Chromogener Film
Ein s. g. »chromogener Film« ist ein S/W-Film, welcher eigentlich ein verkleideter Farbfilm ist: Mit ihm erhält man tatsächlich S/W-Negative. Der Entwicklungsprozess jedoch sollte der für → Farbnegativfilm sein.
Dies hat den Vorteil, dass man einen solchen chromogenen Film zur Entwicklung in jedem Drogeriemarkt abgeben kann, denn dort (bzw. eher im Großlabor) wird primär mit der standardisierten Farbfilm-Chemie (»C41«) gearbeitet. Mit „echten“ S/W-Filmen haben diese Labore mitunter Probleme.
Ein weiterer Vorteil eines chromogenen Film ist, dass beim Digitalisieren mittels → Filmscanner die dort ggf. integrierte automatische Staub- und Kratzerentfernung via Infrarotkanal korrekt funktioniert, was bei ›normalen‹ S/W-Filmen (aufgrund des enthaltenen Silbers) ansonsten nicht funktioniert.
Ursprünglich waren chromogene Filme sicherlich für Fotojournalisten gedacht (damals wurde in der Presse hauptsächlich S/W fotografiert): Diese Filme konnten nun völlig automatisiert in den s. g. »Minilabs« für Farbfilme entwickelt werden.