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2 Beispielscans vom Film mit dem Epson V800 / V850 in hoher Auflösung

ThomasKategorie: Blog 4 Kommentare

Für viele Fotofreunde, die analog fotografieren, die Bilder jedoch digital auf dem Computer wissen möchten, stellt ein einfacher Filmscanner oft einen Flaschenhals dar. Die Epson-Perfection-Scanner sind noch bezahlbar und können Filme in hoher Auflösung digitalisieren. Hier gibt es zwei Beispielbilder.

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Ich selbst vergrößere meine S/W-Negative hauptsächlich selbst im eigenen Fotolabor auf Papier. Hierbei ist es möglich, mit relativ einfacher bzw. günstiger Ausstattung (→ Ausstattung Fotolabor) großformatige Handabzüge mit hoher Schärfe bzw. Detailauflösung anzufertigen, sofern das jeweilige Negativ dies freilich zulässt. Meine Farbfilme scanne ich jedoch ein und auch so manches S/W-Negativ wird digitalisiert. Schnell merkte ich jedoch bei recht einfachen Scannern, dass ich die Qualität, die ich im Fotolabor erreiche, hier nicht bekommen kann. Nach einiger Recherche griff ich dann tiefer in die Tasche und kaufte mir einen der im Netz widersprüchlich diskutierten Epson V800 / V850 (bzw. den fast baugleichen V750 Pro). Man muss hierfür mindestens 700 € ausgeben, was bereits sehr viel Geld ist (diese Geräte waren früher günstiger, ca. 500 Euro). Doch ich glaube, mit weniger bzw. an einem Modell darunter werden meine Anforderungen an eine hoch aufgelöste Digitalisierung vom Film nicht gerecht.

der Epson V750 Pro

Der Vorgänger der aktuellen V800 / V850-Modelle: der Epson Perfection V750 Pro.

Wer bei einem eventuellen Kauf noch hadert, für den soll es hier zwei Digitalisierungen in maximal erreichbarer Auflösung geben (einmal vom Mittelformat und einmal vom Kleinbild), welche die maximal realisierbare Abbildungsqualität demonstrieren.

Scan vom 6×6-Mittelformat

Zunächst scannte ich mit meinem Epson V800 ein Negativ vom Mittelformat-Rollfilm. Stark verkleinert sieht mein Beispielbild so aus:

Scan mit dem Epson Perfection

Das sieht doch schon gut aus, ist in dieser Größe jedoch auch mit einfacheren Negativ-Scannern realisierbar. Digitalisiert wurde ein Adox CHS 100, den ich (glaube ich) seinerzeit in Rodinal entwickelte. Fotografiert wurde das Motiv mit einer 6×6-Spiegelreflexkamera (einer Pentacon Six mit dem Flektogon 50 mm f4 Weitwinkel). Dieses verkleinerte Foto wurde bereits etwas in der Bildbearbeitung in den Tonwerten angepasst, sowie leicht geschärft. Das selbe Bild in voller Auflösung können Sie sich hier herunter laden (Obacht: nur per Rechtsklick; ca. 6,3 MB groß). Sie müssen zudem warten, bis sich das Bild im Browser vollständig aufgebaut hat. Es ist ansonsten unscharf.

Die Aufnahme wurde natürlich mittels Stativ + Drahtauslöser und bei abgeblendetem Objektiv aufgenommen. Auch dies sind wichtige Faktoren, möchte man eine möglichst hohe Bildschärfe erreichen. Der Hintergrund hingegen liegt außerhalb des Fokus.

