Bücher zum Thema Analoge Fotografie
In diesem Beitrag sollen mehrere Bücher zum Thema Analoge Fotografie vorgestellt werden. Tatsächlich gab es in den letzten Jahren einige Neuveröffentlichungen, die sich speziell an Fotografen richten, die bewusst „nichtdigital“ fotografieren.
Schaut man sich den Büchermarkt an – und zwar die Sparte mit den Fachbüchern für Fotografen – dann wird man schnell feststellen: Hier muss niemand lange Weile haben und lange Leseabende können garantiert sein. Allein: Im Bereich Analoge Fotografie ist das aktuelle Angebot hier freilich viel dünner gesät.
Alte Bücher bis ca. zum Jahr 2000
Es ist empfehlenswert, sich durchaus einmal in der Stadtbibliothek um zuschauen. Diese wird gewiss so manches Buch im Regal haben, welches etwas älter ist. Und gerade die Fotografie-Bücher, welche vor dem Jahr 2000 erschienen sind, sollten reine Informationsbrunnen für die Analoge Fotografie sein – weil diese in dieser Zeit noch absolut dominierend war! Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Große Fotolehre von Andreas Feininger. Dieses Buch gibt es als Neuveröffentlichung oder in älteren Auflagen gebraucht und damit sollte man ein wirklich fundiertes Werk besitzen.
Ein weiteres, älteres Buch, welches im deutschsprachigen Raum fast so bekannt ist wie das von Andreas Feininger, ist das Fotopraktikum von Ernst A. Weber. Dies sind beides qualitativ hochwertige Bücher, welche eindeutig keine „Spielereien“ bereit halten und auch keine Werbung für irgendeine Kameramarken sind. Sie sind durchaus „ernste“ Bücher aber mit vielen anschaulichen Grafiken, mit denen man den soliden Umgang mit der analogen Kamera lernt. Etwas Fleiß und Durchhaltevermögen sollen jedoch vorausgesetzt sein (Sie sind u. a. für die Fotografen-Ausbildung gedacht).
Modernere Bücher (siehe unten) sind häufig etwas hübscher Aufgemacht. Sie wirken nicht so „altbacken“ und sind wohl zumindest für den Anfänger besser geeignet, da sie mit schönem Bildmaterial nicht geizen. Insbesondere zu empfehlen sind Bücher aus den 1990er Jahren, weniger jedoch ganz alte um 1960. Empfehlenswert ist hier auch die Reihe „Photografie“ aus dem Time-Life-Verlag (ca. 20 Bände) oder typische alte Lehrbücher von Fotografen wie z. B. John Hedgecoe.
Manche Autoren haben gemerkt, dass in der letzten Zeit offenbar immer mehr Menschen ihren Weg (zurück) zur analogen Fotografie gefunden haben. Hier nun eine Auswahl an Büchern, welche prinzipiell die filmbasierte Fotografie zum Thema haben.
(Viele der Abbildungen werden von der Amazon Product Advertising API bereit gestellt.)
Analoge Fotografie – Das umfassende Handbuch
Jahr: 2019; Autor: André Giogoli; Verlag: Rheinwerk Fotografie
Dies ist ein aktuelles Buch zum Thema. Im Untertitel nennt es sich ein „umfassendes Handbuch“ und schaut man sich einmal das Inhaltsverzeichnis an, so scheint es dem gerecht zu werden.
Ein modernes Buch (Stand 2019) rund um die analoge Fotografie. Hier werden die unterschiedlichen Kameratypen behandelt, aktuelle Adressen und Produkte aufgezählt, es geht um Filter, Filme, Zubehör und die eigene Filmentwicklung bis hin zur Präsentation. Kurz: Diese dicke Buch deckt den gesamten Bereich der klassischen Fotografie ab.
Behandelt werden alle Themen der analogen Fotografie von der Lomo-Kamera bis hin zur hochpräzisen Großformatfotografie auf Planfilm. Es wird aktuell erhältliches Zubehör vorgestellt und es gibt Listen mit aktuellen Adressen. In diesem Blogbeitrag gibt es einen genaueren Einblick in dieses umfassende Buch.
Retro-Kameras: Modelle – Technik – Design
Jahr: 2018; Autor: John Wade; Verlag: Prestel Verlag
Lege ich selbst viel Wert auf Bücher, in denen es tatsächlich um das (fotografische) Bild geht, so sind diejenigen, die sich mit Kameras und (alter) Fototechnik beschäftigen nicht minder interessant. Retro-Kameras ist ein solches Buch. Opulent kommt der Band daher, was an den vielen leckeren Fotografien von allerlei analogen Kameraklassikern nebst Objektiven und Zubehör liegt.
Dieses Buch bietet eine Übersicht über die 100 wichtigsten analogen Kameras. Sie finden in diesem Wälzer viele hochwertige Produktfotografien nebst Beschreibungen zu Besonderheiten und hervorgehobene Details. Wer noch nicht weiß, welche analoge Kamera er bei Ebay kaufen soll, findet hier sicherlich das passende Modell.
Das Buch ist für diejenigen, die schon alles haben (dachten sie vielleicht), genau so interessant wie für Anfänger in der analogen Fotografie, die noch auf der Suche nach ihrer Analogkamera sind. Tatsächlich scheint es sich hier um einen gut sortierten Einkaufsberater zu handeln. Zusätzlich zu der langen Liste an Modellen (sortiert nach Kleinbild, Mittelformat, Kleinstbild, Sofortbild, Sucher, Messsucher, Spiegelreflex) gibt es immer Tipps für die Praxis und ggf. Hinweise zu etwaigen Schwachstellen. Auch den unterschiedlichen Filmen bzw. Filmformaten wird sich hier zugewandt.
Die Kamera
Jahr: 2022; Autoren: Elfie Semotan & Ferdinand Schmatz; Verlag: Residenz Verlag
Dieses kleine Büchlein ist etwas Besonderes: Zwar geht es hier um (analoge) Kameras. Es wird sich diesen aber eher philosophisch zugewandt. Die Autorin Elfie Semotan ist Fotografin, Ferdinand Schmatz ist Schriftsteller.
