Einfache Positiv-Masken nach dem Versamask-Prinzip
In diesem Artikel soll es um ein eher weniger besprochenes Thema gehen: Um die exakte Positionierung des Fotopapiers auf dem Grundbrett bzw. um das Vermeiden von schiefen Rändern.
Dieser Artikel erscheint im Bereich Das Positiv und ist mit Fotolabor verschlagwortet.
Ich lasse bei meinen Vergrößerungen stets einen weißen Schmuck- und „Anfassrand“ stehen. Hierzu bedarf es beim Vergrößern einen geeigneten Maskenrahmen. (Im Bild ein zum Trocknen aufgeklebter Barytabzug.)
Wenn man sich auf dem Gebrauchtmarkt für Fotolabor-Bedarf umsieht, wird man schnell feststellen, dass gute Vergrößerungskassetten viel weniger vom Preisverfall betroffen sind als z. B. Vergrößerer. Für eine gute Kassette bei welcher die Bänder (möglichst 4 an der Zahl) nicht schief liegen und kein Spiel haben, muss man einfach gutes Geld bezahlen – erst recht für größere Formate.
Vor einigen Jahren gab es noch die sogenannte „Versamask“ zu kaufen. Dies war ein fixer Vergrößerungsrahmen, an welchem naturbedingt nichts schief sein kann. Das Problem: Für jedes Papierformat bzw. für jeden gewünschten Aussschnitt musste ein eigener Rahmen gekauft werden. Und die Versamask hatte natürlich ihren Preis. Als Student hat man für derlei Dinge kein Geld – aber immerhin Experimentierfreudigkeit: Ich habe mir Masken nach dem Versamask-Prinzip einfach selbst aus stabilem Fotokarton geschnitten und lege sie in meine „Günstig-Vergrößerungskassette“. Es funktioniert tatsächlich gut!
Es gibt im Künstler- und Bastelbedarf recht starren aber dünnenmattschwarzen Fotokarton, der sich hierzu gut eignet. Dieser Karton darf nicht zu flexibel sein. Ich rede tatsächlich von Karton, welcher schon fast wie Kunststoff erscheint (und recht schwer ist), sich jedoch recht gut schneiden lässt. Tipp: Der Karton alter Aktenordner ist sehr stabil. Er reicht zumindest bis zur Papier-Größe 18 x 24 cm.
Dieses Material wird mit einem scharfen Cutter zurecht geschnitten. Hier muss man allerdings ein gutes Auge und eine ruhige Hand haben (sowie ein ordentliches Stahllineal). Die Kartonmaske wird dann über dem Fotopapier an den Anschlag des Maskenrahmens gelegt.
Es lässt sich mit dem Cutter durchaus fein arbeiten, dass exakte und saubere Ecken zustande kommen. Wichtig: Die Masken müssen lackiert werden.
Die Karton-Maskenrahmen werden nach dem Zuschneiden an den Kanten dünn mit Lack bestrichen! Auf diese Weise wird mechanischer Beanspruchung entgegen gewirkt und es wird ein Fusseln oder Ausfransen verhindert.
Ich habe einfach Acryllack aus dem Bastelbedarf verwendet. Der Rahmen sollte auch außen damit bestrichen werden. Man muss eigentlich nur die Kanten bestreichen. Man muss nicht die Flächen lackieren.
Die Maskenbänder meines einfachen Kaiser-Vergrößerungsrahmen drücken Karton und Fotopapier gut nach unten. Ich habe auf diese Weise bereits mehrere Abzüge auf kartonstarkem Barytpapier gemacht – mit Erfolg! In Kombination mit einem normalen Maskenrahmen funktionieren allerdings nur Masken aus dünnem Karton. Es gibt hier aber, wie schon erwähnt, im Handel sehr stabilen, dünnen Karton, der fast wie Kunststoff fest ist bzw. schlecht reißt.
Nun habe ich mir mehrere dieser Masken aus starkem Karton angefertigt und sie entsprechend mit Lack bepinselt. Ich habe je ein Loch in sie hinein gestanzt und kann sie somit bequem und schonend an der Wand meiner Dunkelkammer aufhängen, wenn ich sie nicht benötige.
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Feste Rahmen in besserer Qualität anfertigen lassen
Es gibt die Möglichkeit, sich über das Internet auf den Millimeter genau geschnittene Rahmen anfertigen zu lassen. Sie müssen hierzu nach „Frontplatten Designer“ suchen. Solche Frontplatten sind natürlich für Geräte gedacht. Doch mit einem solchen „Designer“ können Sie ganz einfach auch exakt passende Rahmen-Pläne anlegen, die gleich sind wie die der Versamask. Im nächsten Schritt wählen Sie das Material und die Beschichtung. So reichen evtl. auch schon Maskenrahmen aus Plastik aus.
Zugegeben: Ich habe so etwas noch nicht bestellt. Den Tipp hatte ich seinerzeit einmal aus dem alten und leider eingestampften Phototec-Forum. Weiterhin muss natürlich noch ein Grundbrett aus Holz angefertigt- und mit Stiften zum Arretieren der Rahmen versehen werden.
Hier sehen Sie zwei Exemplare, die ich mir seinerzeit mal bei einem örtlichen Metallbetrieb für zusammen (so meine ich mich zu erinnern) 30 € anfertigen ließ. Mir waren damals die Bleche für die Mitte wichtig, die einen schmalen Streifen auf dem Papier frei hielten, den ich mit einer Taschenlampe nachbelichtete und so einen schwarzen Rand um jedes Bild erhielt. Heute verzichte ich auf so etwas und die Masken (die ich auch noch besser lackiert hätte sollen) habe ich auch nicht mehr. Ich vergrößere recht selten und komme mit dem starken Karton gut zurecht.
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Dieser Artikel (veröffentlicht: 27.06.2014; geändert: 22.10.2020) erscheint im Bereich Das Positiv und ist mit Fotolabor verschlagwortet. ▲
Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit der analogen Fotografie und ich entwickele meine Bilder in der Dunkelkammer oder "mit" dem Computer.
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Ja, denn der Bereich des Fotopapiers, welcher vom Karton abgedeckt wird, wird weißer Rand sein.
Daniel | am 18. Januar 2017
Ist es auch möglich einen weißen Rand mit den Maskenrändern hinzubekommen?
Thomas | am 28. Juni 2014
Danke für den Hinweis / Link!
Marius | am 28. Juni 2014
Hallo und danke für die ganzen interessanten Artikel und Berichte! Ich möchte nur erwähnen, dass im Moment jemand im Aphog-Forum Masken wie Versamask anfertigt / anfertigen lässt: https://aphognext.com/forum/index.php/Thread/33742-Versamask-Projekt-5-Runde-Masken-f%C3%BCr-18×24/
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