Staub und Verschmutzungen beim Vergrößern – Wie man sich helfen kann
Jeder, der schon einmal selbst vergrößert hat, kennt das Problem mit einbelichtetem Staub. Hier muss man nicht verzweifeln sondern nur etwas penibel sein.
Dieser Artikel erscheint im Bereich Das Positiv und ist mit Fotolabor verschlagwortet.
In diesem Beitrag soll es um eine etwas lästige Sache beim Vergrößern gehen: Wie halte ich möglichst jedes Staubkorn aus meiner Vergrößerung heraus? Ich möchte Ihnen diesbezüglich meine Arbeitsweise demonstrieren, damit später nicht unnötig retuschiert werden muss. Diese Tipps gelten natürlich auch für das Digitalisieren von Filmen via Scanner oder Abfotografieren.
Vor dem Vergrößern: Abpinseln
Bevor ich mit dem Vergrößern beginne, pinsele ich den Vergrößerer, die Bildbühne, das Objektiv und auch die Vergrößerungskassette mit einem „Antistatik-Pinsel“ ab. Dieser Vorgang erfolgt von oben nach unten, denn der Staub fällt ja nach unten:
Ich säubere auch die Unterseite des Kondensors / der Mischbox. Denn unter diesem Bereich liegt ja später unmittelbar das Negativ.
Das Negativ prüfen
Das Negativ kann auf zwei Arten verschmutzt sein:
Ablagerungen / Dreck
Manchmal finden sich Trockenspuren auf dem Negativ. Glücklicherweise sind diese Ablagerungen immer nur auf der Träger- und nicht auf der Schichtseite vorzufinden (bei mir zumindest). Diese Ablagerungen (z. B. Kalk) lassen sich folgendermaßen sehr leicht entfernen: Das Negativ (glatte Trägerseite) wird angehaucht, auf eine saubere Unterlage gelegt und mit einem Brillenputztuch kreisend mit leichtem Druck darüber geputzt. Die Feuchtigkeit, welche durch das Anhauchen entstanden ist, verdunstet sofort. Das Negativ wird so meistens sauber, ohne dass man es gar vollständig in Wasser aufweichen muss.
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Staub
Staub befindet sich eigentlich immer auf dem Negativ, wenn man es aus der Pergaminhülle zieht.
Staub auf dem Negativ sollte nicht pauschal wegzuwischen versucht werden, sondern es sollte sich im Gegenlicht direkt auf die Suche danach gemacht werden.
Ich schalte, bevor ich das Negativ in die Bühne lege, den Vergrößerer an und betrachte mir den Negativstreifen in dessen Gegenlicht. Dieser Punkt ist wichtig, wenn man möglichst staubfreie Vergrößerungen wünscht. In diesem Gegenlicht sieht man winzige Fäden und Staubkörnchen sofort und kann sie punktuell entfernen.
Vorsicht vor Plastik-Filmhüllen
Die meisten werden ihre Filme in solchen Filmhüllen archiviert haben bzw. in einem Aktenordner. Derlei Hüllen gibt es in zwei Varianten: Die klaren Hüllen sind aus Plastik. Die weniger transparenten Hüllen sind aus Pergamin (eine Art Papier). Es ist empfehlenswert, nur Pergaminhüllen zu verwenden. Warum? Weil diese die Filme nicht statisch aufladen, wenn man sie heraus zieht. Sind Filme durch Reibung statisch aufgeladen, sind sie wahre Staubmagneten. Außerdem ist Pergamin, im Gegensatz zu Kunststoff, luftdurchlässig: Die Filme können weniger gut schimmeln. Der Nachteil von Filmhüllen aus Pergamin: Sie sind eben nicht so transparent wie die Kunststoffhüllen. Für einen Kontaktabzug oder einfach nur für das Sichten muss man die Filmstreifen heraus nehmen. Übrigens: Ich hatte auf Negativfilmen auch schon feinste Kratzer feststellen können, die durch Reibung an den Kunststoffhüllen entstanden sind.
Hama Pergamin-Filmhüllen verursachen (im Gegensatz zu Kunststofftaschen) keine statische Aufladung und verhindern Schimmelbildung. Dies ist die schonendste Archivierungsform von Negativen und Dias.
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Staub vom Negativ und von der Bildbühne entfernen
Meine Negative pinsele ich nie ab. Es waren in der Vergangenheit winzige Kratzer durch die Härchen zu beobachten. Zum Säubern nutze ich einen kleinen Blasebalg und ein Brillenputztuch. Die mechanische Beanspruchung durch das Brillenputztuch hat sich nicht als bedenklich für meine Filme herausgestellt. Im Gegensatz zum Pinsel wird dadurch auch kein Staub aufgewirbelt sondern sicher gebunden und entfernt. Auch über die Bildbühne gehe ich als letzten Schritt nicht mehr mit dem Pinsel (sondern nur mit dem Brillenputztuch).
Staub ist immer wieder ein Problem bei der analogen Fotografie. Mit solch einem umfassenden Reinigungsset inkl. Pinsel und Blasebalg für Filme, Kameras, Objektive und Vergrößerer entfernen Sie schonend Staub und Verunreinigungen.
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Baumwollhandschuhe / Kleidung
Ich trage beim Umgang mit meinen Negativen keine Baumwollandschuhe. Denn ich kann die Filme am Rand anfassen und brauche keine Angst vor Fingerabdrücken zu haben. Baumwollhandschuhe fusseln häufig! Auch sollte man auf korrekte Kleidung achten, aber nicht der Mode wegen: ich vermeide es, einen Wollpullover im Labor zu tragen. Dessen Fusseln sind dann überall auf dem Film zufinden. Viel besser hierfür sind übrigens dünne Nylonhandschuhe. Übrigens: Man sollte auch keine zu hellen Oberteile beim Vergrößern tragen. Wir haben ja extra den Bereich um den Vergrößerer schwarz angepinselt und somit empfiehlt es sich auch, eher dunkle Kleidung beim Vergrößern zu tragen.
Haben Sie / Hast Du vielleicht noch weitere Tipps für die staubfreie Dunkelkammer?
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Dieser Artikel (veröffentlicht: 26.06.2014; geändert: 5.01.2021) erscheint im Bereich Das Positiv und ist mit Fotolabor verschlagwortet. ▲
Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit der analogen Fotografie und ich entwickele meine Bilder in der Dunkelkammer oder "mit" dem Computer.
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