filme ja nicht geringer und es empfiehlt sich für „Vielfotografierer“ ggf. dann wirklich, das Aufnahmematerial zu „bunkern“ bzw. bei gewissen Angeboten zuzuschlagen.
Hier sieht man drei Filmstreifen eines ca. 25 Jahre abgelaufenen Diafilmes. Ich hatte ihn erst kürzlich belichtet und entwickeln lassen. Deutlich sieht man den Lila-Farbstich. Ich hatte den (ISO 100) Film um ca. ein bis zwei Blenden reichlicher belichtet und ließ ihn bei der Entwicklung etwas kürzer entwickeln. Bis auf die Farbverschiebung sind die meisten Bilder etwas geworden. Ich rate aber ab, so ein überlagertes Filmmaterial für wichtige Projekte zu nutzen. Jedoch zeigen die Bilder auch: Selbst mit Farbdiafilm, schlecht gelagert, lässt sich noch etwas anfangen.
Dieser Film jedoch wurde die letzten 40 Jahre garantiert nicht durchgehend in einem Kühlschrank gelagert. Es handelt sich um einen alten sowjetischen „Svema Foto 65“, der zu einer winzigen analogen Spionagekamera gehörte.
Eigentlich lief hier alles schief: Die Empfindlichkeit des Filmes stimmte nicht mehr, er weist krasse Emulsionsfehler auf, es gibt chaotische Ablagerungen von Feuchtigkeit und vielleicht sogar von Schimmel. Aber man stelle sich so ein Foto nur einmal sauber gerahmt hinter einem selber gemachten Passepartout vor – dies kann doch auch ein kleines Kunstwerk sein. Die meisten abgelaufenen Filme, die ich bisher nutzte, wiesen jedoch nicht solche krassen Bildfehler auf, jedoch:
Alte Filme können mit der Zeit an Empfindlichkeit einbüßen. Faustregel:
Was bedeutet dies genau? Wenn ich einen fotografischen Film belichten möchte, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum um 10 Jahre abgelaufen ist und ursprünglich eine Empfindlichkeit von 100 ASA besaß, rechne ich nun damit, dass er nun eine verringerte Empfindlichkeit von 50 ASA (ISO 50) besitzt. Bei einem um 20 Jahre abgelaufenen Film gleichen Typs gehe ich nunmehr von einer Empfindlichkeit von 25 ASA aus bzw. stelle dies so an der Kamera / am Belichtungsmesser ein. Aber wenn ich einen wenig bis mittelempfindlichen Film habe (z. B. einen mit einer Empindlichkeit von 100 ASA und weniger) übertreibe ich es auch nicht und belichte maximal um zwei Blenden verlängert. Denn gerade die von Haus aus weniger empfindlichen Filme (z. B. mit ISO 25) altern viel langsamer als höher empfindliche.
Hier fotografierte ich mit einer uralten Plattenkamera. Der Film war seit 30 Jahren abgelaufen und er lag gewiss nicht die gesamten Jahre im Kühlschrank. Die Fotografien damit gelangen dennoch. Diesen Film belichtete ich jedoch auch um zwei Blenden reichlicher (wie 20 ASA anstatt 80). Sicherheitshalber entwickelte ich ihn dann etwas kürzer. Und wie man sieht, war dies genau die richtige Strategie.
Ich erinnere mich an einige alte Agfa APX 100 Rollfilme: Diese hatten als Ablaufdatum 1993 aufgedruckt. ’93, das ist aber schon lange her: Manch ein Leser dieses Blogs wird da noch nicht einmal geboren worden sein. Der Verkäufer versicherte mir jedoch, dass die Filme die ganzen Jahre über im Kühlschrank lagerten und tatsächlich: Ich konnte sie genau so wie frisches Material belichten und entwickeln. Es zeigte sich hier keinerlei Nachteil. Sicherheitshalber belichtete ich ihn um eine Blende üppiger. Aber dies tue ich ohnehin gerne – mitunter auch bei frischen Filmen.