Dieses Buch ist recht schmal und inhaltlich kurzweilig. Es liest sich gut und obwohl es hierbei vordergründig um „kalte Technik“ geht, merkt man schnell, dass man es mit Autoren aus dem eher musischen Umfeld zu tun hat.
Es ist auch ein schönes Geschenk für alle Kunstinteressierten, die sich gleichzeitig etwas für die Analogfotografie interessieren und bereits Bücher von Susan Sontag, Roland Barthes oder Vilém Flusser im Bücherregal stehen haben.
Dieses kleine Büchlein heißt zwar "Die Kamera", inhaltlich geht es in Form von Gesprächen aber eher um das »Dahinter«: Welche Kamera war für welches künstlerische Projekt besonders geeignet und warum?
Jetzt wird es aber wieder konkreter:
Film Foto: Analoge Kameras für aktive Film Fotografen
Jahr: 2023; Autor: Christof Bircher; Verlag: ?
Dieses Buch richtet sich insbesondere an Anfänger, die zunächst gar nicht wissen, welche Art von Kamera die richtige für sie ist. In diesem Buch geht es um die fotografische Praxis – nicht etwa um das Sammeln von Kameras. Daher auch die Betonung auf »aktiv« im Buchtitel.
Welche analoge Kamera ist die richtige für mich, wenn ich blutiger Anfänger bin? Diese Frage möchte dieses Buch beantworten: Der Autor stellt 100 analoge Kameras vor mit all ihren Vor- wie auch Nachteilen.
Absolut analog
Jahr: 2015; Autoren: Monika Andrae & Chris Marquardt; Verlag: dpunkt.verlag GmbH
Dass ein solches Buch im Jahr 2015 auf den Markt kommen sollte, hätte wohl einige Jahre früher kaum jemand gedacht. Doch hier beginnt es gleich mit der Frage: „Gibt es überhaupt noch Film?“ und diese wird sogleich lauthals beantwortet: „Aber Ja!“. Und genau jene, für viele vielleicht überraschende, Antwort wird der Anstoß für die beiden Autoren gewesen sein, ein neues Buch über die analoge Fotografie heraus zu bringen, obwohl diese nunmehr zur Nische geworden ist – aber eben zu einer durchaus lebendigen.
Absolut Analog ist ein modernes Fachbuch, welches den Leser an die Hand nimmt und ihn durch den kompletten "Workflow" der analogen Fotografie begleitet: Von der korrekten Aufnahme über die Negativentwicklung bis hin zum individuellen Scan und Ausdruck. Das Thema Positivlabor wird hier jedoch nur angerissen (bezieht sich auf die 2. Auflage). Dafür wird der digitalen Weiterverarbeitung ("hybrid") mehr Raum gewidmet. Auf Amazon kann man auch in dieses Buch einen Blick werfen.
Dieses Buch über die analoge Fotografie führt den interessierten Leser zunächst in die Materie ein – und zwar tatsächlich, indem erst einmal erläutert wird, aus was denn so ein fotografischer Film überhaupt besteht. Danach geht es zum Thema Kamera über und es werden die wichtigsten Modelle erklärt. Als nächstes wird sich der analogen Technik selbst gewidmet, denn die meisten Kameras dieser Gattung werden rein manuelle sein. Und wer bisher nur mit digitalen Fotoautomaten aus Plastik fotografiert hat, benötigt hier zwingend eine Anleitung.
Was nur solch ein modernes Buch über analoge Fotografie kann: Es gibt eine Übersicht über die wichtigsten der derzeit erhältlichen Filme und es werden deren Eigenschaften erklärt. Denn gerade die Wahl des Films wird die erste Herausforderung sein, welche sich ein Anfänger stellen muss. Auch hier gibt „Absolut analog“ Hinweise.
Weiter geht es mit Filtern, Belichtungsmessung, Selber entwickeln im eigenen Labor, Scannen der Filme und Bearbeitung am Computer, Drucken der Scans, Anfertigen von Passepartouts und Rahmen bis hin zur Archivierung der Negative.
Kurzum: Für Menschen, die bereits viele Jahre aktiv in der analogen Fotografie „unterwegs“ sind, ist dieses Buch nichts neues – Sie haben ihr „Know How“ oftmals über lange Zeit aus vielen Quellen mühsam zusammen getragen. Für Anfänger in der analogen Fotografie stellt das Buch jedoch ein wunderbare Sammlung an Wissen zusammen.
Think Analog
Jahr: 2015; Autor: Antonio Zambito; Verlag: FRANZIS GmbH
Ein weiteres, aktuelles Buch, welches sich ganz der analogen Fotografie widmet, trägt den lakonischen Titel „Think Analog“ und den Untertitel „Die faszinierende Welt der analogen Fotografie“.
Auch dies ist ein recht fundierte „Schmöker“, innerhalb welchem zunächst aber sehr viel Wert auf Fotogeschichte gelegt wird. Wie bei solchen Büchern üblich, wird hier nicht mit anschaulichem (und interessantem) Bildmaterial gespart. Im Gegensatz zu den Schwarten über Fotohistorie, betrachtet dieses Buch die analoge Fotografie von heutiger Warte aus, also oftmals auch im direkten Vergleich zur digitalen Fotografie.
„Think Analog“ zeigt auf, was es alles an analoger Technik (Kameras, Filme, Zubehör) gibt und wofür sie gut ist. Das Buch ist kein tatsächliches und striktes Lehrbuch. „Think Analog“ könnte man vielleicht als die ideale Ergänzung zu „Absolut Analog“ bezeichnen: Ist ersteres ein fundiertes Lehrbuch, welches durchaus zur Konzentration aufruft, kann man sich mit „Think Analog“ eine Pause gönnen und sich zur Abwechslung an den Fotos und Beschreibungen der schönen analogen Kameras à la Rolleiflex oder Leica erquicken. So wäre es auch durchaus als Geschenk für Liebhaber interessant, da es kein reines Lehrbuch sein- sondern dem Leser vielmehr Geschmack machen möchte.