Anhand des Beispielscans sehen Sie, welch hohe Detailauflösung mit dem „Heimscanner“ Epson V800 realisierbar ist. Rechnet man rein nach Pixeln, besitzt der Scan eine Auflösung von ca. 50 Megapixel. Bei einem hohen Qualitätsanspruch von 300 DPI kann man dieses Foto also auf ca. 60 x 60 cm drucken lassen und kann dann als Betrachter weit mit der Nase ans Bild heran treten, ohne schwammige Strukturen oder gar Pixel zu erblicken. Normalerweise druckt man Motive in dieser Größe jedoch mit bereits ca. 180 DPI. Dann sind ganze 1 Meter Kantenbreite durchaus möglich (so etwas betrachtet man sich natürlich mit einem entsprechenden Abstand). Ich lasse meine Mitelformat-Scans vom Epson Perfection durchaus recht groß drucken und hier müssen sich die Vorlagen nicht von denen von teuren Trommelscannern verstecken:

große Drucke

große Drucke auf Basis je einer 6×9-Digitalisierung

eine Produktabbildung

Mit dem neuen Epson V800 kann man Negative und Dias scannen, welche eine ähnlich hohe Auflösung besitzen wie ein "Profi-Scanner", bereits mit der Standard-Software. Man muss sich hierfür jedoch auch in gewisse Scann-Techniken belesen (Suchfunktion dieser Seite). Es können bis zu 24 Negative auf einmal digitalisiert werden (unbeaufsichtigt). Das Filmformat reicht von Minox bis zum Großformat-Planfilm.

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Es gibt einige Scan-Anbieter, die Ihre Filme mit professionellen (Trommel-) Scannern digitalisieren. Es ist klar: Dieses Handwerk bedarf genügend Zeit an Studium, wenn man dies selbst in hoher Qualität machen möchte. Hat man diese Zeit und ist bereit, ca. 700 bis 800 Euro für einen Scanner wie den Epson auszugeben, dann wird man diesen Einsatz bei vielen Bildern recht bald amortisiert wissen, wenn man dies einmal den Kosten professionell angefertigter Scans gegenüberstellt. Dies gilt insbesondere für das Mittelformat. Bei Kleinbildvorlagen haben weiterhin die sehr teuren Scanner die Nase vorn. Doch auch ein Scannen vom Kleinbild geht mit solch einem Flachbettscanner gut, wie gleich gezeigt wird.
Ich selbst scanne immer „Rohscans“ und übergebe diese im Anschluss an eine tatsächliche Bildbearbeitung. Hier wird dann erst leicht nachgeschärft und eine entsprechende Tonwertkorrektur vorgenommen. Daher können Sie sich hier auch noch einmal die tatsächliche Digitalisierung des Negativs in voller Auflösung ansehen: → Rohscan (Obacht: nur per Rechtsklick, auch hier warten, bis das Bild vollständig aufgebaut ist), wenn beim Scan-Programm selbst jegliche Auto-Filter (Schärfe, Tonwertkorrektur) deaktiviert sind. Selbst ohne Scharfzeichnung ist hier (bei korrekter Höhe und Planlage des Filmes über dem Grundglas!) die Kantenschärfe bereits genügend gegeben. Doch auch dieser nachträgliche Schritt der Bildbearbeitung bedarf Wissen bzw. Zeit zum Studium. Wie ich „Rohscans“ nachbearbeite, erkläre ich hier.
Nun soll noch ein Beispielscan vom Kleinbild gezeigt werden:

Scan vom Kleinbildnegativ

Wieder wurde zunächst ein solcher „Rohscan“ angefertigt. Hierfür wurden wieder möglichst alle Bildanpassungsautomatiken des Scan-Programms deaktiviert. Im Anschluss wird eine solche „RAW-Datei“ bei dieser Scan-Technik an eine Bildbearbeitung (z. B. Photoshop, Lightroom, Gimp) übergeben. Dann erst entsteht das tatsächliche, finale Bild:

Beispielfoto Scannen

Hier wurde ein Agfaphoto APX 100 belichtet (mit einer recht simplen Agfa-Sucherkamera und dem Solinar-Objektiv [ein Tessar-Typ]). Auch hier waren das Stativ und der Drahtauslöser Pflicht bei der Aufnahme, möchte man eine maximale Schärfe. Entwickelt wurde das Negativ daheim im Entwickler „Kodak D76“ im verdünnten Einmalansatz 1+1. Diese Digitalisierung durch den Epson V800 können Sie sich freilich auch in maximaler Auflösung betrachten (wieder nur via Rechtsklick).

