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Drei Smartphone- / Tablet-Apps für das analoge Fotolabor

ThomasKategorie: Blog 2 Kommentare

In diesem Blogbeitrag über analoge Fotografie soll es um einige Smarthpone-Apps gehen, die speziell für diejenigen entwickelt worden sind, die ihre Filme (und Fotos) im eigenen Labor selbst entwickeln. Im Kern bestehen die Programme aus einer Datenbank mit einer Vielzahl an Entwicklungskombinationen bzw. -Angaben.

Wer seine eigenen analogen Filme selbst entwickelt, der muss sich mit den richtigen Entwicklungszeiten befassen. Zumindest bei S/W-Filmen hat jede Film-Entwickler-Kombination so seine Eigenarten bzw. eigene Zeiten zur Entwicklung. Diese Zeiten findet man manchmal in den Beipackzetteln der Filme (zumindest war dies früher so) oder in den Anleitungen der jeweiligen Entwicklern. Die Meisten werden sich ihre Zeiten über Recherchen im Internet heraus suchen. Eine der bekanntesten Datenbanken hierzu ist seit vielen Jahren Digitaltruth (englisch, der Titel soll wohl ironisch gemeint sein).
Man wählt nun oben den Film aus und den Entwickler. Schon spuckt die Seite Vorschläge für die jeweilige Entwicklungszeit aus. Es gibt theoretisch keine richtige Zeit, denn mit der Länge der Entwicklungszeit regelt man am Ende nur noch den Negativkontrast.

Wer nicht ständig auf diese Internetseite schauen möchte, der kann sich die gesamte Datenbank von „Digitaltruth“ auch offline in Form einer „App“ auf das Tablet oder Smartphone laden:

Digital Truth App: Der Massive Dev Chart Timer

Diese App gibt es offenbar nicht mehr in einer kostenlosen Version (wie früher). Ich kann eine solche jedenfalls nicht mehr finden, sondern nur noch die „Pro-Version“ (derzeit 6,99 € für die Version für Android Handys / Tablets).
Das Programm heißt eigentlich „Massive Dev Chart Timer“ (englisch ungefähr für: „durchaus große Entwicklungszeitendatenbank mit Zeituhr“ ^^). Einiges in dieser Fotolabor-App ist auch nur in englischer Sprache ausgeführt. Viele Punkte sind jedoch ins Deutsche übersetzt. Das zweite hier vorgestellte Programm gibt es jedoch komplett in Deutsch und ist zunächst kostenlos. Aber bleiben wir noch etwas bei der Digital Truth App, diese ist nämlich durchaus ansehnlich:

digital truth app

So sieht dies dann aus: Im Beispielfoto wurde die Zeit für einen „Kodak Tri-X“ im Entwickler „Xtol“ heraus gesucht, wenn der Film zuvor wie 400 ASA belichtet- und der Entwickler 1+2 verdünnt wurde. Ferner wurde 20°C als Temperatur bestimmt.
Die anderen Zeiten (Fixieren, Wässern) lassen sich global in den Einstellungen festlegen.
Der Timer zählt dann die Entwicklungszeit runter und „tickt“ bei Bedarf. Auch das Stoppen, Fixieren und Wässern wird mit einem Countdown herunter gezählt und grafisch sehr schön und übersichtlich animiert.

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Das Buch Analog Fotografieren und Entwickeln - die Eigene Dunkelkammer ist eines der wenigen modernen Fachbücher, die sich noch der analogen Bildverarbeitung widmen (derzeit in der 4. aktuellen Auflage). Demzufolge werden hier auch die heute erhältlichen Filme, Papiere und aktuelle Chemie besprochen. Wer sich nicht durch die vielen einzelnen und verstreuten Artikel im Internet durchwühlen möchte, findet hier das gesamte Standard-Wissen für einen gut gemachten Handabzug vor, und zwar aus zeitgenössischer Sicht. Auch dieses Buch kann man auf Amazon virtuell durchblättern.