Analog fotografieren: Der praktische Einstieg
Jahr: 2023; Autoren: Ben Hawkins, Liza Kanaeva-Hunsicker; Verlag: dpunkt.verlag GmbH
Auch dieses Buch gehört nicht zu denen für diejenigen, die bereits die gesamten Grundlagen beherrschen. Auch dieses Buch ist ein relativ neuer Leitaden für alle, die neu in der analogen Fotografie sind.
Dieses Buch nimmt den Anfänger an die Hand und zeigt ihm, wie man mit einer analogen Kamera fotografiert, was bereits beim richtigen Einlegen von Film beginnt. Außerdem gibt es einen detaillierten Leitfaden zum Kauf gebrauchter analoger Kameras.
Analoge Fotografie: Fotografieren und Entwickeln
Jahr: 2017; Autor: Ludwig Schuster; Verlag: mitp
Dieses Buch richtet sich insbesondere an Anfänger. Der Autor scheint kein abkommandierter Fotoexperte zu sein, der nun auch einmal etwas zum Thema Analog schreiben soll. Vielmehr merkt man, dass Ludwig Schuster selbst viel Freude an alten, mechanischen Kameras und dem analogen Prozess – bis hin zum Selbstentwickeln der Filme mit Haushaltsmitteln (Kaffee) – hat.
Es wird hier weniger Wert auf möglichst hohe fotografische Abbildungsqualität gelegt: Die analoge Fotografie soll Spaß machen, die Freude am Selbermachen, am analogen Unikat steht hier im Vordergrund. Für Alteingesessene wird dieses Lehrbuch nichts sein. Neulinge in puncto Analoge Fotografie finden damit (insbesondere durch den lockeren Stil) jedoch schnell Zugang zur Thematik.
Analoge Fotografie: Das Handbuch
Jahr: 2018; Autor: Andrew Bellamy; Verlag: Seltmann Publishers GmbH
Hat sich hier schon ein Buch aus dem Antiquariat eingeschlichen? Nein, diese kommen in dieser Übersicht erst weiter unten vor. Tatsächlich handelt es sich bei „Analoge Fotografie (Das Handbuch)“ um eine Neuerscheinung aus dem Jahre 2018.
Dieses Buch sieht aus wie aus den 1970er Jahren. Dies trügt: Es ist eine Neuveröffentlichung. Hier geht es nicht darum, wie man gelungene Fotografien anfertigt. Hier geht es um Technik: Es ist sozusagen eine Universalbedienungsanleitung für die vielen älteren manuellen analogen Kameras. Es ist ein "Handbuch" zur Bedienung der mechanischen Kamera.
Dieses Buch liegt dem Autor (dieser Internetseite) leider nicht vor. Es ist – beim Überarbeiten dieses Artikels – auch noch so brandneu, dass sich hierzu derzeit keine Rezensionen im Internet nachlesen lassen. Bei diesem Band (im Fotobuch-Design der 1960er und 1970er Jahre) handelt es sich offenbar um ein Buch, welches sich rein mit der Technik der analogen manuellen (Spiegelreflex-) Kamera eben dieser Dekaden beschäftigt:
Dies ist ein Buch über die Schönheit der analogen Fotografie. Eine Ode an all diese atemberaubenden, magischen Kameras, die allzu lange zu einem Schicksal auf dem Wertstoffhof verdonnert schienen. Dieses Buch wird diese todgeweihten Apparate einer neuen Generation von Fotografierenden näherbringen.
(Florian Kaps)
Quelle: Vetro Editions
Analog Fotografieren und Entwickeln – Die Eigene Dunkelkammer
Jahr: 2017 (zweite Auflage); Autor: Marc Stache; Verlag: mitp
Es existiert eine neue, vierte Auflage.
Auch dass ein solches Buch kürzlich als völlige Neuerscheinung auf dem Buchmarkt das Licht der Welt erblickte, hätte wohl vor einigen Jahren kaum jemand gedacht. Denn schließlich werden Fotos heute fast nur noch maschinell gedruckt oder verlassen nie den Bildschirm. In „Analog Fotografieren und Entwickeln“ führt der Autor Marc Stache alle an der analogen Fotografie Interessierten in die „Königsdisziplin“ ein: Die eigene Dunkelkammer.
Dieses Buch aus dem mitp-Verlag bzw. der „Edition ProfiFoto“ ist 2017 bereits ganz frisch in der zweiten Auflage erschienen, die hier vorliegt. Mittlerweile ist es in der dritten Auflage erschienen. Das Besondere an diesem Buch ist seine Aktualität bzw. dass hier ganz konkret auf heute tatsächlich erhältliches Verbrauchsmaterial eingegangen wird (welche Filme gibt es heute, welche Fotochemie und welche Fotopapiere?). Das Buch besteht aus einem Teil für Anfänger und geht nach und nach in erweiterte Techniken über, die man teils nicht in zumindest deutschsprachigen Büchern zum Thema lesen konnte.
Bevor es jedoch ins eigene Fotolabor gehen soll, erfährt der Anfänger in „Analog Fotografieren und Entwickeln“ anhand sehr opulentem Bildmaterial die Basics der analogen Fotografie: Filmformate, Kameratypen, Filmeinlegen, Belichten usw. Das Buch ist kein alter Schmöker sondern besitzt eine gewisse „Frische“, wenn man diesem einmal ältere, antiquarisch beziehbare Bücher mit dem selben Themengebiet gegenüber stellt. Hier sei dann auch noch einmal auf die hohe Bildqualität hingewiesen, die wichtig ist, wenn es um den visuellen Vergleich verschiedener Fotopapiere und Toner geht.
