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Vorstellung Magazin für künstlerische Fotografie „Auslöser“

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Es gibt auch heute noch sehr viele Fotozeitschriften, von denen viele leider einen Makel besitzen (müssen): Nicht die Fotografie als solche steht hierbei im Mittelpunkt sondern eben die liebe Technik in Form unzähliger Produktbeschreibungen und Tests moderner Apparate. „Auslöser“ ist eines der wenigen Fotomagazine, die sich tatsächlich mit dem fotografischen Bild, mit dessen Entstehung und mit der künstlerischen Fotografie beschäftigt. Es sei hier vorgestellt.

das Fotomagazin Auslöser

Sebastian Gansrigler, der Herausgeber und Chefredakteur des Auslöser, hatte mir ein Exemplar der ersten Ausgabe dieses gedruckten Fotomagazins aus Wien zugesandt. Nach kurzem Durchblättern ist dann schon klar: Das ist keine der typischen Fotozeitschriften, welche man normalerweise im Bereich „Foto & Hobby“ im Zeitschriftenhandel finden kann: Um Fotoapparate geht es hier nicht (Gut: je Ausgabe wird eine Kamera vorgestellt. Aber diese muss dann auch etwas Besonderes sein). Der Auslöser ist natürlich ein Fotomagazin – Hier geht es um künstlerische Fotografie, also um Bilder, deren Autoren tatsächlich auch etwas zu sagen haben: Demzufolge sind im Magazin neben den abgebildeten Fotografien auch Interviews mit den Künstlern abgedruckt.

 

das Fotomagazin Auslöser

Dieses Fotomagazin hat für jede Ausgabe ein festes Grundkonzept:

Der Auslöser ist ein Indie Printmagazin, das sich auf persönliche FotografInnengespräche konzentriert. Pro Ausgabe werden vier FotografInnen interviewt, wird ein Unternehmen besucht und eine Kamera präsentiert.

Das Magazin gibt es in einigen spezialisierten Buchläden, Internetshops, Universitätsbibliotheken und Galerien in Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie teils im nicht deutschsprachigen Ausland und natürlich auf der eigenen Internetseite. Eine Liste der genauen Verkaufsstellen kann man hier einsehen.

Die Internetseite ist auf Englisch gehalten. Das Fotomagazin selbst ist jedoch auf deutsch mit zusätzlich übersetzten Texten in Englisch.

Weiterhin ist das Team (zumindest ein Teil davon) auch auf diversen Fotografie- und Design-Messen zu begrüßen:

das Team von Auslöser

Das Auslöser-Team
Foto: © Michael Seidler

 

Fotografie des Magazins

Bei mir daheim kam das kleine Fotomagazin jüngst in schwarzem, seidenem Papier verpackt mit dem Postversand daher. Auch das Cover des Magazins selbst zeigt kein fetziges Bild – Hier ist nur ein ebenso schwarzer Kreis zu sehen. In der Tat ist das Büchlein in Allem sehr minimalistisch gesetzt. Für den Auftakt (erste Ausgabe) ist das Understatement, diese Anspielung auf das Schwarze Quadrat gelungen, finde ich. Glücklicherweise geht es inhaltlich dabei nicht um Abstraktionen oder um „leere“ Bilder (Deadpan Photography → „Die visuelle Wucht schmutziger Wäsche“) bei denen man als Betrachter nicht selten wie der Ochs vor dem Tore alleine stehen gelassen wird. Tatsächlich werden in diesem Magazin Interviews mit den Fotografen, mit den Künstlern hinter dem Apparat und hinter den Entstehungsprozessen abgedruckt – nebst Fotografien, versteht sich. Es ergibt sich ein Kontext.

Diese Internetseite befasst sich natürlich mit der analogen Fotografie. Auch einige abgedruckte Bilder bzw. Bildserien im Auslöser sind analog entstanden. Dies spielt für den eigentlichen Zweck aber keine Rolle und es wird kaum angesprochen – auch in diesem Blogartikel nicht.

 

ein Text über analoge Fotografie

Porträts von Fotokünstlern

Ein Blick ins Innere der ersten Auflage. Die meisten Fotografien sind relativ klein abgebildet. Trotz des recht kompakten Formates (16 x 22 cm) dieses Heftes wirkt sich dies aber nicht mindernd aus – im Gegenteil.

 

ein Magazin für künstlerische Fotografie

Weitere Fotografien sind größer abgedruckt.

 

Vorstellung einer Kamera

Eine Besonderheit des Auslöser Magazins ist die kurze Vorstellung einer speziellen Kamera (und nicht mehr) je Ausgabe. Augenscheinlich geht es hier nicht um technische Details (um noch einmal auf die anfangs erwähnte Fachliteratur zurück zu kommen). In der ersten Ausgabe vom März 2019 wird die „erste kommerziell hergestellte Kamera der Welt“, die „Susse Frères Daguerréotype“ präsentiert.

Ein weiterer Schwerpunkt ist, dass der Leser an ein Unternehmen heran geführt wird, welches innerhalb der (künstlerischen) Fotografie tätig ist. In Ausgabe Eins des Auslöser ist es Steidl aus Göttingen (Steidl ist auf Fotobücher spezialisiert). Dies alles passiert aber in Form von Fotografien (hier von Sebastian Gansrigler) und mit dezentem Begleittext / einem Interview: Hierbei handelt es sich um sehr schön aufbereitete Fotoreportagen, nicht um rein sachliche Facts, gar im Tabellenformat.

 

Rückseite des Fotomagazins

In der ersten Ausgabe kommen zu Wort – und natürlich zu Bild:

die Fotokünstler Friedl Kubelka, Brian Finke, Yanina Boldyreva, Wolfgang Zuborn. Dazu gibt es eine Vorstellung der ersten kommerziell vertriebenen Kamera für Daguerreotypien und eine künstlerische Reportage über den Steidl Fotobuch-Verlag Göttingen.

Auslöser Internetseite

Der Auslöser hat knapp 160 Seiten (Auflage № 1), kostet immerhin 20 Euro (im Abo etwas weniger) und erscheint in Zukunft zweimal jährlich. Die Sprache ist Deutsch und Englisch. Es ist ein Fotomagazin für Liebhaber – dies muss dabei (bei dem Preis) gesagt sein. Man kann es durchaus schnell durchblättern. Den Kern bilden die Fotografien in Kombination mit den abgedruckten Interviews. Ein interessantes Interview mit Sebastian Gansrigler selbst (dem Herausgeber) über das Projekt kann man hier nachlesen.

Das Heft (eher ein Büchlein) ist kein „schneller Bahnhofsbuchhandel-Artikel“ im monatlichen Turnus. Mir persönlich gefällt hierbei (ich schreibe hier über die erste Auflage) die relativ sachliche und seriöse / minimalistische Aufmachung des Magazins, dass es dabei weder theoretisch trocken noch bunt hip ist.

veröffentlicht: 22.07.19 | letzte Änderung: 31.10.20

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Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der analogen Lichtbildkunst und ich stehe entweder in der Dunkelkammer oder digitalisiere meine Filme am Computer. Analoge-Fotografie.net ist ein ›Ein-Mann-Betrieb‹. Daher kann es manchmal etwas dauern, bis ich Kommentare beantworte.

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