Wer hierzu Platz zur Verfügung hat, sollte seine Filme im Kühlschrank lagern.
Anders ging es mir mit einigen alten 400-ASA-S/W-Filmen: Diese wiesen nach dem Entwickeln einen Grauschleier auf. Dieser Schleier war jedoch gleichmäßig über den Film verteilt und ich konnte diesen dennoch richtig zu Bildern verarbeiten – Nur der Kontrast war dadurch etwas flau, was man durch nachträgliche Bildbearbeitung wieder korrigieren kann.
Noch ein Beispielbild mit dem alten Agfa APX 100 von 1993 (belichtet und entwickelt 2015).
Theoretisch ließen sich demnach ganz wenig empfindliche Filme (25 ASA) über eine lange Zeit lagern. Grundsätzlich würde ich „gebraucht“ nur abgelaufene Filme kaufen, wenn der Verkäufer angibt, dass diese ausreichend kühl (am besten im Eisschrank) gelagert worden sind. Das selbe gilt übrigens auch für S/W-Fotopapier, welches man für das eigene kleine Fotolabor nutzt: Bei ungünstiger und langer Lagerung droht auch hier ein Grauschleier.
Ein weiteres Beispielfoto auf abgelaufenem Film: Dieses Mal bekam ich einige alte Kleinbild-S/W-Filme geschenkt. Auch hier handelte es sich um den APX 100 von Agfa (die gab es früher sehr günstig bei DM zu kaufen und heute weiterhin als Agfaphoto APX 100). Das Ablaufdatum lag bereits 13 Jahre zurück. Man gab mir allerdings mit auf den Weg, dass diese Filme nie einen Kühlschrank von innen gesehen haben. Und tatsächlich: Der Film besaß einen durchgängigen Grauschleier.
Da ich damit nur Porträts mit Kunstlicht angefertigt hatte, bin ich mir hier nicht ganz so sicher. Doch ich glaube, dieser seltsame „Grau-in-Grau-Look“ trotz heller Spitzlichter kommt vom Grauschleier, den dieser alte Film besitzt: Es ist hier schwierig, in der Nachbearbeitung am Computer bzw. im Labor einen schlüssigen Kontrast herein zu bringen.
Bei der ersten Aufnahme wurde hartes Licht aus der Blickrichtung verwendet (mit einem entfesselten Blitzgerät). Bei diesem Portrait wurde weiches Licht genutzt beim Fotografieren (Man sieht den Unterschied deutlich). Man dreht das Blitzlicht hierfür einfach gegen eine weiße Wand und erhält dadurch eine voluminöse Leuchtfläche (weiches Licht). Auch hier hatte ich meine Schwierigkeiten, das eingescannte Negativ später in der Bildbearbeitung zu einem Positiv zu verarbeiten, wie ich es eigentlich gewohnt bin.
Allerdings gefällt mir dieser Look hier bei solchen Porträts sogar. Die Abbildungen wirken irgendwie dumpf.
Und wie verhält es sich bei Farbfilmen? Hier kann ich leider weniger mit eigener Erfahrung punkten. ich vermute, die Gefahr besteht, dass sich bei abgelaufenem Material die Farben in gewisser Weise verschieben und dass die Empfindlichkeit sinkt (Faustregel: Pro Jahrzehnt Ablauf eine Blende reichlicher belichten, jedoch nicht mehr als drei).
Insbesondere bei einigen alten Mittelformat-Rollfilmen konnte ich eine weitere unschöne Eigenart feststellen: das sogenannte „Curling“ oder den Drall. Rollfilme sind fest auf einen Kern aufgewickelt. Bleiben sie so 10 Jahre in dieser Form, kann es sein, dass sie sich immer wieder zusammen rollen möchten. Eine wirklich nervige Angelegenheit insbesondere beim Scannen bzw. selbst Vergrößern der Negative.