Vorstellung tatsächlich aktueller Produkte auf dem Markt
Der Kern des Lehrbuches ist aber natürlich das eigene S/W-Fotolabor bzw. die eigene, kleine Dunkelkammer. Die Farbfotografie wird hier jedoch nicht angesprochen. Vielleicht wäre dies noch ein Punkt für eine dritte Auflage. Denn zumindest das Entwickeln von Farbfilm ist ja heute nicht mehr mit soviel Aufwand verbunden wie früher bzw. auch ohne spezielle Maschinen realisierbar. Ziel des Buches ist aber der hochwertige S/W-Handabzug. Color-Abzüge würden hier sicherlich den Rahmen sprengen.
Buchrezensionen im Internet haben einen Vorteil – Man kann sie aktualisieren: Der Autor dieses Buches, Marc Stache, hat mir mittlerweile geschrieben, dass für die Zukunft ein weiterer Teil mit erweiterten Labortechniken sowie Bereiche für die Farbentwicklung geplant ist. Edit: Die vierte Auflage wurde veröffentlicht.
Es werden mit diesem Lehrbuch zunächst Anfänger und bereits Fortgeschrittene in der eigenen Dunkelkammer angesprochen. Letztere werden auf ca. 270 Seiten gewiss noch so manchen Trick oder so manche Technik genauer kennen lernen.
Erstaunlich ist der eher hintere Teil des Buches: Techniken wie die „Nassklebebandmethode“, das Beachten des „Drydown-Effektes“ oder das Entwickeln in Kaffee („Caffenol“) hat der Autor (dieser Internetseite) noch nie in anderen deutschsprachigen Lehrbüchern gesehen.
Das Buch Analog Fotografieren und Entwickeln - die Eigene Dunkelkammer ist eines der wenigen modernen Fachbücher, die sich noch der analogen Bildverarbeitung widmen (derzeit in der 4. aktuellen Auflage). Demzufolge werden hier auch die heute erhältlichen Filme, Papiere und aktuelle Chemie besprochen. Wer sich nicht durch die vielen einzelnen und verstreuten Artikel im Internet durchwühlen möchte, findet hier das gesamte Standard-Wissen für einen gut gemachten Handabzug vor, und zwar aus zeitgenössischer Sicht. Auch dieses Buch kann man auf Amazon virtuell durchblättern.
Weiterhin wird auch obligatorisches Wissen vermittelt wie das Tonen, Ausflecken, Abwedeln / Nachbelichten und die Technik der Geräte vorgestellt.
Kurzum: Tatsächlich ist „Analog Fotografieren und Entwickeln“ von Marc Stache eine sehr interessante Neuerscheinung, die zunächst durch das Besprechen aktuell erhältlicher Fotoprodukte im Bereich S/W-Dunkelkammer und Film auffällt. Anhand vieler hochwertiger Abbildungen wird das reguläre Know How auf diesem Gebiet sehr gut veranschaulicht. Dadurch, dass speziellere Themen wie z. B. „Bildspurzeit“ oder „Negativverstärkung“ nicht ausgelassen werden, kann hier nicht von einem reinen Anfängerbuch gesprochen werden, obwohl es für solche ebenfalls geeignet ist.
Gute Fotos – simple Technik: Fotografieren ohne Hightech
Jahr: 2012; Autor: Bernd Daub; Verlag: dpunkt
In diesem Lehrbuch wird ein ganz besonderes Fass aufgemacht: Hier geht es darum, mit tatsächlich simpelster fotografischer Technik Fotografien anzufertigen – Bilder, denen dadurch eine gewisse Präzision gänzlich abhanden kommt und welche somit wiederum einen ganz eigenen Reiz des Unperfekten erlangen.
Fotografieren mit analogen Plastikkameras, Einwegkameras und "Lomokameras", dies ist das Thema dieses Buches. Der Autor zeigt, was für kleine Kunstwerke mit solchen einfachen Fotoapparaten und Lochkameras möglich sind und wie dies gemacht wird. Auf Amazon kann man durchaus einen Blick in dieses Buch werfen.
Dieses Buch bildet sozusagen die Opposition zu den Katalogtexten über moderne Digitalkameras: Mit Gut im Buchtitel ist nicht das gestochen scharfe Abbild der Realität gemeint sondern vielmehr das malerische Verfremden, indem z. B. simple Plastiklinsen zum Fotografieren verwendet werden, analoge Spielzeugkameras oder selbst gefertigte Lochkameras. Wie dies geht, zeigt Bernd Daub in seiner Arbeit „Gute Fotos – simple Technik“.
Dieses Buch ist etwas speziell. Es ist gut geeignet für Freunde der sogenannten „Lomografie“ und weniger für Fotografen, die einen eher konservativen Geschmack besitzen. Im Gegensatz zu den beiden zuvor vorgestellten Büchern über analoge Fotografie wirkt dieses auch weniger professionell aufgemacht.
Polaroid – Kreative Tools und Techniken
Jahr: 2017; Autor: Rhiannon Adam; Verlag: Prestel Verlag
Im September 2017 wurde Impossible Film in „Polaroid Originals“ umbenannt. Seit dieser Zeit werden Sofortbildfilme also wieder unter der klassischen Marke Polaroid verkauft. In diesem Jahr ist auch dieses Buch erschienen. „Polaroid, kreative Tools und Techniken“ von Rhiannon Adam besteht aus zwei Teilen: Zum einen wird anhand von viel Bildmaterial und von Tabellen und Übersichtstafeln die Geschichte des Sofortbildfilmes demonstriert. Zum anderen wird dieses Buch umso interessanter, wenn es um die bewusst eingesetzte Verfremdung und Verzerrung der Polaroids geht (z. B. Emulsion Lift, Fingerpainting, Mikrowellentechnik, Farbinjektionen, …).