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eine App für die Dunkelammer
Das Display dieser Dunkelkammer-App lässt sich bei Bedarf auch noch auf Rot und Grün schalten. Da man Filme jedoch zumeist in der (lichtdichten) Entwicklungsdose entwickelt, ergibt diese Funktion irgendwie keinen Sinn. Nur bei der Schalenentwicklung (von Planfilmen) könnte ich sie mir als sinnvoll vorstellen, sofern es sich um lichtunempfindliche Filme für Rot oder Grün handelt (was die wenigsten nutzen werden).

Für den Positivprozess wäre so eine rote Beleuchtung dann jedoch gut.

Wie gesagt, die Massive Dev Chart App hat die gesamte Datenbank von Digital Truth gespeichert. Eine Internetverbindung ist nicht nötig. Updates muss man sich dann über den „Store“ holen. Wichtig: Man kann sich natürlich auch Favoriten für seine Filme / Entwickler anlegen. Dann muss man diese Zeiten beim nächsten Mal nicht wieder neu aus der internen Datenbank heraus suchen.

Die Digital Truth App (Massive Dev Chart Timer) kann man sich über den Hersteller laden. Dort sind dann die Links zu den jeweiligen „Stores“ zu finden, passend für den eigenen Handytyp (Iphone oder Android).

Die nächste hier vorgestellte App ist sehr ähnlich vom Grundprinzip und zunächst kostenlos:

Dunkelkammer App: Film Entwicklung Pro / Demo

Die App „Film Entwicklung“ ist nicht ganz so schön anzusehen wie die Digital Truth App. Sie ist aber im Funktionsumfang umfangreicher, lässt sich dadurch jedoch etwas komplizierter Bedienen.

Filmentwicklung App

Film Entwicklung ist komplett in deutscher Sprache erhältlich. Ich komme einfach nicht dahinter, was der Unterschied zwischen der Pro-Version und der kostenlosen Demo ist. Vielleicht funktioniert die Demo irgendwann nicht mehr?

Man kann übrigens in den Einstellungen auch hier das Display auf rot schalten. Aber wie gesagt: Zumeist wird dies unnötig sein. Es ist ein netter Effekt.

Als Datenbank dient für „Film Entwicklung“ die sogenannte „Mahoosive Datenbank“ mit derzeit (Veröffentlichung dieses Artikels) 35351 Einträgen (Eigenangabe).

Letzten Endes macht dieses Programm das selbe wie alle hier vorgestellten Apps: Man stellt sich die eigenen Werte aus der Datenbank zusammen, speichert dies vielleicht als Favorit ab und lässt hernach die Zeiten ablaufen, während man seinen Film entwickelt.

Sie können sich das Programm über die Seite des Herstellers herunter laden. Die kostenlose „Demo Version“ gibt es zumindest für Android im Playstore. Edit: Offenbar gibt es dazu keine Gratis-Demo mehr.

Dev it!

Die dritte App für das Entwickeln von Filmen nennt sich „Dev it!“. Dieser Imperativ heißt dann übersetzt soviel wie „Entwickele ihn“ – den Film.

Bei dieser App sehe ich nicht so recht durch. Zunächst muss man sich augenscheinlich registrieren (dies geht schnell aus dem Programm heraus und ohne Nachfrage [Phantasieangaben]). Offenbar gibt es hier eine Community, die stets Vorschläge zu unterschiedlichen Entwicklungszeiten macht bzw. in das Programm einträgt.

Edit: Die Registrierung ist zum reinen Abfragen der Einträge und zum Starten des Timers nicht nötig.

Diese muss man dann erst einmal suchen – und hier ist dann offenbar eine Internetverbindung nötig. Für die Suche muss man die Eingaben selbst machen. Dann kann man aber auch gleich Google nutzen und die Stoppuhr der Handy-Uhr. So richtig möchte mir „Dev it“ nicht gefallen.

dev it app

Auch hier lassen sich Favoriten für die eigenen Filme / Entwickler anlegen. Die grafische Darstellung des Timers gefällt mir persönlich hier hingegen am besten, da sie mittels Zahlen und per Balken angezeigt wird (ebenfalls in Rot gehalten).

Schön ist auch der „Verdünnungsrechner“ für jegliche Fotochemie: Man gibt die Herstellerangabe der Verdünnung ein (z. B. 1+1) sowie die Endmenge. Aber dies könnte man sich auch „analog“ ausrechnen.

