Buch-Neuerscheinung: „Entdeckungen in der analogen Fotografie – entschleunigt klassisch fotografieren“ von Matthias Kistmacher

In diesem Gastbeitrag stellt Matthias Kistmacher sein neues Buch vor. Thematisch geht es um „Entschleunigung“ bzw. um das Besondere beim Fotografieren mit analogen Kameras, weniger um das Technische dabei.

Buchdeckel des Buches Entdeckungen in der analogen Fotografie von Matthias Kistmacher

Der Weg ist das Ziel und alles braucht eine angemessene Zeit. Beides macht den Kern der Entschleunigung aus und gilt auch für die handwerkliche, ursprüngliche Fotografie. Mit seinem nun erschienenen Buch „Entdeckungen in der analogen Fotografie – entschleunigt klassisch fotografieren“ zeigt Matthias Kistmacher, dass die analoge Fototechnik und der Umgang mit ihr entschleunigtes Fotografieren hervorragend unterstützen und Spielräume für Kreativität und Inspiration bieten. Was steckt in dem neuen Buch und welchen Nutzen bringt es mir als Neuling und als erfahrener Anwender in der Welt der analogen Fotografie?

Warum (wieder) analog fotografieren? Entschleunigung und Nachhaltigkeit

Im Eingangskapitel bietet des Buch mit dem Wunsch nach Entschleunigung und dem Trend zur Nachhaltigkeit zwei Zugänge zur (Wieder- ) Entdeckung der analogen Fotografie in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Beschleunigung des Lebens. Zunächst geht es um die Idee einer „slow photography“, die dem ursprünglichen und handwerklichen Prozess des Fotografierens mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem schnellen und zahlreichen Ergebnis. Gezeigt wird, welcher Zauber in der Selbstbeschränkung, der Langsamkeit und dem Warten auf das Foto als Ergebnis des kreativen Prozesses der Fotografie liegt und wie erfüllend die Kontrolle über ihn für den Fotografen sein kann.

Im Anschluss daran steht die Nachhaltigkeit der analogen Fotografie im Fokus. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie wir durch die Nutzung auch viele Jahrzehnte alter analoger Kameras, den sorgsamen Umgang mit Fotochemikalien und deren Entsorgung sowie den achtsamen Umgang mit Motiven nachhaltig fotografieren können.

Ikonen klassischer Fotokameras und markante Bauteile

Warum garantieren gerade die Merkmale und Eigenheiten der analogen Fototechnik Entschleunigung und handwerkliche Ursprünglichkeit beim Fotografieren? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Buchkapitel zwei und drei. Zunächst werden besonders ikonische und für die Alltagsfotografie hervorragend geeignete analoge Kameras wie Leica M, Rolleiflex oder Rollei 35 vorgestellt. Ausgehend von der Entwicklungsgeschichte über die Beschreibung der wichtigsten Kameraeigenschaften bis hin zum praktischen Einsatz wird den Lesern ein möglichst einfacher und spielerisch-entdeckender Zugang zu den ausgewählten Modellen ermöglicht. Im Fokus steht also dabei, welche Inspirationen zur Kreativität von der jeweiligen Kamera ausgehen und welches „Fotografiergefühl“ die ausgewählten Modelle gerade heute noch oder wieder vermitteln. Beschrieben wird daher nicht, was eine spezielle Kamera „besser“ oder „anders“ kann im Vergleich zu einem anderen Kameratyp, sondern, wie der Fotograf das Fotografieren mit einem bestimmten Modell erlebt hat. Ein deutschlandweiter Report zu Werkstätten für analoge Kameratechnik rundet dieses Kapitel ab.

Mit dem Auslöser und dem Sucher werden nachfolgend zwei Bauteile klassischer Kameras vorgestellt, die das analoge Fotografiererlebnis in besonderem Maße charakterisieren und prägen. Und dies nicht nur in rein technischer, sondern auch in visueller und gestalterischer Hinsicht, denn sie beeinflussen unser fotografisches Sehen und damit die Wahrnehmung unserer Motive. Dazu kommen die unverkennbare Melodik mechanischer Auslöser und die Bedeutung des Suchers als „Bühne“ dessen, was wir sehen und mit der Kamera festhalten wollen.