Wie Sie sehen, ist es hier auch bei Vorlagen vom Kleinbild möglich, qualitativ hoch auflösende Scans für große Drucke in guter Qualität anzufertigen. Nach Pixeln gerechnet beträgt hier die Auflösung theoretisch ca. 14 Megapixel (soviel wird ein „normaler“ Kleinbildfilm per se jedoch kaum erreichen). Bei einem Qualitätsanspruch von 300 DPI kann man das Bild also auf nicht ganz 40 cm lange Seite drucken lassen. Bei einem Qualitätsanspruch von 180 DPI sind Drucke mit ca. 64 cm lange Seite drin.

Doch wer einmal im eigenen Fotolabor Kleinbildnegative so groß vergrößert hat, weiß, dass das kleine Negativ maximal bis ca. 40 cm lange Seite vergrößert noch gut ansehnlich ist. Noch größere Drucke bzw. Vergrößerungen vom Kleinbildnegativ sind nur bei einem genügenden Betrachtungsabstand ansehnlich. Dies kann man jedoch bei Verwendung von hochauflösendem Film noch toppen, wie ich es jüngst mit einem ISO-25-S/W-Film demonstrierte.
Für dieses Beispielbild müssten Sie also in der 100%-Ansicht ca. zwei Meter vom Monitor weggehen. Denn bei solch einem Abstand betrachtet man sich solche großen Bilder. Sicherlich könnte man dies alles auch noch künstlich stark schärfen. Von so etwas sehe ich aber ab. Aus dem analogen Kleinbild ist tatsächlich nicht viel mehr heraus zu holen (Hochauflösungsfilme ausgeschlossen) – muss man ja auch nicht, damit ein Bild wirkt.

Scan-Technik

Oben hatte ich es bereits angerissen: Diejenigen, die einen solchen Flachbettscanner bereits einmal für das Scannen von winzigen Durchsichtvorlagen (gemeint ist fotografischer Film) benutzt haben, sind über die Ergebnisse durchaus geteilter Meinung. Ich habe sehr gute Erfahrung mit den Perfection-Scannern gemacht. Andere beklagen eine geringe Auflösung und mangelhafte Schärfe. Diese Kritik kann ich durchaus nachvollziehen, denn leider ist es mit dem Einlegen der Filme und mit einem Klick auf „Start“ nicht getan. Folgendes muss beachtet werden:

Den exakten Fokuspunkt über dem Grundglas treffen

Wie bei einer Kamera mit einem Objektiv besitzt ein solcher Scanner einen Brennpunkt. Das bedeutet, dass der Film in einer ganz bestimmten Höhe (hier ca. 4 mm) über dem Grundglas positioniert werden muss. Leider sind die Filmhalter von Haus aus öfter nur eher vage darauf eingestellt. Man muss zunächst Test-Scans machen bzw. die für seinen Scanner / für seine Filmhalter optimale Höhe heraus finden.

Epson V800 Scanhalter

Hier sehen Sie einen der neueren Filmhalter, die mit den V800 bzw. V850 Pro Scannern ausgeliefert werden. Diese Halter besitzen variabel einstellbare Füße (die Schieber). Hiermit kann in feinen Schritten die richtige Höhe der Filme über dem Grundglas eingestellt werden. Hierbei tun Sie also das Selbe wie beim manuellen Fokussieren bei einem Objektiv: Sie müssen den Brennpunkt exakt treffen.

Fokus beim Scannen

Bei den alten Filmhaltern (mit V700 / V750 Pro ausgeliefert) behelfe ich mir mit Kreppklebeband, welches ich je dreilagig erhöhte, und so bei meinen Tests den optimalen Fokuspunkt zu ermittelte.

eine Produktabbildung

Dieses Buch widmet sich dem Scannen von Fotografien mit der bekannten Software SilverFast Ai Studio.