DEV it! ist jedoch kostenlos und man kann sich die App für Android oder für das Iphone herunter laden.

Den Flugmodus anschalten nicht vergessen

Stellen Sie sich vor, Sie entwickeln gerade einen Film, die App zeigt Ihnen, wie lange Sie noch entwickeln müssen und wann gestoppt werden soll. Plötzlich ruft die Liebste an! Dies wäre an dieser Stelle ungünstig, denn dadurch werden Sie völlig aus dem Konzept geraten. Daher ist es sehr zu empfehlen, vorher das Handy auf den sogenannten „Flugzeugmodus“ umzuschalten. Im Flugmodus sind sämtliche Funkverbindungen deaktiviert. Das Smartphone ist dann lediglich ein Minicomputer ohne Telefonfunktionalität.

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Die sicherlich günstigste und einfachste Art, Kleinbild-Dias und -Negative zu digitalisieren: mit dem eigenen Smartphone. Hierzu gibt es einen Aufsatz, der oben das Handy hält. Unten befindet sich ein Leuchtpult zum Durchleuchten. Man benötigt noch eine App, die kostenlos zum Download bereit steht. Natürlich erhält man hierdurch nicht die Qualität eines richtigen Filmscanners. Für kleinere Drucke oder das Teilen via sozialem Netzwerk reicht die Bildqualität sicherlich aus.

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Fazit

Ein Stift, eine Stoppuhr (Armbanduhr) und ein kleiner Zettel reichen auch im 21. Jahrhundert aus, um die richtigen Zeiten zur Filmentwicklung einzuhalten. Zuvor kann man etwas (Internet-) Recherche für den eigenen Film / den eigenen Filmentwickler tätigen.
Ich persönlich handhabe es so und benutze keine dieser Apps. Ich nutze aber die interne Stoppuhr meines Handys zur Filmentwicklung (Flugmodus nicht vergessen). Diese speziellen Entwicklungsprogramme sind sicherlich sinnvoll für Fotofreunde, die mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Filmen und Entwicklern experimentieren möchten.
Letztendlich wird man aber seine drei, vier Lieblingskombinationen an Filmen und Entwicklern besitzen und diese Zeiten einfach notiert haben. Es ist eine nette Spielerei. Ich würde aber kein Geld dafür ausgeben.

Nutzen Sie / nutzt ihr ein Smartphone für die analoge Fotografie?

veröffentlicht: 26.12.16 | letzte Änderung: 28.12.22

Verschlagwortung dieses Artikels:
der Autor dieser Seite

Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der analogen Lichtbildkunst und stehe entweder in der Dunkelkammer oder digitalisiere meine Filme am Computer. Analoge-Fotografie.net ist ein ›Ein-Mann-Betrieb‹. Daher kann es manchmal etwas dauern, bis ich Kommentare beantworte.

Meine Internetseite bietet übrigens ein klassisches Inhaltsverzeichnis mit allen Artikeln – ordentlich aufgelistet.

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2 Kommentare

Drei Smartphone- / Tablet-Apps für das analoge Fotolabor

  1. Henning sagt:

    Ich habe mir jetzt Develop! kostenfrei aus dem AppStore von Apple auf mein iPhone geladen.
    Den Entwicklungsprozess für meine Film / Entwicklerkombination waren in einfachen Schritten erfasst.
    Mit Sprachsteuerung kann man zwischen den einzelnen Schritten weiterschalten.
    Für meine Zwecke ist das ausreichend.
    Eine Datenbank steht jedoch auch zur Verfügung.

  2. Nils sagt:

    Hallo Thomas – wieder ein weiterer interessanter Artikel auf deinem Fotografie Blog. Zur Frage: Nee analog soll bei mir analog sein. Ok, für alle Fälle habe ich die Belichtungsmesser App installiert falls bei meiner Canon A1 mal die Batterie leer sein sollte. Aber für meine Filme (meistens Tmax 400 in D76) habe ich doch einfach ein kleines Notizbüchlein in dem auch andere Laborangaben notiert sind. Das reicht mir völlig aus.

    Gut Licht,
    Nils

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