Analoge-Fotografie.net

Informationsseite mit vielen Hinweisen und Tipps

Kodak D76 – meine Entwicklungszeiten für diverse Filme

Thomasletzte Änderung: Aug 2024 Notizen4 Kommentare

An dieser Stelle gibt es zwei kleine Tabellen mit einigen von mir genutzten Entwicklungszeiten für diverse S/W-Filme im S/W-Negativentwickler „Kodak D76“.

Der »Kodak D-76« zählt für mich zum guten Standard: Mit diesem Filmentwickler kann man eigentlich nichts falsch machen. Wohl jeder S/W-Film (Ausnahmen vielleicht Sonderfabrikate) kann darin, seinen Eigenschaften gemäß, für eine gute Qualität entwickelt werden.

D76 kann in der Stammlösung als Mehrfachentwickler verwendet werden. Ich verdünne den Entwickler (die Stammlösung) meist im Verhältnis 1+1 mit Wasser und nutze somit einen Einmalentwickler, welchen ich nach der Entwicklung entsorge.

Zunächst etwas zu den Vor- bzw. Nachteilen der unterschiedlichen Konzentrationen:

Vorteile / Nachteile

D-76Stammlösung (Mehrfachentwickler)Verdünnung (Einmalentwickler)
Vorteile
  • zunächst einfach zu verwenden (ausgießen, zurück gießen, wiederverwenden)
  • feineres Korn
  • ökonomisch effizient
  • etwas schärfer arbeitend
  • Durch die Verdünnung gut temperierbar (wichtig im Sommer).
  • Einmalentwickler nutzen naturbedingt nicht ab: Keine Verlängerungsfaktoren nötig.
Nachteile 

  • Nach X Filmen muss die Entwicklungszeit angepasst (verlängert) werden.
  • Da der Entwickler nicht mehr verdünnt wird: Temperieren mit Wasser nicht möglich.
  • weniger scharf zeichnend als in der Verdünnung
  • nicht so feines Korn wie bei der Stammösung
  • nicht so ökonomisch wie als Mehrfachentwickler

 

Diese Entwicklungszeiten für D-76 beziehen sich alle auf eine Entwicklung bei einer Temperatur von 20 °C.

Entwicklungszeiten als Mehrfachentwickler (Stammlösung)

Hinweis: ›Stammlösung‹ wird häufig auch als ›Stocklösung‹ bzw. im Englischen als „stock“ bezeichnet.

FilmEntwicklungszeitKipprhythmus
Fomapan 4008 Minutenerste 60 Sekunden durchgehend; dann jede Min. je 10 Sekunden
Agfaphoto APX 100 / Kentmere 1009 Minutenerste 60 Sekunden durchgehend; dann jede Min. je 10 Sekunden
Ilford Delta 1008,5 Minutenerste 30 Sekunden durchgehend; dann jede 1/2 Minute einmal hin / einmal her

Entwicklungszeiten als Einmalentwickler (1+1)

FilmEntwicklungszeitKipprhythmus
Rollei Superpan 200
(wie ca. 100 ASA belichtet)
11 Minutenerste 30 Sekunden durchgehend; dann jede 1/2 Minute einmal hin / einmal her
Kentmere 400 / APX 400 neu14 Minutenerste 30 Sekunden durchgehend; dann jede 1/2 Minute einmal hin / einmal her

Hinweis: Diese Angaben funktionieren bei mir recht gut. Ich belichte meine Filme im Zweifel eher reichlich und nicht zu knapp, wie es bei den eher einfach aufgebauten internen Belichtungsmessern vieler Analogkameras oft vorkommt.

Test auf Effektivität

Wenn man sich nicht sicher ist, ob der angesetzte Entwickler noch funktioniert, weil der Ansatz vielleicht bereits zwei Jahre her ist, kann man ihn vage testen:

Ich nehme einen Filmschnipsel APX 100 und tauche ihn (im Hellen) in die D-76-Stammlösung. Nach ca. 30 Sekunden müsste er sich leicht verdunkeln. Dann kann davon ausgegangen werden, dass der Entwickler zumindest oberflächlich noch funktioniert.

Bei einem Schnipsel Ilford Delta 100 hatte ich ca. 60 Sekunden gemessen, ab wann im Hellen bei funktionierendem D76 eine leichte Schwärzung einsetzt.

Dieser Inhalt ist Teil der Notizen. Dies sind keine regulären Artikel sondern eher archiviertes Wissen, für welches es sich nicht lohnt, je einen ganzen Beitrag zu schreiben.

veröffentlicht: 9.08.24 | letzte Änderung: 10.08.24

der Autor dieser Seite

Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der analogen Lichtbildkunst und ich stehe entweder in der Dunkelkammer oder digitalisiere meine Filme am Computer. Analoge-Fotografie.net ist ein ›Ein-Mann-Betrieb‹. Daher kann es manchmal etwas dauern, bis ich Kommentare beantworte.

Damit man sich hier gescheit orientieren kann, besitzt meine Website ein schönes → Inhaltsverzeichnis. Und damit man auf dem Laufenden bleiben kann, gibt es einen kleinen, feinen → E-Mail-Newsletter.

Für viele dieser Beiträge hatte ich so manchen Film belichtet. Wenn es hier tatsächlich etwas Wertvolles zum Mitnehmen gab, würde ich mich über eine kleine Filmspende via Paypal freuen:

Paypal-Spendenknopf Paypal-Spendenknopf Paypal-Spendenknopf

4 Kommentare

Kodak D76 – meine Entwicklungszeiten für diverse Filme

  1. Frau Müller sagt:

    Hallo Thomas,

    schau mal hier
    https://www.ilfordphoto.com/amfile/file/download/file/1829/product/708/?___store=ilford_brochure&___from_store=ilford_uk

    Ich hoffe Du bist mir nicht böse wenn ich Dir einen englischsprachigen Link schicke.

    Du siehst die Verdünnung 1+3 findet sich im Originaldatenblatt von Ilford.

    Gruß

    Frau Müller

  2. Frau Müller sagt:

    Hallo Thomas,

    der Kodak D76 ist identisch mit Ilford ID11.

    Wenn Du diesen Entwickler besonders ökonomisch nutzen möchtest dann kannst Du ihn auch in der Verdünnung 1+3 verwenden. Gerade in Verbindung mit Ilford Delta-Filmen bekommst Du so lt. Datenblatt von Ilford mit die besten Ergebnisse.

    • Thomas sagt:

      Hallo Frau Müller, danke für den Hinweis! Tatsächlich hatte ich vor solchen dünnen Lösungen immer etwas Scheu. Ich werde dies beim nächsten Mal ausprobieren.

Kommentare erscheinen nicht sofort bzw. werden manuell freigegeben. Mit dem Absenden des Formulars stimmen Sie der Datenschutzerklärung zu bzw., dass Ihre eingegebenen Daten gespeichert werden. IP-Adressen werden nicht gespeichert.

×

Der Kommentar wurde eingereicht und muss zunächst manuell freigeschaltet werden. Vielen Dank!