PDF „Sonderwünsche“ für die Filmentwicklung im Großlabor zum Download
Wenn man Filme zum Entwickeln über einen Drogeriemarkt (an ein Großlabor) abgibt, gibt es häufig nur ein winziges Feld für Sonderwünsche auf der Filmentwicklungstasche. Man kann aber einfach einen entsprechenden Zettel mit hinein legen.
Die Filmtüten, in die man einen Film steckt, um diesen äußerst günstig über einen Drogeriemarkt entwickeln zu lassen, sind versehen mit diversen Ankreuz-Optionen. Man muss hierbei dann schon aufmerksam sein, damit man nicht aus Versehen das Falsche markiert.
Auf den meisten Tüten gibt es ganz unten noch ein kleines Kästchen „Sonstiges“ oder so ähnlich:
Wie man auf der Abbildung sieht, habe ich hier aber nicht meinen Sonderwunsch notiert – sondern einfach »siehe innen«.
Und was befindet sich innen?
Ich habe mir einfach einen Zettel ausgedruckt, auf dem typische Sonderwünsche aufgelistet sind:
- Der Film soll nicht geschnitten werden – Etwa wenn man eine Spezialkamera (z. B. Panoramakamera) mit ungewöhnlichem Bildformat benutzt hatte oder wenn die genutzte Kamera bisweilen Bildüberlappungen produziert und man hier nach menschlichem Auge schneiden möchte.
- Es soll nur der Film entwickelt werden – keine Papierbilder obendrauf. Das spart Geld, wenn man die Papierbilder nicht benötigt. Ich digitalisiere meine Farbfilme. Ich benötige die Papierbilder höchstens als Vorschauen.
- Push- und Pull-Entwicklung: Eine bewusste Unter- oder Überbelichtung des Filmes kann damit in einem gewissen Maß korrigiert werden.
- Crossentwicklung = Fehlfarben-Entwicklung eines Diafilmes in der hierfür eigentlich falschen Chemie (nämlich der für Negativfilme)
- Es gibt noch einen Platzhalter für einen weiteren Sonderwunsch.
Die Sonderwünsche können dann einfach über das jeweilige Kästchen davor angekreuzt werden. Ich denke, das versteht jeder Mitarbeiter und Missverständnisse kommen nicht auf. Der Zettel wird mit der Filmpatrone in die Entwicklungstasche gesteckt.
Insbesondere bezweifle ich, dass Push / Pull und die Crossentwicklung von einem Großlabor als Beauftragter eines Drogeriemarktes durchgeführt werden. Aber versuchen kann man es es ja. Wenn man Herzchenaufkleber hat oder dergleichen, kann man das Blatt noch verzieren. Vielleicht hilft’s?
Beispielsweise bei Rossmann wurde berücksichtigt, dass ich keine Papierbilder wünschte. So gab es nur die reine Filmentwicklung zum unschlagbaren Preis. Zudem wurde auf Wunsch auch nicht der Film geschnitten (Ich erhielt ihn als Rolle zurück). Aber dies kann morgen auch schon wieder anders sein. Wer solide Qualität wünscht und einen direkten Kontakt, kommt an einem Fachlabor nicht vorbei.
Mein Formular »Sonderwünsche zur Filmentwicklung« kann man sich hier als PDF-Datei herunter laden und gerne benutzen.
Ich habe das Formular im Format Din A5 gleich zweimal auf einem Bogen in der Größe Din A4 angelegt. So wird beim Ausdrucken kein Platz verschenkt. Außerdem ist hier Din A5 die perfekte Größe, denn das Blatt passt genau in die Filmentwicklungstüte der Großlabore hinein.
Zuletzt noch ein Hinweis: Es kann auch sein, dass die Filmtaschen an Großlabore ins Ausland gehen. Ein Bekannter von mir schreibt häufig »Niet knippen« auf die Filmtüte (niederländisch für „nicht schneiden). Bei meiner Vorlage gehe ich zunächst davon aus, dass ein deutsches Großlabor angesteuert wird.
Credits müssen sein: Den Tipp mit dem Hinweisbogen habe ich von hier. Da dort aber der Download nicht mehr funktioniert, habe ich mir solch ein Formular einfach selber angelegt.
Danke für das PDF, das ist natürlich viel besser, als mein schriftliches Gequetsche auf der Filmtasche! Da ist wirklich wenig Platz. Aber dennoch, es hat immer funktioniert. Da ich aber höchstens mal einen Farbfilm im Jahr habe, fällt bei mir auch nur „nicht schneiden“ oder „keine Abzüge“ rein. Allerdings hatte ich vor Jahren auch mal Push und Pull gemacht, das dauerte länger, was absolut ok ist. Es wurde dann auch vermerkt, dass die Sachen dann per Hand gemacht würden. Ich kann mich aber nicht entsinnen, ob es teurer war. Ich meine Aber bei Rossmann gab es so vor einem Jahr Probleme, weil ich keine Abzüge wollte. Nun ja, Verschwendung. Aber dennoch, Großlabore sind eben doch die günstigere Wahl und waren für meine Ansprüche bisher sehr ausreichend und ich bin froh, dass es sie gibt. Schwarzweiß mache ich ebenso selbst.
Vielen Dank für das Teilen der eigenen Erfahrung! Also war es zumindest in der Vergangenheit möglich, sich Push & Pull zu wünschen. Ich plane für einen zukünftigen Artikel, einen Testfilm zu belichten. Damit werde ich dies aktuell mal ausprobieren.
Hallo Thomas.
In meiner Zeit als Fotofachverkäufer war das die Regel, dass bestimmte Kunden Sonderwünsche hatten. Wir haben solche Aufträge immer gesondert in eine Tasche gepackt und zu Händen des Laborleiters geschickt. Unser Labor war Cewe in Oldenburg und das hat immer reibunslos funktioniert, auch wenn die Kunden wegen der Sonderwünsche etwas länger warten mussten. Mit der Zeit wurde dieser Service vom Labor aber nach und nach reduziert oder mit Preisaufschlägen versehen, weil viele Dinge sich nicht mehr gerechnet haben.
Sicher ist heute nicht mehr so viel möglich aber letztendlich muss man froh sein, dass es sowas in der digitalen Welt überhaupt noch gibt.
Was mich mal interessieren würde: Verlängern sich die Wartezeiten bei Sonderwünschen und/oder wurde schon mal gesondert berechnet?
Schönen Gruß
Günter
Hallo Günter, vielen Dank für deine Einblicke eines damaligen Fotofachverkäufers! Die einzigen Sonderwünsche, die ich bisher angab, waren „nicht schneiden“ und „keine Papierabzüge“ (vom Rollfilm). Dies hatte tatsächlich recht lange gedauert. Aber da ich fast immer nur S/W-Filme belichte und diese ja selber entwickele, fehlen mir hier einfach genügend viele „Versuche“, um beurteilen zu können, inwiefern sich der Entwicklungs- und Versandprozess dabei länger gestaltet, als würde man nur das „Standard-Programm“ wählen. Gesondert berechnet wurde bei mir damals nichts. Im Gegenteil: Durch das Weglassen der Abzüge wurde es billiger.