Tungsten-Film
Ein s. g. »Tungsten Film« ist (meist) ein fotografischer → Diafilm, welcher für warmweißes Umgebungslicht bestimmt ist: Normalerweise würden die Bilder bei solch einem Licht (Glühlampenlicht, Kerzenlicht, …) für einen deutlichen Gelbstich auf den Fotografien sorgen, wenn man hierbei einen Tageslichtfilm ohne → Korrekturfilter verwendet. Es gab jedoch auch einige wenige Farbnegativfilme, welche spezielle für dieses „warme“ Licht entwickelt worden sind (z. B. der Kodak »Portra 100T«).
Heute ist dies kein Problem: Man filtert so etwas innerhalb der digitalen Bildbearbeitung einfach mittels manuellem Weißabgleich aus. Noch in den 1990er Jahren jedoch nutzte man bei diesen Lichtverhältnissen eben den Tungsten Film, welcher für genau dieses gelbliche Licht korrigiert ist.
Würde man diesen Film jedoch bei weißem Tageslicht oder Blitzlicht nutzen, würde man wiederum Fotografien mit einem Blaustich erhalten. Früher wurde dies (insbesondere beim Film) auch bewusst genutzt, um bei Tageslicht Nachtaufnahmen (hoher Blauanteil) zu simulieren (›Amerikanische Nacht‹).
Der Begriff „Tungsten“ ist das englische Wort für ›Wolfram‹ und er bezieht sich auf das Material, aus welchem die Glühfäden von klassischen Glühlampen bestehen.
Auch heute gibt es noch Tungsten-Filme: Hierbei handelt es sich eigentlich um Kinofilm, welcher etwas modifiziert und geschnitten in Kleinbildpatronen konfektioniert wurde bzw. zum Fotografieren angeboten wird (z. B. »CineStill-Film«).