Polaroid: Kreative Tools und Techniken. In diesem Buch geht es um die bewusste Verfremdung von Polaroid-Bildern. Es werden verschiedene Techniken dargestellt, sehr viele Polas gezeigt und ausführlich die Geschichte des Sofortbildfilmes erklärt. Auf Amazon in diesem Buch virtuell blättern.
Weiterhin beinhaltet der Band ca. 250 S/W-Fotos und 400 Farbbilder. Hier sollte also genügend Material zur Inspiration vorhanden sein.
Digilog
Jahr: 2008; Autor: Andreas Weidner; Verlag: Lindemanns Verlag
Der Autor Andreas Weidner ist kein Unbekannter auf dem Gebiet der analogen Fotografie. Insbesondere durch mehrere Fachbücher hatte er sich in puncto qualitativ hochwertige Handabzüge im eigenen Fotolabor einen Namen gemacht.
Weidner ging nun mit der Zeit und veröffentlichte einen weiteren Band, welches ein Kunstwort als Titel trägt „Digilog“. Dieser Begriff ist also eine Zusammensetzung aus „Digital“ und „Analog“ und in dem Buch geht es um nichts anderes als um das Scannen von Filmen und um das Aufbereiten dieser am Computer zu qualitativ hochwertigen Drucken bzw. Positiven. Obacht: Das Buch ist nun schon etwas älter. Offenbar ist es nicht mehr lange neu erhältlich.
Wenn man die anderen Bücher von Weidner kennt, dann wird man schnell inhaltliche Parallelen erkennen.
Für alle also, die bereits im eigenen S/W-Labor ihre Bilder bearbeitet haben, ist die erste Hürde bereits genommen. Denn in „Digilog“ wird ganz ähnlich in der Bildbearbeitung verfahren wie im Labor.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Weidner nur mit der bekannten Bildbearbeitung „Adobe Photoshop“ arbeitet. Dieses Programm muss man besitzen. Ansonsten bringt einem das Buch nicht viel.
Was jedoch bei diesem Buch über die analoge Fotografie fehlt: Das Korrigieren von Farben. Denn Farbbilder werden hier nicht behandelt. Digilog widmet sich ausschließlich der qualitativ hochwertigen Ausarbeitung von Scans von S/W-Negativen – dies aber gründlich und ohne hübsche Spielereien. Man merkt: Der Autor kommt definitiv aus dem Fotolabor und kennt die analogen Grundlagen genau.
Fotografen und ihre Kameras: Dieses Buch zeigt in hoher Qualität Fotografien bekannter Fotografen des 20 Jhd. Zudem werden die Kameras vorgestellt, mit denen diese Bilder gemacht worden sind.
Fotografie – Ein Handbuch der analogen Kreativtechniken
Jahr: 2015; Autoren: Marco Antonini, Sergio Minniti, Francisco Gómez, Gabriele Lungarella, Luca Bendandi; Verlag: Prestel Verlag
War der Arbeitsplatz bei dem vorigen vorgestellten Buch „Digilog“ noch der Computer, so soll es nun wieder in die analoge Dunkelkammer gehen. Wie man weiß, kann man in dieser natürlich eine 1:1-Kopie des Negativs (als Positivbild) erstellen. Man kann in der Dunkelkammer jedoch noch viel weiter gehen und aus einer Vielzahl an analoger Bildbearbeitung schöpfen.
Im Buch "Handbuch der Analogen Kreativtechniken" geht es um analoge Bildbearbeitung! Sie meinen, der Begriff "Bildbearbeitung" bezieht sich nur auf den Computer? Dieses Buch möchte dem etwas entgegen setzen: Themen wie die Positivbearbeitung via Bleicher und Toner werden ebenso erläutert wie das Anfertigen von eigenen Emulsionen und die sogenannten "Edeldruckverfahren". Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Buch werfen.
Und genau darum geht es in dem Buch „Fotografie – Ein Handbuch der analogen Kreativtechniken“: um die analoge Bildbearbeitung mittels Chemie, Pinseln, Masken, Belichtungen usw.
Und wer keine eigene Dunkelkammer besitzt? Für den hält das Buch „Analoge Kreativtechniken“ ebenfalls Tipps und Bauanleitungen bereit:
So wird z. B. beschrieben, wie man eine analoge Kamera zu einer sogenannten „Slitscan-Kamera“ umbauen kann. Auch das Thema Lochkamera kommt nicht zu kurz.
Weiterhin geht es um extreme Langzeitbelichtungen oder (um wieder auf die Arbeit im Labor zurück zu kommen) um Techniken wie der Edeldruck oder das Kollodium-Verfahren.
Eine Besonderheit macht dieses Buch über die analoge Fotografie aus – und dies betrifft seine Struktur: Es stellt viele Fotokünstler vor, welche ihre analogen Fotografien mit gewissen Effekten versehen. Diese Fotografen erklären diese Techniken bereitwillig und steuern sehr viel überzeugendes Bildmaterial bei. Insgesamt werden hier mehr als 40 analoge Verfahren zur Bildverfremdung und Bearbeitung beschrieben. Viele davon bilden klar einen visuellen Effekt. Andere Themen behandeln jedoch auch eher dezent eingesetzte Techniken.
Bei Amazon einen Blick in dieses Buch werfen.
Das Kollodium
Jahr: 2015; Autor: Peter Michels; Verlag: Fotokultur
Nun soll es noch tiefer in die analoge Dunkelkammer gehen. Das Fachbuch „Das Kollodium“ von Peter Michels ist eigentlich ein kleines Phänomen: Sicherlich hätte man vor vielleicht zehn Jahren nie daran geglaubt, dass so ein Fachbuch je erscheinen würde – Denn zu klein schien der Kreis der Interessierten, zu verstreut waren die Informationen in historischer Lektüre.
Doch schaut man sich heute einmal auf entsprechenden Internetseiten um, dann stellt man fest: das Thema „Kollodium-Nassplatten-Fotografie“ polarisiert!
