Vorfrühling – Farbfotografie zwischen Winter und Frühling
In diesem Beitrag geht es ausnahmsweise (fast) gar nicht ums Technische wie sonst. Ich zeige nur einige Fotografien: Der Frühling ist noch gar nicht da. Aber leise kündigt sich eine Veränderung an.
Ein ziemlich großzügiger Leser meiner Seite hatte mir eine Kiste voll mit zwar abgelaufenen, aber weiterhin intakten Farbfilmen zukommen lassen. Diese Filme wurden die letzten 20 Jahre offenbar gut gekühlt, so dass sie augenscheinlich keine Nachteile aufweisen (bis auf einen leichten Empfindlichkeitsverlust, s. u.). Anfang März lud ich damit meine Kamera und zog los:
Der Frühling hat noch gar nicht begonnen. Die Natur schläft noch wie ein Tier im Winterschlaf. Es sind kaum Menschen zu sehen. Aber doch: An einigen Stellen regt sich schon etwas – eine leichte Vorahnung von Frühling.
Ich fahre häufig mit dem Rad durch dieses Gelände. In der warmen Jahreshälfte ist hier alles grün und belebt. Im Winter und im »Vorfrühling« ist es recht verweist, man könnte meinen trist. Aber ich mag auch diese Stimmung – wie alles ruht.
Es tun sich bisweilen im Gebüsch schon einige Farbtupfer auf. Doch bis der Frühling richtig beginnt, braucht es noch Zeit. Unter diesem Gelände wurde früher einmal Braunkohle abgebaut. Daher ist es auch nicht bebaut. Heute ist es ein Naherholungsgebiet für die gleich angrenzend wohnende Bevölkerung.
Fotografiert hatte ich mit meiner »Kiev 60« (bzw. der Arax-Version davon). Als Film nutzte ich einen seit zwanzig Jahre abgelaufenen »Fuji NPH 400«. Wenn man Serien fotografiert und sich dabei das Licht etwas ändert, hat man häufig Probleme mit einer gleichen Farbausfilterung. Ein Problem, welches man bei der S/W-Fotografie nicht hat. Auch hier ist es mir nicht vollständig gelungen, die Farben so auszufiltern, dass die Fotografien nebeneinander stehend „gleich“ aussehen. Irgendwann hat man dann auch keine Lust mehr.
Der Film scheint mir – meinem Test nach – auch nicht (mehr?) die Empfindlichkeit von 400 ASA zu besitzen und ich belichtete ihn wie ISO 200. Selbst bei diesem trüben Wetter reichte mir hier mein Einbeinstativ und alle Aufnahmen sind für einen konservativen Anspruch bis ins Detail scharf.
Dann gab es offenbar vom Abfotografieren von der Leuchtplatte Streulicht. Man sieht dies bei zwei Bildern im Himmel: Ein gelber Schein. Ich digitalisiere Filme – der Planlage bzw. der Schärfe wegen – gerne zwischen zwei Glasflächen. Beim nächsten Mal werde ich eine davon mit einer festen 6×6-Maske austauschen, damit kein Fremdlicht an den Seiten der Motive vorbei scheinen kann. Soviel zum Technischen.
Demnächst fahre ich wieder mit dem Rad über das Gelände. Mal sehen, wie sich die Natur innerhalb von zwei Wochen bereits verändert hat. Das geht jetzt im Vorfrühling schnell.