Und: Es taucht hin und wieder bei (Mittelformat-) Rollfilmen das Problem auf, dass sich dessen Rückpapier-Bedruckung auf den eigentlichen Film überträgt! Dies sind chemische Reaktionen, die sich sozusagen über viele Jahre fortsetzen. Bei Kleinbild- und Planfilmen ist diese kuriose Eigenschaft, naturbedingt, nicht möglich.
Die auf das Schutzpapier („Rückpapier“) aufgedruckten Nummern und Symbole können mit der Zeit auf den eigentlichen Film „durchsickern“.
Dann stellt man fest, dass die ansonsten noch korrekt entwickelten Bilder plötzlich schwach Nummern und Symbole aufweisen. Die Fotografien sind verdorben. Kurioserweise tauchte das Problem der „durchgepressten“ Rückpapier-Beschriftungen vor einiger Zeit sogar bei frischen Filmen auf! Namentlich handelte es sich hierbei um eine bestimmte Marge des Kodak Tmax (also bei einem Film der großen Markenanbieter). Offenbar wurde eine andere Art des Schutzpapiers verwendet als zuvor. Sicherlich wurden dann viele, viele Filme wieder reklamiert. Den Ärger hatten die Versandhäuser für analoge Fotografie. Oder aber die Scan-Dienstleister mussten sich anhören, sie hätten fehlerhaft gearbeitet. Dabei handelte es sich lediglich um einen Produktfehler.
An dieser Stelle möchte ich noch einen Teil eines Negativ-Streifens zeigen: Der Film stammt aus den späten 1970er Jahren und wurde sicherlich irgendwo auf einem Dachboden vergessen. Er weist Spuren von Luftfeuchtigkeit auf und die Emulsion „schält“ sich an den Rändern leicht ab. So ein alter Film ist heute nur etwas für Künstler.
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Kurzum: Abgelaufene Filme würde ich durchaus kaufen, wenn garantiert werden kann, dass das Material möglichst kühl und dunkel gelagert wurde. Dennoch würde ich zunächst einen Test machen, wenn die späteren Aufnahmen wichtig sind (sofern man eine Charge, also ein „Paket“ kauft).
Leider habe ich zu wenig Erfahrung, wie sich Farbfilme bzw. Diafilme verhalten, wenn sie bereits über die angegebene Zeit älter sind. Mir selbst sind gewisse „bunte Bildeffekte“ einerlei bzw. ich möchte sie nicht haben. Solche Verformungen erinnern doch an die schlimmen Photoshop-Filter aus den späten 1990er Jahren, die damals in Mode waren. Meine Erfahrungen mit abgelaufenen Farbfilmen ist schlicht, dass sie eine Farbverschiebung bekommen und daher schlecht auszufiltern sind. Sie wirken fehlerhaft. Auch hier gilt, dass sie mit den Jahrzehnten an Lichtempfindlichkeit verlieren.
Bei abgelaufenen S/W-Filmen habe ich bisher ganz gute Erfahrungen sammeln können (insbesondere bei niedrig-empfindlichen (nicht über 100 ASA). Ein Grauschleier könnte hierbei sogar für einen interessanten Effekt sorgen mit ungewöhnlich „stumpfen“ Kontrasten.
Wer wirklich sicher gehen möchte bzw. wichtige Aufnahmen machen möchte (z. B. bei einer Reise oder Hochzeit), der sollte besser frisches Verbrauchsmaterial kaufen.
Kleiner Linktipp: In diesem Blogartikel (Der vergessene Film in der Flohmarkt-Kamera) beschreibt der Autor (Klaus Schörner), wie er eine Zeitkapsel öffnete – Ein seit Jahrzehnten vergessener Film aus einer Flomarktkamera wurde entwickelt. Ich glaube nicht, dass es in 40 Jahren einmal einen Artikel wie »alte SD-Karte mit vergessenen Fotos gefunden« geben wird.
Es ist wie bei den Lebensmitteln: Die kann man freilich auch nach dem (vom Hersteller stets sehr konservativ angegebenen) Mindesthaltbarkeitsdatum genießen – Sofern sie nicht gerade die ganze Zeit auf der Heizung lagen. Und: Freilich lassen sich aus fotografischen Filmen, die viele, viele Jahre unentwickelt in alten Kameras schlummerten, noch Bilder entwickeln. „Fine-Art“ darf man hier dann allerdings nicht mehr erwarten.