Denn mit dieser archaischen (und aufwendigen) Technik sind analoge S/W-Fotografien möglich, die den Betrachter immer wieder von Neuem zu faszinieren vermögen. Dummerweise ist der Prozess eben zunächst recht kompliziert und genau hier springt das Buch „Das Kollodium“ in die Bresche.
Der Leser erfährt alles zur Technik des nassen Kollodium-Verfahren und: Er erfährt, wie man solche Fotografien selber machen kann.
Angefangen von der benötigten Technik, über die Art des Lichtes bis hin natürlich (und nun wird es interessant) zur Chemie, die man sich selbst herstellen muss, behandelt dieses Buch alles, was man wissen muss, wenn man diese alte fotografische Technik einmal selbst probieren möchte. Der junge Autor Peter Michels ist also kein Geheimniskrämer sondern vermittelt ganz spezielle Techniken und Rezepte, damit auch andere Fotografen eigene Nass-Kollodium-Platten anfertigen können.
Das Kollodium: Handbuch der modernen Nassplattenfotografie Dieses Fachbuch ist eines der wenigen deutschsprachigen, welches sich der "Kollodium-Nassplatten-Fotografie" widmet (Fotos wie im 19. Jhd.) und zwar mit vielen Formeln, Rezepten und Bildbeispielen. Auf Amazon kann man einen Blick in dieses Fachbuch werfen.
Dieses Buch über die Kollodium-Nassplattentechnick ist keine Broschüre! Es ist ein ca. 250 Seiten starkes Fachbuch mit zahlreichen Abbildungen. Bevor dieses also (wie z. B. das bekannte Buch von Tim Rudman über das Lith-Verfahren) nur noch antiquarisch zu sehr hohen Preisen erhältlich ist, sollte es sich jeder Interessierte kaufen.
Hinweis: Vielleicht irritiert Sie das in der Rezension mehrmals auftauchende Adjektiv „nass“. Früher, also ganz früher, war „Filmmaterial“ nass bzw. musste kurz vor der Aufnahme beschichtet werden. Genau so verhält es sich auch in dem in diesem Buch beschriebenen Verfahren. Die späteren fotografischen Platten nannte man „Trockenplatten“.
Bei Amazon einen Blick in dieses Buch werfen.
Die Kunst der Fotografie: Der Weg zum eigenen fotografischen Ausdruck
Jahr: 2012; Autor: Bruce Barnbaum; Verlag: dpunkt.verlag GmbH
Bruce Barnbaum ist einer der bekanntesten „analogen“ Fotokünstler und hat bereits mehrere Bücher heraus gebracht. Sein Buch „Die Kunst der Fotografie: Der Weg zum eigenen fotografischen Ausdruck“ ist relativ neu und dennoch: Ca. ein Viertel des Schmökers macht die analoge Fotografie aus (zumindest bei der Auflage, die ich gelesen hatte). Diejenigen, die genau hier zu hause sind, werden sich sofort wohl fühlen, da kaum auf Computer und dergleichen eingegangen wird.
Bruce Barnbaums "Die Kunst der Fotografie" ist ein fotografisches Lehrbuch, bei dem das Motiv selbst im Vordergrund steht bzw. dessen Herangehensweise besprochen wird. Weniger wird auf fotografische Aufnahmetechnik eingegangen. Technisch interessant wird es jedoch in puncto Nachbearbeitung im Fotolabor. Hier zeigt Barnbaum u.a. die Tricks der Dunkelkammer, die man in Anfängerbüchern vergeblich suchen wird: Dieses Buch hilft dem Leser dabei, mit der Fotografie etwas neues zu Schaffen, schöpferisch zu werden. Auf Amazon kann man auch in dieses Buch hinein schnuppern.
Dies ist kein Buch, welches lediglich spielerisch (wird schon irgendwie werden) zum Ziel der eindrucksvollen und individuell bearbeiteten Fotografie führen möchte: Barnbaum ist von alter Schule. Und hier wird gerne auch einmal philosophiert. Hier muss auch über das Licht geredet werden, bevor man überhaupt erst auf den Auslöser drückt und über Wälder und Täler.
Barnbaums Buch hat nun nicht primär die analoge Fotografie auf’s Korn genommen. Doch man merkt schnell, wo er herkommt – spätestens, wenn man die ersten der eindrucksvollen Handabzüge (bzw. deren Drucke) begutachtet. In diesem Buch geht es nicht um „Action-Fotografie“ sondern um das konservative und visuell-qualitativ hochwertige Ablichten von Landschaften.
Der Kern dieses Buches besteht im intuitiven Zugang zur Kreativität und deren Umsetzung in seinem eigenen fotografischen Kunstwerk. Einen guten Teil macht das Anfertigen eigener Handabzüge im Fotolabor aus – und zwar auf einem höheren Niveau als es Bücher für Einsteiger erklären.
Bei Amazon einen Blick in dieses Buch werfen.
Analog ist das neue Bio: Eine Navigationshilfe durch unsere digitale Welt
Jahr: 2017; Autor: Andre Wilkens; Verlag: FISCHER Taschenbuch
An dieser Stelle sei noch die kurze Vorstellung für ein Buch erlaubt, welches an sich gar nichts konkret mit der analogen Fotografie, ja nichts mit der Fotografie selbst gemein hat: „Analog ist das neue Bio“ von Andre Wilkens.
Analog ist das neue Bio – Die Digitalisierung des Alltags bringt viele Vorteile mit sich. Doch sie lässt auch wichtige Dinge verschwinden, die für einen fühlenden Menschen, für dessen Sinne essentiell sind. In diesem Buch geht der Autor diesen Prozessen nach und beschreibt gleichzeitig die Renaissance des Analogen. Auf Amazon kann man einen Blick in das Buch werfen.