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Erst, wenn sich der Film tatsächlich im Brennpunkt der Scanner-Optik befindet, darf über die tatsächlich realisierbare Auflösung des Scanners weiter geredet werden.

Exakte Planlage realisieren

Befindet sich der Film nun in genau der richtigen Höhe (im Brennpunkt) über dem Grundglas, wird man oft mit einem weiteren Problem konfrontiert: Er hängt durch. Dann ist die vorige Höhenkorrektur für einen bestimmten Teil der Filmfläche (der Mitte) natürlich für die Katz. Und dies ist der Vorteil von Trommelscannern: Hier wird der fotografische Film mittels einer Flüssigkeit und einer Folie nass auf eine Plexiglasrolle montiert. Hier kann nichts durchhängen. Wie löst man dieses Problem bei einem Flachbettscanner? Natürlich ist es auch hier möglich, das Dia bzw. den Film nass auf eine Glasscheibe zu montieren und diese dann durch Abstandhalter (in genau richtiger Höhe) über dem Grundglas zum Schweben zu bringen. Einfacher geht es mit einem „Sandwich“:

Glasträger für Negativscans

Hier wird eine durchgehende Planlage garantiert, indem der Film auf ein hochwertiges Grundglas (aus dem Labor-Vergrößerer) in exakter Höhe aufgelegt wird. Zusätzlich wird von oben ein sogenanntes „Antinewton-Glas“ (AN-Glas) aufgelegt, welches die Vorlage sozusagen flach drückt. Dieses spezielle AN-Glas ist insofern wichtig, dass es „Newtonschen Ringe“ unterdrückt, welche auftreten würden, wenn man hier normales (glattes) Glas verwendet. Auch das AN-Glas stammt aus dem Vergrößerer aus dem Fotolaborbedarf. Man kann aber auch Antireflexglas aus Bilderrahmen verwenden. Dieses müsste man ggf. beschweren, da es dünn bzw. leicht ist. Die S/W-Beispielbilder in diesem Beitrag wurden mit der abgebildeten Vorrichtung gescannt.

Leider sind manche Filme (insbesondere Farbfilme) bereits auf der unteren Filmschichtseite so glatt, dass dieses Sandwich hier nicht funktioniert: Newtonringe entstehen auf der Unterseite. Hier kann man dann wieder den normalen Scanhalter nehmen:

ein Antinewton Glas beim Scanner

Doch statt dem „Klappbügel“ wird hier ein exakt zugeschnittenes AN-Glas von oben auf den Film gelegt. Auf der unteren Seite (Schichtseite) befindet sich kein Glas. Wichtig ist bei dieser Lösung, dass sich der Film zunächst nach oben wölben muss. Durch das Glas wird dieser dann nach unten gedrückt bzw. befindet sich dann unter Spannung, welche wichtig für die Planlage ist. Weisen die Filme keine solcher Wölbung auf, dann kann man sich eine solche recht leicht mechanisch erzeugen. Die neuen Scanhalter der Epson Perfection V800 und V850 besitzen bereits ein solches integriertes AN-Glas.

Wölben von fotografischem Film

Ein Blick in mein Praxis: Bevor ich Rollfilme scanne, spanne ich diese in die (schmaleren) 35mm-Masken ein. Nach ca. 20 Minuten erhalten sie so eine Wölbung: eine Spannung. Alsdann lege ich sie in die Mittelformatmaske. Sie wölben sich dann nach oben (die Schicht ist unten). Das AN-Glas drückt sie dann platt. Auf diese Weise vermeide ich ein Durchhängen der Filme, genau so, wie man es beim Montieren auf eine Trommel beim Trommelscanner vermeidet (nur muss ich die Filme hier nicht aufwändig aufkleben). Obacht: Die Wölbung lässt nach einer gewissen Zeit wieder nach. Man sollte sich beim Scannen also beeilen.