Der Beitrag ist zwar schon älter, aber ich habe eine Frage genau zu diesem Thema:
Wenn man eine Einmalkamera entwickeln lässt, mit der im Jahr 2000 Fotos gemacht wurden und die zwanzig Jahre in einer Tasche lag — mit welcher Bildqualität kann man dann rechnen? Ich frage nicht als Fotografin sondern als Autorin. Ich brauche diese Info also für einen Roman. Ich hatte mir vorgestellt, dass die Fotos blass sind mit Lilastich, man aber schemenhaft was erkennen kann. Ist das realistisch? Würde die Qualität leiden, wenn z.B. eine undichte Wasserflasche in der Tasche lag?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Einwegkameras sind immer mit „Farbnegativfilm“ bestückt. Es gibt auch „Farbdiafilm“, welcher empfindlicher ist gegenüber Alterung. Farbnegativfilm jedoch ist relativ stabil. Will sagen: Die Fotos würden viel deutlicher erscheinen als beschrieben. Man würde viel deutlicher etwas erkennen als nur schemenhaft.
Es dürfte dann eine leichte Farbverschiebung geben und die Bilder wären recht körnig. Sehr dunkle Bereiche wären nicht befriedigend durchgezeichnet.
Wasser kann einem Film eigentlich weniger anhaben. Außer es kommt noch Hitze und Waschmittel dazu.
Auch wenn der Film lange in der Sonne bzw. in Wärme lag, verschlechtert dies die spätere Qualität.
Ich habe nach etwa einem Jahr wieder ein Kommentar. Hab diesmal selbst voller Schusseligkeit fast eine Unterwasser- Einwegkamera ablaufen lassen. Über ein Jahr lang lag sie in meiner Schreibtischschublade. Ursprünglich wollte ich damit im Schwimmbad Bilder von Freundinnen machen um einen Fotokalender zu kreieren. Jedoch war dies nicht möglich, da ich sie schlicht vergessen habe und Digital ist es blöd. Also kam sie bei einem Schiffsausflug zum Einsatz. Knapp 2 Jahre später fand ich sie und verschoss die letzten Bilder und gab sie beim Rossmann ab. Nun konnte ich die Bilder gestern abholen. Nun das Ergebnis war wie erwartet schlecht. Schubladen sind schlecht für Filme. Ich habe einen Fehler gemacht. Aber ein paar interessante Lichteffekte kamen heraus, wie Feuerfontänen oder wie Strudel des Lichts. Habe beschlossen ein paar der Bilder einen befreundeten Künstler zu schenken.
Trotzdem sollte man Filme stets kühl lagern. Daher habe ich den Kühlschrank meiner Eltern zum Großteil im Beschlag genommen. (Es gibt 2) und meine Mutter ist damit absolut einverstanden. Ich soll ihr sogar einen Vorrat an Pocketfilmen besorgen. Gemeinsam fotografieren wir die kleinen und großen Ereignisse. Aktuell habe ich einen OrWo in meiner neusten Kamera. Jedoch ein neu erschienener. Sehr empfehlenswert, schaut wie Agfa aus. (Waren ja früher Agfa) Nostalgie kommt bei Agfa auf. Doch meinen geliebten Agfa Vista gibt es leider nicht mehr. Vielleicht finde ich (hoffentlich) gut gelagertes Altmaterial von Agfa. Meine halbe Kindheit ist auf Agfa Vista, Rossmann-Eigenmarke, DM-Paradies, Kodak Farbwelt und später Gold abgebildet. Und diverse Einwegkameras. Der Rest der Kindheit auch mit Eigenmarken, Kodak und Einwegkameras, und leider auch mit digitalen Kameras. 25jährig verzichte ich nicht auf Film. Nein, ich bin beim Film geblieben und habe meine Digitalkameras, die ich mal von meinen Eltern zu Weihnachten bekam an meinen Eltern weitergegeben und stattdessen mich an Mutter’s Sammlung bedient. Inzwischen habe ich aber auch eigene analoge Schätze. Und die Digitalkameras kommen nicht mehr zum Einsatz. Maximal, wenn es für unseren analogen Kameras zu dunkel ist und wir keinen passenden Blitz oder Film haben oder wenn Blitzlicht nicht angemessen ist. Jedoch ist dieses Backup kein Dauerzustand und kam in 5 Jahren einmal vor. Während eines Tanzauftritts von mir. Da habe ich einer Freundin die Digitalkamera geborgt, weil ich keinen Film mehr dabei hatte, sie mich aber ablichten wollte. Trotzdem, lieber frischen Film nehmen. Aber bei manch abgelaufenen Film lässt sich durchaus etwas tolles machen. Experimentierfreudig, gelassen und sich bewusst sein, dass jeder Film Chance und Risiko zugleich ist. Das macht es spannend und dieses Yin und Yang ist an der Fotografie mit das beste.
