Ich habe das Glück, meine S/W-Handabzüge bisweilen in einer Galerie ausstellen zu können. Manchmal kommt es dann sogar zu Verkäufen. Spätestens an dieser Stelle sollte man sich Gedanken darüber machen, die eigenen Fotografien zu signieren.
Solch ein individueller Handabzug auf hochwertigem Baryt-Papier, so ein Original, sollte vom Künstler / Handwerker natürlich auf der Rückseite signiert werden. Doch auch bei Drucken kann man durch einen Stempel und einer Unterschrift eine Edition betonen.
Ich fertige von einem S/W-Negativ manchmal relativ hochwertige Handabzüge auf kartonstarkem Barytpapier an (→ Anleitung selbst vergrößern). Mit „hochwertig“ ist zunächst einmal die rein technische Qualität gemeint. Ich selbst bin da in allen Schritten sehr penibel, um nicht zu sagen pedantisch. Sei’s drum: Sollte ich die Arbeiten verschenken oder gar verkaufen können, dann ist es mir selbst wichtig, dass auch mein Name hinten auf dem Fotokarton drauf steht:
Hier sehen Sie ein Foto einiger meiner (mit der Klebebandmethode absolut plan getrockneten) Silbergelatineabzüge auf kartonstarkem Barytpapier. Wie Sie sehen, setze ich hinten mit Bleistift zunächst meinen Friedrich Wilhelm hin. Ich nutze bewusst den Bleistift, denn ich habe etwas Angst, dass durch eine etwa aggressive Farbe das Fotopapier von hinten „angegriffen“ wird.
Zusätzlich habe ich mir einen Stempel anfertigen lassen. Dies geht sehr einfach auf z. B. stempel-fabrik.de. Ich hatte mir dort einen Rundstempel mit einem entsprechenden Logo-Generator auf der Internetseite „designt“, der mir dann der Postmann ins Haus brachte. Natürlich besteht auch hier die Frage, ob die Stempelfarbe das Papier in gewisser Weise angreift. Sicherheitshalber setze ich Signatur und Stempel immer an den unteren Rand des Fotopapiers, wo auf der anderen Seite ebenfalls ein weißer Rand (um die eigentliche Fotografie herum) besteht.
Ich habe in der Mitte des Stempels bewusst Platz gelassen! Denn hier kommt die Nummer und die Höhe meiner Auflage hinein! Glauben Sie mir: Ein Stempel, eine Signatur und dann auch noch die Angabe über eine Auflage wirkt gleich viel professioneller. Ich verzichte nicht mehr darauf und mache mir bei jeder Serie oder bei jedem Einzelbild tatsächlich Gedanken, wie viele Exemplare ich hiervon insgesamt anfertigen möchte. Weiterhin behalte ich mir zwei weitere Auflagen für den persönlichen Gebrauch vor („+2“). Natürlich muss man dann auch eine Liste mit den Arbeiten führen und dort notieren, wie viele Auflagen bereits angefertigt oder verkauft worden sind.
Ich wäre darüber dankbar, wenn jemand vielleicht etwas zu dem Thema Archivfestigkeit in die Kommentarfunktion schreibt. Gibt es hier spezielle Stifte zum Signieren und spezielle Stempelfarbe oder mache ich mir hier zu sehr Gedanken?
Eine weitere Möglichkeit der Signatur wäre bei „echten“ Fotoabzügen aus der eigenen Dunkelkammer auch das Signieren mit Fixierer: Bevor das Foto nach der Belichtung in der Dunkelkammer in den Entwickler gegeben wird, kann an einer (später dunkleren) Bildstelle mit einem Pinsel eine Signatur angebracht werden. Der feine Pinsel wurde vorher in den Fixierer gehalten. Ein aufgetragener Fixierer verhindert beim Entwickeln eine Schwärzung.
Es kann aber auch eine Signatur einbelichtet werden. Hierfür müsste man sich irgendwie eine Folie oder ein Stück schwarzen Film mit seiner Unterschrift / mit einem Logo anfertigen. Man könnte so etwas auf Film vom Leuchttisch fotografieren. Denn wichtig ist ja, dass dabei der gesamte Film schwarz ist, die Unterschrift transparent.
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Dieser Artikel (veröffentlicht: 22.07.2016; geändert: 22.10.2020) erscheint im Bereich Blog und ist mit Fotografie allgemein verschlagwortet. ▲
Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit der analogen Fotografie und ich entwickele meine Bilder in der Dunkelkammer oder "mit" dem Computer.
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ich habe ebenfalls eine Frage in Richtung „Signatur“: Auf alten Abzügen sieht man häufig ein weißer Schrift Notizen IM eigentlichen Abzug, zum Beispiel Ort und Zeit der Aufnahme oder Namen der abgebildeten Personen.
Meine Theorie ist. dass hier mit einem (lichtdichten) Stift unter Rotlicht VOR dem Belichten auf das Papier geschrieben wurde und dieser dann im Entwicklungsprozess weggespült wurde (ohne dem Entwickler zu schaden?) oder vor dem Entwickeln abgewischt werden konnte.
Hat jemand eine Ahnung, wie sowas damals realisiert wurde und wie man das heute anstellen würde? Bisher habe ich im WWW nichts dazu gefunden, die Technik scheint ausgestorben..
VG
Thomas (Admin) Hallo, das ist eine interessante Frage! Ich weiß, was gemeint ist. Aber ich kann hier auch nur mutmaßen, wie dies früher gemacht wurde.