Utensilien zur Staubentfernung

Es versteht sich von selbst, dass man auch beim Digitalisieren penibel auf Staub, Fingerabdrücke und Schmutz achten sollte. Tipp: Den Film gegen eine harte Lichtquelle halten (z. B. das Scannerlicht) und Staubpartikel, die so gut sichtbar werden, punktuell entfernen.

Staub entfernen mitels Antistatik-Bürste

Wer hat, kann auch solch eine „Antistatic-Bürste“ nutzen. Ich wäre dabei aber vorsichtig, was feine Kratzer anbelangt. Bei Farbfilme muss man nicht so penibel sein: Die Epson-Scanner können bei Farbnegativfilmen einen nachträglichen „Infrarotscan“ (IR) durchführen, welcher jedes Staubkorn und jeden Fussel als solchen erkennt und ihn danach für eine (interne) Bildbearbeitung im Scanprogramm maskieren kann, auf dass solche Störungen sehr elegant (automatisch) retuschiert werden können. Bei S/W-Negativen funktioniert die IR-Technik jedoch nicht. Ein Blasebalg, ein Pinsel (für die Masken) und ein Brillenputztuch reichen bei geringem Durchsatz jedoch aus. Schauen Sie sich noch einmal den Rohscann vom 6×6-Bild (öffnen im neuen Tab oder Rechtsklick / speichern unter) an: Sie finden dort kaum ein sichtbares Staubkorn.

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Staub ist immer wieder ein Problem bei der analogen Fotografie. Mit solch einem umfassenden Reinigungsset inkl. Pinsel und Blasebalg für Filme, Kameras, Objektive und Vergrößerer entfernen Sie schonend Staub und Verunreinigungen.

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Schicht auf Schicht scannen

Es ist nicht ganz unwichtig, wie herum Sie den Negativfilm bzw. den Diafilm zum Digitalisieren einlegen. Aus dem Bereich Fotolabor kommt der Satz „Schicht auf Schicht“. Das bedeutet: Die Filmschicht (nicht die Trägerschicht) sollte beim Vergrößern hin zum Fotopapier (zur lichtempfindlichen Papierschicht) zeigen. Das Selbe gilt beim Scannen: Würden Sie Ihren Film so in den Filmhalter einlegen, dass der Filmträger nach unten zur Optik zeigt, muss diese ja zunächst durch den Träger „hindurchsehen“. Dies sollte man vermeiden, indem man gleich die Filmschicht mit den tatsächlichen Bildinformationen hin zum Objektiv des Scanners platziert. Dies bringt zumindest einen marginalen Gewinn an Schärfe bzw. Auflösung. Tipp: Wenn Sie von oben auf den Film schauen, befindet sich die Filmschicht unten, wenn die Nummerierungen an der Seite der Negative seitenrichtig lesbar sind. Bei den meisten Filmtypen ist sie zudem rauer bzw. spiegelt das Licht nicht so sehr wie die (glatte) Trägerseite.

Bei 6400 DPI scannen und im Anschluss herunter skalieren

Bei meinen Tests hat sich ergeben, dass man die maximale Auflösung mit diesen Epson-Flachbettscannern erhält, wenn man den Rohscan zunächst tatsächlich bei 6400 DPI scannt. Im Anschluss wird dieser dann in einer Bildbearbeitung um 50% in der Größe reduziert. Dies ergibt bei mir eine etwas (jedoch im Vergleich sichtbare) Verbesserung der Kantenschärfe als würde man gleich bei 3200 DPI digitalisieren. Auch bei meinen Beispielbildern in diesem Beitrag handhabte ich dies so.

Scan vom MittelformatDetailaufnahme in der Vergrößerung

Noch ein weiteres Beispiel aus der Praxis (6×6-Negativ) mit dem Epson-Scanner: Der Detailausschnitt ist um 50% verkleinert (entspricht einem Scan mit einer Auflösung von nur 1600 DPI).

Zuletzt noch ein direkter Vergleich: Hier tritt der Epson Perfection V750 Pro gegen den Fujifilm Frontier SP-3000 an. Diese Scanner werden gerne bei professionellen Anbietern genutzt, da deren Scan-Qualität sehr hoch ist und das Digitalisieren wirklich blitzschnell vonstatten geht. Beim Epson dauert der Scan eines einzigen Negativs wesentlich länger. Doch die Abbildungsqualität ist fast gleich!