Fotografieren mit besonderen Filmtypen

Der Fotomarkt hält heute wieder ein breites und tiefes Sortiment unterschiedlichster Filmtypen bereit, auch dank des Auftritts gänzlich neuer Anbieter. In vierten Kapitel des Buches werden drei besondere Arten von analogen Filmen und ihre spektakulären Bildwirkungen behandelt.
So entfalten Diafilme erzählerisches Potenzial und Infrarotfilme sind in der Lage jenseits des menschlichen Sehens Motive aufzuzeichnen und tatsächlich fantastische, ja mystisch wirkende Bilder zu kreieren. Eine sogar eigenständige Kunstrichtung begründen seit einigen Jahren abgelaufene oder überlagerte Filme. Sie entfachen auch noch nach Jahrzehnten kaum für möglich gehaltene Bildeffekte, die gewohnte Motive in gänzlich neuem Licht erstrahlen lassen. Für alle Filmtypen werden ausführlich Verfügbarkeit, Eigenschaften sowie die optimalen Einsatzbedingungen besprochen und mittels Beispielfotos illustriert.

Klassische Formate und Brennweiten

Kapitel fünf greift mit der Selbstbeschränkung und der Konzentration auf das Wesentliche zwei für entschleunigtes Fotografieren charakterisierende und im ersten Kapitel angesprochene Merkmale auf. Gezeigt wird, dass es in der Praxis alles andere als langweilig ist, sich auf nur eine Brennweite wie zum Beispiel 35 oder 50 mm an einer älteren analogen Kamera zu beschränken, ganz im Gegenteil: Es „zwingt“ förmlich dazu, kreativ zu werden und ganz nebenbei neue bildliche Ausdrucksformen zu finden, die ganz nebenbei neue und verfeinerte fotografische Stile formen. Statt sich unter oftmals zu vielen technischen Features und Einstelloptionen entscheiden zu müssen, bleibt so mehr Zeit für das Motiv.

Neben einigen technischen und optischen Grundlagen zu den häufig als „klassisch“ bezeichneten Brennweiten 35 und 50 mm hält dieses Buchkapitel spannende Fotoreportagen in Amsterdam und New York bereit. Denn selbst in solchen Megametropolen kann mit wenig analoger Technik entschleunigt fotografiert werden ohne dass das Gefühl entsteht, attraktive Motive verpasst zu haben oder eine bestimmte technische Ausstattung gerade nicht in der Fototasche vorzufinden.

Fotos aus der eigenen Dunkelkammer

Im Schlussteil des Buches wird der Prozess der Positiventwicklung in der heimischen Dunkelkammer dargestellt. Unter der auch hier verfolgten Leitidee der Entschleunigung zeigt sich, welch Zauber im Warten auf das selbstentwickelte Bild liegt. Auch dieses gespannte und mit kreativem Schaffen ausgefüllte Warten ist eine Facette entschleunigter Fotografie durch die analoge Fototechnik. Die einzelnen Stufen des Positivprozesses (Entwicklung, Fixierung, Wässerung, Trocknung) werden jeweils für die Verwendung von PE- und Baryt-Fotopapier ausführlich erläutert, da sie sich in bestimmten Punkten wesentlich voneinander unterscheiden.

Entdeckungen in der analogen Fotografie: Entschleunigt klassisch fotografieren.

Das Buch "Entdeckungen in der analogen Fotografie" zeigt, dass die analoge Fototechnik und der Umgang mit ihr entschleunigtes Fotografieren hervorragend unterstützen und Spielräume für Kreativität und Inspiration bietet. In Form von Geschichten, vielen praktischen Tipps und zahlreichen Bildbeispielen vermittelt das Buch seinen Leserinnen und Lesern wie entschleunigt und nachhaltig die filmbasierte Fotografie ist.

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Werbung | Preis(e) aktualisiert am 18. November 2025, inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten | Alle Angaben ohne Gewähr

Anhang

Im Anhang des Buches finden die Leser einen aktuellen und sehr praxisnahen Serviceteil. Dieser umfasst Adressen von Kamerawerkstätten, die mit hoher Kompetenz und Leidenschaft analoge Kameras pflegen und reparieren können sowie Marktübersichten zu den im Buch besprochenen Film- und Fotopapiersorten.

Ausführungen und Preise:
Hardcover (ISBN 978-3819265853), 34,99 Euro;
Paperback (ISBN 978-3819229497), 21,99 Euro;
E-Book (ISBN 978-3819203428), 11,99 Euro
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