Man könnte einen feinen Pinsel (oder einen leeren Filzstift) in Fixierer tränken und damit auf dem unentwickelten Fotopapier schreiben. Leider sieht man dabei nichts. Dies bewirkt jedoch, dass an diesen Stellen das Bildsilber bereits entfernt wird und das Papier an dieser Stelle nicht mehr entwickelt werden kann = es bleibt hier weiß.
Vermutlich wurde jedoch mit Abdecklack gearbeitet. So etwas gab es vor einiger Zeit noch von Tetenal zu kaufen. Den Lack kann man nach dem Belichten abziehen und die abgedeckten Stellen bleiben nach dem Entwickeln weiß.
Die einfachste Möglichkeit wäre, dass man eine transparente Folie über das Papier legt und darauf mit schwarzem Edding geschrieben hat. Sie dient dann als Maske. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern dies die Bildqualität trüben wird. Das gleiche Prinzip ginge oben beim Negativ (hier die [viel kleinere] Folie mit einlegen).
Eine weitere Möglichkeit: Das fertige Fotopapier beschreiben und zwar mit konzentriertem Abschwächer. Über diesen hatte ich ja einmal etwas geschrieben. Dieser bleicht dann die Schwärzen aus und hier könnte man es auch mit einem Pinsel versuchen. Allerdings wird dies in den tiefen Tönen auch nicht so brillant funktionieren.
Kurzum: Ich weiß leider nicht, wie man dies früher machte. Ich tippe auf Abdecklack so wie Du ja in diesem Sinne auch. Vermutlich wurde dieser Abdecklack vor vielen Jahrzehnten direkt auf die großen Glasplatten direkt aufgetragen. Diese Negative waren ja min. 9 x 12 cm groß, oft größer, und hier konnte man noch direkt am Negativ fein arbeiten. Damals war es ja durchaus üblich und bei den großen Platten verhältnismäßig leicht, direkt am Negativ Retuschen vorzunehmen, bevor sie umkopiert wurden (auch Falten und Pickel retuschieren). Da war eine feine Signatur sicherlich kein Problem.
Die einfachste Möglichkeit heute wäre sicherlich auf dem Fotopapier eine schwarze Signatur oder ein schwarzes Logo einzubelichten: Man druckt eine Folie schwarz, lässt aber sein Logo / seine Signatur transparent. Nach dem Belichten des Motivs legt man die Folie auf das Fotopapier und belichtet diese noch einmal mit Weißlicht. Dies funktioniert aber nur in hellen Bereichen, z. B. auf dem weißen Bildrand, der bei der zuvorigen Motiv-Belichtung abgedeckt war. Aber auch dies ist Theorie. Ausprobiert hatte ich dies nie.
Viele Grüße zurück!
Egon Jensen | am 21. Mai 2018
Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, dass sich alles andere als Bleistift ins Papier frisst. Aber unter Fotografen ist das eine verbreitete Meinung. — (Richtig ist nur, dass Eisengallustinte unter bestimmten Umständen Tintenfraß auslösen kann.)
Anders bei Zeichnern, für die Papier das fast einzige Medium ist. Sie verwenden völlig bedenkenlos Tusche für Federzeichnungen, aber auch übliche Tuschestifte, Filzzeichenstifte und sogar Kugelschreiber. Davon ist das Zeichnen mit Tusche und Feder am längsten in Gebrauch und von Problemen damit wurde noch nicht berichtet.
Du kannst also ganz unbesorgt deine Werke mit einem Kuli signieren. Wenn dir das zu „billig“ ist, nimm doch eine Zeichenfeder und Tusche in deiner Lieblingsfarbe!
(Und auch über die Stempelfarbe würde ich mir keine Gedanken machen. Selbst auf minderwertigem Papier sind in deutschen Archiven Milliarden von Stempelabdrücken erhalten geblieben!)
Marie | am 2. März 2017
Ja, es gibt dokumentenechte Stempelfarbe, die wird mit lichtechten Pigmenten gemacht. Hatte ich mal in einem Stempelladen gekauft. Bleistift ja auch lichtecht, also wunderbar für Fotorückseiten.
Thomas / Admin | am 25. Juli 2016
Oho! Besten Dank für die Hinweise, auch im anderen Beitrag „nebenan“.
Martin | am 25. Juli 2016
Zitat von [https://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/perfektes-positiv/9-bildpraesentation.html]: „Bei Barytpapieren ist die Beschriftung (mit weichem Bleistift) und die Bestempelung dank des saugfähigen Papierträgers problemlos. Hier einige Hinweise für PE-Papiere, deren Papierfilz flüssigkeitsabstoßend versiegelt ist:
Für die Beschriftung von Vorder- und Rückseite können folgende Spezialschreiber empfohlen werden: Diaschreiber „Quickpoint“ von Loersch, OH P Plus von Faber-Castell, Lumocolor Permanent von Staedtler- Mars, Edding 400 und 3000.
Zur Bestempelung der Bildrückseite gibt es eine spezielle Stempelfarbe „Universal Stempelfarbe S“ vom Gutenberg-Werk.“
Ich selbst habe sowohl die Eddingstifte (auf PE) als auch die Gutenberg-Stempelfarbe in Benutzung. Auch ich bin – wie Du – eher vorsichtig und argwöhnisch, aber diesen Empfehlungen traue ich und habe bislang auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Für die Beschriftung von Baryt würde ich sicherheitshalber doch lieber grundsätzlich auf den guten alten Bleistift zurückgreifen.
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