Aktuell verfügbare Filme für die analoge Fotografie: Tabellen und Beispielbilder
Dass die analoge Fotografie längst nicht tot ist, zeigt wieder einmal das Schweizer Fotoportal fotointern.ch. Die Macher haben sich nämlich sehr viel Mühe gegeben und zwei sehr ausführliche Artikel mit Tabellen und Beispielbildern zu aktuell verfügbaren Filmen auf dem Markt aufbereitet.
Jüngst erhielt ich eine Anfrage von einer Fotozeitschrift, ob ich nicht einen Artikel schreiben könnte über alle aktuell erhältlichen Filme für analoge Kameras. Ich musste absagen: Zu unübersichtlich ist hier das Angebot. Zu schnell kommt ein bestimmter Film auf den Markt und zu rasch verschwindet er wieder. Als Eckpfeiler hat man Konstanten wie den Ilford FP4 oder den Kodak Portra. Von den ganzen „Kreativfilmen“ mit einbelichteten Herzchen und dergleichen wollen wir erst gar nicht reden.
Übersicht über alle (?) aktuell erhältlichen Filme auf fotointern.ch
Hinzu kommen noch die ganzen umgelabelten Filme, die ursprünglich aus einer Marge von einem der wenigen verbliebenen Hersteller stammen, dann aber einfach umverpackt und mit peppiger Werbung unter anderem Namen neu vermarktet werden. Ich stecke da wahrlich nicht drin.
Wollen wir nicht um den heißen Brei herum reden. Fotointern.ch hat zwei sehr schöne Übersichten über aktuelle Filme für analoge Kameras veröffentlicht und zwar mit übersichtlichen Tabellen wie auch mit Beispielfotos:
Die Angaben wurden im August 2019 veröffentlicht. Ggf. werden die Listen noch aktualisiert. Was jedoch nicht offensichtlich wird, ist, inwiefern der gleiche Filmtyp unter verschiedenen Namen (und Preisen) in unterschiedlichen Verpackungen vermarktet wird. Das ist aber verständlich, denn die Vermarkter hängen so etwas sicherlich bewusst nicht an die große Glocke. Sicherlich basieren alle „Kreativfilme“ auf konventionelle (Farb-) Filme und wurden zumeist vorbelichtet um gewisse Effekte zu erzielen.
Die Kreativfilme von Kono! haben Symbole vorbelichtet, wie Sterne, Pakete und Zuckerstängel bei Film «Wintermärchen»
Nunja, wer’s braucht. Es werden übrigens auch Sofortbildfilme aufgelistet. Ich habe mir beide Artikel sicherheitshalber als PDF-Datei auf der Festplatte abgespeichert.
Obacht vor Beispielbildern: Es gibt im Internet viele Beispielbilder, die Motive von einem bestimmten Film in einem bestimmten Entwickler zeigen. Die meisten dieser Negative und Dias wurden natürlich in der Postproduktion mittels einem Computer aufbereitet. Doch auch das bei der Aufnahme vorhandene Licht ist wesentlich für den Look verantwortlich. Hier sollte man vage Ansätze verfolgen, jedoch bei derlei Bildern keine absoluten Schlüsse ziehen. Denn auch bei der analogen Fotografie heißt es: Nichts kommt fertig aus der Box.
Wie im analogen Fotolabor muss zumindest ein Negativ auch im „hybriden Workflow“ ausgefiltert werden und hier hat man in puncto Kontrast, Sättigung und Farbdominanz alle Zügel in der Hand. Der Film selbst bildet vielmehr nur eine Basis, einen „Rohdiamanten“.