Hallo und vielen Dank für den Kommentar! Wenn ein Film (bzw. eine Einwegkamera) drei Jahre über das angegebene Datum in einer Schublade lag, dann sollte hier eigentlich noch nichts so sehr Unerfreuliches passieren. Ich denke in diesem Fall eher auf die sehr eingeschränkte Technik einer solchen Einwegkamera. Ist das vorhandene Licht nicht ideal, kann es hier sehr schnell zu unerwünschten Bildern kommen (dunkel, flau, „grisselig“), auch bei frischem Film.
Ich habe gestern 3 Kodak Farbfilme mit ISO100, 36 Fotos und dem Ablaufdatum 11 2005 gekauft, weil die noch recht günstig waren (5,00€ das Stück). Ich möchte die nun am 03.10.2023 verwenden, und müsste nun wissen, ob man da bei der Jahreszeit und dem, ISO Wert von 100 noch brauchbare Fotos bekommen kann. Vielen Dank!
18 Jahre alte Farbnegativfilme mit einer mittleren Empfindlichkeit von ISO 100 sehe ich noch nicht als kritisch an, zumindest wenn diese kühl, trocken, dunkel gelagert worden sind. Ich würde diesen Filme eine Blende mehr Licht geben (belichten wie ISO-50-Filme).
Vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe aber den entsprechenden Film wieder ins Fotolabor zurückgeschickt, wo man den Schaden beheben möchte. In sofern kann ich das leider auch nicht an einem Stück alten Negativstreifen testen. Es handelt sich um ein APX Agfa S/W Film mit ISO400 in grüner Verpackung.
Ich habe vor kurzem mehrere S/W Filme (22 Stück bei Rossmann) abgeholt. In einer Tasche waren leider falsche Abzüge drin. Als ich das Reklamieren wollte, hat eine Mitarbeiterin die Negative etwas unglücklich rausgeholt, und einen Negativstreifen leicht eingeknickt. Im Fotolabor (wo ich kurz darauf anrief) teilte man mir aber mit, das man durch Wässern des Negativstreifens den Knick wieder entfernen bzw. rausbekommen wird. Nun wollte ich mal fragen, ob das möglich ist. Ich habe mich darüber schon sehr geärgert, wie die Mitarbeiterin mit meinen Negativen umgegangen ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn der Schaden am Negativstreifen noch wie vom Fotolabor beschrieben zu beheben ist. Es handelte sich um einen Agfa S/W Film in Grüner Verpackung. Evtl. haben Sie diesbezüglich ja schon mal Erfahrungen gesammelt.
Das Trägermaterial von Filmen besteht aus Kunststoff, aus „Plastik“. Ich glaube nicht, dass ein Einweichen in Wasser einen Knick entfernen kann. Vielleicht ginge dies in heißem Wasser und nachträglichem Pressen. Dies kann man an einem (unbedeutenden) Stück Film ausprobieren.
