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Gufikobrom ist ein S/W-Kreativfilm mit Duktus: In Manufakturarbeit werden per Hand Filmträger beschichtet. Heraus kommen Filme mit chaotischer Struktur und Störungen und einer eigenwilligen Grauwertwiedergabe (nur blauempfindlich).
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Hinweis: Dies ist ein objektiver Werbeartikel ohne persönliche Wertung. Die Beispielbilder stammen vom Hersteller.
Es gibt bereits »Kreativfilme« mit einbelichteten Mustern. Gufikobrom besitzt jedoch eine völlig chaotische Struktur. Diese erhält dieser S/W-Film durch eine Beschichtung per Hand. Am besten schaut man sich hierzu ein Bildbeispiel an:
Gufikobrom ist also eher weniger für sonntägliche Konfirmantenbilder geeignet, nicht für liebliche Porträts. Stattdessen erhält man mit diesem S/W-Film in der analogen Kamera Bilder mit Störungen und Charakter wie bei einem Stinkerkäse – mit Duktus also.
Diesen Kreativfilm gibt es als Rollfilm Typ 120 (Mittelformat) und als Kleinbild konfektioniert in einer recycelten Patrone. Beim Rollfilm sind die Spule, das Schutzpapier und der Träger recycelt. Jedem Film liegt eine kurze Entwicklungsanleitung für den Negativentwickler Rodinal bei. Die auf diesem Foto abgebildete Blechhülle ist jedoch nur in der »Deluxe-Version« der Mittelformat-Konfektionierung dabei.
Ein weiteres Beispielfoto vom Gufikobrom (hier im Kleinbild).
Die Kleinbildpatrone fasst 12 Aufnahmen. Der Rollfilm bietet ebenfalls 12 Aufnahmen (im Format 6×6). Da der Kleinbildfilm etwas anders behandelt wurde, reagiert er etwas weicher als der Mittelformatfilm. Letzterer ist im Vergleich etwas härter / grafischer in der Bildwiedergabe.
Gufikobrom sieht nur blaues Licht. Es handelt sich hierbei also um eine ziemlich altmodische Emulsion, die noch weniger Farben sieht als ein orthochromatischer Film.
Rot und Grün werden bei solchen Emulsionen sehr dunkel wiedergeben. Die farbige Abbildung ist ein Referenzbild, wie dieses Motiv eine Digitalkamera gesehen hatte. Zunächst sieht man, wie sie der Gufikobrom interpretierte.
Dank seiner „Rotblindheit“ kann man Gufikobrom auch bei Rotlicht selber entwickeln (und nicht zwingend bei absoluter Dunkelheit). Somit hat man bei diesem Film die Möglichkeit, nach Sicht zu entwickeln.
Dieser Kreativfilm besitzt eine Empfindlichkeit von lediglich 6 ASA. Sofern man also nicht am hellen Tage bei offener Blende fotografiert, benötigt man dann ein Stativ.
Bei dieser Aufnahme (mit einer Mittelformat-Spielzeugkamera = Pouva Start) sparte man sich dank der geringen Lichtempfindlichkeit den Graufilter für den „Wasserfall-Effekt“. Die Kamera wurde während der Aufnahme einfach für einige Sekunden auf ein Geländer gedrückt und die Langzeitbelichtungs-Funktion genutzt. Überhaupt eignen sich für derlei Kreativfilme sehr gut Kameras mit eher simplen Objektiven wie beispielsweise uralte Boxkameras, die eben erwähnte Pouva Start oder eine Holga. Allerdings sollten diese auch die Möglichkeit einer Langzeitbelichtungsfunktion besitzen (Belichtet so lange, wie Auslöser gedrückt bleibt). Ein weiterer Vorteil solcher Kameras: Deren Objektive sind von so »schlechter« Qualität, dass sie häufig sehr weich abbilden und somit dem recht harschen Kontrast dieses Filmes etwas entgegen wirken.
Mit »Duktus« ist normalerweise ein sichtbarer Pinselstrich, ein Auftrag, eine Spur gemeint. So auch beim Gufikobrom:
Dieses Foto wurde ebenfalls mit der Mittelformat-Variante dieses Kreativfilmes belichtet – hier aber mit einer ziemlich hochwertigen 6×9-Fujica-Kamera. Bei solchen Motiven mit vielen feinen Strukturen fällt besagter Duktus erst nach dem zweiten Blick auf. Nach konventionellem S/W-Film schaut dieses Bild jedoch bereits auf dem ersten Blick nicht aus.
In homogenen Strukturen jedoch – wie beispielsweise im Himmel – sieht man deutlich, was Bläschen und Pinselstriche des händischen Auftrags der Emulsion hinterlassen.
Gute Bildergebnisse erhält man bereits, wenn man den Gufikobrom im guten alten Rodinal selber entwickelt: 1+40 20°C 14 Minuten. Da die Emulsion dieses Kreativfilmes (insbesondere in der Mittelformatvariante) eher sehr kontrastreiche Negative erzeugt, ist es bei Motiven mit hohem Eigenkontrast (grelle Sonne mit vielen Schatten) sinnvoll, wenn man dann einen Ausgleichentwickler wie beispielsweise Brenzkatechin verwendet.
Mehrere Filmrollen des Gufikobrom in der Kleinbild-Version. Wie oben bereits erwähnt, kann man diesen handgemachten Kreativfilm unter www.gufiko.de bestellen. Er wird in Leipzig hergestellt und ist dort in der Stadt auch im Westfach käuflich zu erwerben.
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Filme verschlagwortet.Veröffentlichung: 9.08.2023; geändert: 9.08.2023 ▲
Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit der analogen Fotografie und ich entwickele meine Bilder in der Dunkelkammer oder "mit" dem Computer.
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Günter | am 16. August 2023
Es ist immer wieder interessant zu sehen, was so alles für die analoge Welt angeboten wird. Da meint man, das man schon vieles kennt und trotzdem wird man immer wieder überrascht. Ob das jetzt Werbung ist oder ob das überflüssig ist, würde ich den Leser/innen überlassen.
Frau Müller | am 10. August 2023
Hallo Thomas,
sei mir bitte nicht böse, aber sowohl den Film wie auch den Beitrag betrachte ich als überflüssig. Sommerloch?
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Der Autor dieser Seiten ist Thomas.
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