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Ein Entfernungsmesser zum Ausdrucken

ThomasKategorie: Blog 1 Kommentar

Mit einem simplen Stück Papier, dem eigenen Arm und beiden Augen kann man tatsächlich grob die Entfernung zu einem Objekt bestimmen. Dies eignet sich u. a. auch für analoge Kameras, bei denen man die Entfernung zum Fokussieren schätzen muss.

Ich sah jüngst auf einer Internetseite das Foto einer einfachen analogen Sucherkamera, auf dessen Rückseite der Besitzer einen komischen Zettel aufgeklebt hatte und behauptet, damit die Entfernung zu einem in X Metern entferntes Motiv ablesen zu können. »Nanu! Wie soll das denn gehen?« Fragte ich mich. Mein Interesse war geweckt und ich druckte mir sogleich solch einen Entfernungsmesser selber aus:

Hand hält ein Stück Papier als Entfernungsmesser

Das Messen der Entfernung mit so einem simplen Stück Papier funktioniert tatsächlich – wenn auch eher grob. Aber es geht, solange beide Augen noch bei guter Gesundheit sind und man einen eigenen Arm still halten kann. Wie dies funktioniert, das möchte ich nun erklären (der Link zur Druck-Vorlage folgt etwas weiter unten):

 

Schema Vorgang beim Messen der Entfernung erster Schritt

Zum Messen der Entfernung eines bestimmten Objektes kneift man zunächst das rechte Auge zu und schaut nur durch das linke Auge. Dabei hält man das Papier mit der 0-Markierung bei ausgestrecktem Arm genau vor das Objekt, von dem man die Entfernung zu einem selber ermitteln möchte.

 

Schema Vorgang beim Messen der Entfernung zweiter Schritt

Nun schließt man das linke Auge, öffnet jedoch das rechte Auge. Man wird nun feststellen, dass das anvisierte Objekt ein Stück nach rechts auf der Skala „gewandert“ ist. Und genau hier kann man nun dessen Entfernung ablesen. Bei dem Beispiel befindet sich der Baum also in einer Entfernung von ca. fünf Metern.

Selbstverständlich muss man hierbei beim „Augenwechsel“ den ausgedruckten Entfernungsmesser bei weiter ausgestrecktem Arm ganz still halten und darf diesen nicht bewegen. Man könnte das Papier aber auch in einem Abstand der eigenen Armlänge entsprechend irgendwo fixieren.

Zum Anfertigen eines solchen simplen Entfernungsmessers auf Papier sind zwei Angaben sehr wichtig:

  • der Abstand der eigenen Augen zueinander sowie
  • die Länge des eigenen, ausgestreckten Arms.

Mit diesen beiden Angaben kann man sich ziemlich einfach einen solchen Entfernungsmesser selber anfertigen.

Hierfür stellt Thomas Achtemichuk auf seiner Internetseite → Generator für Entfernungsmesser (englisch) ein Eingabeformular zur Verfügung, mittels dem man einfach eine PDF-Datei mit seinen persönlichen Angaben erstellen kann, um so einfach einen Entfernungsmesser ausdrucken zu können.

 

So schaut dies dann bei mir aus:

ein Screenshot von den Eingaben zum Entfernungsmesser

  • Der Abstand meiner Augen zueinander beträgt ca. 6,5 cm. Hierzu bin ich hinüber in das Badezimmer vor den Spiegel geeilt und hatte den Zollstock dabei.
  • Strecke ich meinen Arm aus und halte ich einen Zettel in der Hand, bemisst der Abstand Auge-Zettel in der Hand bei mir ca. 73 cm (habe recht lange Arme).
  • Für meinen Entfernungsmesser zum Ausdrucken benötige ich die Angaben „1,1.5,2,3,5,10“ Meter.
  • Da ich Europäer bin, vermerke ich auch auf dieser Internetseite, dass es sich tatsächlich um Meter handeln soll.
  • Die Schriftgröße wähle ich groß („Large“)
eine Sucherkamera

Bei solch einer Sucherkamera muss man die Entfernung zum Fokussieren schätzen. So ein Entfernungsmesser auf Papier hilft hier schon weiter.

Man kann sich auf dieser Internetseite zusätzlich auch noch eine Tabelle für die Schärfentiefe eines bestimmten Objektives für ein bestimmtes Aufnahmeformat generieren lassen. Dies benötige ich an dieser Stelle jedoch nicht. Mir geht es hierbei zunächst nur um das (unabhängig von einer Kamera) grobe Messen der Entfernung zu einem bestimmten Objekt.

Und das funktioniert sogar einigermaßen gut. Man kann sich die so ermittelte Skala ausdrucken, zuschneiden, laminieren und in das Portmonee stecken. Bei manchen einfachen Sucherkameras kann man sich den Streifen auch auf die Rückseite kleben.

An einen richtigen analogen Entfernungsmesser (z. B. Watameter oder Smena Blik) kommt so einer zum Ausdrucken natürlich nicht heran. Mit solch einem simplen, selbst ausgedruckten Papier kommt man jedoch weiter als mit reinem Schätzen und es ist wieder einmal verblüffend, wie einfach dies geht – dass man zum Fotografieren nicht zwingend ausgereifte Technik benötigt. Man kann ja auch mit einer Streichholzschachtel fotografieren.

 

analoge Kamera mit integriertem Entfernungsmesser

Entfernungsmesser, die in analoge Kameras eingebaut sind, besitzen ebenfalls (min.) zwei „Fensterchen“ vorne, deren Abstand zur Messung wichtig ist: Es ist praktisch das selbe Prinzip wie bei unseren beiden Augen.

Wichtig für die Messung ist hierbei halt der Abstand der eigenen Augen zueinander sowie die Länge des eigenen, ausgestreckten Armes. Daher muss ein jeder sich so einen Papier-Entfernungsmesser zum Ausdrucken unter Berücksichtigung des eigenen Körpers selber generieren (Link hierzu siehe etwas weiter oben).

veröffentlicht: 22.11.23 | letzte Änderung: 17.01.24

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Ein Kommentar

Ein Entfernungsmesser zum Ausdrucken

  1. Hans-Peter Huser sagt:

    Das funktioniert doch tatsächlich! Danke für den Tip!

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