Ich habe alte Polaroid Filme aus den 80ern SX70 für meine Land Camera erstanden, leider passiert nichts beim Einlegen, kann man die Bilder auch in der Dunkelkammer mit Fotogrammen belichten ? Gibt es eine Möglichkeit sie zu entwickeln ausserhalb der Kamera? oder die Batterien im Film auszuwechseln? Mit neuen aus einem neuen SX70 Film?
Bin gespannt auf Antworten
Lieber Gruß
Hallo, mit diesen Sofortbild-Verfahren kenne ich mich leider überhaupt nicht aus.
Hallo!
Ich habe noch alte Filme von Rossmann als Eigenmarke mit ISO200 und ISO400 die im Mai 2008 abgelaufen sind. Nun würde ich gern wissen wollen, ob man die noch benutzen kann. Der Verkäufer hat diese Filme nach seiner Aussage immer kühl und Dunkel gelagert. Ich habe früher fast immer mit Filmen der Drogeriemarktkette Rossmann fotografiert. Leider gibt es diese Filme ja nun nicht mehr, so das ich mir für mein Fotoprojekt gebrauchte gekauft habe. 38 Stück für 70,00€, und noch 8 für 60,00€.
Hallo, diese Rossmann-Filme waren häufig Filme von Fuji (Made in Japan). Wenn die mit ISO 200 tatsächlich durchgehend kühl und trocken gelagert wurden, denke ich, dass sie bis ggf. einem Drall noch richtig gut funktionieren. Bei denen mit ISO 400 bin ich mir nicht so sicher. Doch ausschließen würde ich gute Ergebnisse damit keinesfalls, wenn sie günstig gelagert wurden.
Hallo, ich hätte da eine Frage!
Ich hab im Urlaub einen Abgelaufenen Kodak TriX (2004) verwendet, jetzt aber erst gelesen das ich diesen hätte überbelichten sollen! Kann ich mit der Entwicklung evtl noch was retten?!
Ich hab mich leider nicht davor informiert 😉 sondern einfach drauf los! Wäre froh um eine Antwort! Schöne Grüsse Jessica
Hallo Jessica,
hier ist kein großer Fehler passiert. Der Film kann etwas länger entwickelt werden (pushen). Falls Du ihn zur Entwicklung abgibst, schreibe „Push 1“ auf die Tüte. Zumindest bei spezialisierten Laboren wird dies berücksichtigt, im Drogeriemarkt vermutlich nicht. Dies wäre bei diesem Film vermutlich auch kein Beinbruch.
Viele Grüße zurück!
Ich habe die Erfahrung mit Farbfilmen gemacht. Einen 2000 abgelaufenen Farbfilm mit Aufnahmen des ersten Weihnachtsfestes meines kleinen Bruders, wo meine Familie endlich komplett wurde von 1999. Also wo ich 1,5 Jahre alt in etwa war. Erst 2019 entwickelt und bis auf wenige Ausnahmen waren die Farben und alles andere sehr gut, wie als ob es 1999 entwickelt worden wäre. Nur wenige Bilder wurden pink. Und das pinke sah gar nicht mal so schlecht aus. Der Film ging durch Umzüge in Vergessenheit, erst beim Sortieren älterer Akten kam der Film zurück. Meine Mutter war sehr froh, dass sie ihm trotz allem gut und kühl gelagert hatte. Wir fanden auch die Einwegkamera von meiner Einschulung,2004. Da gelangen nicht alle Bilder, aber durchaus ein Großteil. Digital nachgedunkelt sah man mich mit einem rosanen Kleid und einer Whinnie Pooh Schultüte strahlend in die Kamera Lächeln. Auf der selben Kamera, einer Agfa Einwegkamera sah man auch ein super schönes Bild meiner Katze und mir, welches ni HR bearbeitet werden musste. Tja, angelaufene Filme sind wie Wundertüten. Und dennoch bevorzuge ich frischen Film. Erst stolze 16€ für eine Einwegkamera bei einem Fotofachgeschäft ausgegeben, um meinen Neffen zu fotografieren, denn Fotos sind digital nicht so mein Fall. Ich liebe analoge Fotografie, natürlich und schön.