Scanner-Vergleich

Hinweis: Das Bild wurde mit einer 50er-Jahre-Klappkamera aus der Hand, also ohne Stativ, auf einem (grobkörnigen) 400-ASA-Film (Kodak TriX) angefertigt. Kamera- und filmtechnisch wäre hier natürlich noch mehr drin, wenn man ein Freund solcher 100%-Ansichten ist.

Oben sieht man zwei Detailausschnitte eines Negativs im „kleinen Mittelformat“ 4,5×6. Und dies ist das ganze Foto:

ein Foto im Mittelformat 4.5x6

Die minimale Verwacklung kann freilich kein Scanner korrigieren. Für höchste Ansprüche im Detail fotografiert man idealerweise mit Stativ.

Zusammenfassung

Für meine Ansprüche leisten die V800 / V850 Scanner bzw. die beiden Vorgänger sehr gute Dienste. Ich muss meine Negative nicht zu einem Dienstleister schicken, sondern kann sie auch ohne sehr teuren Trommelscanner zu Hause in guter Qualität digitalisieren.

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Mit dem neuen Epson V800 kann man Negative und Dias scannen, welche eine ähnlich hohe Auflösung besitzen wie ein "Profi-Scanner", bereits mit der Standard-Software. Man muss sich hierfür jedoch auch in gewisse Scann-Techniken belesen (Suchfunktion dieser Seite). Es können bis zu 24 Negative auf einmal digitalisiert werden (unbeaufsichtigt). Das Filmformat reicht von Minox bis zum Großformat-Planfilm.

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Dies funktioniert mit einem solchen Flachbettscanner jedoch nicht, indem man diesen einfach aus der Verpackung nimmt, die Filme einklemmt, den Deckel schließt und auf „Los“ klickt! Zunächst muss die exakte Höhe und Planlage der Vorlagen gewährleistet sein, dann sollte eine unbearbeitete „Rohdatei“ erzeugt werden und als letztes muss diese in einer Bildbearbeitung „entwickelt“ werden. Meiner Meinung nach gibt es keine Abkürzung zu einer Digitalisierung in der Qualität, wie ich sie voraussetze (der besagte Fuji Frontier kürzt hier durchaus ab, ist aber äußerst groß, selten und teuer). Wer schnell ein paar Fotos für den Computermonitor digitalisieren möchte, muss sich mit derlei Techniken freilich nicht herum schlagen. Wer wissen möchte, wie ich meine „Rohscans“ im Anschluss an die Digitalisierung mittels Photoshop „entwickele“, kann dies in diesem Artikel nachlesen.

veröffentlicht: 14.08.17 | letzte Änderung: 18.03.24

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Hallo! Hier schreibt Thomas. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der analogen Lichtbildkunst und stehe entweder in der Dunkelkammer oder digitalisiere meine Filme am Computer. Analoge-Fotografie.net ist ein ›Ein-Mann-Betrieb‹. Daher kann es manchmal etwas dauern, bis ich Kommentare beantworte.

Meine Internetseite bietet übrigens ein klassisches Inhaltsverzeichnis mit allen Artikeln – ordentlich aufgelistet.