Doch erfahrungsgemäß finden viele Fotografen, die sich für die analoge Fotografie entscheiden, nicht selten Produkte für eine Art Lebensgefühl in ihrem Werkzeug: Sinne, das Haptische, das Begreifbare und Nachhaltige an der analogen Technik interessiert- und begeistert sie. Wilkens begibt sich mit diesem Buch in eine „verrechnerisierte“ Welt, in eine digitalisierte Gegenwart, innerhalb welcher man jedoch weiterhin mit dem analogen Kühlschrank, Fernseher, Telefon, der Schallplatte usw. leben kann. Bleibt man dabei vielleicht glücklicher als in einer völlig vernetzten Welt? Dies muss jeder Leser freilich selbst entscheiden.
Drehen, Drücken, Hebel bedienen, Instrumente im Auge behalten, Tasten, Fühlen, Unikate herstellen: analog arbeiten.
PhotoKlassik
ein vier Mal im Jahr erscheinendes, deutschsprachiges Magazin
Es sollen noch zwei Fotomagazine vorgestellt werden – Die PhotoKlassik ist ein solches:
Nichts Besonderes – Gibt es doch sehr viele Magazine im Zeitschriftenhandel, die Themen rund um die Fotografie besprechen. Allerdings geht es bei der PhotoKlassik ausschließlich um analoge Fotografie! Und im Gegensatz zur „PhotoDeal“ (einem weiteren Magazin) richtet sich das Magazin an den Praktiker und nicht an den Sammler. Gleichwohl werden hier natürlich analoge Kameras vorgestellt – und zwar von den Klassikern bis hin zu speziellen Bauformen (Panorama, analoge Stereokameras, Sonderformate usw.).
Es wird in dieser Zeitschrift über analoge Fotografie jedoch weiterhin darauf eingegangen, wie man diese Geräte überhaupt nutzt und was man beim Gebrauchtkauf beachten sollte. Weitere, sehr zu begrüßende Themen sind das analoge Fotolabor und gewisse „Kreativtechniken“. Natürlich fehlen auch die Neuigkeiten aus der Szene und Vorstellungen neuer Produkte nicht. Das Heft richtet sich eher an Anfänger und Neu- bzw. Wiedereinsteiger in die analoge Fotografie.
PhotoKlassik - Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie - Konvolut | PhotoKlassik Magazin / Jahrgang 2022 / 2 Ausgaben | Photoklassik 2017 Serie (Ausgaben 1, 2,3 und 4) |
€ 42,00 | € 10,00 | € 15,00 |
Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay | Festpreis bei Ebay |
Besuchen Sie auch die Internet-Seite der PhotoKlassik für weitere Informationen.
Hinweis: Die PhotoKlassik wird es in Zukunft nur noch als Abo geben. Das bedeutet, dass man sie sicherlich nicht mehr im regulären Zeitschriftenhandel vor Ort kaufen kann.
camera Magazin
Fotomagazin (deutsch / englisch) über analoge Fotografie
Dieses Foto-Magazin ist recht neu (neu aufgelegt): Auch bei camera (Eigenschreibweise) geht es nur um die analoge Fotografie. Auf der Internetseite von camera kann man das Heft bestellen. Es gibt auch eine etwas günstigere Abo-Möglichkeit und in einigen wenigen Läden liegt das camera Magazin auch aus.
Neue Talente, neue Filme, neue Kameras! Jede Ausgabe stellt drei Fotografen vor. Die Geschichten der Marken und Filme […]. Selber entwickeln und Laborarbeiten. Und viel mehr, was sonst noch Spaß macht. Zweisprachig in Deutsch/Englisch. 100 Seiten. 21x28cm.
Beschreibung auf der Homepage
»camera« beschäftigt sich mit analoger Fototechnik, mit Neuem aus der Szene und bietet zudem etwas Raum für ausgewählte Fotografien. Es ist jedoch kein Sammler- bzw. Nostalgiker-Magazin. Es richtet sich an aktive Analogfotografen.
Es gibt hierzu auch einen Beitrag → Vorstellung camera Magazin
Kostenlose Bücher
Wenn ein Verlag / Autor keinen Absatz mehr mit gewissen Büchern machen kann, dann kommt es durchaus auch vor, dass jene irgendwann ganz offiziell kostenlos zum Download angeboten werden. Manche hingegen werden auch gleich von Beginn an für eine kostenlose Nutzung konzipiert.
Folgende Bücher über die analoge Fotografie können Sie derzeit im Format „PDF“ frei im Internet herunter laden (es empfiehlt sich ein Speichern via Rechtsklick):
Praxisbuch Schwarzweiss-Labor
Jahr: 2004; Autor: Reinhard Merz; Verlag: ?
Dieses Buch behandelt, wie es der Titel bereits ausdrückt, das Entwickeln von Filmen und das Vergößern von S/W-Fotos im eigenen Fotolabor. Es ist ein Buch für Anfänger und beinhaltet jegliche Prozesse zum Thema. Man kann es kostenlos hier downloaden.
Wege zum perfekten Negativ & Wege zum perfekten Positiv
Jahr: 2008; Autor: Terry Shaeven; Verlag: ?
Auch diese beiden Bücher behandeln die Arbeit im eigenen Labor. Sie sind jedoch weniger für Anfänger geeignet sondern informieren den Freund der analogen Fotografie viel fundierter in puncto S/W-Labor bzw. Anfertigen von qualitativ hochwertigen S/W-Fotografien auf analogem Wege. Downloaden kann man sich Teil 1 (Filmentwicklung) sowie Teil 2 (Anfertigen von Handabzügen). Auch diese Bücher liegen im Format „PDF“ vor.
Die beiden Bücher bestehen jedoch nur aus Text bzw. haben einen recht trockenen Duktus. Für diese beiden Themen ist ein solcher jedoch nicht zu umgehen.
Film- und Papierentwicklung
Jahr: 2018 (?); Autor: Marwan El-Mozayen
Diese Broschüre beinhaltet offenbar viele, etwas ältere, Texte aus der oben vorgestellten PhotoKlassik: Diese kostenlose PDF-Datei können Sie sich bei Tetenal herunter laden (Hinweis: die PDF ist mittlerweile nur noch über archive.org abrufbar). Tatsächlich ist Tetenal hier der Sponsor und entsprechend werden viele Produkte dieses Traditionsherstellers erwähnt. Im Kern handelt es sich hierbei jedoch um eine äußerst solide Anleitung für Anfänger, welche sowohl S/W-Filme selber entwickeln möchten wie auch in der Dunkelkammer eigene Fotos auf Papier.
