Wasserschaden: Wenn Flüssigkeit in Kamera und Zubehör gelangt ist
Nach einer Radtour bemerkte ich, wie es aus der Fahrradtasche unten tropfte. Ein ungutes Gefühl wurde dabei wach: Denn dort drin befand sich auch meine Fotoausrüstung. Am Ende ist es noch einmal gut ausgegangen.
In diesem kurzen Artikel schildere ich, wie ich meinen treuen Belichtungsmesser nach einem Wasserschaden noch retten konnte. Anderes fotografisches Gerät würde ich ebenfalls auf diese Weise behandeln, wenn es innen nass geworden wäre.
Eigentlich handelte es sich bei mir sogar um einen „Bierschaden“. Denn nach einer Fototour hole ich mir gerne noch zwei Büchsen Bier, die ich im Anschluss an die Filmentwicklung daheim zelebriere, während ich mir die Negative ansehe. Dummerweise bekam eine der Dosen in der Fahrradtasche durch das Stativ ein kleines Loch. Das Malheur bemerkte ich erst später: Unten sammelte sich ein kleiner Teich und mitten drin schwamm der Beutel mit dem Belichtungsmesser, dem Drahtauslöser, mit einigen Filtern. Glücklicherweise lag die Kamera selbst oberhalb und blieb trocken.
Jetzt hieß es schnell handeln:
- Sofort entnahm ich die Batterie aus dem Gerät.
- Ich schraubte es auseinander. Das hatte ich vorher nie getan (wozu auch).
Alles wurde nun mit einem Fön bzw. mit heißer Luft behandelt. Ich sah dann gleich, wie sich die Feuchtigkeit auf der Platine bzw. auf den Bauteilen auflöste. Dies lies ich dann über Nacht so liegen und dachte beim Einschlafen noch einmal an meinen treuen Digisix Belichtungsmesser.
Denn solch ein Gerät ist nicht ganz günstig und es wäre ärgerlich gewesen, wenn ich mir solch einen Belichtungsmesser neu kaufen müsste.
Am nächsten Tag bemerkte ich, wie sich innerhalb der Anzeige immer noch Feuchtigkeit befand:
Man sieht auf dem Display, dass hier immer noch ein Wassereinschluss vorhanden ist. Also föhnte ich hier noch länger. Irgendwann war die Flüssigkeit verschwunden. Die Linse und das Mess-Element säuberte ich noch mit einem Wattestäbchen.
Dann baute ich alles wieder zusammen, was etwas knifflig war – Besonders wegen der „Klick-Tipp-Knöpfe“. Aber es gelang. Dann kam der große Moment: Ich setzte die Batterie wieder ein und – Siehe da! – Das Gerät funktionierte wieder.
Meinen Handbelichtungsmesser konnte ich durch das Öffnen und Föhnen wieder ins Leben zurück holen. Das hat mir so um die 150 € Extra-Ausgaben erspart. Die Tasche und das Bändchen reinigte bzw. trocknete ich natürlich separat. Sie würden sonst heute noch nach Bier riechen. Beim nächsten Einkauf bin ich also vorsichtiger oder greife gleich zur (Glas-) Flasche. Jetzt überlegte ich, ob der Belichtungsmesser weiter korrekt misst. Ich hielt ihn mit der vorgeschobenen Kalotte in Richtung pralle Sonne. Nach der Sonne-16-Regel zeigte er mir einen schlüssigen Wert an. Ein Vergleich mit einer Digitalkamera ergab ebenfalls schlüssige Messergebnisse.
Übrigens ist mir so etwas auch schon zwei Mal bei den ganz dünnen Mineralwasserflaschen (Einweg) passiert: Bei spitzen Gegenständen in der Tasche ist die Gefahr groß, dass diese beschädigt werden (hinzu kommt der innere Druck durch die Kohlensäure). Ich transportiere solche fragilen Behältnisse nun nicht mehr mit teurer Fototechnik zusammen. Ein solcher Wasserschaden passiert ansonsten schneller als man denkt.
bei kleineren Geräten funktioniert auch in Salz oder Reis einbetten und abwarten, wobei man bei Salz darauf achten muss das es keine Öffnungen gibt die groß genug sind, das die Körnchen eindringen. SO kann man sich das Zerlegen sparen, dauert aber länger.
Funktioniert natürlich nur bei Süsswasser, denn was nicht verdunstet wird auch nicht entfernt.
Danke für den Tipp! Daran hatte ich gar nicht gedacht.
Hallo und ein Komplement für diese Seite.
Als ich noch analog fotografierte, durfte ich auch für Kollegen Aparate reparieren die mit Wasser, auch Salzwasser in Kontaktgekommen waren. Die nur nass gewordenden Kamera hatte noch ein weiteres Problem, Die Welle des Antriebsmotors hatte keine kraftschlüsige Verbindung zum Abtriebritzel. Trocknen im Trockenschrank / Backofen bei geringer Temperatur ca 40 bis 50 °C ist schonend. Die Kamera aus dem Salzwasser musste aber zerlegt werden. Am Chip waren alle Kontakte mit Salzkristallen verbunden. Diese lassen sich gut mit einem Glasfaserradierer entfernen. Überstreicht man diese dann noch mit nichtleitendem Klarlack sollte alles wieder funktionieren. Bei der besagten Kamrera war ein Test allerdings erst im zusammengebauten Zustand möglich! geöffnet tat sich rein gar nichts.
Bitte keine Antwort Gruß