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4 Kommentare

2 Beispielscans vom Film mit dem Epson V800 / V850 in hoher Auflösung

  1. Wolfgang P. sagt:

    Hallo,
    danke für die instruktive Darstellung. Ich habe letztes Jahr einen Epson 4990 Scanner über ebay-Kleinanzeigen geschenkt bekommen. Die Durchlichteinheit war defekt (Zapfen an der Raste für das Laufrad abgebrochen. Scheint übrigens eine Art Sollbruchstelle zu sein.). Weil der Scanner eigentlich nur für Dokumente gebraucht wurde und ich von der Qualität der Filmscans nichts erwartete, war mir das gleich. Um hin und wieder mal ein Negativ zu scannen, habe ich mich der Sache noch einmal gewidmet. Tatsächlich ließ sich die Platte mit dem Laufrad recht einfach mit einer Schraube (aus der Abdeckung) und einer Scheibe fixieren. (ein Bild zur Illustration kann nachgeliefert werden.) (Sollte die Schraube ausgebrochen sein, hat auf youtube jemand eine Lösung parat, die aber zwei häßliche Löcher in den Deckel erfordert und nicht so elegant ist.) Jetzt funktioniert die Durchlichteinheit anstandslos. Fehlt eigentlich nur noch ein Filmhalter (für KB und MF) und ich frage mich, ob die Halter der neueren Geräte mit dem Perfection 4990 kompatibel sind.
    Beste Grüße
    Wolfgang (Köln)

    Thomas (Admin)
    Hallo Wolfgang, ich hatte mal einen Epson 4990. Ich glaube, der hatte andere Halter als die 700er bzw. 800er. Ich würde auch mal die Möglichkeit mit dem „Glas-Sandwich“ ausprobieren mittels Bilderrahmen-Glas. Hierfür muss man dann halt die exakte Höhe über dem Grundglas austesten. Danke auch für die Hinweise bezüglich den defekten Bauelementen.
    Viele Grüße zurück!
  2. Hardy tasso sagt:

    Hi, thomas,
    Ich habe zunächst die kleinbilddias (gerahmt, ohne glas) in den diahalter des scanners gelegt und mit dem epsonscannerprogramm die beste höhe des halters versucht zu finden. Viel unterschied war da nicht zu sehen. Am besten war noch der höhste abstand zum glas. Dann klappe zu, einstellungen auf 48 bit, 3200 dpi, positivscan, keine automatischen einstellungen. Als *tiff speichern. Scannen – unscharf. Was vergessen?
    Für hilfe wäre ich dankbar.
    Gruß hardy

    Thomas (Admin)
    Hallo Hardy, ich hatte eigentlich nie einen Unterschied zwischen Dia und Negativ beim Scannen gemacht. Dias hatte ich daher auch immer im genau positionierten Glas-Sandwich gescannt, also ungerahmt. Wenn der professionelle Anbieter jedoch die gerahmten Dias vernünftig scannen kann, kann es daran nicht liegen. Ich gehe davon aus, dass du dem Epson-Programm bereits „gesagt“ hattest, dass Halter verwendet werden (andere Scanhöhe als direkt auf dem Grundglas gescannt). Mir fällt an dieser Stelle auch nichts weiteres ein, was ich anders machen würde.

    Viele Grüße zurück!

  3. Hardy sagt:

    Hi, thomas,
    Vielen dank für die infos zum digitalisieren mit dem epson v850. Haben mir beim digitalisieren von 6×6 negativen sehr geholfen.
    Bei kleinbild-dias allerdings habe ich sehr schlechte ergebnisse erzielt: unscharfe, verwaschene scans, die ich nicht als akzeptabel bezeichnen würde. Vielleicht liegt es an mir oder am alter der dias – ca. 35 jahre alt. Habe mit und ohne filmhalter und in verschiedenen höhen gescannt – keine wirkliche verbesserung. Habe dias zu einem digitalisierdienst geschickt, der nicht mit hasselblad trommelscanner arbeitet und dennoch bessere = schärfere scans geliefert hat. Kosteten rund 40-50 cent das dia. Meine frage: was machst du anders, dass du zu besseren ergebnissen auch mit kb kommst? Gruß und dank
    Hardy

    Thomas (Admin)
    Hallo Hardy, um die Frage beantworten zu können, müsste ich wissen, wie du ganz genau vor gehst. Dann kann ich sagen, was ich anderes mache.
  4. Christopher K. sagt:

    Kleiner Korrektur, eine „Schärfeebene“ haben nur die Epsonscanner, bei Canonscannern beträgt die Schärfentiefe mehrere Zentimeter.

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