Ausstellung über analoge Fotografie im Grassimuseum Leipzig: Analog Total
Bis zum April 2022 gibt es im Leipziger Grassimuseum eine Ausstellung zur analogen Fotografie: „Analog Total“. Hier geht es eher um alternative Bildverfahren, um den spielerischen Umgang mit lichtempfindlichen Materialien – nicht aber um reine Fototechnik und auch nicht um typische Fotografien.
Grassi Museum Leipzig
Das Leipziger Grassimuseum veranstaltet bis zum April 2022 eine Ausstellung zur analogen Fotografie:
analog Total
Fotografie Heute
25.11.2021 bis 03.04.2022
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Das Grassimuseum ist eines der größeren Museen der Stadt Leipzig. Es besteht aus drei „Flügeln“ – u. a. aus dem für angewandte Kunst. Und hier gibt es also ab November 2021 eine Sonderausstellung für analoge Fotografie mit dem Titel „Analog Total“. Dem schließt sich übrigens noch eine kleine Schau von Fotobüchern an.
Die Ausstellung „Analog Total“ in Leipzig widmet sich hauptsächlich analogen Bildverfahren.
Wer sich allerdings darauf freut, eine Menge gut sortierte analoge Kameras und alte Fototechnik wohl kuratiert begutachten zu können, wird vermutlich enttäuscht werden:
analoge Kameras
Um analoge Fototechnik geht es bei dieser Ausstellung fast gar nicht, wie es beispielsweise beim Deutschen Fotomuseum eher der Fall ist, welches sich ebenfalls gleich bei Leipzig (in Markkleeberg) befindet.
Es handelt sich bei der Ausstellung „Analog Total“ eher um eine Ausstellung zu alternative Bildtechniken – nämlich zu analogen. Zwar werden in der Dauerausstellung des Grassi-Museums ein Stockwerk höher auch Kameras ausgestellt (Ausstellung zum Produktdesign). Derlei Dinge sind jedoch nicht Bestandteil dieser Sonderausstellung.
ein selbst entwickeltes Foto (Symbolgrafik)
In der Sonderausstellung wird diese Bandbreite [analoge Fototechnik] anhand von Einzelbildern, Serien und drei-dimensionalen Objekten aufgezeigt.
Ausstellungsbeschreibung Grassi-Museum
Laut Grassimuseum soll sich dem „künstlerischen“ und „experimentellen“ fotografischen Medium gewidmet werden. Es geht hierbei um Cyanotypien, um Fotos aus Lochkameras, um Sofortbildverfremdungen, um das Fotolabor, kurz: um ein fotografisches Kunsthandwerk. Es handelt sich ja auch um das Museum der angewandten Künste. Ggf. gibt es auch Workshops parallel zur Ausstellung.
ein Blick in die Ausstellung
Mir hat die Ausstellung „Analog Total“ im Grassi-Museum Leipzig gut gefallen (mehr als gedacht). Es ist eine recht straff kuratierte Ausstellung mit einige Überraschungen. Jedoch muss man bedenken: Hier wird kein einziges normales Foto gezeigt! Es handelt sich hierbei nicht um eine typische Fotoausstellung. Die einzigen „richtigen“ Fotos sind stark kolorierte S/W-Abzüge (Florian Merkel) und eine größere Serie von Sofortbildern (Antje Kröger). Wer noch nie Kollodium-Nassplatten-Fotografien gesehen hat, kann solche hier (auf schwarzem Glas?) als Originale begutachten (Karoline Schneider). Mein Lieblingskunstwerk in dieser Ausstellung ist die wohl simpelste Lochkamera überhaupt: Zusammen gefaltetes Fotopapier als Würfel und Prismen, in welche je ein winziges Loch gestochen wurde. Diese Papiere wurden später wieder auseinander gefaltet und für den Betrachter entwickelt (Harald Mairböck). Auch in guter Erinnerung geblieben sind Kleider, welche mittels Fotochemie beschichtet- und auf einer langen Reise getragen wurden. Später wurden diese Kleider als Cyanotypien entwickelt (Ute Lindner). Ich erinnere mich an mit Schimmelpilzen behandelte Dias (René Schäffter) und an tatsächlich ziemlich gut gemachte Photogramme (Tine Edel). Dies war natürlich noch längst nicht alles.
In den letzten Jahren sind so manche Initiativen zur analogen Fotografie entstanden – und auch diese Internetseite, die Sie gerade lesen.
Gleichzeitig wird im Haus die Ausstellung „Fotobücher – Kunst zum Blättern“ stattfinden. Hier wird sich dem „feinen“ Fotobuch anhand einiger ausgewählter Exemplare in einem separaten Raum gewidmet.
Die Internetadresse des Grassimuseum für angewandte Kunst: GRASSI