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Smartphone App zum Negative anschauen und scannen

Thomasletzte Änderung: Nov 2024 ein Kommentar

Mittels einer App für das Smartphone kann man Negative sofort via „LiveView“ als Positive betrachten – auch Farbfilme. Außerdem können die Ergebnisse sofort „gescannt“ werden. Ich habe mir dies einmal näher angesehen.

Das Szenario ist ist vielen sicherlich bekannt: Man bekommt die fertig entwickelten Filmnegative aus dem Labor zurück oder hat diese vielleicht am Vorabend selbst entwickelt. Nun möchte man sie natürlich am liebsten sofort anschauen, in Echt, also als Positiv. Für eine schnelle Übersicht reicht ein normales Smartphone:

mit Smartphone App ein Negativ anschauen

Auch ein scannen ist mit dem Smartphone möglich – wenn auch in schlechter Qualität. Ich nutze die App (Programm) „Helmut„. Edit: Offenbar befindet sich dieses Programm nicht mehr im Playstore. Auch ein weiteres, hier vorgeschlagenes ist wieder entfernt worden. Es gibt hierzu mehrere, die sich je sehr ähneln.

 

eine Vorrichtung zum Sichten von Negativen

Mit so einer App kann man viele Negative in kurzer Zeit sichten (und natürlich auch digitalisieren).

Ich selber nutze mittlerweile das Programm „Kodak Mobile Film Scanner„. Damit hatte ich beispielsweise eine Menge 9×12-Glasnegativplatten gesichtet. Denn live erscheint das Negatv als Positiv auf dem großen Bildschirm meines Tablets.

Das Prinzip ist einfach: Man platziert den Filmstreifen vor einer leuchtenden Fläche (Leuchtplatte, Fenster, leeres Worddokument auf dem Laptopmonitor, weißer Bildschirm Tablet …). Dann startet man die App bzw. hält sie über die Negative und sofort kann man sich den Film invertiert im Positiv betrachten. Auf diese Art gelingt es sehr schnell, die richtigen Motive für eine spätere Weiterverarbeitung auszuwählen. Idealerweise nutzt man darunter eine Leuchtplatte.

Vorher kann man noch das Bildformat einstellen (Kleinbild, Mittelformat, Planfilm) und den Filmtyp (S/W-Negativ, Color-Negativ oder Dia).

Man kann einzelne Bilder natürlich auch direkt mit dem Handy abfotografieren bzw. digitalisieren:

mit Handy-App abfotografiertes Negativ

Für diese Digitalisierung habe ich nur wenige Sekunden gebraucht. Nach der Aufnahme kann man das Bild auch noch direkt in dieser App „Helmut“ bearbeiten (Schärfe, Kontrast, Helligkeit, …). Scannen wäre hierfür aber das falsche Wort: Es findet ein einfaches Abfotografieren statt. Immerhin kann man mit dem Smartphone so nah an das Negativ heran gehen, dass es formatfüllend digitalisiert werden kann (normale Kameraobjektive können dies nicht).

Und so schaut dies dann aus:

ein abfotografiertes Negativ

Die Qualität reicht natürlich in keiner Weise an einen Negativscanner heran oder an die Technik des Abfotografierens mittels Digitalkamera. Aber für die Darstellung auf kleinen Smartphone-Displays reicht es (z. B. für das Veröffentlichen in sozialen Netzwerken).

 

gescanntes Negativ

Zum Vergleich: Dies ist die Version des gescannten Negativs. Bereits in der kleinen Ansicht sieht man einen Qualitätsunterschied. Aber sicherlich sollte man hier verschiedene Apps ausprobieren und die Qualität der ganzen Aufnahme-Technik des Smartphones spielt natürlich auch eine Rolle. Ich hatte nur ein relativ günstiges verwendet.

Ich selbst nutze die App aber nur als einfaches Vorschaugerät, damit ich gleich und unkompliziert meine zuvor entwickelten Negative invertiert anschauen kann. Später vergrößere ich selbst oder fotografiere mit der Digitalkamera + Makroobjektiv ab.

Was allerdings bei mir nicht so gut funktioniert, ist das Invertieren von C41-Farbnegativfilmen (die mit der orangen Maskierung):

Abfotografieren von Farbfilmen

Der App gelingt es nicht, die Orange-Maske korrekt weg zu rechnen. Dies hätte mich auch gewundert. Denn hierfür muss schon mehr Aufwand betrieben werden (z. B. via Lightroom-Plugin oder mittels RAW-Konverter-Software). Abfotografierte Bilder haben bei mir alle diesen Grünstich. Aber immerhin kann man sie sich wesentlich schlüssiger betrachten als ein reines Farbnegativ – Man sieht eindeutig mehr vom Motiv.

Die Idee, dass man Negativfilme sofort in Echtzeit auf einem Bildschirm anschauen kann, ist übrigens nicht neu. Bereits in den 1980er Jahren gab es hierfür Geräte, die man an einen Fernseher anschließen konnte. Ein bekanntes hieß „Tamron Fotovix„. Dies ist nichts weiter als eine Kamera mit integriertem Leuchttisch, die invertierte Bilder an einen analogen Monitor (oder Videorecorder) weiter gab.

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Die sicherlich günstigste und einfachste Art, Kleinbild-Dias und -Negative zu digitalisieren: mit dem eigenen Smartphone. Hierzu gibt es einen Aufsatz, der oben das Handy hält. Unten befindet sich ein Leuchtpult zum Durchleuchten. Natürlich erhält man hierdurch nicht die Qualität eines richtigen Filmscanners. Für kleinere Drucke oder das Teilen via sozialem Netzwerk reicht die Bildqualität sicherlich aus.

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Digitale Aufnahme von analogem Film

Wie man Negative mittels Digitalkamera hochwertig digitalisiert, erfahren Sie in diesem ausführlichen Artikel.

Mit einem Smartphone geht dies heute natürlich besser. Wichtig wäre hierfür die Unterlage (die Leuchtfläche) und dass man das Handy ruhig hält, wenn man die Bilder auch gleich scannen möchte. Ggf. baut man sich einen kleinen Ständer.

Was bei der hier vorgestellten App übrigens leider (bei meinem Smartphone) nicht geht: Das gleichzeitige Aktivieren der integrierten Taschenlampe. Denn dann könnte ich vielleicht sogar die noch beim Trocknen hängenden Negative als Positive beurteilen (ohne Hintergrundbeleuchtung).

Grundsätzlich ist die hier vorgestellte Lösung (fast) nur für ein schnelles Anschauen der Filme geeignet. Soll es um eine vernünftige Digitalisierung gehen, müssen schon andere Geschütze aufgefahren werden.

veröffentlicht: 23.07.20 | letzte Änderung: 18.11.24

der Autor dieser Seite

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Ein Kommentar

Smartphone App zum Negative anschauen und scannen

  1. J
    Jürgen B. 12.12.2020

    Hallo Thomas,
    erst mal vielen Dank für die ausführlichen Infos auf deinen Seiten!
    zum Thema Smartphone und Negative fand ich gestern https://www.filmlabapp.com/
    scheints eine vielversprechende Sache…
    Grüße & bleib(t) gesund!

    Thomas (Admin)
    Hallo Jürgen, vielen Dank für den Tipp! Das schaue ich mir einmal genauer an.

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