Bildüberlappungen bei der Kiev 60 verhindern durch Einlege-Trick
Wenn es bei der Kiev 60 Mittelformat-Kamera zu Bildüberlappungen kommt, kann man so etwas durch eine besondere Art des Filmeinlegens vermeiden.
- Film einlegen → normal bis Startmarke
- Kamera schließen
- 1x transportieren / auslösen
- 1x transportieren / auslösen
- Im Schatten: Rückwand entriegeln, nur einen Spalt aufspringen lassen, Zählwerk nun wieder auf A
- Kamera sofort wieder schließen
- 1x transportieren / auslösen
- 1x transportieren / auslösen
- Kamera nun aufnahmebereit
(Bildzählwerk hingt nun zwei Bilder nach → z. B. bei 10 = bereits 12 Bilder aufgenommen.)
Hintergrund: Offenbar wurde diese Kamera für Rollfilme konstruiert, deren Schutzpapier dünner (oder dicker?) war, als es bei den heutigen Fabrikaten üblich ist. Daher funktioniert die interne Messmethode für den korrekten Bildabstand nicht korrekt. Durch diesen Trick „überlistet“ man sie.
Überprüfen kann man korrekt eingehaltene Bildabstände mit einem Testfilm: Man nimmt das Objektiv ab und öffnet den Verschluss (Stellung „B“). Dann zieht man links und rechts am Bildfenster mit einem wasserfesten Filzstift je einen Streifen oder setzt einen Punkt.
Nun lässt man den Auslöser los, transportiert den Film und öffnet erneut den Verschluss bzw. markiert erneut entsprechend mit dem Filzstift. Dies vollzieht man den gesamten Film entlang. Am Ende rollt man diesen aus und sieht genau, ob es zu Bildüberlappungen gekommen ist. Die Markierungen müssen je voneinander getrennt sein. Aber man sieht bereits beim erneuten Öffnen des Verschlusses, ob die vorherige Markierung noch im Bildfenster zu sehen ist.
Dies ist so natürlich auch bei allen anderen Kameras mit abnehmbaren Objektiv und „B“-Stellung des Verschlusses möglich. Das Einlegen nach der oben beschriebenen Methode funktioniert vielleicht auch bei anderen Kameras (Pentacon Six?), bei denen es ebenfalls häufig zu Bildüberlappungen kommt.
Dieser Inhalt ist Teil der Notizen. Dies sind keine regulären Artikel sondern eher archiviertes Wissen, für welches es sich nicht lohnt, je einen umfangreichen Beitrag zu schreiben.