Noch mehr Bücher zum Thema Dunkelkammer
Wer sich für noch mehr spezifisches Wissen zu den Themen Fotolabor, Dunkelkammer, selber Vergrößern interessiert, findet in diesem älteren Blogartikel noch einige weitere Vorschläge zu (zumeist antiquarischen) Wissensspeichern. Einige davon werden auch hier besprochen, andere sind hier nicht aufgeführt.
Fotografie-Foren als kostenloser Ersatz
Wer keine Bücher kaufen- bzw. lesen möchte, kann sich auch durch die vielen Artikel in den Fotografie-Foren im Internet durchklicken. Der große Vorteil hierbei: Man kann selbst Fragen stellen und bekommt rasch Hilfe. Dummerweise haben derlei Foren auch einige Nachteile, welche in diesem Blogbeitrag aufgeführt sind. Nicht selten entstehen dort ganze Mythen, die sich über Jahrzehnte halten bzw. einen Anfänger mit zwar lieb gemeinten, jedoch unwichtigen bzw. gar falschen Tatsachen verunsichern.
Es ist meiner Meinung nach sehr gut möglich, sich sein gesamtes Wissen zur Fotografie kostenlos über das Internet anzueignen. „Kostenlos“ ist hier aber nicht ganz richtig ausgedrückt: Es kostet viel Zeit und Nerven, denn man muss die verschiedenen Aussagen (und die wird es geben) zunächst sortieren und irgendwie abwägen, was man nun glauben soll.
Zuletzt noch ein Tipp: Früher veröffentlichte der hierzulande sehr präsente Anbieter „Fotoimpex“ immer einen sehr schön gestalteten Katalog im PDF-Format. Hier hatte man (wie früher beim Quelle-Katalog) eine sehr schöne Übersicht darüber, was es denn alles so auf dem Gebiet Analoge Fotografie und Fotolabor für Produkte gibt und konnte bequem durchblättern. Wenn Sie dies interessiert, schauen Sie auch in meinen Artikel hinein → Schmökern in einem alten Fotoimpex-Katalog. Dort gibt es auch einen Link zum Download alter Kataloge.
Weiterhin finden Sie natürlich auch auf dieser Internetseite, auf der Sie gerade unterwegs sind, viele hilfreiche Artikel zum Thema.
Hallo Thomas,
das in meinen Augen beste Buch zur analogen SW-Fotografie ist und bleibt von Ansel Adams „Das Negativ“. Auch wer das Zonensystem nicht mag bzw. nicht benutzen möchte erfährt daraus alles (und noch einiges mehr) was man an Wissen benötigt um so gut wie alle Probleme der analogen Schwarzweißfotografie bzgl. Aufnahmetechnik zu lösen.
Vorsicht: wer nicht in der Lage ist sich mit einem längeren Text ohne bunte Bilder auseinanderzusetzen und Schwierigkeiten hat sich mehr als 3 Minuten auf einen geschriebenen Text zu konzentrieren sollte besser ein Video auf YT anschauen.
Großes Lob für die Seite, wie intensiv sie in das Thema einsteigt. Ergänzend zu den erschöpfenden und detaillierten Büchern von Andreas Feininger möchte ich noch auf die Reihe der großformatigen Time Life Bücher „Fotografie“ hinweisen, die ab etwa 1971 in mehreren Auflagen in fast 20 Bänden erschienen (Cover schwarz-silber). Sie sind thematisch geordnet und befassen sich mit alten Techniken ebenso wie den technischen Möglichkeiten , Bildgestaltung und Verwendung der Bilder. Eindrucksvoll sind die großformatigen Fotos von Könnern wie Henri Cartier-Bresson, Lee Freedländer, Alfred Eisenstein usw. Das ist was für Liebhaber, Amateure.
Viel Erfolg, Thomas
Hallo Thomas, danke für den Hinweis. Diese Buchreihe hatte ich sogar mal durchgeblättert. Ich habe sie jetzt auch erwähnt.
Bin Fotografenmeisterin und fotografiere seit 60 Jahren. Jetzt nur noch digital und im künstlerischen Bereich, jetzt sind Broschüren aufgetaucht, die ich gerne an Interessierte verschenken möchte.Verschiedene SW Verarbeitung von Tetenal, Verzeichnisse von Argenta und Linhof, Polaroid und CocinFilter. Wo kann ich die Hefte offerieren?
Hallo! So etwas ist sicherlich nur für Enthusiasten interessant daher sicherlich am besten per Internet (Ebay, Facebookgruppen, Internetforen) anbietbar. Man muss dann dort extra dafür ein Anmeldeprozedere absolvieren. Es gibt auch einige Initiativen rund um die analoge Fotografie. Vielleicht möchte dort jemand so etwas haben bzw. meldet sich auf Anfrage.
Hallo! Nach vielen Jahren in Vergessenheit entstaube ich jetzt wieder nach und nach meine analogen Kameras und sehe mich auch nach neuen Fabrikaten um. Danke für die vielen Tipps. Auch Bücher sehe ich mir an. Es ist schon ein gutes Angebot an Neuerscheinungen auf dem Markt. Das hätte vor einigen Jahren sicher niemand geglaubt.
Hallo und ein großes Dankeschön an die Macher dieser Seite! Ich fotografiere seit ungefähr drei Jahren analog, bin aber immer noch nicht so richtig zufrieden mit meinen Ergebnissen. Ich habe schon mehrere Stunden hier mitgelesen und freue mich, dass hier das Wissen so schön zusammen gefasst ist!! Es gibt für mich noch einiges zu lernen.