Schöne Grüße aus dem wunderschönen Meenz
Dankesehr für den Kommentar 🙂
Auf diesen Internetseiten könnte ich mich stundenlang verlieren. Als gelernte Fotofachlaborantin werde ich beim lesen richtig nostalgisch. Stundenlang saß ich im Labor und habe eigene SW Filme entwickelt und Abzüge gemacht. Später gelernt in einem Düsseldorfer Fachlabor, dann beruflich u.a. in einer Sportpressebildagentur. Mein Vater, ein selbstständiger Industrie Fotograf Jahrgang 1936 hatte auch ein Fotostudio und ein Labor. Anfangs in einem düsteren Keller in einem alten Patrizierhaus mit einem Gemälde eines riesigen gruseligen Gerippes, später in einem Neubau mit Keller und extra hoher Decke. Mein Vater war Berufsfotograf und Hobbyfotograf. Das Fotopapier nannten wir als Kinder Zauberpapier, weil wie durch Zauberhand Bilder entstanden und wir dabei oft zuschauten. Tausende Negative und Dias warten bei mir auf eine Digitalisierung. Leider fehlt es mir oft an Zeit und Muße, um mich mit zeitaufwendiger Archivierung zu beschäftigen.
Trotzdem: Hier finde ich fabelhafte Tipps. Schade, dass es die App „Helmut“ nicht für ein Apple Handy gibt. Sehr interessante Internetseiten. So lehrreich! Alles Gute!
Hallo und danke für den tollen Kommentar! Sicherlich gibt es fürs Iphone auch eine ähnliche App. Hier hatte ich nicht nachgeforscht.
Ich habe ein Film erworben 120 mm 1972 J. ASA 40
was meinen Sie , was für ISO soll ich wählen, um 4 ?
Ich würde hier reichlicher belichten, klar. Da es sich offenbar bereits um einen gering empfindlichen Film handelt (40 ASA) würde ich nur um eine Blendenstufe reichhaltiger belichten, also wie 20 ASA.
Da kann ich weiterhelfen. Meine Erfahrung lehrt folgendes: ich bewahre meine Filme (Fujichrome Velvia 50 und Provia 100F) sofort nach dem Kauf bereits abgelaufener Sonderangebote bis zur Verwendung immer im Kühlschrank im Obstfach (also nicht im Eisfach) auf. Der Kühlschrank kühlt auf Stufe 2 von möglichen 5. Das Haltbarkeitsdatum kann maximal um 6 Jahre überschritten werden; nicht länger, denn nach dieser Zeit treten sichtbare Farbveränderungen auf, die sich stetig verschlimmern.
Ich gehe davon aus, dass mit steigender Kälte die Haltbarkeit noch um weitere Jahre verlängert werden kann. Aber mit Sicherheit nicht unbegrenzt; die organische Farbstoffchemie im Film zersetzt sich im Laufe der Zeit auch bei grimmigster Kälte.
Es gibt allerdings auch Fotografen, die diesen „gealterten“ unnatürlichen Look lieben, den kaputte Filme erzeugen.
Bei abgelaufenen Rollfilmen 120 sollte man vorsichtig sein. Aus eigener Erfahrung musste ich feststellen, dass sich der Rückseitendruck des Schutzpapiers (Bildnummern, die im roten Fenster auf der Rückseite der Kamera sichtbar werden) einiger Fabrikate später als Diffusionsbild in den Aufnahmen sichtbar werden und somit das aufgenommene Motiv überlagern.
Hallo Bernd, vielen Dank für den wichtigen Kommentar! Du hast durchaus Recht. Dieses Problem kenne ich und ich habe den Artikel entsprechend erweitert.
Habe ein paar alter unbenutzter Filme und vhs Kassetten,wenn jemand Interesse hat? Bitte melden . Schicke Foto!
Wirklich sehr informativ, vielen Dank!